Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE DIENSTAG-PRESSE – 28. JANUAR 2025
Wiener Staatsoper
Neue „Zauberflöte“ an der Wiener Staatsoper: Alter schützt vor Weisheit nicht
Premiere der Mozartoper: Jubel für das Orchester und einige Sänger, ein interessanter Widerstreit zwischen Zustimmung und Ablehnung für die Regie. Bei manchen Prüfungen, um bei einem Hauptthema der „Zauberflöte“ zu bleiben, geht es wohl nicht darum, sie zu bestehen – sondern darum, möglichst würdevoll und mit dem Ziel in Sichtweite an ihnen zu scheitern. Vielleicht gehört eine neue „Zauberflöte“ an der Wiener Staatsoper zu dieser Art von Prüfungen: Das Werk ist, im Wortsinn, eingeschrieben in das Haus (Motive daraus finden sich in den Wandverzierungen), der Mozartklang und die Mozartstimmen sind Prüfsteine, an denen man es misst, und dann wäre da noch die auch schon legendäre Inszenierung von Otto Schenk, die vielen Operngehern als Maß der Regiedinge gilt. Eine Neuinszenierung der vielgespielten Mozart’schen Hitoper also ist ein Kanonmoment für das Haus. Man ist am Montagabend aus dieser Prüfung vielleicht erleichtert herausgegangen. Schließlich gab es gehörigen Jubel für Dirigent Bertrand de Billy und das Orchester und einen interessanten Widerstreit zwischen Zustimmung und Ablehnung für die Regisseurin Barbora Horáková.
Kurier.at
Neue Staatsopern-„Zauberflöte“ pfeift auf altbackene Routine
Eine neue „Zauberflöte“ ist stets eine besondere Premiere für Opernhäuser, ist das Mozart-Stück doch bekanntlich eines der disparaten Werke des Repertoires, das stets große Herausforderungen an eine Deutung stellt. Der Wiener Staatsoper ist mit ihrer neuen „Zauberflöte“ nun gelungen, ein ganzes Wunderhorn an Inspiration auszuschütten und dabei doch eine sehr solide, praktikable Inszenierung des Werks zur Debatte zu stellen. Ein umjubelter Abend für alle Beteiligten.
vol.at
Wiener Staatsoper
„Die Zauberflöte – Premiere
Meinen Eindruck der heutigen „Zauberflöten“-Premiere kann ich ganz kurz zusammenfassen: der nächste Roščić-Rohrkrepierer. Man kann aus diesem Stück (für mich klar die beste Oper Mozarts) ja wirklich etwas machen, was jedoch verabsäumt wurde. Die Inszenierung von Barbora Horáková (Bühnenbild von Falko Herold, Kostüme von Eva Butzkies) erweckt den Eindruck eines „Ich will, aber kann nicht“: Es gibt keine Personenführung, kein Konzept, keinen Sinn, kein Gar nichts; es wirkt so, als hätte die Regisseurin in die „Trickkiste Deutsches Regietheater“ gegriffen und wahllos irgendwelche „Regietheater“-Elemente verwendet, allerdings ohne Hirn. Da gab es einen in einem Luster herab schwebenden Papageno und einen ebenso in einem Mond, den man eher in der „Rusalka“ verorten würde, herabschwebenden Sarastro, mehrmals eine verfielfachte Pamina, zahllose Videoeffekte, von denen manche – zugegeben – gelungen waren, die meisten jedoch nicht, Unmengen Gerümpels auf der Bühne, mehrere Puppen, aber es gab nichts, einfach gar nichts, das von einer ernsthaften Auseinandersetzung mit dieser Oper und mit einer sinnvollen Aufbereitung für das Publikum gezeugt hätte.
forumconbrio.com
Wien
Interview – Auf der Suche: Julian Prégardien über seinen Wegbegleiter Tamino
bachtrack.com/de
„Zauberflöte“ an der Staatsoper: „Das Licht siegt über die Dunkelheit“
Barbora Horáková inszeniert an der Wiener Staatsoper Mozarts Hitoper. „Was ist unsere Berufung, was wollen wir hier und wo endet das Ganze?“, fragt sie
Kurier.at
Hamburg
PREMIERE: Dmitri Tcherniakov beendet seine Strauss-Trilogie mit einer bewegenden Ariadne-Inszenierung
Anja Kampe sang die Ariadne mit großer, auch noch in der Mittellage voll und schön klingender, weit in den Raum tragender Stimme. Sie bewegte mit ihrem unmittelbar nachvollziehbaren Schicksal die Herzen der Zuschauer. Nadezhda Pavlova war als Zerbinetta das andere Pfund, mit dem diese Aufführung wuchern konnte.
