DIE  DONNERSTAG-PRESSE – 11. APRIL 2024

DIE  DONNERSTAG-PRESSE – 11. APRIL 2024

Foto © Bernd Uhlig

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE  DONNERSTAG-PRESSE – 11. APRIL 2024

Berlin/Deutsche Oper
Die Pläne der Deutschen Oper für die Saison 2024/25: Lodernde Leidenschaften
Neuinszenierungen von Verdi, Weill und Strauss, eine große Uraufführung und eine opulente Rarität: Die Deutsche Oper Berlin bietet in der kommenden Saison 230 Vorstellungen.
Tagesspiegel.de

Die Königliche Oper Brüssel kombiniert Verdi mit einer Studentenrevolte
„Rivoluzione e Nostalgia“, La Monnaie / De Munt, Brüssel. Ambitiös, ungewöhnlich und experimentell ist diese zweiteilige Inszenierung (Krystian Lada) am wunderbar prunkvollen Königlichen Opernhaus Brüssel (Théâtre de La Monnaie/De Munt), welche die musikalischen Highlights aus Verdis sechzehn ersten Opern in musikalisch durchwegs hervorragenden Interpretationen mit szenischen Darstellungen und Original-Filmdokumenten aus der 68er Studentenrevolte kombiniert.
Klassik-begeistert.de

Zürich
Die Oper Zürich bringt die „Csárdásfürstin“ auf eine Luxusjacht
Emmerich Kálmáns Meisterwerk „Die Csárdásfürstin“ kommt in der Inszenierung des Opernhauses Zürich (Jan Philipp Gloger) auf einer Luxusjacht daher, die stracks in den Schiffbruch rast und mit ihr die ganze Welt, die in einer gigantischen Nuklearexplosion untergeht. Dazu die unvergängliche Musik Kálmáns, sehr, sehr viel (viel zu viel?) farbiger Klamauk, von tanzenden Pinguinen und Eisbären, kitschig in pseudofolkloristischer Manier verkleideten Südsee-Insulaner(innen), Inuit, die auf der letzten, schmelzenden Eisscholle auf ihren Untergang zutreiben, als thailändische Exotinnen verkleidete Nutten (als aktualisierte Version der in der Operette besungenen „Mädis vom Chantant“) – und überdies  (was dann doch manche Zuschauer als geschmacklose Pointe empfanden) ein prekäres Schlauchboot mit Flüchtlingen.
Klassik-begeistert.de

25 Jahre West-Eastern Divan Orchestra: Musik und Utopie
Auf Verständigung durch Musik setzen Daniel Barenboim und sein West-Eastern Divan Orchestra, in dem Israelis und Araber gemeinsam musizieren. Ist das zu schön, um wahr zu sein?
Tagesspiegel.de

Wien/Kammeroper
„Hamed und Sherifa“ in der Kammeroper
Männer essen gerne scharf und interessieren sich nur für Fußball, Frauen für Schmuck. Wenn nur alles so einfach und eindeutig wäre. Doch was ist typisch männlich? Oder echt weiblich? Bei der Probe für die österreichische Erstaufführung der Familienoper „Hamed und Sherifa“ in der Kammeroper werden die Geschlechterrollen gehörig auf die Probe gestellt. Alle Rollen in dieser 2015 uraufgeführten Oper werden von drei Sängern dargestellt. Der Komponist Zad Moultaka verbindet traditionelle libanesische Musik mit westlich klingender Musik. Er setzt dafür ein Ensemble aus Oboe, Fagott, Kontrabass und zwei Schlagzeuger*innen ein.
w24.at

München/Isarphilharmonie
Renaud Capuçon: „Jede Stunde zählt“

Der Geiger über die Uraufführung des Violinkonzerts Nr. 2 von Tierry Escaich in der Isarphilharmonie
MuenchnerAbendzeitung.de

