Dr. Spelzhaus Spezial 14: „Weiße Rosen aus Athen“

Von SpreeTom – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=20726513

von Dr. Petra Spelzhaus

„Guten Morgen, guten Morgen, guten Morgen Sonnenschein…“ Mit diesem musikalischen Kleinod von Nana Mouskouri sowie einem dampfenden koffeinhaltigen Heißgetränk versuche ich wochenends gerne, meinen Lieblingsmenschen aus den Federn zu locken.

Meist bin ich damit erfolgreich. Schöner Nebeneffekt: Spotify bastelt uns dann gleich eine passende Playlist fürs Frühstück zusammen, Stil „heiter, Retro, Schlager interpretiert von Menschen aller Herren Länder“. Immer wieder tauchen Interpretationen von Nana Mouskouri auf. „Dr. Spelzhaus Spezial 14: „Weiße Rosen aus Athen“
klassik-begeistert.de, 27. März 2023“
weiterlesen

Daniels vergessene Klassiker Nr 17: Krzysztof Penderecki – Threnody (1961)

Krzysztof Penderecki © Jakub Ociepa

Kritisieren kann jeder! Aber die Gretchenfrage ist immer die nach Verbesserung. In seiner Anti-Klassiker-Serie hat Daniel Janz bereits 50 Negativ-Beispiele genannt und Klassiker auseinandergenommen, die in aller Munde sind. Doch außer diesen Werken gibt es auch jene, die kaum gespielt werden. Werke, die einst für Aufsehen sorgten und heute unterrepräsentiert oder sogar vergessen sind. Meistens von Komponisten, die Zeit ihres Lebens im Schatten anderer standen. Freuen Sie sich auf Orchesterstücke, die trotz herausragender Eigenschaften zu wenig Beachtung finden.


von Daniel Janz

Neue Musik – jenes Nischengenre der Klassischen Orchestermusik, das sich mehr schlecht als recht über die Erschließung neuer Klangphänomene zu ergründen versucht. Trotz hochtrabender Konzepte verstricken sich Komponisten dieses Genres in erdrückender Mehrzahl ihrer Experimente in wirren Geräuschkonstrukten. Allzu oft bleiben dabei das sinnliche Erlebnis und ein nachvollziehbarer Ausdruck auf der Strecke. Ergriffenheit, Gefühl, Leidenschaft, Humor? Fehlanzeige. Häufig drängt sich sogar der Eindruck auf, dass sich diese Musik bewusst dem Publikum verweigert. Gelingt es Vertretern dieser Zunft dann doch einmal, etwas auszudrücken, ist das umso beeindruckender. Einer, dem das gelang, ist Krzysztof Penderecki. „Daniels vergessene Klassiker Nr 17: Krzysztof Penderecki – Threnody (1961)
klasyki-begeistert.de, 26. März 2023“
weiterlesen

Sommereggers Klassikwelt 178: „Tristanissimo“ Lauritz Melchior hat bis heute keinen Nachfolger gefunden

In diesen Tagen kann die Opernwelt des 50. Todestages von Lauritz Melchior gedenken. Er starb 1973 in Santa Monica in seiner kalifornischen Wahlheimat.

von Peter Sommeregger

Geboren und aufgewachsen ist der Sänger in Kopenhagen, wo er auch mit 18 Jahren seinen ersten Gesangsunterricht erhielt. Sein Lehrer betrachtete Melchiors Stimme als Bariton und bildete ihn als solchen aus. 1913 debütierte er am Königlichen Theater seiner Heimatstadt, wo er anschließend für einige Jahre Bariton- und sogar Basspartien der zweiten Garnitur sang. Erfahrene Kollegen wiesen ihn darauf hin, dass seine Stimme viel eher ein Tenor, ja sogar ein Heldentenor war. Daraufhin studierte er neu und hatte sein Debüt als Tenor in einer Tannhäuser-Aufführung 1918 in Kopenhagen. „Sommereggers Klassikwelt 178: „Tristanissimo“ Lauritz Melchior
klassik-begeistert.de, 22. März 2023“
weiterlesen

Schweitzers Klassikwelt 84: Freud und Leid mit Umbesetzungen

„Umgekehrt ist auch gefahren.“ („Der Rosenkavalier“, 2. Akt, Baron Ochs)

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Was die zweite Änderung betraf, war es eine angenehme Überraschung, am abendlichen Besetzungszettel statt Arnold van Mill Walter Kreppel als „Sparafucile“ zu entdecken, der sich schon in der vorherigen Spielzeit als tiefenmächtiger Berufsmörder vorgestellt hatte. Doch bald kam die Enttäuschung, denn leider vermissten wir an diesem Abend seine „Fagotttöne“. „Schweitzers Klassikwelt 84: Freud und Leid mit Umbesetzungen“ weiterlesen

Schammis Klassikwelt 12: Wie der Osterhase in der Oper erdolcht wurde!

