Auf Phönix-Schwingen ins neue Jahr: klassik-begeistert hat das Neujahrskonzert schon gehört....

Musikverein Wien, Großer Saal, 31. Dezember 2021

Silvesterkonzert der Wiener Philharmoniker

Wiener Philharmoniker
Dirigent: Daniel Barenboim

Foto: Musikverein Wien © FRASHO / franks-travelbox

von Herbert Hiess

Ganz im Zeichen von recht imbezilen Coronaregeln stand dieses formidable Konzert der Wiener Philharmoniker im Musikverein Wien. Obwohl alle voll geimpft sein mussten und dazu noch einen gültigen PCR-Test vorweisen mussten, hat man die Besucherzahl so weit reduziert, dass nur etwas mehr als die Hälfte des Saales gefüllt werden konnte. Den finanziellen Verlust zu errechnen, bedarf es nur der Grundrechnungsarten. Ah ja, und wenige Straßen weiter, tummelten sich zu Tausenden die Menschen ohne Maske usw. beispielsweise auf der Kärntner Straße und am Stephansplatz.

Das lässt erahnen, welchen Stellenwert mittlerweile die Kultur in Österreich und Wien hat. Bewundernswert auch der Langmut der Intendanten und Veranstalter, die irgendwie paralysiert diesen ganzen unwürdigen Maßnahmen zuschauen und auch Folge leisten.

Aber im Konzert selbst war die Welt wieder „heil“. Unvergleichlich die Brillanz, Spielfreude und die überirdischen Klänge, die dieses Orchester liefert. Natürlich war am Programm wieder ein Familientreffen der Familie Strauß mit Vater und Sohn Johann, den Brüdern Josef und Eduard (in Wien übrigens auch als „der schöne Edi“ bekannt) und den Zeitgenossen Carl Michael Ziehrer, Josef Hellmesberger d. J. (Anm.: der Jüngere). „Silvesterkonzert der Wiener Philharmoniker, Daniel Barenboim
Musikverein Wien, Großer Saal, 31. Dezember 2021“
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Philharmonische Tourneegeschichten und ein unvergesslicher Gustav Mahler

Foto: Vienna Philharmonic, 
Franz Welser-Möst, (c) Marco Borrelli

Für alle, die diese singuläre Aufführung sehen und hören wollen: Am 16. Jänner 2022 wird dieses Konzert in ORF III übertragen. Auch wenn der Klang nicht so wie bei einem Livekonzert ist – es zahlt sich auf alle Fälle aus!

Musikverein Wien, Großer Saal,
Aufführung ohne Publikum, 5. Dezember 2021

Gustav Mahler: Symphonie Nr. 9 in D-Dur

Wiener Philharmoniker
Dirigent: Franz Welser-Möst

von Herbert Hiess

Wenn man sich in der schreibenden Zunft befindet, hat man manches Mal das Glück, bei besonderen Anlässen dabei sein zu können. Und in der derzeitigen Corona-Pandemie mit Lockdown gehört das  Konzert der unvergleichlichen Wiener Philharmoniker, das dem Publikum  via „Stream“ und Aufzeichnung zugänglich gemacht wurde, zu einem ganz besonderen Anlass.

So auch an diesem Sonntag Vormittag, wo das  Wiener Meisterorchester gemeinsam mit Franz Welser-Möst eine unvergleichliche Aufführung der ultimativen Symphonie Nr. 9 in D-Dur von Gustav Mahler gab. „Gustav Mahler, Symphonie Nr. 9 in D-Dur, Franz Weiser-Möst,
Musikverein Wien, 5. Dezember 2021“
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Daniel Barenboim: The Last Romantic auf Europa-Tournee

Konzert am 11. November 2021 im Musikverein Wien, Großer Saal

Robert Schumann: Symphonie Nr. 1 in B-Dur op. 38 „Frühlingssymphonie“
Johannes Brahms: Symphonie Nr. 1 in c-moll, op. 68