Von Dr. Ralf Wegner
Klassik-begeistert.de
Daniels Anti-Klassiker 56: Warum immer das Gleiche?
Irgendwann sollten eigentlich alle Klischees erkannt sein. Doch die Aufführungspraxis schafft stets neue. Obwohl unser Autor bereits über 50 Klischees in der Klassischen Musikkultur behandelte, ist ein Ende noch nicht in Sicht. Deshalb widmet er noch fünf weitere Folgen so genannten „Klassikern“, von denen man derart übersättigt wird, dass sie zu nerven beginnen. Auch dies sind natürlich keine minderwertigen Werke. Doch durch ihre fast fundamentalistische Stellung im Konzertbetrieb ist es an der Zeit, auch ihnen teils sarkastisch, teils brutal ehrlich zu begegnen, um zu ergründen, warum sie so viel Aufmerksamkeit erhalten. Unsere Konzertprogramme sind auch deshalb so einseitig, weil Paradestücke wie Strawinskys „Sacre du printemps“ alles andere verdrängen
Klassik-begeistert.de
Salzburg/Mozartwoche
Igor Levit, Ádám Fischer: Mit feinsinniger Eleganz und opernhaften Duktus. (Bezahlartikel)
Igor Levit, Ádám Fischer und die Wiener Philharmoniker wurden im Großen Festspielhaus bejubelt
Kurier.at
Wien
Im Konzerthaus leuchtet die Keuschheit (Bezahlartikel)
Rarität zum Finale der „Resonanzen“: Das schottische Dunedin Consort begeisterte mit Händels „Susanna“.
DiePresse.com
Mit Satire gegen das Grauen: „KaiserRequiem“ und „Peter und der Wolf“
Zwei Uraufführungen mit Tanz: „KaiserRequiem“ an der Wiener Volksoper und das Ballett für Kinder „Peter und der Wolf“ in der neuen Staatsopern-Spielstätte Nest
DerStandard.at
Zum 25. Todestag: Sein glückliches Publikum machte Friedrich Gulda unglücklich (Bezahlartikel)
DiePresse.com
Salzburg „Orfeo“ bei der Mozartwoche: Vier Mann hoch für einen Orpheus
DerStandard.at
Linz
Der „Fliegende Holländer“ in Linz: Hier wird Senta vom Trauma erlöst (Bezahlartikel)
DiePresse.com
Wagner-Oper: Eine junge Frau im Bann eines Untoten (Bezahlartikel)
krone.at
Berlin
„Die Frau ohne Schatten“ in der Deutschen Oper Berlin – Der Gesang der Fischstäbchen
Sie wollen nicht, sie müssen auch nicht: „Die Frau ohne Schatten“ als zutiefst menschliches Emanzipationsdrama an der Deutschen Oper Berlin.
FrankfurterRundschau.de
„Die Frau ohne Schatten“ an der Deutschen Oper: Szenen zweier Ehen (Bezahlartikel)
An der Deutschen Oper Berlin modernisieren Regisseur Tobias Kratzer und Generalmusikdirektor Donald Runnicles „Die Frau ohne Schatten“ von Richard Strauss. Und zwar radikal.
Tagesspiegel.de
Deutsche Oper: Großer Wurf mit „Frau ohne Schatten“
Da ist mal ein großer Wurf gelungen. Regisseur Tobias Kratzer und Dirigent Donald Runnicles meisterten Richard Strauss’ „Die Frau ohne Schatten“ mit Bravour, eine großartige Premiere.
bz-berlin.de
„Die Frau ohne Schatten“ von Richard Strauss
In der Deutschen Oper Berlin gibt es einen kleinen Zyklus mit Opern von Richard Strauss. Nach „Arabella“ und „Intermezzo“ hat Regisseur Tobias Kratzer am Wochenende mit der Premiere der „Frau ohne Schatten“ diesen Zyklus abgeschlossen.
radiodrei.de
„Frau ohne Schatten“: Die Opernpremiere endet in einer Kita (Bezahlartikel)
An der Deutschen Oper hat Regisseur Tobias Kratzer „Die Frau ohne Schatten“ von Strauss ins Heute verlegt. Am Ende wird er ausgebuht.
