Klein beleuchtet kurz Nr 22: Lang Lang glänzt wieder in der Elbphilharmonie Hamburg

Lang Lang; Foto Patrik Klein

Der Weltklassepianist Lang Lang brilliert nach drei Jahren Abstinenz in Hamburg mit Fauré, Schumann und Chopin.

Pandemiebedingt war es nun beinahe drei Jahre her, dass Lang Lang mit einem Klavierabend in Hamburg gastierte. Mit einem ausgewogenen Programm von Gabriel Fauré über Robert Schumann bis hin zu Frédéric Chopin gab er nun wieder einmal ein Konzert im großen Saal der Elbphilharmonie Hamburg. „Klein beleuchtet kurz Nr 22: Lang Lang glänzt wieder in der Elbphilharmonie Hamburg
Elbphilharmonie, 6.“
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Sommereggers Klassikwelt 226: Lorin Maazel, der rastlose Musiker schrieb auch eine Oper

Lorin Maazel © Wikimedia Commons

 von Peter Sommeregger

Lorin Maazel wurde am 6. März 1930 in Neuilly-sur-Seine, einem Vorort von Paris, als Sohn von jüdischen Einwanderern aus Russland geboren, die allerdings bereits die amerikanische Staatsbürgerschaft besaßen.

Schon mit fünf Jahren erhielt er Klavier- und Geigenunterricht, studierte später in den USA auch Philosophie, Mathematik und Fremdsprachen. Bereits als Teenager leitete er Orchesterkonzerte und galt als Wunderkind, das unter dem Namen Little Maazel erfolgreich auftrat. Als Fulbright Stipendiat wurde ihm ein Studium in Italien ermöglicht, danach begann er auch in europäischen Musikzentren zu dirigieren und machte sich schnell einen guten Namen. „Sommereggers Klassikwelt 226: Lorin Maazel
klassik-begeistert.de, 6. März 2024“
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Schweitzers Klassikwelt 109: Die heilende Kraft der Musik, wir haben sie erfahren!

Apollon mit Kithara  Rom, Palatin Antiquarium

Apollon ist der Gott des Lichts, des Frühlings, der sittlichen Reinheit und Mäßigung, sowie der Gott der Weissagungen und der Künste, insbesondere der Musik, der Dichtkunst und des Gesangs. Außerdem ist er ein Gott der Heilkunst.

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Nach einem Kreislaufzusammenbruch war ich traumatisiert und ging lange Zeit nur in Begleitung meiner Frau und nicht weit außer Haus. Da kam der nächste Opernabend. Mit gemischten Gefühlen nahmen wir den Termin wahr. Doch, o Wunder, kaum betrat ich die Wiener Staatsoper, fühlte ich mich wie zuhause!

Wiener Staatsoper, Aufgang

Neben unsrer Rezension an den „neuen Merker“ berichteten wir Frau Dr.in Sieglinde Pfabigan davon und sie antwortete: „Bleibt bitte beide jetzt auf diese Weise ‚zuhause‘. Das tut immer gut.“

Nach einer Fußverletzung trug ich zur Aufführung „Das verratene Meer“ das erste Mal wieder einen zu einem Theaterbesuch passenden Schuh. Ich musste aber vor der Vorstellung im Galerie Pausenbuffet den Fuß hochlagern. Trotz Werner Henzes nicht immer leicht verstehbarer Musik waren meine Beschwerden in der Pause verflogen.

„Das verratene Meer“   V. l.n.r.: Lovell, Boecker, Skovhus Foto: Michael Pöhn, Wiener Staatsoper

Bei meinem ersten „Parsifal“ in einer schwierigen Phase der Adoleszenz beeindruckte mich Otto von Rohr in seiner ausgeglichenen Darstellung des Gurnemanz.

Adoleszenz  © Leifern

Der Tag war nicht gut verlaufen. „Die Walküre“ sollte der abendliche krönende Abschluss eines erfolgreichen Tages werden. Und dann die Enttäuschung. Wotans Abschied und Feuerzauber. Umgeben von einem roten Flammenmeer ist im Hintergrund eine schwarze Gestalt mit einem Speer zu sehen. „Wer meines Speeres Spitze fürchtet, durchschreite das Feuer nie!“ Morgen werden wir den Unannehmlichkeiten des heutigen Tages die Spitze bieten. Noch in der Pause vor dem 3. Akt haben wir anders gedacht das Problem zu lösen.

