Klein beleuchtet kurz Nr 39: Plötzlich fühlt man sich so, als duftet die Elbphilharmonie Hamburg nach Melange, Kaiserschmarrn und Sachertorte

Wiener Philharmoniker, Lorenzo Viotti; Foto PK

Lorenzo Viotti lässt eines der besten Orchester der Welt voller Farben und majestätischer Präzision im schönsten und wohlklingendsten Konzertsaal der Welt erstrahlen

Zu Recht zählen die Wiener Philharmoniker zu den allerbesten Orchestern dieser Welt. Regelmäßig kamen sie seit der Eröffnung des Hauses in Hamburgs Hafen im Jahr 2017 in die Hansestadt und verbreiteten erstklassigen musikalischen Duft aus der kulturellen Hochburg an der Donau. „Klein beleuchtet kurz Nr 39: Plötzlich fühlt man sich so, als duftet die Elbphilharmonie Hamburg nach Melange, Kaiserschmarrn und Sachertorte
klassik-begeistert.de, 19. Juni 2024“
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Auf den Punkt 16: Die große Turangalîla-Liebe gab es nur in der Laeiszhalle, in der Elbphilharmonie ist es einfach zu kalt

Sylvain Cambreling © Daniel Dittus

Im Vorfeld des Turangalîla-Experiments der Symphoniker Hamburg habe ich Sylvain Cambreling und Nathalie Forget gefragt, wo Messiaens Turangalîla-Sinfonie besser klingen wird: In der Elbphilharmonie oder der Laeiszhalle? 

Montagabend habe ich  die Seiten gewechselt und mich der eigenen Frage gestellt.

Symphoniker Hamburg
Sylvain Cambreling – Dirigent

David Kadouch - Klavier
Nathalie Forget - Ondes Martenot

Olivier Messiaen – Turangalîla-Sinfonie für Klavier, Ondes Martenot und Orchester

Laeiszhalle, Großer Saal, 16. Juni 2024

Elbphilharmonie, Großer Saal, 17. Juni 2024

von Jörn Schmidt

Der orchestrale Aufwand ist immens, wenn man die Turangalîla-Sinfonie aufführen möchten. Die Elbphilharmonie ist damit zunächst klar im Vorteil. Dirigent und Orchester können es dort auch bei der größten Massierung der Kräfte so richtig krachen lassen, da fällt kein Putz von der Decke. Als die Laeiszhalle am 4. Juni 1908 festlich eingeweiht wurde, war sie zwar das größte und modernste Konzerthaus Deutschlands. „Auf den Punkt 16: Die große Turangalîla-Liebe gab es nur in der Laeiszhalle…
klassik-begeistert.de, 18. Juni 2024“
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Klein beleuchtet kurz 38: Benjamin Brittens War Requiem gerät als eindringlicher Appell für den Frieden

Benjamin Britten War Requiem; Foto PK

Teodor Currentzis gibt mit diesem umjubelten Konzert in der Elbphilharmonie Hamburg ein beeindruckendes Statement über den Krieg – mit himmlischer Musik und großartigen Solisten.

Teodor Currentzis: Das ist ein Stück, das jeder kennen muss. Ein Stück, das die Wahrheit auf spirituelle Weise sagt. Es geht um verschiedene Arten von Frieden, die miteinander verbunden werden. Lasst uns in diesem Bild der Stille am Ende des Stücks auf unser eigenes Leben schauen. Du willst keine Kriege? Schließe Frieden in Deiner Familie. Du willst keine Unterdrückung, sei nett zu Deinen Mitmenschen. Du willst keine Feinde haben? Vergib den Menschen, die dir etwas angetan haben. Tu etwas! Das ist das Einzige, was Du in dieser Welt tun kannst.“

„Klein beleuchtet kurz 38: Benjamin Brittens War Requiem
klassik-begeistert.de, 17. Juni 2024“
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Auf den Punkt 15: Abonnementkonzerte sind  wie nachhaltige Wundertüten...

… da verschmerzt man auch mal einen kalorienarmen, durch den Multi-Zerkleinerer gejagten Rachmaninow.

