Kritisieren kann jeder! Aber die Gretchenfrage ist immer die nach Verbesserung. In seiner Anti-Klassiker-Serie hat Daniel Janz bereits 50 Negativ-Beispiele genannt und Klassiker auseinandergenommen, die in aller Munde sind. Doch außer diesen Werken gibt es auch jene, die kaum gespielt werden. Werke, die einst für Aufsehen sorgten und heute unterrepräsentiert oder sogar vergessen sind. Meistens von Komponisten, die Zeit ihres Lebens im Schatten anderer standen. Freuen Sie sich auf Orchesterstücke, die trotz herausragender Eigenschaften zu wenig Beachtung finden.
von Daniel Janz
„Ich hätte nie geglaubt, dass eine Frau so etwas geschrieben hat.“ – „Nein, und mehr noch: Sie werden es auch in einer Woche noch nicht glauben“. Das ist einer jener vielen, heute fast unerträglichen Dialoge, die im Bereich Klassischer Orchestermusik über Frauen zu finden sind. Episoden wie diese zwischen Dirigent Hermann Levi und Komponistin Dame Ethel Smyth verdeutlichen, unter welchen Repressalien selbst die größten Künstlerinnen leiden mussten, egal ob ihre Musik den „großen Meistern“ ebenbürtig war oder sogar überlegen ist. Bis heute wiederholen wir diese Klischees. Und das, obwohl wir uns vormachen, längst weiter zu sein. Trotzdem werden immer noch nur die „großen Meister“ rauf und runter gedudelt – während Werke von Frauen nahezu vergessen sind. Warum werden Komponistinnen aber immer noch so gut wie nie aufgeführt? Eine Frage, die einmal am Beispiel der „Serenade in D“ von Dame Ethel Smyth betrachtet werden soll. „Daniels vergessene Klassiker Nr 15: Dame Ethel Smyth – Serenade in D (1889 – 1890)
klassik-begeistert.de, 26. Februar 2023“ weiterlesen