Konzert am 12. November 2021 im Musikverein Wien, Großer Saal

Robert Schumann: Symphonie Nr. 2 in C-Dur
Johannes Brahms: Symphonie Nr. 2 in D-Dur

Staatskapelle Berlin
Dirigent: Daniel Barenboim    
Foto: Monika Rittershaus

von Herbert Hiess

In Berlin gibt es bei einem der führenden Symphonieorchester so Verhältnisse wie in Wien. Genauso wie beim Staatsopernorchester und den Wiener Philharmonikern rekrutieren sich die Mitglieder der Staatskapelle Berlin aus den Mitgliedern des Orchesters der Staatsoper unter den Linden; eines der besten Opernhäuser Europas – wenn nicht sogar weltweit.

Seit 1992 – also bald seit 30 Jahren – ist der unermüdliche Maestro Daniel Barenboim  Chef sowohl der Oper als auch des Orchesters. Und mit diesem äußerst gut medial vernetzten Chefdirigenten und den zahllosen Tonaufnahmen ist dieses Orchester bei Musikfreunden weltweit verbreitet. Die Marke „Barenboim“ zieht halt! „Daniel Barenboim, Staatskapelle Berlin
Konzert am 12. November 2021 im Musikverein Wien, Großer Saal“
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Tomasz Konieczny feiert mit „Apokalypse“ die Uraufführung in Deutschland und Österreich

Fotos: Tomasz Konieczny ©

Der Name Tomasz Konieczny ist in der Opernwelt inzwischen allen ein Begriff. Als Wagners Speerspitze Wotan, Alberich oder als Telramund wird er weltweit gefeiert. Jüngst auch als Holländer, der bald auch in New York an Land gehen wird.

Dass der robuste Pole auch leisere Töne anschlagen kann, beweist er mit „Apokalypse“ – einer Aufführung, mit der er die schlimme Situation seit Beginn der Pandemie verarbeiten möchte. Deutschland-Premiere ist am 7. November, 19:30 Uhr, im Münchner Künstlerhaus. Die österreichische Uraufführung folgt am 16. November, 20:00 Uhr, im Gläsernen Saal des Musikvereins Wien.

Interview: Jürgen Pathy

Lieber Tomasz, zurzeit sind Sie in einer Ihrer „neuen“ Errungenschaften zu sehen. Wie läuft es beim „Fliegenden Holländer“ an der Pariser Oper?

Sehr gut. Es gab heute wahnsinnig viel Applaus. Bereits nach dem Monolog, habe ich Szenenapplaus erhalten. Der Holländer, an dem ich schon lange arbeite, scheint die Partie zu sein, wo ich viel anbieten kann. Irgendwie stimmt alles. Zurzeit ist der Holländer meine Glanzpartie. Damit habe ich voll ins Schwarze getroffen.

„Tomasz Konieczny, Interview, Apokalypse
Münchner Künstlerhaus, 7.11.21, Musikverein Wien, 16.11.21“
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William Garfield Walker im Brahms-Saal: Kleines Orchester produziert großen Mahler-Klang

Foto: William Garfield Walker © Andrej Grilic

Musikverein Wien, Brahms-Saal, 15. Oktober 2021
Gustav Mahler, Symphonie Nr. 4 G-Dur

William Garfield Walker, Dirigent
Rebecca Nelsen, Sopran
Nova! Orchester

von Jürgen Pathy

Eine Flut an positiven Überraschungen. So lässt sich der Freitagabend im Brahms-Saal des Musikvereins Wien in nur einem Satz umschreiben. Dabei waren die Zweifel, ob Mahlers Vierte auch mit Kammerorchester funktioniert, ziemlich groß. William Garfield Walker, ein Absolvent der MUK (Privatuniversität Wien), hat sie alle beseitigt. 1992 in den USA geboren, erweist sich der junge Dirigent als Meister der intensiven Klangwogen mit Hang zum Pioniergeist. Das hat mehrere Gründe. „William Garfield Walker, Rebecca Nelsen, Nova! Orchester, Gustav Mahler, Symphonie Nr. 4 G-Dur
Musikverein Wien, Brahms-Saal, 15. Oktober 2021“
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Mit Jakub Hrůša durch seine tschechische Heimat

