Sommereggers Klassikwelt 63: Traian Grosavescu – ein Stern, der früh verglühte

von Peter Sommeregger

Der spätere Opernsänger Traian Grosavescu wurde am 21. November 1895 im rumänischen Lugoj, damals noch zur Österreichisch-Ungarischen Donau-Monarchie gehörig, geboren. Sein 125. Geburtstag ist eine gute Gelegenheit, sich dieses so tragisch früh verstummten Künstlers zu erinnern.

Sein musikalisches Talent wurde früh erkannt und er erhielt bereits in seinem Heimatort Unterricht in einem Chor. Neben einem in Budapest begonnenen  Jurastudium besuchte er auch die dortige Musikakademie und ließ seine Stimme ausbilden. Der erste Weltkrieg unterbrach seine Studien, die er schließlich 1919 abschließen konnte. „Sommereggers Klassikwelt 63
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Sommereggers Klassikwelt 62: Fanny Hensel, die verhinderte Komponistin

„Für eine Frau ihres Standes galt es als unschicklich, öffentlich aufzutreten, vor allem aber damit auch Geld zu verdienen. Das hielt Fanny nicht davon ab, zu komponieren, schon in jungen Jahren entstanden zahlreiche Lieder und Klavierstücke.“

von Peter Sommeregger

Am 14. November dieses Jahres konnte die Musikwelt den 215. Geburtstag Fanny Hensels, geb. Mendelssohn-Bartholdy begehen. Geboren in Hamburg als Enkelin des jüdischen Philosophen Moses Mendelssohn erhielt sie wie ihre Geschwister eine solide musikalische Ausbildung, was damals für Kinder aus gehobenen Gesellschaftskreisen durchaus üblich war.

Im Falle ihres Bruders Felix entwickelte sich ein herausragendes Talent, das schon früh erstaunliche Früchte trug, man denke nur an die überirdisch schöne Musik zum „Sommernachtstraum“ des gerade einmal 17-jährigen Knaben. Das gleichfalls offenkundige musikalische Talent Fannys führte aber zu einem Konflikt, der bis zu ihrem frühen Tod mit 42 Jahren nicht gelöst wurde. „Sommereggers Klassikwelt 62: Fanny Hensel, die verhinderte Komponistin“ weiterlesen

Sommereggers Klassikwelt 61: Der (fast) vergessene Anton Rubinstein

„Hört man seine Klavierstücke und Konzerte, die sogar ihren Weg auf den Youtube-Kanal gefunden haben, so muss es verwundern, dieser Musik nicht öfter in den Konzertsälen zu begegnen. Der Konzertpianist Rubinstein wusste sehr gut um die Wirksamkeit von Effekten und hat solche in seinen Werken gekonnt eingesetzt. Eine Renaissance seiner Werke auch in Westeuropa wäre wünschenswert und würde mit Sicherheit ihr Publikum finden.“

von Peter Sommeregger

Der Monat November bietet sich dafür an, an den russischen Pianisten, Dirigenten und Komponisten Anton Grigorjewitsch Rubinstein zu erinnern. Sowohl sein Geburtstag (28. 11. 1829) als auch sein Todestag (20. 11. 1894) fallen in diesen Monat. „Sommereggers Klassikwelt 61: Der (fast) vergessene Anton Rubinstein“ weiterlesen

Sommereggers Klassikwelt 60: Paul Wittgenstein, der einarmige Pianist

„Paul Wittgensteins Familie war sehr vermögend, was ihm ermöglichte, Kompositionsaufträge an namhafte Komponisten zu vergeben, die für ihn Stücke für die linke Hand komponierten. Das berühmteste davon ist Maurice Ravels Klavierkonzert in D-Dur, es wird auch heute noch häufig aufgeführt.“

von Peter Sommeregger

Die beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts haben unzählige zumeist junge Menschen das Leben gekostet. Darüber hinaus kehrte auch eine große Zahl von schwer verwundeten Soldaten aus dem Krieg zurück, die einen Arm oder ein Bein verloren hatten, was für jeden einzelnen von ihnen eine schwere Beeinträchtigung ihres weiteren Lebens darstellte. „Sommereggers Klassikwelt 60: Paul Wittgenstein, der einarmige Pianist“ weiterlesen

