Daniels vergessene Klassiker Nr 33: Wie Alan Hovhaness mit seiner Sinfonie „Mysterious Mountain“ neue Maßstäbe setzte

Alan Hovhaness © rider.edu

Kritisieren kann jeder! Aber die Gretchenfrage ist immer die nach Verbesserung. In seiner Anti-Klassiker-Serie hat Daniel Janz bereits 50 Negativ-Beispiele genannt und Klassiker auseinandergenommen, die in aller Munde sind. Doch außer diesen Werken gibt es auch jene, die kaum gespielt werden. Werke, die einst für Aufsehen sorgten und heute unterrepräsentiert oder sogar vergessen sind. Meistens von Komponisten, die Zeit ihres Lebens im Schatten anderer standen. Freuen Sie sich auf Orchesterstücke, die trotz herausragender Eigenschaften zu wenig Beachtung finden.

von Daniel Janz

Sinfonie heißt mir eben: mit allen Mitteln der vorhandenen Technik eine Welt aufbauen“ – dieses Zitat von Gustav Mahler drückt das Lebensgefühl einer ganzen Generation von Komponisten aus. Um die Wende zum 20. Jahrhundert wurden die Werke immer größer und länger. Wo ursprünglich Beethovens Neunte als die längste Sinfonie weltweit galt, wurde sie schon bald von den Giganten der Romantik in den Schatten gestellt. Aber müssen großartige, die Welt beschreibende Musikstücke immer Stunden lang dauern? Alan Hovhaness beweist mit seiner zweiten Sinfonie das Gegenteil.

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Schammis Klassikwelt 27: Sänger-Komponisten des 20. und 21. Jahrhunderts auf Tonträger – Teil 6

Ist es von Vorteil, wenn man zugleich Komponist und Sänger ist? Kann in dem Fall der Komponist die Partitur sänger-freundlicher gestalten? Und umgekehrt, versteht ein Sänger es dann besser die Ideen des Komponisten umzusetzen? Den meisten ist diese doppelte Begabung nicht gegeben. So sind auch die in diesem Beitrag angeführten Künstler, meistens hauptsächlich wegen einer Gabe im Gedächtnis der Musikwelt geblieben, obwohl sie sich am Komponieren und am Singen versucht haben.

Dieser Beitrag hat keinen wissenschaftlichen Anspruch, sondern zählt nur einige Fakten und  Anekdoten aus dem Leben einiger Sänger-Komponisten auf. Bei meiner Auflistung beschränke ich mich auf diejenigen, die eine gewisse Bekanntheit, bzw Berühmtheit als (Opern)Sänger errungen haben. Trotzdem werde ich wahrscheinlich einige Künstler übersehen haben.


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on Jean-Nico Schambourg

Im letzten Teil dieses Beitrages begegnen wir ausschließlich Sänger-Komponisten, von denen es eigene Aufnahmen auf Tonträger gibt, zum Teil auch mit ihren eigenen Kompositionen.

„Schammis Klassikwelt 27: Sänger-Komponisten der Musikgeschichte – Teil 6
klassik-begeistert.de, 18. Februar 2024“
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Pathys Stehplatz (45): Trotz berechtigter Kritik an der Wiener Staatsoper sollte man die Kirche im Dorf lassen

Bogdan Roščić © Lalo Jodlbauer

Ein Blick auf den Spielplan der Wiener Staatsoper offenbart Unerfreuliches: Als Wagner-, Puccini- & Mozart-Liebhaber bleibt einem im Februar nichts anderes übrig, als das Haus zu meiden. Bis auf eine Ausnahme – „Tosca“ – liegt der Focus eher auf Belcanto und leichterer italienischer Kost. Das ist per se nichts Verwerfliches, muss und soll die Wiener Staatsoper doch ein breit gefächertes Repertoire anbieten. Bei Inszenierungen wie der von Tatjana Gürbacas biederem 1960er-Jahre „Il Trittico“-Abklatsch oder dem „Barbiere di Siviglia“ von Herbert Fritsch bleibt man aber lieber zuhause. Dennoch möchte ich eine Lanze brechen für die Wiener Staatsoper. Betrachtet man das Gesamtkonzept der Wiener Staatsoper, bleibt dieses Opernhaus weltweit ohne Vergleich.