Wiener Musikverein, 13. Juni 2021

Wiener Philharmoniker
Dirigent: Jakub Hrůša

Bedřich Smetana: Má Vlast (Mein Vaterland)

Am 23. Juli 2021 feiert der ausgesprochen sympathische und fähige Dirigent Jakub Hrůša seinen 40. Geburtstag. Und gerade noch rechtzeitig dazu konnte er sein gelungenes Debut bei den Wiener Philharmonikern begehen.

von Herbert Hiess

Der Tscheche ist mittlerweile Chefdirigent bei den Bamberger Symphonikern sowie erster Gastdirigent beim Philharmonia Orchestra London und bei der Tschechischen Philharmonie. Zu seinem Wiener Debut brachte der Dirigent das tschechische Referenzstück „Má Vlast“ von Bedřich Smetana mit. Natürlich gibt es gerade in Wien bei dem circa 80-minütigen Werk viele Vergleichsmöglichkeiten; haben doch am gleichen Ort – also im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins – Kapazitäten wie Nikolaus Harnoncourt, James Levine und Daniel Barenboim diese sechs Stücke zur Aufführung gebracht. Nicht zu vergessen Herbert von Karajan; der am gleichen Ort mit diesem Orchester „Die Moldau“ auf Tonträger bannte. „Wiener Philharmoniker, Jakub Hrůša,
Wiener Musikverein, 13. Juni 2021“
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Auf den Spuren Richard Wagners

Wiener Festwochen 2021
Aufführung im Museumsquartier Halle E am 5. Juni 2021

Heiner Goebbels: Liberté d’Action

David Bennent, Schauspieler
Ensemble Modern (Hermann Kretzschmar, Ueli Wiget – Klaviere)

Konzert am 6. Juni 2021 im Großen Saal des Wiener Musikvereins

Tonkünstler-Orchester Niederösterreich
Dirigent: Yutaka Sado

Richard Strauss: Eine Alpensinfonie, op. 64

von Herbert Hiess

Heiner Goebbels, deutscher Musiker und Regisseur, kann man nach dieser „Performance“ anlässlich der Wiener Festwochen 2021 als Gesamtkunstwerk-Erschaffer bezeichnen. Denn das hat er tatsächlich mit dem musikalischen Genie und Landsmann Richard Wagner gemein.

Auch wenn seine Werke nicht diese ausufernde Länge von Wagners Opus haben; in seiner Kompaktheit sind sie dennoch faszinierend. Vor allem das im Mai 2021 uraufgeführte Stück „Liberté d’Action“. „Ensemble Modern, David Bennent, Heiner Goebbels, Tonkünstler-Orchester Niederösterreich, Yutaka Sado,
Wiener Festwochen 2021“
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Er kennt seinen Beethoven noch immer: Daniel Barenboim im Musikverein Wien

Foto: © Peter Adamik

Musikverein Wien, Goldener Saal, 22. Mai 2021
Daniel Barenboim, Beethoven Klaviersonaten Nr.5 – Nr. 8

von Jürgen Pathy

Er kann es noch immer. Daniel Barenboim, mittlerweile 78 Jahre alt und vom Hauptberuf eigentlich Dirigent und Friedensvermittler, hat es noch immer drauf – auch als Pianist. Das durften gestern die rund 800 Zuschauer im ehrwürdigen Goldenen Saal des Musikvereins Wien erleben. Am Programm: Beethovens drei Klaviersonaten aus op. 10 und die berühmte Klaviersonate op. 13, besser bekannt als „Pathétique“. „Daniel Barenboim, Musikverein Wien, Goldener Saal, 23. Mai 2021“ weiterlesen

Wiener Philharmoniker: Niemals verstummen soll die grandiose Musik, die dieses einzigartige Orchester zum Erklingen bringt

Aus aktuellem Anlass: Zu dieser Stunde läuft die Fernsehübertragung dieses Konzerts auf ORF III (20.15 – 21.30 Uhr, 16. Mai 2021).