BerlinerMorgenpost.de
Augsburg
Brechts Oper „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ in Augsburg:
Untergang als Mitmachtheater (Bezahlartikel) Jochen Biganzoli inszeniert in Augsburg Brechts Oper „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ temporeich und unbequem aktuell. Die Zuschauer sind mittendrin im Geschehen, es werden sogar Warnwesten verteilt.
SueddeutscheZeitung.de
Essen
Das Brummen, die Sekte, der Kojote:
Missy Mazzolis „The Listeners“ am Aalto-Theater Essen (Bezahlartikel)
NeueMusikzeitung/nmz.de
Mainz
Der Fliegende Adler
Arthur Honegger, Jacques Ibert: L’Aiglon – Regisseurin Luise Kautz inszeniert am Staatstheater Mainz die wenig aufgeführte Oper „L‘Aiglon“ und nimmt ihr Publikum mit auf eine Reise ins frühe 19. Jahrhundert.
DieDeutscheBühne.de
Oper mit Historienbezug: »L’Aiglon« am Staatstheater Mainz
kulturfreak.de
Hannover
Die Verkunstung eines deutschen Fanals
Die Oper „Echo 72 – Israel in München“ versucht sich in Hannover an einem der dunkelsten Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte: der Geiselnahme israelischer Sportler durch palästinensische Terroristen bei den Olympischen Spielen 1972.
DieWelt.de
Cottbus
Kostümträume und existenzielle Poesie
Alexander Zemlinsky: Kleider machen Leute
DieDeutscheBühne.de
Ein falscher Graf mit richtigem Beruf – Alexander von Zemlinskys „Kleider machen Leute“ in Cottbus (Bezahlartikel)
NeueMusikzeitung/nmz.de
Feuilleton
80 Jahre nach der Befreiung – Das Mädchenorchester von Auschwitz
BR-Klassik.de
Kommentar
Friedman kritisiert Chialo und Klassik-Nebenwirkungen bei Hirschhausen
Klassikwoche: heute mit einem klugen Gespräch mit Michel Friedman, einem Blick auf den Musik-Beipackzettel von Eckart von Hirschhausen und einem süßen Streit um die besten Mozartkugeln
bachstageclassical.com
Link zu englischsprachigen Artikeln
Wien
Death, interrupted: KaiserRequiem moves at the Volksoper in Vienna
bachtrack.com/de
Hamburg
Delicacy at the cost of spark: Mitsuko Uchida with the Mahler Chamber Orchestra
bachtrack.com/de
London
RPO/Giltburg/Petrenko review – intimate Beethoven and exhilarating
Stravinsky from an orchestra on top form
TheGuardian.com
New York
Ryan Speedo Green scores a knockout with his Carnegie Hall recital debut
seenandheard-international.com
Pianist Liu goes small and big in Russian works at Carnegie
newyorkclassical.review.com
Boston
Barton, Lipman, and Sanikidze explore space within old and new music
bostonclassicalreview.com
Chicago
Rameau highlights mixed Minkowski MOB debut
chicagoclassicalreview.com
Toronto
Power and vulnerability: Canadian Opera Company revives Madama Butterfly
bachtrack.com/de
Obituary
Death of a Leading Japanes Conductor
We have been notified of the death of the international Japanese conductor Kazuyoshi Akiyama, at the age of 84.
slippedisc.com
Ballet / Dance
Ashley Bouder, New York City Ballet Veteran, to Retire (Subscription required)
The ballerina is leaving the company in February after 25 years. She will dance the lead in “Firebird” in her final program.
TheNewYorkTimes.com
Sprechtheater/Kabarett
Niederhollabrunn/NÖ
Kabarett-Skandal. Wie in Nordkorea! Weinzettl und Rudle mussten im dreckigen Pfarrheim auftreten
„Unser heutiger „Arbeitsplatz“! Backstage dreckig bei 13 Grad. Es gibt Tage, da macht der sonst sehr lustige Job plötzlich gar keinen Spaß mehr. Liebe Veranstalter, das ist keine Garderobe!“ Am Samstag erlebten Monika Weinzettl und Gerold Rudle ihr frostblaues Wunder. Beim Kabarett-Abend mit dem bezeichnenden Titel „5 Sterne Beziehung“ im Pfarrheim Niederhollabrunn wurde das Duo backstage mit nordkoreanischen Verhältnissen empfangen: Nur 13 Grad Raumtemperatur, alter Heizstrahler, Schutt, Zigaretten am Boden und bis auf einen vergammelten Fauteuil keinerlei Sitzgelegenheit.
oe24.at
Tanz einer gedankenversunkenen Göttin
Nicht von dieser Welt, aber für sie: Die Trisha Brown Dance Company erinnert in Berlin an das reiche Erbe einer unvergleichlichen Tänzerin und Choreographin.