Einem schönen Erlebnis folgt ein Konzertbesuch. Während den Klängen des Orchesters wird dieses tagträumerisch wieder lebendig. Danach ist nicht mehr sicher, wo das Epizentrum der Gefühle lag, im Ereignis selbst oder in der Musik.

In den biblischen Erzählungen lesen wir wiederholt von einer Stimme aus den Wolken. Denken wir nur an die Taufe und die Verklärung Jesu.

© Gerd Pfeffer

Können wir das nicht besser nachempfinden, wenn wir zum Beispiel das Sanctus einer Brucknermesse hören?

Der Dirigent und frühere Komponist Giuseppe Sinopoli studierte an der Universität von Padua auf Wunsch seines Vaters Medizin. Er pendelte manchmal an einem Tag zwischen Padua und dem Konservatorium in Venedig hin und zurück, an dem er Komposition, Orgel und Musiktheorie studierte. Musik als Therapie stellte bei Sinopoli ein Leitmotiv dar, aber nicht nur als Heilmittel, sondern auch zur Verhinderung von Leiden. Wie Augustinus im Tiefblau des Meeres einen Trost des Lebens empfand. „Wie ein kleiner Vogel im Schnee wartete nach einem Konzert im Winter eine alte Frau auf den Maestro, um ihm zu sagen, dass sie sich jetzt nicht mehr einsam fühle.“

© Siegfried Lauterwasser

Lothar und Sylvia Schweitzer, 5. März 2024, für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at

Schweitzers Klassikwelt (c) erscheint jeden zweiten Dienstag.

Lothar und Sylvia Schweitzer

Lothar Schweitzer ist Apotheker im Ruhestand. Gemeinsam mit seiner Frau Sylvia schreibt er seit 2019 für klassik-begeistert.de: „Wir wohnen im 18. Wiener Gemeindebezirk  im ehemaligen Vorort Weinhaus. Sylvia ist am 12. September 1946 und ich am 9. April 1943 geboren. Sylvia hörte schon als Kind mit Freude ihrem sehr musikalischen Vater beim Klavierspiel zu und besuchte mit ihren Eltern die nahe gelegene Volksoper. Im Zuge ihrer Schauspielausbildung statierte sie in der Wiener Staatsoper und erhielt auch Gesangsunterricht (Mezzosopran). Aus familiären Rücksichten konnte sie leider einen ihr angebotenen Fixvertrag am Volkstheater nicht annehmen und übernahm später das Musikinstrumentengeschäft ihres Vaters. Ich war von Beruf Apotheker und wurde durch Crossover zum Opernnarren. Als nur für Schlager Interessierter bekam ich zu Weihnachten 1957 endlich einen Plattenspieler und auch eine Single meines Lieblingsliedes „Granada“ mit einem mir nichts sagenden Interpreten. Die Stimme fesselte mich. Am ersten Werktag nach den Feiertagen besuchte ich schon am Vormittag ein Schallplattengeschäft, um von dem Sänger Mario Lanza mehr zu hören, und kehrte mit einer LP mit Opernarien nach Hause zurück.“

Schweitzers Klassikwelt 108: Donizettis kapriziöse Adina klassik-begeistert.de, 20. Februar 2024

Schweitzers Klassikwelt 107: Niklaus ist eine interessante Figur aus „Hoffmanns Erzählungen“

Schweitzers Klassikwelt 106: Ein Blumenstrauß hervorragender Kritiken klassik-begeistert.de, 23. Januar 2024

Daniels vergessene Klassiker Nr. 34: Warum José Pablo Moncayos Musik das deutsche Konzertwesen revolutionieren würde – am Beispiel seiner Sinfonietta

José Pablo Moncayo © wikipedia.org

Kritisieren kann jeder! Aber die Gretchenfrage ist immer die nach Verbesserung. In seiner Anti-Klassiker-Serie hat Daniel Janz bereits 50 Negativ-Beispiele genannt und Klassiker auseinandergenommen, die in aller Munde sind. Doch außer diesen Werken gibt es auch jene, die kaum gespielt werden. Werke, die einst für Aufsehen sorgten und heute unterrepräsentiert oder sogar vergessen sind. Meistens von Komponisten, die Zeit ihres Lebens im Schatten anderer standen. Freuen Sie sich auf Orchesterstücke, die trotz herausragender Eigenschaften zu wenig Beachtung finden.