Foto: © dpp images

Keine Angst! Diese “Tragödie” ereignet sich meines Wissens nach (bisher) noch in keiner Oper! Da müssen “höchstens” mal einige lebendige Kaninchen stundenlang in gleißendem Licht den Inszenierungswahnsinn eines Regisseurs bis fast zum Verrecken erdulden. In der Operngeschichte gibt es nur sehr wenige Bühnenwerke, die einen Bezug zum Osterfest oder der Passionszeit haben. Diejenigen von denen es auch Tonaufnahmen gibt, werden in diesem Artikel vorgestellt.


von Jean-Nico Schambourg

Richard Wagners (1813-1883) letzte Oper ”Parsifal steht jedes Jahr am Karfreitag auf den Spielplänen vieler Opernhäuser. Ein Grund hierzu ist der sogenannte “Karfreitagszauber, einer der musikalischen Höhepunkte im dritten Akt des “Bühnenweihfestspiels”, wie Wagner selbst sein Werk bezeichnete.

„Schammis Klassikwelt 12: Wie der Osterhase in der Oper erdolcht wurde!“ weiterlesen

Sommereggers Klassikwelt 177: Der geniale Klavierbegleiter Gerald Moore war nie zu laut

Dem Briten Gerald Moore gelang es in beispielhafter Weise, die Rolle des Klavierbegleiters für Sänger vom unauffälligen Helfer zum adäquaten Partner zu entwickeln.

von Peter Sommeregger

Der 1899 geborene Gerald Moore wurde von seiner musikalischen Mutter nur unter Mühen zum Klavierspiel animiert, nach eigener Aussage entwickelte sich sein Sinn für Musik erst in seinen 20er Jahren. Nachdem die Eltern mit ihm nach Kanada auswanderten, erhielt er dort Klavierunterricht, auch an der Orgel wurde er ausgebildet. Sein Brot verdiente er zeitweise als Kirchenorganist und Klavierspieler bei der Aufführung von Stummfilmen. Um seine Ausbildung als Pianist abzuschließen, sandten ihn seine Eltern zurück nach England, wo er sein Klavierstudium fortsetzte. Früh entschied er sich, bevorzugt als Liedbegleiter, aber auch als Teil von Kammermusikensembles sich zu betätigen. „Sommereggers Klassikwelt 177: Der geniale Klavierbegleiter Gerald Moore war nie zu laut
klassik-begeistert.de, 15. März 2023“
weiterlesen

Pathys Stehplatz (23) – Einhelliger Zuspruch: Wien feiert Koskys neuen „Figaro“

Foto: Ying Fang und Peter Kellner © Michael Pöhn

Pathys Stehplatz (23) – Einhelliger Zuspruch: Wien feiert Koskys neuen „Figaro“

Unglaublich eigentlich. Ein Regisseur, der bei der Premiere nicht ausgebuht wird. Dass es sowas überhaupt noch gibt: Bei Barrie Kosky steht die Bude auf dem Kopf. An der Wiener Staatsoper hat man gestern seine Deutung des „Figaro“ vor Publikum präsentiert. Nur ein einziger Gast tanzt aus der Reihe. Der Rest steht einhellig hinter Koskys Neuproduktion.

von Jürgen Pathy

Barrie Kosky ist in Wien angekommen

„Ich bin bis zum Schluss geblieben“! Das berichtet ein Stammgast, der bei Kosky sonst fluchtartig das Haus verlassen hatte. Mit dieser Figaro-Neuproduktion, die vor opulenten Kostümen und Rokoko-Perücken nur so strotzt, hat der gebürtige Australier nun einen Volltreffer gelandet. In Wien nicht unbedingt die Norm. Seit Bogdan Roščić vermehrt auf das sogenannte „Regie-Theater“ setzt, häufen sich die Stimmen, die sich dem nicht beugen wollen.