FrankfurterAllgemeine.net
Molières „Tartuffe“ wird im Burgtheater zur Tragödie
Barbara Freys Lesart schüttelt die Komödie weitgehend ab und stellt das Fatale am Verblendet-Werden in den Mittelpunkt ihrer Inszenierung
DerStandard.at
Burgtheater: „Tartuffe“ im Dauerregen (Bezahlartikel)
Barbara Frey inszenierte einen humorlosen Molière in Zeitlupe. Der Abend ist dank großartiger Schauspieler dennoch interessant.
Kurier.at
Politik
Burgenland
Doskozil nimmt mit den Grünen Verhandlungen auf
Der Parteivorstand der SPÖ Burgenland ist am Montag zusammengetreten, um zu entscheiden, mit wem konkrete Verhandlungen über die neue Landesregierung aufgenommen werden. Zu Mittag gab Hans Peter Doskozil schließlich bekannt, dass er mit den Grünen Gespräche führen wird.
krone.at
Europäische Union
Ungarn zieht Veto zurück – Putin-Sanktionen verlängert
Ungarn hat sein Veto gegen die Verlängerung von Sanktionen gegen Russland zurückgezogen. Ende Jänner wären diese ausgelaufen.
Heute.at
Linz
SPÖ gewinnt in Linz die Bürgermeisterwahl haushoch
Der Favorit hat letztlich das Rennen gemacht: Eine erste Hochrechnung im Duell um das Amt des Linzer Bürgermeisters sieht den SPÖ-Politiker Dietmar Prammer als Sieger dieser Stichwahl. Die Stadt bleibt also fest in Hand der Sozialdemokraten, die auch im Gemeinderat die stärkste Kraft sind.
krone.at
INFOS DES TAGES (DIENSTAG, 28. JANUAR 2025)
INFOS DES TAGES (DIENSTAG, 28. JANUAR 2025)
Wiener Staatsoper
Neue „Zauberflöte“ an der Wiener Staatsoper: Alter schützt vor Weisheit nicht
© Wiener Staatsoper/Michael Pöhn
Premiere der Mozartoper: Jubel für das Orchester und einige Sänger, ein interessanter Widerstreit zwischen Zustimmung und Ablehnung für die Regie. Bei manchen Prüfungen, um bei einem Hauptthema der „Zauberflöte“ zu bleiben, geht es wohl nicht darum, sie zu bestehen – sondern darum, möglichst würdevoll und mit dem Ziel in Sichtweite an ihnen zu scheitern. Vielleicht gehört eine neue „Zauberflöte“ an der Wiener Staatsoper zu dieser Art von Prüfungen: Das Werk ist, im Wortsinn, eingeschrieben in das Haus (Motive daraus finden sich in den Wandverzierungen), der Mozartklang und die Mozartstimmen sind Prüfsteine, an denen man es misst, und dann wäre da noch die auch schon legendäre Inszenierung von Otto Schenk, die vielen Operngehern als Maß der Regiedinge gilt. Eine Neuinszenierung der vielgespielten Mozart’schen Hitoper also ist ein Kanonmoment für das Haus. Man ist am Montagabend aus dieser Prüfung vielleicht erleichtert herausgegangen. Schließlich gab es gehörigen Jubel für Dirigent Bertrand de Billy und das Orchester und einen interessanten Widerstreit zwischen Zustimmung und Ablehnung für die Regisseurin Barbora Horáková.
Kurier.at
Neue Staatsopern-„Zauberflöte“ pfeift auf altbackene Routine
Eine neue „Zauberflöte“ ist stets eine besondere Premiere für Opernhäuser, ist das Mozart-Stück doch bekanntlich eines der disparaten Werke des Repertoires, das stets große Herausforderungen an eine Deutung stellt. Der Wiener Staatsoper ist mit ihrer neuen „Zauberflöte“ nun gelungen, ein ganzes Wunderhorn an Inspiration auszuschütten und dabei doch eine sehr solide, praktikable Inszenierung des Werks zur Debatte zu stellen. Ein umjubelter Abend für alle Beteiligten.
vol.at
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Münchner Philharmoniker: Programmänderung für Konzerte mit Zubin Mehta im Mai 2025
Vor einem Jahr wurde er mit der goldenen Ehrenmünze der Stadt München für seine außerordentlichen Verdienste um die Musik und die Stadt München ausgezeichnet: Zubin Mehta, seit 2004 Ehrendirigent der Münchner Philharmoniker, wird im Mai 2025 an das Pult des Orchesters zurückkehren.