von Daniel Janz

Das europäische Bild lateinamerikanischer Musik hat immer etwas Klischeehaftes. Wenn wir uns nicht Mariachi-Bands oder Panflötenzischen vorstellen, dann überwiegt vor allem die Idee von wilden Tanzrhythmen und von durch Trompeten begleiteten Gitarrenlauten. Ein Bild, das so einfältig wie uninformiert ist. Denn so, wie Heitor Villa-Lobos schon als Beispiel für hochwertige Orchestermusik aus Südamerika in dieser Kolumne vorkam, so gibt es auch faszinierende Kompositionen für Orchester von mittelamerikanischen Komponisten. Einer dieser Komponisten war José Pablo Moncayo aus Mexiko. „Daniels vergessene Klassiker Nr. 34: José Pablo Moncayos
klassik-begeistert.de, 3. März 2024“
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Schammis Klassikwelt Nr. 28: Das perfekte Dinner - welches Menü wird heute Abend in der Oper serviert?

Ambrogio Maestri als Falstaff, Metropolitan Opera New York © Bengt Nyman

Wieso bin ich jedes Jahr in der Fastenzeit inspiriert über Gesang und Essen zu schreiben? Dieses Jahr befasse ich mich mit dem Essen in Opern. Getrunken wird fast in jeder Oper und viele bekannte Trinklieder werden angestimmt. Dagegen wird eher selten gegessen. In manchen Opern lädt man die Gäste zwar zum Speisen ein, geht dazu aber von der Bühne.

Zumindest vor den Augen des Publikums ist Essen nicht alltäglich. Auch kenne ich keine Oper, wo jemand an einem falschen Bissen stirbt! In einigen Werken spielt Essen, auch wenn nicht immer direkt ersichtlich, dennoch eine wichtige Rolle. Einige davon sind hier aufgeführt.

Warnhinweis:
Vegane Leser seien vor dem Verschlingen dieses Artikels gewarnt: Es geht (fast) immer um Fleisch oder Fisch!

von Jean-Nico Schambourg

Der bekannteste Vielfraß und Zecher der Operngeschichte ist der von Shakespeare erfundene Falstaff! In Giuseppe Verdis Oper “Falstaff” erfahren wir Details darüber, was Falstaff und seine Kumpanen verschlingen: “sechs Hühner (…) drei Truthähne (…) zwei Fasane, eine Sardine”. Kein Wunder, dass der Geldbeutel leer ist und der Ritter sich an die betuchten Damen Alice Ford und Meg Page heranmachen muss. Zu seinem Leidwesen waren die Damen in jenen Jahren aber noch nicht emanzipiert und nicht willig, die Rechnung zu zahlen. Am Schluss der Oper geht die ganze Gesellschaft mit Falstaff zum Dinner. „Schammis Klassikwelt Nr. 28: Das perfekte Dinner – Welches Menü wird heute Abend in der Oper serviert?
klassik-begeistert.de, 3. März 2024“
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Klein beleuchtet kurz Nr 21: Das NDR Elbphilharmonie Orchester begeistert nicht nur mit Bruckners 9. Sinfonie

NDR Elbphilharmonie Orchester Hamburg; Foto: Patrik Klein

Elysium statt Te Deum – Manfred Honeck zaubert Bruckners „Unvollendete“ auf das Podium der Elbphilharmonie Hamburg

Wohin werden wir am Ende gehen? Diese Frage stellten sich sowohl Anton Bruckner als auch Samy Moussa. Daher ließ Manfred Honeck, seit nunmehr 15 Jahren Chefdirigent des Pittsburgh Symphony Orchestra und gerne gesehener Gast in Hamburg, Moussas Werk „Elysium für Orchester“ der bombastischen letzten Sinfonie des Linzer Komponisten voranstellen. Oft wird statt des unvollendeten 4. Satzes das Te Deum Bruckners serviert. Zu recht brachte der Dirigent des Abends stattdessen zeitgenössische Musik an dessen Stelle.

