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Irgendwann sollten eigentlich alle Klischees eines Genres erkannt sein. Doch die Klassische Musik beweist durch Vielseitigkeit und einen fast fundamentalistischen Hang zur Tradition, dass auch die Welt ihrer Klischees vielseitig ist. So zeigte unser Autor in der Vergangenheit bereits 50 Klischees in der Klassischen Musikkultur. Doch damit ist es noch nicht getan. Denn die Aufführungspraxis schafft stets neue.
Zehn neue Folgen widmen sich weiteren so genannten „Klassikern“, von denen man so übersättigt wird, dass sie zu nerven beginnen. Auch dies sind natürlich keine minderwertigen Werke. Doch durch ihre Stellung im Konzertbetrieb ist es an der Zeit, ihnen teils sarkastisch, teils brutal ehrlich zu begegnen, um zu ergründen, warum sie so viel Aufmerksamkeit erhalten.
von Daniel Janz
Ah, wer kennt nicht dieses Juwel im Schaffen des „ganz großen Meisters“? Als letzte Sinfonie Mozarts ist seine „Jupiter-Sinfonie“ mit dem sperrigen Originaltitel „Symphonie Nr. 41 in C-Dur, KV 551“ eine der am häufigsten gespielten Sinfonien überhaupt. Wenn von höchster Musikkunst die Rede ist, ist sie das Beispiel schlechthin. Allzu oft bezeichnet man sie wegen ihrer Machart und Stellung in Mozarts Leben auch als jene Sinfonie, in der er noch einmal all sein Können kulminiert und in gottgleicher Weise offenbart haben soll. So entwickelte die „Sinfonie mit der Schlussfuge“ einen Ruf, der sie in den ewigen Olymp aller Musik erhob – und das völlig zu Unrecht! „Daniels Anti-Klassiker: Mozarts Jupiter-Sinfonie
klassik-begeistert.de, 8. Dezember 2024“ weiterlesen