Aus künstlerischen und dispositorischen Gründen bittet er jedoch um Verständnis, dass anstelle der 5. Symphonie von Gustav Mahler die 4. Symphonie von Anton Bruckner zur Aufführung kommen wird.
»Die Saison 24/25 steht vielerorts im Zeichen des 200. Geburtstags von Anton Bruckner. Die Münchner Philharmoniker haben einen so wunderbaren und warmen Bruckner-Klang, es wird mir eine große Freude sein, dieses Werk in München aufzuführen.«, so Ehrendirigent Zubin Mehta.
Der Rest des Programms – die »Sinfonia concertante« von Joseph Haydn mit den Orchestersolist*innen Marie-Luise Modersohn, Raffaele Giannotti, Naoka Aoki und Floris Mijnders – bleibt unverändert.
Die Münchner Philharmoniker danken ihrem Publikum für das Verständnis hinsichtlich der Programmänderung und freuen sich auf zwei besondere Konzertabende mit Zubin Mehta.
Mi. 21.05.2025, 19:30 Uhr
Do. 22.05.2025, 19:30 Uhr
JOSEPH HAYDN
Sinfonia concertante für Oboe, Fagott, Violine, Violoncello und Orchester
ANTON BRUCKNER
4. Symphonie »Romantische«
Dirigent ZUBIN MEHTA
Oboe MARIE-LUISE MODERSOHN
Fagott RAFFAELE GIANNOTTI
Violine NAOKA AOKI
Violoncello FLORIS MIJNDERS
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Bayerische Staatsoper: Der Countdown fü den Vorverkauf der Münchner Opernfestspiele 2025 läuft nur noch bis Samstag, 1. Februar
Der Countdown für den Vorverkauf der Münchner Opernfestspiele läuft! Noch bis Samstag, den 1. Februar 2025, können Sie Karten bestellen und Ihren persönlichen Festspielsommer planen. Bestellungen, die nach dem 1. Februar 2025 eingehen, werden je nach Verfügbarkeit nachträglich bearbeitet.
NOCH BIS ZUM 1. FEBRUAR 2025 KARTEN BESTELLEN
Erleben Sie die Münchner Opernfestspiele in ihrer ganzen Vielfalt: 13 Opern – darunter zwei Premieren und alle Neuproduktionen der laufenden Spielzeit –, vier Ballette mit einer Premiere und Festspiel-Liederabende mit Künstler:innen wie Diana Damrau, Christian Gerhaher und Konstantin Krimmel. Außerdem stehen Kammerkonzerte, Barockkonzerte und ein Nachtkonzert mit Mitgliedern des Bayerischen Staatsorchesters auf dem Programm.
Sichern Sie sich schon jetzt Ihre Karten und freuen Sie sich auf einen unvergesslichen Kultursommer. Die Bearbeitung der Bestellungen beginnt am Samstag, dem 1. Februar 2025. Alle bis zu diesem Stichtag eingegangenen Bestellungen werden gleichbehandelt.
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OPER FRANKFURT: ALBÉRIC MAGNARD: GUERCŒUR
Premiere / Frankfurter Erstaufführung vom 2. Februar 2025
Anna Gabler (Vérité), Judita Nagyová (Souffrance), Cecelia Hall (Bonté; kniend), Claudia Mahnke (Giselle) und Domen Križaj (Guercœur) sowie im Hintergrund sitzend Chor der Oper Frankfurt © Barbara Aumüller
Tragédie en musique in drei Akten
Text vom Komponisten
In französischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Musikalische Leitung: Marie Jacquot
Inszenierung: David Hermann
Bühnenbild: Jo Schramm
Kostüme: Sibylle Wallum
Licht: Joachim Klein
Chor: Virginie Déjos
Dramaturgie: Mareike Wink
AJ Glueckert (Heurtal) und Chor der Oper Frankfurt © Barbara Aumüller
Guercœur: Domen Križaj
Giselle: Claudia Mahnke
Heurtal: AJ Glueckert
Vérité: Anna Gabler
Bonté: Cecelia Hall
Beauté: Bianca Tognocchi
Souffrance: Judita Nagyová
Schatten eines jungen Mädchens: Julia Stuart
Schatten einer Frau: Cláudia Ribas
Schatten eines Dichters: Istvan Balota
Guercœur: Domen Križaj © Barbara Aumüller
Chor und Statisterie der Oper Frankfurt
Frankfurter Opern- und Museumsorchester
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Gastbeitrag „Der Opernfreund“: I CAPULETI E I MONTECCHI in Magdeburg
Magdeburg: „I Capuleti e i Montecchi“, Vincenzo Bellini