von Jürgen Pathy

An der Wiener Staatsoper spielt man an fast 300 Tagen im Jahr, rund 60 unterschiedliche Opern, davon meist mehrere Neuproduktionen. Pro Woche stehen somit mindestens vier unterschiedliche Produktionen auf dem Spielplan. Täglich eine andere. Um das zu bewältigen, benötigt es einen ungeheuren Logistik-Apparat im Hintergrund. Mit diesem Mammutprogramm kann kein Opernhaus auf der Welt mithalten. Dass man unter diesen Voraussetzungen nicht immer musikalische Höchstleistungen liefern kann, liegt auf der Hand. „Pathys Stehplatz (45): Trotz berechtigter Kritik an der Wiener Staatsoper sollte man die Kirche im Dorf lassen“ weiterlesen

Klein beleuchtet kurz Nr 15: Carissimi und Purcell in der Elphi

Il Pomo d’Oro, Solistenensemble bei Dido and Aeneas; Foto Patrik Klein

Die Elbphilharmonie Hamburg beschert uns wieder eine Sternstunde der alten Musik

Henry Purcells „Dido and Aeneas“ ist nicht nur für eingefleischte Barockfans eine der berühmtesten Opern überhaupt. In Kombination mit einer Starbesetzung aus u.a. Joyce DiDonato, Andrew Staples und Fatma Said begleitet von den Musikern der preisgekrönten italienischen Barockformation Il Pomo d’Oro waren alle Zutaten für einen Konzertabend gegeben, der das Schlagwort Sternstunde voll und ganz erfüllte.

„Klein beleuchtet kurz Nr 15: Carissimi und Purcell in der Elphi
Elbphilharmonie, 14. Februar 2024“
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Sommereggers Klassikwelt 223: Gegam Grigorian war der Vater des neuen Sternes am Opernhimmel, Asmik Grigorian

Gegam Grigorian © wikipedia.org

von Peter Sommeregger

Bei den Salzburger Festspielen 2018 ging der Stern der armenischen Sopranistin Asmik Grigorian am Opernhimmel kometenhaft auf. Zwar war die Sängerin schon seit längerer Zeit im Opernbetrieb durchaus erfolgreich unterwegs, aber die Salzburger Salome katapultierte sie schlagartig in die erste Reihe der aktuellen Stars. Seither kann sie sich ihre Rollen und Engagements aussuchen, mit der heute üblichen Hast hat man ihr den Status des Superstars verliehen. „Sommereggers Klassikwelt 223: Gegam Grigorian war der Vater des neuen Sternes am Opernhimmel, Asmik Grigorian
klassik-begeistert.de, 14. Februar 2024“
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Schammis Klassikwelt 26: Die Musen der Komponisten des Belcanto - Gaetano Donizetti & Vincenzo Bellini – Teil 5

Portraits von Maria Malibran, Pauline Viardot

Ist es von Vorteil, wenn man zugleich Komponist und Sänger ist? Kann in dem Fall der Komponist die Partitur sänger-freundlicher gestalten? Und umgekehrt, versteht ein Sänger es dann besser die Ideen des Komponisten umzusetzen? Den meisten ist diese doppelte Begabung nicht gegeben. So sind auch die in diesem Beitrag aufgeführten Künstler, meistens hauptsächlich wegen einer Gabe im Gedächtnis der Musikwelt geblieben, obwohl sie sich am Komponieren und am Singen versucht haben.

Dieser Beitrag hat keinen wissenschaftlichen Anspruch, sondern erzählt nur einige Fakten und Anekdoten aus dem Leben einiger Sänger-Komponisten. Bei meiner Auflistung beschränke ich mich auf diejenigen, die eine gewisse Berühmtheit als (Opern)Sänger errungen haben. Sicherlich werde ich dabei einige übersehen haben.

 von Jean-Nico Schambourg

Als Bindeglied zwischen den Primadonnen im vorigen Teil meines Beitrags und den folgenden, kann der spanische Opernsänger, Komponist, Impresario und Gesangslehrer Manuel García der Ältere (1775-1832) oder Manuel del Pópulo Vicente Rodríguez García, wie sein ganzer Name lautete, angesehen werden. Er war außerdem der Vater zweier berühmter Sängerinnen: María Malibran und Pauline Viardot, denen wir gleich noch begegnen werden. Sein Sohn, Manuel Patricio Rodríguez García, wurde, nach einer kurzen, nicht erfolgreichen Karriere als Bariton, ein berühmter Gesangslehrer und Musikpädagoge, der die Methoden seines Vaters in sein “Traité complet de l’art du chant” (Vollständige Abhandlung über die Kunst des Singens – 1841) einfließen ließ. Er war auch  der Erfinder des ersten Laryngoskop.

