Der Coronavirus bedroht freischaffende Künstler in ihrer Existenz

Corona bedroht freischaffende Künstler / Notprogramm in Netz  klassik-begeistert.de

Wien, 23. März 2020
Foto: Wotan, Tomasz Koniezcny, in „Das Rheingold“ an der Wiener Staatsoper, Michael Pöhn (c)

von Herbert Hiess

Die gegenwärtige Corona-Krise bedeutet nicht nur eine akute gesundheitliche Bedrohung der Menschheit, sondern auch eine exorbitante existenzielle Bedrohung der freischaffenden Künstler. Viele werden bei längerer  Dauer der Krise regelrecht daran zerbrechen.

Aber auch für die Kulturinstitutionen (Veranstalter, Opernhäuser, Orchester) ist diese Krise eine brutale Belastungsprobe.

Deswegen suchen viele der Institutionen die Social Media, um so einerseits irgendwie das Publikum zu erreichen und vielleicht auch mittels Zuwendungen nicht allzu viel Geld zu verlieren.

So auch die Wiener Symphoniker; das der Stadt Wien nahestehende Orchester hat nun auch einige nette Events bekanntgegeben, wo man wenigstens via web dabei sein kann:

Da gibt es nun einmal die „Fidelio“-Produktion aus dem Theater an der Wien, wo die Symphoniker erstmals unter Manfred Honeck gemeinsam musizierten. Die Regie hatte hierbei Christoph Waltz.

https://www.wienersymphoniker.at/de/news/2020/3/fidelio?utm_source=Wiener+Symphoniker+Newsletter&utm_campaign=1314e5e112-Newsletter+März+02&utm_medium=email&utm_term=0_4d3e8574de-1314e5e112-329323893

Machen Sie sich selbst ein Bild, ob der ehemalige philharmonische Bratschist Manfred Honeck hier Weltklasseniveau hören lässt.

Das Onlinelabel Takt1 bietet kostenlos eine Aufzeichnung aller vier Symphonien von Johannes Brahms aus dem Bregenzer Festspielhaus an.

Hier können Musikfreunde hören, was der zukünftige Musikdirektor der Wiener Staatsoper zu bieten hat:

https://www.wienersymphoniker.at/de/news/2020/3/klassik-momente-fuer-daheim?utm_source=Wiener+Symphoniker+Newsletter&utm_campaign=1314e5e112-Newsletter+März+02&utm_medium=email&utm_term=0_4d3e8574de-1314e5e112-329323893

Und nicht zuletzt kann man in Radio Stephansdom einige Sendungen von Mitgliedern der Symphoniker und über das Orchester auch nachhören:

https://www.wienersymphoniker.at/de/medien/taktgefuehl?utm_source=Wiener+Symphoniker+Newsletter&utm_campaign=1314e5e112-Newsletter+März+02&utm_medium=email&utm_term=0_4d3e8574de-1314e5e112-329323893

Für dunkle Stunden der freiwilligen oder gar unfreiwilligen Isolation in diesen Zeiten sind diese Tipps eine ganz gute Überbrückungshilfe.

Ganz klar ist aber auch, dass die echten Musikfreunde auf die Live-Konzerte warten; so gut kann die Konserve gar nicht sein, dass sie ein echtes Konzert ersetzen könnte.

Das ist zwar recht nett; damit verdienen vor allem die Medienunternehmen und die fix angestellten Orchestermusiker haben wahrscheinlich auch nicht viel zu verlieren – zumal sie im sogenannten „sozialen Netz“ hängen.

Traurig bestellt ist um die vielen freischaffenden Künstler, die jetzt schon viel Aufträge und Geld verloren haben – die Ungewissheit bezüglich der Zukunft ist aber noch viel schlimmer und viele der Musiker fürchten nicht zu unrecht um ihre wirtschaftliche Zukunft.

Der weltbekannte Bariton Tomasz Konieczny engagiert sich zumindest einmal virtuell (via Facebook) und möchte mittels einer Initiative eine wirtschaftliche Absicherung der Künstler erreichen. Zu diesem Punkt später hier einmal mehr, sobald alles konkreter ist.

Herbert Hiess, 23. März 2020, für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at

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