Daniels vergessene Klassiker 36: Der verkannte Autodidakt Joachim Raffs hinterließ mit seiner zehnten Sinfonie ein Zeugnis voller Genialität
Seit jeher waren die Zeiten für Komponisten und jene, die es werden wollten, nicht einfach. Während große Namen wie Mendelssohn Bartholdy und Liszt um die 1850er Jahre das Kulturschaffen prägten, standen andere im Schatten derselben. So erging es auch Joseph Joachim Raff (1822 – 1882). Lange Zeit blieb dieser Autodidakt, dessen Vater ihm nicht einmal eine weiterführende Schule bezahlen konnte, vergessen und ignoriert. Erst im Alter von 39 Jahren erfuhr er seinen ersten Durchbruch. Dabei zeugen seine Werke von einer Reife und Raffinesse, die Zeitgenossen überzeugte, ihn in einem Atemzug mit Wagner und Brahms zu nennen.
Von Daniel Janz
Klassik-begeistert.de

Osnabrück
Bewerbungskonzert: Applaus als Maßstab? Dann steht fest, wer Generalmusikdirektor in Osnabrück wird
Mit einem rein polnischen Programm hat sich der einzige verbliebene Kandidat um den Posten des Osnabrücker Generalmusikdirektors, Christopher Lichtenstein, dem Publikum vorgestellt. Geht es nach dem Applaus, ist die Wahl gefallen.
noz.de

Die bekanntesten Opernrollen: Elektra – Die Besessene
Sie waren das Opern-Dream Team zu Beginn des 20. Jahrhunderts: Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauss haben das Musiktheater-Repertoire um zahlreiche Klassiker bereichert, vom „Rosenkavalier“ über „Die Frau ohne Schatten“ bis zu „Arabella“. Aber schon ihre erste Zusammenarbeit erwies sich 1909 als großer Wurf: „Elektra“ gehört bis heute zu den meistgespielten Opern, die Titelrolle gilt als eine der wichtigsten Figuren der Operngeschichte.
BR-Klassik.de

Wie ich als Kind die Nachkriegszeit erlebte – Teil 1
Die Familie des Autors hat die amerikanische und die sowjetische Besatzungsmacht hautnah erlebt und ihre Erfahrungen brachten einige Überraschungen. Waren die Russen besser als ihr Ruf? Wie die Wiener die Bombardierung ihrer Oper verkrafteten, erfahren Sie gleich im ersten Absatz.
Von Lothar Schweitzer
Klassik-begeistert.de

Hamburg/Elbphilharmonie
„Simply perfect!“
Da dreht er sich doch um, Maestro Pinchas Zukerman, der Weltbürger mit dem Welt-Orchester, und bittet mit nach unten strebenden Armen, nun 2100 Menschen dirigierend, zur Ruhe hin, kein Zwischenapplaus bei Mozarts Sinfonie A-Dur bitte, dem letzten Programmpunkt soll das heißen – das Konzert an sich dauert mit 25-minütiger Pause nur anderthalb Stunden – aber wie könnte man nicht klatschen? Bei jedem Satz, bei jedem Takt, bei jeder Note?
Von Harald Nicolas Stazol
Klassik-begeistert.de

„Il Trovatore“ in Hamburg: Giuseppe Verdis Rachequartett knistert und zündelt auf hohem Niveau
In reminiszierender Würdigung pflanzte Giuseppe Verdi – der „einfache Bauer“ (semplice contadino), der er immer sein wollte – auf seinem Landgut Sant’Agata zu Ehren seiner „La Traviata“ (Uraufführung: 6. März 1853) eine Trauerweide, für den „Rigoletto“ (Uraufführung: 11. März 1851) eine Buche und für „Il Trovatore“ (Uraufführung: 19. Januar 1853) eine Eiche. Diese drei bedeutenden Werke – die sog. „Trilogia popolare“ – lagen ihm sehr am Herzen und markierten seine erfolgreichste Schaffensphase der 50er-Jahre des neunzehnten Jahrhunderts. Einige Verdi-Exegeten äußerten die Annahme, es seien in diesen Werken lebensbiografische Elemente auffindbar, die eine musikalische Aufarbeitung eigener Schicksalsschläge widerspiegelten.
Von Dr. Holger Voigt
Klassik-begeistert.de

