Heute gehört Tschaikowski zu den weltweit meist gespielten Komponisten, sein kompliziertes Leben kann man mit einiger Sensibilität aus seinen Werken heraushören.
Die Entwicklung und Karriere vielversprechender NachwuchskünstlerInnen übt eine unvergleichliche Faszination aus. Es lohnt sich dabei zu sein, wenn herausragende Talente die Leiter Stufe um Stufe hochsteigen, sich weiterentwickeln und ihr Publikum immer wieder von neuem mit Sternstunden überraschen. Wir stellen Ihnen bei Klassik-begeistert jeden zweiten Donnerstag diese Rising Stars vor: junge SängerInnen, DirigentInnen und MusikerInnen mit sehr großen Begabungen, außergewöhnlichem Potenzial und ganz viel Herzblut sowie Charisma.
von Dr. Lorenz Kerscher
Auf dem YouTube-Kanal des HR-Sinfonieorchesters stieß ich kürzlich auf eine neue Videoaufnahme der Symphonie espagnole für Solovioline und Orchester von Édouard Lalo. Auch wenn mir der Name des Solisten gänzlich unbekannt war, verlockte es mich doch, dieses packende Violinkonzert wieder mal zu erleben. Es war eine Aufzeichnung vom Eröffnungskonzert des Rheingau-Musikfestivals 2023 im Kloster Eberbach. Der Dirigent Alain Altinoglu arbeitete die Kontraste zwischen dramatischen und poetischen Abschnitten wirkungsvoll heraus und der Solist Guido Sant’Anna beeindruckte mich mit technischer Bewältigung kraftvoller wie auch zarter Passagen und höchster Musikalität. „Rising Stars 48: Guido Sant’Anna, Violine klassik-begeistert.de, 2. November 2023“ weiterlesen
Manchmal darf man sich ruhig selbst kopieren: Als Herausgeber von klassik-begeistert.de gratuliere ich unserem „senior writer“ Lothar Schweitzer nach seinem80. Geburtstag im April dieses Jahres zu seiner hundertsten Klassikwelt. Alles Gute, Glück, Gelassenheit und Gesundheit, lieber Lothar, und allzeit eine Handbreit Wasser unterm Kiel.
Dank Lothar habenwir eine Autorenaltersspannbreite von 22 bis 80 Jahren. Fast 60 Jahre trennen den Apotheker Lothar von unserem jüngsten Autor, den Studenten Leander Bull. Lothar könnte sein Urgroßvater sein.
Lothars liebevoll erstellte Klassikwelten zeugen von profunder, tiefer Kenntnis der Opernwelt. Lothar verschafft uns immer wieder Einblicke in Zeiten, die jüngeren Klassikliebhabern kaum noch bekannt sind.
Unser senior writer schrieb mir: „Ich bin an einem neunten April geboren, neun ist meine Lieblingszahl, ich tendiere großväterlich erblich belastet zu allem Neuen. Deswegen schreibe ich auch das Binnen-I, obwohl ich die Gender-Philosophie großenteils ablehne, außer beim tiefen e der Altistinnen. Da überkommt mich ein prickelndes Gefühl.“
Lieber Lothar: Glück auf! für 100 weitere Schweitzers Klassikwelten!
Herzlich, Andreas
von Lothar und Sylvia Schweitzer
Wie uns in der bisher einzigen L’Orfeo-Inszenierung der Wiener Staatsoper, in der am Anfang Bühne und Auditorium zu einer Einheit verschmelzen und wir gleichsam gemeinsam Orfeos Hochzeit feiern, vor Augen geführt wurde, entstand die Kunstform der Oper aus festlichen Anlässen heraus. Atmosphäre soll die künstlerische Darstellung umgeben. Das passende Fremdwort Ambiente kommt vom lateinischen ambire, was herumgehen heißt. Musik wird in Szene gesetzt. „Schweitzers Klassikwelt 100: Opern – Bühne oder Konzertsaal? klassik-begeistert.de, 31. Oktober 2023“ weiterlesen
Sterneküche kann langweilig sein. Weil sie so perfekt ist. Dafür bekommt nicht jeder Haubenkoch ein ordentliches Fiakergulasch hin. Um ein köstlich-knuspriges Schnitzel zu braten, braucht man ordentlich viel Butterschmalz – vor allem aber Gefühl. Und für die Operette keinen Startenor.