„Pathys Stehplatz (23) – Einhelliger Zuspruch: Wien feiert Koskys neuen „Figaro““ weiterlesen

Daniels vergessene Klassiker Nr 16: Dmitri Schostakowitsch – Violinkonzert Nr. 2 (1967)

Foto: https://www.mphil.de/orchester/musikerinnen-und-musiker/details/dmitrij-schostakowitsch

Kritisieren kann jeder! Aber die Gretchenfrage ist immer die nach Verbesserung. In seiner Anti-Klassiker-Serie hat Daniel Janz bereits 50 Negativ-Beispiele genannt und Klassiker auseinandergenommen, die in aller Munde sind. Doch außer diesen Werken gibt es auch jene, die kaum gespielt werden. Werke, die einst für Aufsehen sorgten und heute unterrepräsentiert oder sogar vergessen sind. Meistens von Komponisten, die Zeit ihres Lebens im Schatten anderer standen. Freuen Sie sich auf Orchesterstücke, die trotz herausragender Eigenschaften zu wenig Beachtung finden.

von Daniel Janz

Das Solokonzert – eine der konzertanten Gattungen, die seit jeher den klassischen Orchesterbetrieb prägen. Wo sonst kann ein Instrument aus den Vollen schöpfen? Wenn es als solistische Stimme im Vordergrund steht? Wenn alle anderen Instrumente nach dessen Leitung spielen? Kein Wunder, dass es zu einer der dankbarsten und am häufigsten bedienten Gattungen im Konzertbetrieb wurde – mit Wurzeln weit zurück bis in den Barock. Natürlich kristallisieren sich bei so einer langen Tradition über die Zeit einige wenige als große Meisterwerke heraus. Während sie aber diese Gattung dominieren, sind etliche andere fast vergessen. Ein Los, das selbst Solowerke von Komponisten traf, die einen hervorragenden Ruf genießen. Wie beispielsweise Dmitri Schostakowitsch und sein zweites Violinkonzert. „Daniels vergessene Klassiker Nr 16: Dmitri Schostakowitsch – Violinkonzert Nr. 2 (1967)“ weiterlesen

Pathys Stehplatz (22) – „Figaro" an der Wiener Staatsoper: Barrie Koskys zweiter Streich, folgt so gleich

Foto: Barrie Kosky © Jürgen Pathy

Bühne frei für Glamour pur. Das heißt es ab 11. März 2023 an der Wiener Staatsoper. Da lässt Barrie Kosky nämlich seine Deutung des Da Ponte-Mozart-Meisterwerks „Le nozze di Figaro“ von der Leine. Erwarten darf man viel: Nicht nur optische Reize, die da womöglich wieder über die Bretter flitzen könnten. Kosky ist bekannt für seine ausgefeilte Personenführung. Auch vielversprechende Stimmen, wie die Susanna der Neuproduktion, die bereits im Vorfeld eine Kostprobe geboten hat.

von Jürgen Pathy

Welcome to the Kosky jungle

„Wie Priscilla Presley, die gerade zu Elvis in den jungle room geht.“ Bei der Sonntagsmatinee offenbart Bogdan Roščić seine Assoziationen zu dieser Neuproduktion. So deutet zumindest er die Szene, wenn der Graf im „blauen Samtanzug“ erscheint. Den trägt Andrè Schuen zu Schau. Der italienische Bariton, der in die Rolle des Grafen schlüpft und auf sein Recht des Grundherrn pocht. „Ius primae noctis“ – das Recht der ersten Nacht. Die steht beim Figaro im Mittelpunkt des Geschehens.

„Pathys Stehplatz (22): „Figaro“ an der Wiener Staatsoper: Barrie Koskys zweiter Streich, folgt so gleich“ weiterlesen

Sommereggers Klassikwelt 176 : Kastraten, die wie Engel singen, zahlten einen hohen Preis

von Peter Sommeregger

Als am 21. April 1922 in Rom der Sänger Alessandro Moreschi starb, ging mit seinem Tod eine jahrhundertealte Tradition endgültig zu Ende. Er war der letzte Sänger gewesen, der durch Kastration seinen Knabensopran behalten hatte, seine Stimme ist uns auf Schallplatten erhalten, die 1902 aufgenommen wurden und das ganz eigene Timbre bewahrt haben, das wohl für Kastraten typisch war. „Sommereggers Klassikwelt 176 : Kastraten, die wie Engel singen, zahlten einen hohen Preis
klassik-begeistert.de, 8. März 2023“
weiterlesen