Hubert von Goisern erhält Amadeus Award für Lebenswerk
„Für sein vielfältiges Schaffen und seine Initiativen, die weit über das Musikalische hinausgehen“, wird der Oberösterreicher am 26. April ausgezeichnet
DerStandard.at/story

Wien
Russland-Satire: «Kublai Khan» könnte das Stück der Stunde sein
Das Musik-Theater an der Wien zeigt eine Oper des Mozart-Kontrahenten Antonio Salieri: «Kublai Khan» wurde 1789 verboten, denn das Stück ist eine Satire auf die Moral und die Machtverhältnisse in Russland, das seinerzeit gerade die Krim besetzt hatte.
NeueZuercherZeitung.ch

Dirigent Alexander Joel über „Eingriffe“ in das Werk Puccinis
Am Mittwoch dirigiert der Wiener an der Volksoper Puccinis „La Rondine“ – der er dreieinhalb Minuten dazukomponiert hat
DerStandard.at/story

Puccini meets Lehár: „Atmosphäre wie in Wiener Operetten“ (Bezahlartikel)
DiePresse.com

Volksoper braucht für „La rondine“-Premiere neue Busen
Heute.at

Berlin
Symphonie-Orchester Berlin: Früherer DSO-Intendant Dieter Rexroth verstorben
rbb24.de

Wuppertal
Porträt einer Vergewaltigerin
Wenn toxische Weiblichkeit sich in Opfererzählungen flüchtet: Die Oper Wuppertal kombiniert „Erwartung“ von Arnold Schönberg mit „Der Wald“ von Ethel Smyth. Das ist szenisch denkwürdig und musikalisch brillant.
FrankfurterAllgemeine.net

Links zu englischsprachigen Artikeln

Mailand
Teatro alla Scala 2023-24 Review:
Guillaume Tell    Michele Mariotti & Dmitry Korchak Shine in Chiara Muti’s Dark & Oppressive Production
operawire.com

Amsterdam
Top Maestro retires
The Dutch conductor Edo De Waart announced his retirement this morning after a 60-year international career.
slippedisc.com

London
Video: Go Inside The Royal Opera’s MADAMA BUTTERFLY
Madama Butterfly is performed on the Main Stage from 14 March to 18 July.
broadwayworld.com

The Philharmonia Orchestra’s odd pairing for a Sunday afternoon concert under Santtu-Matias Rouvali
seenandheard-international.com

Gilliver, LSO, Roth, Barbican review
the future is bright Vivid engagement in fresh works by young British composers, and an orchestra on form
theartsdesk.com

New York
Vienna Opera Star Rebecca Nelson Makes New York Debut with Brooklyn Chamber Orchestra
A Night at the Opera will take place on Saturday, May 4 at 7:00 p.m. at St. Ann and the Holy Trinity Church
broadwayworld.com

A strong Met cast vies with the structural problems of Blanchard’s “Fire”
NNewYorkclassical.revie.com

‘Fire Shut Up in My Bones’ Review: A Met Milestone Returns
After making history as the Metropolitan Opera’s first work by a Black composer, Terence Blanchard’s “Fire” is back — with its showstopping step dance.
NewYorkTimes.com

Boston
Tetzlaff & Gerstein explore the radical side of Brahms and others for Celebrity Series
theclassicalreview.com

San Francisco
LA Opera’s Traviata Is Colorful
Without Depth
   Every year opera companies stock their calendars with a few of the most popular works in the repertory. But once the curtain goes up, there’s no guarantee surefire titles will produce operatic magic.
sfcv.org

Los Angeles
Ralph Vaughan Williams’s Eighth Symphony Finds New Life at the LA Phil   More than 60 years after its first and last performance here, Simone Young leads the orchestra in this delightful work.
sfcv.org