Als Koproduktion mit der Opéra national de Lorraine in Nancy, dem Theater St. Gallen und der Opera Ballet Vlaanderen ist die hierzulande selten gespielte Belcanto-Oper und damit die wohl berühmteste Liebesgeschichte der Literatur nun auch auf die Magdeburger Bühne gekommen. Romeo und Giulietta haben sich bei Bellini und seinem Librettisten Felice Romani schon längere Zeit vor Beginn der Handlung unsterblich ineinander verliebt, obwohl sich ihre Familien, die Capuleti und die Montecchi, in einer Dauerfehde befinden. Die Neuinszenierung der Regisseurin Pınar Karabulut, der Bühnenbildnerin Michaela Flück und der Kostümbildnerin Teresa Vergho verzichtet auf alles historisch Anmutende und wirkt mit künstlichen, unnatürlichen Bewegungen und Gesten der Protagonisten merkwürdig abgehoben und abstrahiert. Alles spielt sich auf einer kahlen Bühne ab, die meist in diffuses, rotes Licht getaucht ist; in der Mitte steht eine Art Podest mit höhenverstellbarem Deckel…
– Romeo, bei Bellini eine „Hosenrolle“, trägt hier zwar Hosen, wirkt aber durch Kleidung und Frisur fast wie eine Zwillingsschwester Giuliettas und ist damit klar als Frau gekennzeichnet. Die tragische Liebe der beiden lesbischen (?) Frauen muss sich gegen die Männerwelt behaupten. Dass sich dies alles jedenfalls im 2. Akt im „Wilden Westen“ abspielen soll, darauf deutet einiges hin: Die lebensgroßen fünf Pferde, die sich wie im Karussell um das runde Podest drehen, einsame Kakteen und das alberne „High-Noon-Duell“ von Romeo und Tebaldo mit Spielzeugpistolen…
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Giuseppe Di Stefano: Eine Lektion Gesang
Giuseppe Di Stefano (1921-2008), Serenata sincera
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Wien/„Porgy and Bess“ Die Strenge Kammer im Februar 2025
»Es schneit und friert in New York.
Wir brauchen globale Erwärmung!«
Donald Trump (*1946 n. Chr.)
• Wir leben in einer durchaus korrupten Gesellschaft,
in der Publicity die Wirklichkeit überflügelt,
in der das Image das Gesicht überstrahlt,
in der Erfolg in Dollars und Wahrheit in Dezibel gemessen wird.
Es wäre wahrhaft erstaunlich, wenn die geistigen Prozesse
– und die Wissenschaft ist ein Unternehmen des Intellekts –
nicht von der Senkgrube infiziert würden, in der sie sich vollziehen müssen.
Erwin Chargaff (1905-2002 n. Chr.)
Lost & Found in der Strengen Kammer
(directed by Peter Herbert)
Porgy & Bess • Riemergasse 11
1010 Wien / Tel.: 01 512 88 11
Veranstaltungsbeginn: 19:00 Uhr
Eintritt: Pay as you wish
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BERLIN / Deutsche Oper: DIE FRAU OHNE SCHATTEN, Premiere; 26.1.2025
Daniela Köhler (Kaiserin) © Matthias Baus
Frau mit Leihmutter – Wenn die Kaisers mit den Färbers sich in Neurosenspießertum nicht genug tun können
Zwei maximal dysfunktionale, emotional auseinander gelebte und noch dazu kinderlose Paare wollen genau das: Kinder. In so einer heutigen „Heterohölle“ (Zitat Kratzer aus der „Siegessäule“) siedelt Regisseur Tobias Kratzer diese „Frau ohne Schatten“ von Richard Strauss an. Statt die dämonisch märchenhaft-symbolgeladene Geschichte um menschliche Reife durch Verzicht, um „sein Glück nicht auf dem Unglück anderer bauen“, um erlösendes Verzeihen in der Erkenntnis von Liebe – und ja auch Fruchtbarkeit – zu erzählen, interessiert Kratzer an der 1919 in Wien uraufgeführten spätromantischen Monumentaloper nur die soziale Erkundung der zentralen Figuren. Der Schatten als Symbol der biologischen Fähigkeit, Kinder auf die Welt zu setzen, wird in dieser Inszenierung zur Leihmutterschaft und so zum zentralen Element der Handlung umfunktioniert. Und nicht zuletzt wortreich von Ulrike Baureithel im Programmheft als „Menschenhandel mitten in Europa“ politisch problematisiert.