Sommereggers Klassikwelt 59: Hermann Leopoldi – ein Wiener mit Unterbrechung

von Peter Sommeregger

Auch heute, mehr als sechzig Jahre nach seinem Tod, ist der Wiener Sänger und Komponist Hermann Leopoldi durch seine zahlreichen Kompositionen und Schallplatten bekannt und beliebt.

Der Sohn eines jüdischen Musikers wurde 1888 in Wien als Hersch Kohn geboren, die Familie änderte ihren Namen 1911 in Leopoldi. Schon früh entschied sich Leopoldi für eine Musikerlaufbahn, die er als Klavierbegleiter und Barpianist begann. Während des Ersten Weltkrieges trat er in Frontvarietés auf, in Wien ab 1916 auch im Etablissement Ronacher. Häufig trat er auch gemeinsam mit seinem Bruder Ferdinand auf. 1922 eröffneten die Brüder zusammen mit dem Conferencier Fritz Wiesenthal das Kabarett Leopoldi-Wiesenthal, das trotz großer Erfolge 1925 aus wirtschaftlichen Gründen wieder schließen musste. „Sommereggers Klassikwelt 59: Hermann Leopoldi“ weiterlesen

Sommereggers Klassikwelt 58: Wer kennt noch Joseph Weigl?

von Peter Sommeregger

Die Stadt Wien leistet sich gegenwärtig den Luxus von grob gerechnet etwa 1000 Ehrengräbern oder so genannten ehrenhalber gewidmeten Gräbern. Die Kriterien, nach denen solche Gräber vergeben werden sind nicht unbedingt transparent, zielen aber insgesamt darauf ab, die kulturelle Elite des Landes zumindest mit einem Grabdenkmal zu ehren.

In vielen Fällen wären die so geehrten Persönlichkeiten sonst tatsächlich vergessen. Bei Spaziergängen über den Zentralfriedhof entdeckt man manchmal Ehrengräber, die zur Erforschung der jeweiligen Biographie anregen. Ein solcher Fall ist das Grab des Komponisten Joseph Weigl, der von 1766 bis 1846 lebte. Kaum jemand weiß heute noch, dass Weigl in seiner Lebenszeit einer der am häufigsten gespielten Opernkomponisten war. Über  gut dreißig Opern und Singspiele hinaus schuf er auch Ballette, Oratorien und Kammermusik. „Sommereggers Klassikwelt 58: Wer kennt noch Joseph Weigl?
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Sommereggers Klassikwelt 57: Leonard Bernstein, der Hochspringer

Foto: © Paul de Hueck / Courtesy of the Leonard Bernstein Office

„Unvergesslich ist mir ein Konzert von den Wiener Festwochen 1970, in dem Bernstein vom Flügel aus Beethovens erstes Klavierkonzert dirigierte. Anschließend erklang Bruckners 9. Symphonie, die ich zum ersten Mal hörte. Es war ein Matinee-Konzert und während der Bruckner-Symphonie fiel Sonnenlicht in den goldenen Musikvereinssaal. Ein magischer Moment, der mir auch nach 50 Jahren noch unvergesslich ist.“