Feuilleton
How Opera’s Crisis Can Become an Opera Renaissance
By embracing change, we’re not just preserving opera for future generations; we’re bringing more people to the art form.
observer.com

Ballett / Tanz

Berlin
Staatliche Ballettschule in Berlin: Bildungsverwaltung entlastet früheren künstlerischen Leiter der Ballettschule
rbb24.de

Review: THE VELVETEEN RABBIT, Sadler’s Wells balletLORENT arrive in London with a delightful ballet for children
broadwayworld.com

Sprechtheater

Wien
Altes, weißes Burgtheater? In einem neuen Stück kommt das Ensemble an seine Grenzen
Der Anteil sogenannter People of Color im Burg-Ensemble ist klein. In „Cypressenburg“ stehen nun alle drei gemeinsam auf der Bühne – und witzeln, frei nach Nestroy, über „Blackwashing“ und „Whitefacing“.
DiePresse.com

Ausstellungen/Kunst

New York
Wiener „Iron Man“ bald in New York: Rüstungs-Experte des KHM ans Met berufen
Mit Max Hollein steht schon seit längerer Zeit ein Österreicher an der Spitze des Metropolitan Museums. Nun folgt ein weiterer Experte aus der Museumswelt der New York-Connection: Wie das „Met“ in einer Aussendung bekannt gab, wurde Stefan Krause, der Leiter der Hofjagd- und Rüstkammer, an die Spitze der Abteilung für historische Waffen und Rüstungen des größten Museums der USA berufen. Die dortige Sammlung gehört zu den umfassendsten der Welt und zählt 14.000 Objekte aus allen erdenklichen Regionen und Epochen – 5.000 aus Europa, 2,000 aus dem Nahen Osten und 4,000 aus Asien. Unter Krause soll die Sammlung neu kuratiert und aufgestellt werden.
Kurier.at

München/Pinakothek
Mitarbeiter hängte selbstgemaltes Bild ins Museum
Der 51-Jährige arbeitete im technischen Dienst und bezeichnete sich als „freischaffenden Künstler“. Er bekommt nun Probleme – weil er die Wand anbohrte. Vermutlich hing das Bild auch nicht allzu lang in der Pinakothek. Eine Sprecherin des Hauses sagte der Zeitung: „Die Aufsichten bemerken so etwas sofort.“ Nähere Details zu dem Bild – also etwa zu Stilrichtung oder Motiv – waren nicht bekannt.
Kurier.at

Film

Filmschaffende der Kunstuni Linz räumen bei Diagonale ab
Beim Festival des österreichischen Films in Graz wurden am Montagabend die wichtigsten Jurypreise vergeben – und auch Filmschaffende der Kunstuniversität Linz für ihre Werke ausgezeichnet.
Volksblatt.at

Politik

Kriegsmaterial im Wert von 127 Mio. für Ukraine: USA genehmigen Verkauf
Damit die Ukraine weiter russische Raketenangriffe abwehren kann, haben die USA den Verkauf von Kriegsmaterial im Wert von umgerechnet 127 Mio. Euro genehmigt. Kiew müsse seine Fähigkeiten zur Verteidigung gegen russische Raketenangriffe ausbauen, erklärte die Behörde für internationale Sicherheitskooperation (DSCA) am Dienstag
Kurier.at

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Unter’m Strich

Wien
Wie klingt das „Meidlinger L“ wirklich?
Für den Wiener Dialekt ist wohl nichts so typisch wie das „Meidlinger L“. Aber wie klingt es tatsächlich, und gibt es überhaupt nur eine einzige Variante in der Wiener Mundart oder vielleicht doch mehrere? Mit diesen Fragen beschäftigt sich derzeit ein Wiener Forschungsteam und bittet dabei auch um Unterstützung aus der Bevölkerung.
Umfrage: Wie klingt das „Meidlinger L“ wirklich? – science.ORF.at