Cristian Măcelaru © Thomas Brill

Kennen Sie das? Sie haben ein großes Konzert-Abonnement, aber irgendwie ist bei acht oder gar zehn Konzerten immer ein Abend dabei, der Sie nicht so recht inspiriert und Sie überlegen, ob sie die Karten nicht besser im Freundeskreis weiterreichen. Gründe, daheim zu bleiben gibt’s immer: Ein Dirigent ist bekannt dafür, übertrieben verkopft zu sein. Sogenannte Neuentdeckungen vergessener Komponisten können schwierig sein, es muss doch seinen Grund haben, dass die so selten gespielt werden. Und  bei modernem Repertoire hat so mancher schon mal sein blaues Wunder erlebt, gar türknallend den Saal verlassen. Bei  Wundertüten ist bekanntlich das Aufreißen der schönste Moment, der Inhalt aber meistenteils wenig nachhaltig. Hätte man sein Taschengeld bloß anders ausgegeben. Gilt das auch für Konzert-Abos?

NDR Elbphilharmonie Orchester

Cristian Măcelaru,  Dirigent
Martin Fröst,  Klarinette 


Constantin Silvestri  (1913 – 1969) –
 Drei Stücke für Streichorchester op. 4/2

Anna Clyne (*1980) – Weathered für Klarinette und Orchester

Sergej Rachmaninow (1873 – 1943) – Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 44

Elbphilharmonie, Großer Saal, 13. Juni 2024

 von Jörn Schmidt

Constantin Silvestri fällt gleich in zwei der vorgenannten Kategorien, seine Drei Stücke für Streichorchester werden selten gespielt und wurden Anfang der 30er Jahre des letzten Jahrhunderts  komponiert. Außerdem war Silvestri kein Vollzeit-Komponist, sondern hauptberuflich Kapellmeister. Der Komponist Silvestri hat sich bei der Arbeit an der Volksmusik seiner rumänischen Heimat bedient, da passt es gut, dass der Dirigent des Abends, Cristian Măcelaru, ebenfalls Rumäne ist.

„Auf den Punkt 15: Abonnementkonzerte sind  wie nachhaltige Wundertüten
klassik-begeistert.de, 14. Juni 2024“
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Klein beleuchtet kurz Nr 37: Das Dallas Symphony Orchestra, ein weiteres Top Orchester aus den USA, stellt sich in der Elbphilharmonie Hamburg vor

Anne-Sophie Mutter, Fabio Luisi, Dallas Symphony Orchestra; Foto PK

Vom Komponistenquartier Hamburg auf das Podium des besten Konzertsaals der Welt sind es manchmal nur ein paar wenige Schritte.

Man ist ja gerne und mit viel Engagement ehrenamtlicher Museums- und Gästebetreuer in Hamburgs musikalischstem Museum. Immerhin sind hier im Komponistenquartier in der Peterstrasse sieben bedeutende musikalischen Schöpfer in der Stadt, sogar zwei von ihnen sind hier geboren, in sieben nebeneinander liegenden Räumlichkeiten mit ihren Relikten für die Musikwelt zum Anfassen, Staunen und Eintauchen in die Materie  ausgestellt. „Klein beleuchtet kurz Nr 37: Das Dallas Symphony Orchestra stellt sich in der Elbphilharmonie Hamburg vor
klassik-begeistert.de, 12. Juni 2024“
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Sommereggers Klassikwelt 239: Wir gratulieren Ileana Cotrubaș zum 85. Geburtstag


von Peter Sommeregger

Kaum zu glauben, dass die rumänische Sopranistin Ileana Cotrubaș in diesen Tagen ihren 85. Geburtstag feiern konnte. In Erinnerung geblieben ist sie nicht zuletzt durch ihre jugendliche, mädchenhafte Ausstrahlung, die besonders in Rollen wie Mimì, Violetta, Susanna oder Gilda zur Geltung kam. Ihre Rollengestaltungen profitierten alle von der Intensität ihres Spiels und einer gewissen scheuen Zartheit, die sie nie ablegte. „Sommereggers Klassikwelt 239: Ileana Cotrubaș zum 85. Geburtstag
klassik-begeistert.de, 12. Juni 2024“
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Schweitzers Klassikwelt 116: Unsere Opernabende mit Neil Shicoff

Neil Shicoff,  http://media.laopera.com

Es handelt sich um eine Sternstunde, wenn sich ein Künstler mit einer so stimmungsvollen Arie wie Werthers „Pourquoi me réveiller“ eindrucksvoll einführen kann.

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Aber ein Segen kann zum Fluch werden, wenn man nach vielen wundervollen Abenden einen Sänger so in den Himmel hebt, dass vergessen wird, dass er dem Roméo seine irdische Stimme leiht.