Auf der Bühne sieht das dann so aus: Die Kaisers, irgendwie materiell wohlhabend, wohnhaft in einer Art Loft in sterilem Ikea- oder hippem 90 Euro pro Nacht Designerhotellook, leben in einer zerrütteten Ehe. Der Mann hat schon längst keinen Bock mehr auf Sex mit seiner Frau, bevorzugt stattdessen Bordellbesuche oder holt sich selber einen runter. Klar, dass die Frau Kaiser in ihrem Frust ein Amazon Paket nach dem anderen bestellt und am liebsten shoppen geht. Der Geisterbote ist folgerichtig der Amazonbote, der aber wegen Zustellstress nicht gleich wieder verschwindet, sondern der Kundin noch rasch die Leviten liest.
Die Färbers betreiben einen mediokren Waschsalon. Er ist der gutmütige treue Lotsch mit sozialer Ader auch für seine drei Brüder und wünscht sich nichts sehnlicher als Nachwuchs. Sie ist extrem unzufrieden mit dem ewigen Schuften und der faden Tagesroutine und sehnt sich nach Luxus und erotischer Aufmunterung. Die Bitte ihres Mannes nach Kindern? Nix da, Geld muss her und sei es als Leihmutter für die neureichen Kaisers. Als Mittlerin fungiert die businessschlaue Leihmuttermaklerin „Amme“, die vom Opa der Frau Kaiser (warum denke ich da an die alte Fernsehserie „Kaisermühlen Blues“?), Keikobad, bezahlt wird. Denn das vermeintliche Wohl der Tochter geht doch über alles.
Das stets offen umgebaute drehbare Bühnenbild (Rainer Sellmaier) vermanscht ab dem zweiten Akt immer mehr die Welten der beiden Familien. Wer Nachhilfe in Sachen künstlicher Befruchtung braucht, wird mit den Videos der Trias Manuel Braun, Jonas Dahl und Janic Bebi gut bedient sein. Insgesamt finde ich alle filmischen Beigaben beginnend mit der Werbung für In-vitro-Fertilisation (IVF), auf denen als Höhepunkt Catherine Foster LED großleinwandig in einer einschlägigen Klinik im Gynäkologenstuhl aus nächster Nähe zu sehen ist, nicht nur entbehrlich, sondern auch entsetzlich banal.
Jordan Shanahan (Färber), Catherine Foster (Färberin) ©Matthias Baus
Wobei nicht klar ist, wenn die Frau Färber nach der dramatischen Szene mit ihrem Mann, in der sie im teuren Flitter auftaucht (wohl mit dem Geld der Kaisers bezahlt), der die „Irre“ töten will, plötzlich behauptet „Ich habe es nicht getan“. Was hat sie nicht getan? Sich den Samen des Herrn Kaiser einimpfen? Während das Ehepaar also heftig streitet, vergreifen sich die Brüder derweil am „Jüngling“ (der in der Inszenierung ein billiger Escortboy ist), wohl in der Annahme, dass er ihre Schwägerin geschwängert hätte. Zum Aktschluss läuft der Frau Färber Blut zwischen den Beinen herab. Hatte sie eine Fehlgeburt?
Pseudotiefenpsychologisch am diffusesten geht es im dritten Akt zu. Das von Foster zu spät eingesetzte „Schweigt doch, ihr Stimmen“ und „Mir anvertraut, dass ich sie hege…“ von Färber und Färberin, in der die beiden ihre Sehnsucht füreinander herzerweichend schön besingen, sollte eigentlich getrennt erfolgen (sie hören einander nicht). Bei Kratzer sitzen die beiden bei einer Paarberaterin und füllen Fragebögen aus. Entgegen jeglicher Textlogik trennen sei sich am Ende des „Gesprächs“ und dampfen wütend in entgegen gesetzter Richtung ab.
Die große Szene zwischen Amme und Färberin, in der die Kaiserin beginnt, sich von jeglicher Bevormundung zu emanzipieren, ergo für sich und die anderen Verantwortung zu übernehmen, spielt in der Babystation einer Klinik mit vielen kleinen weißen Bettchen. Die Amme schließlich wird, weil sie versucht, ein Baby zu stehlen, von drei Polizisten abgeführt und hingerichtet.