Österreich
WKStA ermittelt jetzt gegen Polizisten, die Pilnaceks Privatsachen abholten
Im Fokus steht das Vorgehen von Beamten gleich nach dem Fund der Leiche des Ex-Justiz-Sektionschefs im Oktober 2023 in Rossatz, Niederösterreich. Der Vorwurf: Amtsmissbrauch. Wie berichtet, waren Kriminalbeamte kurz nach dem Fund des Leichnams bei der Freundin Pilnaceks in Rossatz, NÖ, und haben persönliche Sachen – Handy, Schlüssel und Geldbörse – mitgenommen. Die Gegenstände wurden am selben Tag erst einem Anwalt und dann der Witwe übergeben, wie diese im KURIER-Gespräch bestätigte.
Kurier.at

„Die Champions League hat Tuchels Team verwandelt“
Der FC Bayern München hat sich eine gute Ausgangslage für den Einzug ins Halbfinale der Champions League erspielt. Die in der Fußball-Bundesliga kriselnden Münchner kamen im Viertelfinal-Hinspiel zu einem 2:2 beim FC Arsenal. Dazu schreiben internationale Medien: Großbritannien: „The Sun“: „Es war alles andere als perfekt und Arsenal hat noch eine Menge Arbeit vor sich. Aber an einem Abend, der drohte, furchtbar schief zu gehen, haben Mikel Arteta und sein Team die Chance auf das Halbfinale gewahrt – obwohl Bukayo Saka ein später Elfmeter verweigert wurde.
FrankfurterAllgemeine.net

INFOS DES TAGES (DONNERSTAG, 11. APRIL 2024)

INFOS DES TAGES (DONNERSTAG, 11. APRIL 2024)

Quelle: onlinemerker.com

Wiener Staatsoper: Karten für Einführungsmatinée „LOHENGRIN“ (21.4.2024)

katz
KARTEN KAUFEN

Auch diesmal wird in ca. 90 Minuten eine Landkarte des Opern-Terrains entfaltet, es kommen zentrale Aspekte des Werks zur Sprache, wobei die szenische und musikalische Konzeption der Neuproduktion besonderes Gewicht erhalten. In Gesprächen und Interviews berichten Mitwirkende der Premiere über ihre Rollenbilder und ihre Gedanken zu den Figuren, musikalische Einlagen runden das Bild ab. Ein Vormittag für alle, die die Neuproduktion noch intensiver erleben wollen.
Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt.

→ Für Abonnentinnen und Abonnenten, Newsletter-Empfängerinnen und -Empfänger, für das U27-Publikum sowie für Mitglieder des Offiziellen Freundeskreises der Wiener Staatsoper ist der Besuch der Einführungsmatinee kostenlos.

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Zum Thema Mailänder Scala / Dominique Meyer. (von E.A.L.)

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Verlängerung oder nicht? Dominique Meyer © Renate Wagner

Wieder einmal muss ich mich über das Thema Scala und Dominique Meyer wundern. Denn was der Standard da berichtet, ist einfach nicht richtig.

1.:
“ Danach sollte Fortunato Ortombina, der derzeitige Intendant des Fenice-Theaters in Venedig, die Führung des Opernhauses übernehmen, verlautete es nach der Sitzung des Scala-Verwaltungsrats.“

Weshalb der Standard mit diesem Satz wieder Herrn Ortombina ins Gespräch bringt , ist mir schleierhaft. Herr Ortombina hat sich am 12. März bereits selbst aus dem Spiel genommen. Der Standard nennt dafür auch keine Belege.

2.:
“ Der Verwaltungsrat soll dem Vorschlag Salas zugestimmt haben. Eine offizielle Abstimmung dazu gab es jedoch nicht.“

Der Satz ist bereits in sich falsch: Wie kann der Verwaltungsrat dem Vorschlag Herr Salas zustimmen, wenn es keine Abstimmung dazu gab? Telephatie? Glaskugel lesen? Kaffeesatz?