Niemals verstummen soll die grandiose Musik, die dieses einzigartige Orchester zum Erklingen bringt. Da hat sich gezeigt, wie sich die akribische Arbeit von Franz Welser-Möst ausgezahlt hat.

klassik-begeistert-Reporter hörte die Wiener Philharmoniker live im Goldenen Musikvereinssaal

Copyright: Wiener Philharmoniker, Fotograf: Dieter Nagl

Musikverein Wien, 18. April 2021
Wiener Philharmoniker
Konzertaufzeichnung am 18. April 2021 im Musikvereinsgebäude, Großer Saal

Franz Schubert: Symphonie Nr. 2 in B-Dur
Richard Strauss: Sinfonia Domestica op. 53
Dirigent: Franz Welser-Möst

von Herbert Hiess

Was ist in diesen Corona-Zeiten schon normal? Da werden Opern und Konzerte – wenn überhaupt – nur „gestreamt“, was aber leider die einzige Möglichkeit ist, dass Künstler ein Lebenszeichen von sich geben können.

Nun war es am 18. April soweit, dass Österreichs Paradeorchester mit Franz Welser-Möst (FWM) einen Auftritt vor Kameras und einem kleineren Kreis von Journalisten hatte und ein phänomenales Konzert präsentierte. Dazu aber später!

Vor dem Konzert gab es ein Pressegespräch mit Franz Welser-Möst und dem Pressesprecher des Orchesters Michael Bladerer. Und prompt wurde am Schluss dieses Gespräches von einigen Leuten das Thema Corona-Impfung des Orchesters aufgeworfen. Ein vermeintliches „Privileg“, was eigentlich keine einzige Silbe wert ist. Dass man ein Weltklasseorchester, das man ohne Bedenken als (musikalisches) „Weltkulturerbe“ bezeichnen kann, in so eine miese Debatte manövriert, ist schon bezeichnend. Bezeichnend vor allem von dem Stellenwert, das ein solches Orchester dann offenbar bei Teilen der Bevölkerung (und bei manchen hetzerischen Medien) hat. „Wiener Philharmoniker, Franz Welser-Möst
Musikverein Wien, 18. April 2021“
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Der Maestro und seine Romy: klassik-begeistert-Reporter hört Riccardo Muti und die Wiener Philharmoniker im Goldenen Saal

Tourneeprobe am 7. Mai 2021 im Wiener Musikverein
Wiener Philharmoniker

Fotos: Dieter Nagl für Wiener Philharmoniker; Daniel Froschauer and Maestro Riccardo Muti

von Herbert Hiess

Es gibt Tage, da kommt wirklich alles zusammen – und das sogar in dieser unsäglichen Pandemie. Da kommt ein Maestro von Weltrang und probt in Wien mit einem Orchester von Weltrang für eine Kurztournee in sein Heimatland Italien, da der Neapolitaner am 28. Juli seinen 80. Geburtstag zelebriert.

Gerade diese Geburtstagstournee ist mit dem Orchester ausgerichtet, mit dem er offenbar am engsten verbunden ist – mit den Wiener Philharmonikern. Und das mit einem Programm, das der Philharmoniker-Vorstand Daniel Froschauer so beschreibt:

„Maestro Muti hat sich das Programm zu seinem 80. Geburtstag gewünscht. Die gewählten Meisterwerke der Deutschen Romantik zeugen von der engen künstlerischen Partnerschaft zwischen ihm und den Wiener Philharmonikern, die vor 50 Jahren ihren Anfang nahm. Besonders erwähnen möchte ich die 2. Symphonie von Brahms, die die Wiener Philharmoniker uraufgeführt haben, und die Riccardo Muti sehr oft mit unserem Orchester dirigiert hat.“ „Wiener Philharmoniker, Riccardo Muti
Tourneeprobe am 7. Mai 2021 im Wiener Musikverein“
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