von Gabriele Lange
Jonas Kaufmann und ich scheinen eins gemeinsam zu haben: die Liebe zu Wien und zur wienerischen Musik. Zwar schlägt mein Herz vor allem fürs Wienerlied, aber ich kann mich durchaus für Operetten begeistern. Wenn man mit viel Herz und Humor dabei ist. Also habe ich mich mal mit „Mein Wien“ beschäftigt – Kaufmann hat 2019 für eine CD und einen Konzertfilm Operettenklassiker und Wienerlieder eingesungen. Sowie einen Georg Kreisler.„Frau Lange hört zu (23): Kurkonzert mit Schwiegermutter-Schmeichler“ weiterlesen
Maria Anna Mozart, fünf Jahre vor ihrem Bruder Wolfgang geboren, zeigte ähnlich wie dieser musikalisches Talent und spielte mit ihm 4-händig Klavier, die Perfektion der beiden begründeten ihren Ruf als Wunderkinder.
Am Samstagabend hat man an der Wiener Staatsoper mal wieder Christian Thielemann bejubelt – oder besser: bejubeln dürfen. Die Thielemann-Fans sind wieder in Massen erschienen. Altbekannte Gesichter, die sich sonst eher rar machen. Beim „Kapellmeister“ sind sie alle zur Stelle. Dabei erlebt man seltenes: Dirigenten, die bereits beim Einzug derart auf Händen getragen werden, sind eine Rarität. Neben Thielemann erlebt man das an der Wiener Staatsoper eigentlich nur bei zwei weiteren Kollegen: Philippe Jordan und Franz Welser-Möst sind die einzigen, die das Publikum hinter sich scharen können, bevor sie überhaupt noch einen Ton haben erklingen lassen. Das Resultat allerdings eher ernüchternd.
von Jürgen Pathy
Bei Thielemann zieht sich fort, was bereits vor zwei Jahren bei den Salzburger Festspielen seinen Lauf genommen hat. Thielemann lässt seine Fähigkeiten als „Kapellmeister“ – seine Kernkompetenz, auf der er sich selbst gerne ausruht – zwar immer zur Geltung kommen. Lässt aber im Gegenzug den „Maestro“, dem er sich immer mehr abwendet, weit in den Hintergrund rücken. Das mag viele begeistern: Vor allem diejenigen, bei denen Thielemann sowieso tun und lassen könnte, was er will. Selbst, wenn der seitengescheitelte Berliner, der optisch immer mehr Ähnlichkeit mit Richard Wagner gewinnt, auf dem Pult schlafen würde, wäre es für einige vermutlich ein exzeptioneller Abend wie eh und je. „Pathys Stehplatz (42): Christian Thielemann – ein Maestro oder nur mehr ein Kapellmeister? klassik-begeistert.de, 15. Oktober 2023“ weiterlesen
Er ist unhandlich, sein Gewicht dreieinhalb Kilogramm, Breite ein Viertelmeter, die Höhe einunddreißig Zentimeter im großen Gegensatz zu dem berühmten Reclam-Kleinformat von im großen Gegensatz zu dem berühmten Reclam-Kleinformat von zehnmal fünfzehn Zentimetern Breite mal Höhe, ob Opernführer oder Textbuch.
Porträt des österreichischen Komponisten Alexander von Zemlinsky
von Peter Sommeregger
Am 14. Oktober 1871 wurde Alexander Zemlinsky in eine sephardisch-jüdische Familie in Wien geboren. Seine erste Berührung mit der Musik verdankte er einem Zufall: ein Untermieter seines Vaters brachte ein Klavier mit in die Wohnung, für das Alexander großes Interesse zeigte. „Sommereggers Klassikwelt 206: Alexander Zemlinskys schwieriger Lebensweg“ weiterlesen