3.:
“ Der italienische Kulturminister Gennaro Sangiuliano stemmt sich gegen Pläne des Scala-Verwaltungsrats, dem derzeitigen Intendanten Dominique Meyer und Musikdirektor Riccardo Chailly eine einjährige Vertragsverlängerung zu gewähren. Der Minister macht Druck, damit die Scala zum ersten Mal seit 2005 wieder einen italienischen Intendanten bekommt.“ und weiter: “ Die Rechtsregierung um Premierministerin Giorgia Meloni macht Druck, damit die Scala wieder von einem Italiener geleitet wird.“

Für diese Aussagen sind ebenfalls keinerlei Belege angeführt. In keinem der beiden Artikel. Und auch sonst nirgends. Herr Sangiuliano hat sich in seiner Funktion als Kulturminister dahingehend gar nicht geäußert.

Ein Blick in den italienischen „Il Giorno“ zeigt in diesem Artikel von Montag, dem 8. April die bekannten Tatsachen gut auf (ich war so frei, eine Übersetzung der relevanten passagen anzufertigen):

„Wer die nächste Intendanz an der Mailänder Scala übernimmt, bleibt weiterhin offen. Der Verwaltungsrat der Bühne verschob seine Entscheidung heute, um in letzter Minute einen weiteren Vorschlag zu prüfen, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet. Zuletzt hatten sich die Stimmen gemehrt, den Vertrag des bisherigen Intendanten Dominique Meyer zu verlängern. Er überschreitet eigentlich mit einer weiteren Amtszeit die Altersgrenze von 70 Jahren, welche die italienische Regierung im Herbst für die Leitung von Opernhäusern und anderen kulturellen Einrichtungen eingeführt hatte. Für den Franzosen sprach sich unter anderem das Orchester der Scala und der Mailänder Bürgermeister Giuseppe Sala aus. Die italienische Regierung plädiert aber für einen Italiener an der Spitze des Traditionshauses. Aus dem Kulturministerium verlautete denn auch Kritik an der – Zitat – „undefinierten Situation“. Das Ministerium selbst hat italienischen Medien zufolge zuletzt den Chef der öffentlich-rechtlichen Fernseh-Anstalt Rai, Carlo Fuortes, vorgeschlagen.“

Wir sehen also: Das Ministerium kritisiert nicht die Entscheidung für Herrn Meyer, sondern vielmehr den nun existierenden „Schwebezustand“. Das ist verständlich und nachvollziehbar. ein genauer Wortlaut dieser Kritik wird hingegen nicht angegeben.
Auch hier sehen wir also keinen Beleg für eine Aussage „gegen“ Herrn Meyer.

Was wir hingegen sehen, ist der Vorschlag, der angeblich (!) aus dem Ministerium kommt. Das ist RAI Chef Carlo Fuortes. Wohlgemerkt angeblich und „italienischen Medien zufolge“ Es handelt sich also um ein Gerücht.

Weiter ist in „Il Giorno“ folgendes zu lesen:
„Am Nachmittag kam der Mailänder Bürgermeister Giuseppe Sala, Präsident des Verwaltungsrats des Piermarini, auf die Hypothese (!) einer Verlängerung von Meyer zurück: „Es gibt noch einiges zu tun“. Am Rande der heutigen Sitzung des Mailänder Stadtrats im Palazzo Marino erklärte Sala: ‚‚Um ehrlich zu sein, habe nicht ich den Vorschlag gemacht, sondern er kam von einem Ratsmitglied, dem sich alle anderen sofort angeschlossen haben“.“

Aha, das klingt schon ganz anders: Irgendwer hat im Verwaltungsrat gefragt, ob man Herrn Meyer nicht zumindest um ein Jahr verlängern könnte. Vor meinem geistigen Auge sehe ich die Mitglieder des Rates heftig nicken und laut gestikulieren „Sì, sì, un’ottima idea“ – so oder ähnlich könnte es vielleicht gewesen sein. Laut Herrn Sala selbst, hat dieser jedenfalls NICHT den Vorschlag der Einjährigen Verlängerung getätigt. Diese Behauptung ist schlichtweg falsch.

