„Aber egal was wir tun, wie gut unsere Hygienekonzepte sind, wir werden ja eh zugemacht. Das stinkt mir. Es geht um Wertschätzung. Das fordere ich ein. Ich erwarte einen Kampf der Kulturminister. Sie müssen aufs Volk hören, das in die Oper will.“
exklusiv von Barbara Hauter, Journalistin, München
Fotos: Christian POGO Zach (c)
Ich bin wütend. Wenn ich Eyeliner und Spitzenunterwäsche kaufe, ist das systemrelevant. Und daher erlaubt. Meinen Verstand mit der Oper „Die Kluge“ und mein Herz mit einem Ballett wie „Undine“ zu füttern, gilt als irrelevanter Freizeitspaß und ist daher unmöglich. Mein Lieblingstheater, das Haus am Münchner Gärtnerplatz, muss geschlossen bleiben. Dabei hat es nachweislich noch keine Infektion in einem Spielhaus gegeben. Zu gut sind die Sicherheitsvorkehrungen in den Theatern. Im Gärtnerplatztheater saßen wir – mit Maske natürlich – so isoliert und von der Lüftungsanlage mit Frischluft umweht, dass ich mich erheblich sicherer fühlte als in der U6. Wenn ich schon so wütend bin – wie muss es da dem Intendanten des Gärtnerplatztheaters gehen? Josef Ernst Köpplinger, seit Spielzeit 2012/13 Staatsintendant des Staatstheaters am Gärtnerplatz, München hatte Zeit für ein Gespräch mit mir. „Interview: Josef E. Köpplinger, Staatsintendant des Staatstheaters am Gärtnerplatz, München