„Klein beleuchtet kurz Nr 21: Das NDR Elbphilharmonie Orchester begeistert nicht nur mit Bruckners 9. Sinfonie
Elbphilharmonie, 1. März 2024“
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Sommereggers Klassikwelt 225: Wie der Dichter Wilhelm Müller durch Franz Schubert unsterblich wurde

von Peter Sommeregger 

Beim Namen Wilhelm Müller fällt gewöhnlich auch gebildeten Menschen wenig ein. Dabei kennt wahrscheinlich fast jeder Mensch das Lied „Das Wandern ist des Müllers Lust“, das zwar Teil des Liederzyklus „Die schöne Müllerin“ von Franz Schubert ist, aber eine volksliedähnliche Popularität erreichte. „Sommereggers Klassikwelt 225: Wie der Dichter Wilhelm Müller durch Franz Schubert unsterblich wurde“ weiterlesen

Klein beleuchtet kurz Nr 19: Gewandhausorchester Leipzig brilliert erneut in Hamburg

Das Gewandhausorchester Leipzig mit Gewandhauskapellmeister Andris Nelsons; Foto Patrik Klein

Das Gewandhausorchester Leipzig startete seine Europatournee in der Elbphilharmonie Hamburg mit Tschaikowsky

Andris Nelsons, Stardirigent aus Riga, seit 2018 musikalischer Leiter des ältesten bürgerlichen Orchesters der Welt, dem Gewandhausorchester Leipzig, und zudem noch Chefdirigent des Boston Symphony Orchestra, wählte herrliche Musik des mit dem Orchester eng verbundenen Komponisten Piotr I. Tschaikowsky zum Start der Europatournee in Deutschland, Luxemburg, Niederlande und Österreich. „Klein beleuchtet kurz Nr 19: Gewandhausorchester Leipzig brilliert erneut in Hamburg
Elbphilharmonie, 27. Februar 2024“
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Klein beleuchtet kurz Nr 18: Das Gewandhausorchester brilliert in Hamburg mit neuen Hörgewohnheiten

Gewandhausorchester Leipzig mit Andris Nelsons; Foto Patrik Klein

Das Gewandhausorchester Leipzig startete seine Europatournee in der Elbphilharmonie Hamburg mit Tschaikowsky

Andris Nelsons, Stardirigent aus Riga, seit 2018 musikalischer Leiter des ältesten bürgerlichen Orchesters der Welt, dem Gewandhausorchester Leipzig, und zudem noch Chefdirigent des Boston Symphony Orchestra, wählte herrliche Musik des mit dem Orchester eng verbundenen Komponisten Piotr I. Tschaikowsky zum Start der Europatournee in Deutschland, Luxemburg, Niederlande und Österreich. „Klein beleuchtet kurz Nr 18: Das Gewandhausorchester brilliert in Hamburg mit neuen Hörgewohnheiten“ weiterlesen

Klein beleuchtet kurz Nr 17: Berliner Philharmoniker glänzen in der Elphi

Berliner Philharmoniker mit Kirill Petrenko; Foto Patrik Klein

Eines der besten Orchester der Welt zu Gast in Hamburg: Überwältigende Klänge der Berliner Philharmoniker berauschen eine ausverkaufte Elbphilharmonie. Die Berliner Philharmoniker zählen gewiss zu den besten Orchestern der Welt. Das stellten sie am Freitagabend mit ihrem Chefdirigenten Kirill Petrenko am Pult einmal mehr unter Beweis.

Zunächst spielten sie zu Ehren des Hamburger Publikums den Sohn der Stadt Johannes Brahms. Seine „Tragische Ouvertüre d-Moll op. 81“ geriet getränkt mit lieblicher  Melancholie und herrlichen Orchesterfarben. Als Einheit ist dieses Orchester einfach unschlagbar, wenn es um exakte Dynamik und gemeinsame Interpretationen geht. Die Farben hielten sich in einem sehr dunklen Grundton und blühten aber immer wieder in hellen Strahlen auf, mit einer gemeinsamen Genauigkeit, die einem den Atem stocken ließ. „Klein beleuchtet kurz Nr 17: Berliner Philharmoniker
Elbphilharmonie, 23. Februar 2024“
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