Weiter lesen wir im Artikel:  „Und „da es mein Ziel ist, den Rat aus tausend Gründen zusammenzuhalten, war ich der Letzte, der betont hat, dass ich einverstanden bin“. In der Zwischenzeit, so fügte er hinzu, „hat es keine Beratungen gegeben, weil die Arbeit, die ich in diesen Tagen mache, darin besteht, alle Protagonisten anzuhören“; auf jeden Fall „habe ich verstanden, dass es aus der Sicht des Kulturministeriums Verwirrung gibt“, und deshalb „werden wir in den nächsten Tagen daran arbeiten“. „Aus meiner Sicht“, erklärte er, „ist es wichtig, dass der Rat geschlossen bleibt. Ich werde dem Rat die Synthese meiner Gespräche vorlegen müssen, denn dann muss alles ratifiziert werden, und wir müssen verstehen, welche Form diese Idee einer einjährigen Verlängerung annehmen wird, ob es sich um eine neue Ernennung handelt, das muss alles verstanden werden“.“

Das ist in sich schlüssig: Der Rat möchte austesten, ob die rechtlichen Rahmenbedingungen eine einjährige Verlängerung überhaupt möglich machen und wie das Ministerium dazu steht.
Meiner Vermutung nach geht es hier um die Fertigstellung von Projekten, die sich zumindest noch ein Jahr lang hinziehen. Wie beispielsweise den im November beginnenden Ring-Zyklus mit Christian Thielemann und Michael Volle. Das kann ich aber eben nur vermuten.

Zum Thema Ministerium und Position der Regierung berichtet „Il Giorno“ dann weiter:
„In Bezug auf Minister Sangiuliano warnte Sala: „Ich habe bereits mit ihm gesprochen und er hat erwartet, dass wir uns sofort für einen Wechsel im Februar nächsten Jahres entscheiden; ich habe ihm erklärt, dass nicht nur ich entscheide, und ich habe ihm gesagt, wie wichtig eine gemeinsame Entscheidung ist. Vielleicht wird es zu spät kommen, aber wenn es so weit kommt, ohne dass es eine Unterscheidung gibt, ist das eine gute Sache. Ich habe auch mit Meyer gesprochen, der hoffte, seine Arbeit mit meinem Mandat zu beenden“. Was im Übrigen “bereits vermutet wurde, aber er wäre damit einverstanden“.

Dies ist also keine Aussage des Ministers, sondern vom milanesischen Bürgermeister Herrn Sala über eine angebliche Aussage des Ministers Herrn Sangiuliano.  Für wen sich das Ministerium nun tatsächlich ausgesprochen hat, wissen wir nicht. Dies klingt auch mehr danach, dass man im Ministerium davon ausginge, dass Herr Meyer aufgrund der gesetzlichen Altersgrenze nicht verlängert würde. Aufgebauter Druck klingt jedenfalls anders.
Auch finden wir nichts davon, dass man seitens der Regierung Meloni unbedingt einen Italiener wolle. Das ist zwar durchaus vorstellbar, aber ebenfalls nicht belegt.

Es sei nur anzumerken, dass Giuseppe Sala aus dem politisch gegengesetzten Lager von Minister Sangiuliano kommt: Er ist Mitglied der Partei „Europa Verde“, den italienischen Grünen. Es darf also bezweifelt werden, ob Herr Sala ein Interesse daran hat, Minister Sangiuliano als seinen politischen Gegenspieler gut aussehen zu lassen.

Es ist jedenfalls hochgradig erschreckend, dass ein Medium wie „Der Standard“ welches damit wirbt, Qualitätsjournalismus zu bieten, hier keine journalistische Sorgfalt walten lässt – oder verfolgt man dort eine eigene Agenda?