von Peter Sommeregger

Man mag es nicht glauben: An diesem Mittwoch jährt sich der Todestag Leonard Bernsteins bereits zum 30. Mal. Bernstein ist es im Gegensatz zu anderen Pultstars gelungen, weit über seinen Tod hinaus im Gedächtnis der Musikliebhaber präsent zu bleiben. Das liegt sicher nicht zuletzt an seiner charismatischen Persönlichkeit und seiner Fähigkeit, die Liebe zur Musik für Konzertbesucher auch optisch erlebbar zu machen. Bernstein lebte und litt mit der Musik wie kein Zweiter, viele seiner Auftritte sind als Video erhalten und dokumentieren seine auch physische Hingabe an das jeweilige Werk. Berühmt-berüchtigt sind seine hohen Luftsprünge, wenn er von der Begeisterung hinweg getragen wurde. Mitwirkende an seinen Konzerten wissen auch ein Lied von den inbrünstigen Küssen Bernsteins zu singen, die ihm wohl ein Herzensbedürfnis waren. „Sommereggers Klassikwelt 57: Leonard Bernstein, der Hochspringer“ weiterlesen

Sommereggers Klassikwelt 56: Jenny Lind, die „schwedische Nachtigall“

von Peter Sommeregger

In diese Woche fällt der 200. Geburtstag der schwedischen Sängerin Jenny Lind. Selbst nach 200 Jahren ist der Ruhm dieser Künstlerin noch nicht verblasst, sie ist im Gegenteil zum Mythos geworden.

Der Start ins Leben der 1820 in Stockholm als außereheliches Kind geborenen Johanna Maria Lind ließ nicht gerade ein so glanzvolles Leben erwarten, wie es der Sängerin beschieden war. Ihr musikalisches Talent wurde jedoch schon früh entdeckt, und sie erhielt bereits mit zehn Jahren ersten Gesangs- und Schauspielunterricht am Königlichen Stockholmer Theater. Dort bekam sie 1837 auch ihr erstes Engagement, zunächst noch als Schauspielerin. In den ersten Jahren trat sie sowohl als Schauspielerin, als auch als Sängerin auf. Bereits 1840  wurde sie zum Mitglied der Königlich Schwedischen Musikakademie und zur Hofsängerin ernannt. „Sommereggers Klassikwelt 56: Jenny Lind, die „schwedische Nachtigall“
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Sommereggers Klassikwelt 55: "Halb so groß wie Zürich, aber doppelt so lustig..."

von Peter Sommeregger

… diesen etwas lockeren Spruch oder „Sager“, wie man das in Wien nennt, über den Wiener Zentralfriedhof werden trauernde Menschen vielleicht unpassend finden. Nähert man sich aber dieser Nekropole als neugieriger Besucher, so kann man die zu Stein gewordene menschliche Eitel- und Geschmacklosigkeit auch von der amüsanten Seite sehen. Pompöse Grabmale machen genau so wenig unsterblich, wie inflationär häufig vergebene Ehrengräber der Stadt Wien. Dafür ist ein Mozart, dessen Grabstelle man nicht kennt, wahrhaftig unsterblich geworden. „Sommereggers Klassikwelt 55
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Sommereggers Klassikwelt 54: Unvergesslich! Die Wiener Erinnerungskultur

von Peter Sommeregger

„Dem Mimen flicht die Nachwelt keine Kränze.“ Dieses Sprichwort mag in weiten Teilen zutreffen, für einen Ort der Welt gilt es jedenfalls nicht: Wien. In keiner Stadt der Welt habe ich so viele Gedenktafeln gesehen wie in meiner Heimatstadt. Allein die Erinnerungsorte für Beethoven sind ausgesprochen zahlreich, was der Tatsache geschuldet ist, dass der Komponist ein notorischer Wohnungswechsler war. Sogar als Toter ist er noch einmal umgezogen, vom alten Währinger Friedhof auf den Ende des 19. Jahrhunderts angelegten so genannten Zentralfriedhof, weit vor den damaligen Toren der Stadt. An diesem zentralen Begräbnisort schuf man eine eigene Abteilung für Ehrengräber berühmter Bürger Wiens, da die kleinen regionalen Friedhöfe nach und nach aufgelassen wurden, die jeweilige Prominenz verfrachtete man in die Simmeringer Heide, so heisst diese trostlose Ecke Wiens. „Sommereggers Klassikwelt 54: Unvergesslich! Die Wiener Erinnerungskultur
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