In konventionellen Rollen als leidenschaftlichen Liebhaber oder Freiheitshelden haben wir ihn selten erlebt. „Schweitzers Klassikwelt 116: Unsere Opernabende mit Neil Shicoff
klassik-begeistert.de, 11. Juni 2024“
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Klein beleuchtet kurz Nr 36: Piano und String Quartett bilden einen jazzumschlungenen Salonabend

Leon Gurvitch Klavier, Melodica und André Böttcher Geige; Foto Patrik Klein

Im sechzehnten Hauskonzert von Leon Gurvitch groovt, swingt und jazzt es von Gurvitch nicht nur zu Gershwin

Die Salonkonzerte von Leon Gurvitch sind ja bereits Kult in der Hamburger Musikszene. Immer wieder begeistert er sein Publikum mit Themen, die ihm auf den Leib geschrieben sind und für die er musikalische und künstlerisch aufregende Partner gewinnt, die mit ihm dann gemeinsam verzaubern, begeistern und den Alltag vergessen lassen. „Klein beleuchtet kurz Nr 36: Piano und String Quartett bilden einen jazzumschlungenen Salonabend
klassik-begeistert.de, 9. Juni 2024“
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Auf den Punkt 14: Die Staatsoper Hamburg ist nicht Hollywood - Yoel Gamzou lebt in einer schattigen, toten Korngold-Stadt und Klaus Florian Vogt kann nicht aus seiner Haut heraus

Foto: Archiv © Bernd Uhlig 2015

Yoel Gamzou ist Korngold-Fan, er lebt in Wien in dem Haus, in dem bereits der Komponist wohnte. Und das nicht zufällig, sondern willentlich. Mehr Verehrung geht nicht? Doch, da geht noch was. Gamzou befreit Korngold an der Staatsoper Hamburg vom Filmmusik-Geschmäckle, er treibt der Partitur filmmusikalische Tendenzen weitestgehend aus. Wer hätte das gedacht, nach Gamzous rockender Carmen letzte Spielzeit. Falscher Glanz darf nicht vorkommen, doch Klaus Florian Vogt durchbricht die Düsternis.

Erich Wolfgang Korngold (1897 – 1957)
Die tote Stadt

Libretto – Paul Schott (Julius und Erich Wolfgang Korngold), nach dem Drama Bruges-la-Morte von Georges Rodenbach

Uraufführung –  4. Dezember 1920, Köln (Stadttheater) und Hamburg (Stadttheater)

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Chor der Hamburgischen Staatsoper

Yoel Gamzou – Musikalische Leitung

Inszenierung – Karoline Gruber
Bühnenbild und Kostüme – Roy Spahn und Mechthild Seipel

Staatsoper Hamburg, 8. Juni 2024

In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

von Jörn Schmidt

Seit 1934 wirkte Korngold als Pionier des noch jungen Genres Filmmusik in Hollywood und erhielt zwei Oscars. Wie schade, Filmmusik, das hätte nicht sein müssen. Galt Korngold doch schnell als „Mozart des 20. Jahrhunderts“. Was hätte da noch alles kommen können. An Opern, wohlgemerkt. Zwei Oscars sind natürlich auch nicht schlecht, aber eben keine Bereicherung für die Opernhäuser. „Auf den Punkt 14: Die Staatsoper Hamburg ist nicht Hollywood – Yoel Gamzou / Klaus Florian Vogt
klassik-begeistert.de, 9. Juni 2024“
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Pathys Stehplatz (50) – Warum Klaus Mäkelä die Klassikwelt erobert

Klaus Mäkelä © Jerome Bonnet / Orchestre de Paris

Maestros ade, Regie ahoi, Ladys first. Die Klassikbranche kämpft mit einer Identitätskrise. In diesem Gemenge aus Verwirrung und Hoffnung setzt man auf Jugend und Demut. Mit Klaus Mäkelä trifft man somit genau den Zeitgeist.

von Jürgen Pathy

„Der Chef ist im Haus“, wird es beim Typus Dirigenten Mäkelä nicht spielen. Als Karajan die Wiener Staatsoper betreten hatte, zitterten die Mitarbeiter in den Gängen des Hauses. Diese Hegemonie der Pultstars ist lange vorbei. Wer Klaus Mäkelä beobachtet, 28, blasses Gesicht, Schmalzlocke, gewinnendes Lächeln im Gesicht, der merkt, weshalb der finnische Shootingstar zurzeit so hoch im Kurs steht. Herzlich, fast schon freundschaftlich, auf Augenhöhe kommuniziert er mit seinen Musikern. Eine Übermachtstellung, gar ein Gotteskomplex oder eine locker sitzende Hand – die kann man sich bei Mäkelä bei bestem Willen nicht vorstellen. „Pathys Stehplatz (50) – Warum Klaus Mäkelä die Klassikwelt erobert
klassik-begeistert.de, 8. Juni 2024“
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