Nachdem die Färbers ihre Scheidungspapiere unterzeichnet haben, geht es ans Finale. Für die Szene „Vater, bist du’s?“ bis zum Ende des Schlussquartetts, mit diesen musikalisch wahnsinnig schönen Höhepunkten, hat sich Kratzer eine „Baby Shower Party“ im Hause der Kaisers ausgedacht. (Für alle die nicht wissen, was so ein Fest’l ist: Die werdende Mutter feiert geschenkeüberhäuft mit Anhang die bevorstehende Geburt und die Vorfreude über den oder die neue/n Erdenbewohner/in. Üblicherweise finden solche Partys im letzten Schwangerschaftsdrittel statt.) Die Kitschparty dauert so lange, bis die Frau Kaiser beim Lätzchen- und Fläschchenauspacken draufkommt, dass sie das alles nicht will und Torte samt Büffet vom Tisch fegt. Derweil sitzt Opa Keikobad am Klavier und fuchtelt zornig mit dem Auszug von „Die Frau ohne Schatten“ herum. Genau aus dem liest das Ehepaar Kaiser die Schlussapotheose über die „Himmelsboten, die den Vater und die Kinder, also die Ungeborenen freigeben“. Nicht auswendig gelernt oder vom Regisseur als so unsäglich empfunden, dass es nur der Fantasie einer verrückten Partitur entsprungen sein kann? Die Färbers kennen jedenfalls ihre Noten. Ein Rätsel! Ein letzter Szenenwechsel: Während die Stimmen der Ungeborenen ihren zugegebenermaßen verquasten Text singen, sehen wir eine Kita, aus der Papa Färber seine kleine Tochter (offenbar ist er Alleinerzieher) abholt. Aus, Schluss.
Musikalisch bekommt das Publikum eine gestrichene Fassung à la Karl Böhm (mit noch mehr Rotstift, was die melodramatischen Szenen anlangt) zu hören. Donald Runnicles leitet Chor, Kinderchor und Orchester der Deutschen Oper Berlin umsichtig, mit gespürt für Details, in transparenter Opulenz. Und dennoch will sich kein orchestraler Rausch einstellen, berührt mich vor allem der dritte Akt auch instrumental leider nur wenig. Den sängerischen und als Figur darstellerischen Mittelpunkt bildet als einsame Weltklassenspitze des Abends Catherine Foster als Färberin. Sensibler angelegt als einige prominente Kolleginnen, überzeugt Foster mit wunderbaren Legatobögen, einer warmen Mittellage und gleißenden, immer traumhaft gedeckt gesungenen Spitzentönen. Bravissimo. Ihr zur Seite singt Jordan Shanahan mit seiner herrlich warm timbrierten samtigen, allerdings weniger voluminösen Baritonstimme einen großartigen Barak. Auch er weiß als Figur ungemein zu berühren und das trotz aller oben beschriebenen Regiefaxen. Marina Prudenskaya als Amme hat, wie zu erwarten, mit den aberwitzigen technischen Anforderungen und Spitzentönen der Partie keinerlei Schwierigkeiten. Die ehrgeizige Geschäftsfrau nimmt man ihr sofort ab, jegliche Dämonie bleibt sie der Rolle allerdings schuldig. Als Kaiserpaar haben wir es mit zwei Einspringern zu tun. Daniela Köhler hat kurzfristig von Jane Archibald übernommen. Sie verfügt über die nötige Tessitura für die Partitur und bewältigt die Intervallsprünge mit Bravour. Die Piani von „Vater bist du’s?“ klingen aber seltsam stumpf und bröselig, übertragen sich emotional kaum. Clay Hilley brüllt sich mit seinem Stentortenor wenig sensibel durch die sicher unangenehm hoch liegende Partie. Aber in Sachen Phrasierung und Musikalität sollte doch mehr drinnen sein?
Rollendeckend agieren Philipp Jekal, Padraic Rowan und Thomas Cilluffo als Einäugiger, Einarmiger und Buckliger, Patrick Guetti als stimmlich bärbeißiger Geisterbote, Nina Solodovnikova als Stimme des Falken und Hye-young Moon als Hüterin der Schwelle des Tempels.
Fazit: Entzauberung total! Banales Desillusionstheater einer bestürzend neurotisch kommerziellen Wirklichkeit. Über das Stück erfährt das Publikum so gut wie nichts, darüber umso mehr über die Frage „Ist Leihmutterschaft moralisch vertretbar und eine relevante Chance auf Lebensglück?“ Für diejenigen, die das wollen.
Am Schluss der übliche Mix aus Jubel und Buhs.
Dr. Ingobert Waltenberger