„Schammis Klassikwelt 26: Sänger-Komponisten der Musikgeschichte – Teil 5
klassik-begeistert.de, 11. Februar 2024“
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Schon wieder Bock auf Béla Bartók

NDR Elbphilharmonie Orchester Hamburg unter Alan Gilbert; Foto Patrik Klein

Klein beleuchtet kurz Nr.14:  NDR mit Herzog Blaubarts Burg

Vor rund einer Woche hatte ich Sie schon gefragt, ob Sie Bock auf Béla Bartók hätten. Es schien so, dass Sie tatsächlich Bock hatten, denn die Hütte war wieder voll, rappelvoll. Und das an beiden Abenden. Heute und morgen. Sagenhaft und zu recht. Vielleicht sind wir uns ja sogar begegnet und haben es gar nicht bemerkt. Beim nächsten Mal grüßen Sie doch bitte wenigstens, denn ich mag Leute, die Bock auf Bartók haben.

„Klein beleuchtet kurz Nr.: 14 NDR mit Herzog Blaubarts Burg
Elbphilharmonie, 9. Februar 2024“
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Sommereggers Klassikwelt 222: Ernst von Dohnányi – ein fast vergessener Komponist

Ernő Dohnányi © wikipedia.org

Fällt heute der Name der Familie Dohnányi, denkt fast jeder Mensch zuerst an den Politiker Klaus von Dohnányi, oder den Dirigenten Christoph von Dohnányi. Geschichtsbewussten Zeitgenossen wird auch noch der Name des Vaters der beiden, Hans von Dohnányi, vielleicht ein Begriff sein, der mit seinem Leben für den Widerstand gegen die Nationalsozialisten bezahlte. „Sommereggers Klassikwelt 222: Ernst von Dohnányi – ein fast vergessener Komponist
klassik-begeistert.de, 6. Februar 2024“
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Zwei Holländer rocken die Bühne in der Elbphilharmonie Hamburg

Klein beleuchtet kurz Nr. 13: Lucas und Arthur Jussen

(Lucas und Arthur Jussen, Foto: Patrik Klein)

Nach der zweiten Zugabe der beiden jungen Pianisten gab es in der schönsten und aufregendsten Konzerthalle der Welt kein Halten mehr. Die 2100 Zuschauer, viele aus dem Nachbarland Holland angereist, riss es von den Sitzen und wahre Jubelorkane machten sich breit. „Klein beleuchtet kurz Nr. 13: Lucas und Arthur Jussen“ weiterlesen

Schweitzers Klassikwelt 107: Niklaus ist eine interessante Figur aus „Hoffmanns Erzählungen“

Christa Ratzenböck als Muse / Niklas Stadttheater Baden 2009
Probenfoto: Christoph Breneis

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Es ist unglaublich, aber es gab wirklich Aufführungen, in denen Muse und Freund Niklaus mit zwei Sängerinnen besetzt wurden. Da ging viel an Reiz verloren. Denn erstens lebt die Oper oft von Verwandlungen und zweitens liebt in dieser Geschichte die Muse nicht allgemein die Dichtkunst und inspiriert die Dichter. Nein, einem Dichter gilt ihre Gunst und sie zeigt im Ersten Akt in Lutters Weinstube ihre Eifersucht auf die Opernsängerin Stella. Ob als Frau oder als Muse, sie will „sein Herz befrein, um sich nur der Muse zu weihn“. Er, Hoffmann, darf nicht durch ihren Gesang heute Abend als Don Giovannis Donna Anna ihr wieder verfallen. „Er muss wählen zwischen uns beiden und er gehöre immer mir! Ich werde mich in seinen Freund verwandeln.“

„Schweitzers Klassikwelt 107: Niklaus ist eine interessante Figur aus „Hoffmanns Erzählungen“
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