Auch im Kurier findet sich derselbe Text. Augenscheinlich wurde die Meldung 1 zu 1 von einer Nachrichtenagentur abgetippt, ohne diese weiter zu prüfen. Seriöser Journalismus sieht jedenfalls anders aus. Hier scheint es sich also wohl eher weniger um italienische, sondern eher hiesige Verhältnisse zu handeln. Aber wie Fürst von Metternich schon feststellte, beginnt der Balkan ja am Rennweg…

E.A.L.

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Und der Frosch geht an… die Bühne Baden!
Auszeichnung für Peter Lunds Inszenierung von Franz Lehárs FRIEDERIKE

Der Operetten Frosch des Bayerischen Rundfunks ist nicht irgendein Preis, sondern eine Auszeichnung für außergewöhnliche, mutige, einfallsreiche – kurzum herausragende – Inszenierungen in diesem besonderen Genre. Vergeben wird er vom Team des BR-Klassik Operettenboulevard – und damit von absoluten Spezialist*innen, wenn es um Operette geht.

Dementsprechend groß ist die Freude, dass der „Frosch“ einmal mehr seinen Weg an die Bühne Baden gefunden hat, diesmal für Peter Lunds Inszenierung von Franz Lehárs FRIEDERIKE. Es war vor allem die von Lund entworfene und an „Faust“ angelehnte Rahmenhandlung, die das Team vom BR-Klassik Operettenboulevard begeistert hat.
„Sei kein Frosch, küss ihn: Das Team vom BR-Klassik Operettenboulevard ist begeistert und gratuliert der Bühne Baden zu großem Operettenmut!“

„Wir gratulieren Michael Lakner und seinem Ensemble zu Operettenmut und der einfallsreichen Inszenierung von Peter Lund, dem es gelungen ist, Lehárs problematische Goethe-Operette mithilfe von Goethe zu retten“, heißt es in der Begründung. „Hinreißend, wie hier der echte Goethe mit dem falschen harmoniert, die Kommentare die Handlung vorwärtstreiben, statt zu bremsen, wie die Musik sinnvoll eigebunden und von Lorenz Aichner mit seinem Orchester lyrisch ausgekostet und dramatisch zugespitzt wird und wie hier auch die eigentliche Operettenhandlung durch die Mehrfachbesetzung der Sprechrollen aufgepeppt wird.“ Lobend erwähnt werden aber auch die Solist*innen, allen voran Clemens Kerschbaumer als Goethe, Domenica Radlmaier als Friederike, Oliver Baier, Herbert Steinböck und Verena Scheitz.

Ich freue mich sehr, dass dieses fast unspielbare Stück mit seinem indiskutablen Frauenbild durch unsere Fassung wieder gespielt werden kann – und hoffentlich wieder viel gespielt wird. Die Musik hat es verdient!“, so Peter Lund. „Vielen Dank an das ganze Haus und für diese wunderbare Produktion!
Groß ist die Freude auch bei Michael Lakner, dem Künstlerischen Leiter der Bühne Baden. „Es freut mich natürlich außerordentlich, dass wir erneut mit einer Produktion einen „Frosch“ an unser Haus holen konnten“, so Lakner. „Diese Auszeichnung bestätigt uns auf unserem Weg, immer wieder auch neue Zugänge zur Operette zu suchen.“

Die Auszeichnung gilt zugleich als Nominierung für den „Spielzeit-Frosch 2023/24“ – die Daumen dürfen also gedrückt werden!

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Der „Opera-Blog“ hat ein Interview mit Christopher Maltman führen können.

Wir sprachen über englische Kleinstädte, Biochemie, die Macht weiblicher Unterstützung, Don Giovanni und Leporello, die beiden Richards (Wagner und strauss), Wotan, die Herausforderungen in einen Charakter hineinzutauchen und das Böse in Barone Scarpia.

blogmaltm

Sie finden es wie immer auf Instagram, beginnend hier: https://www.instagram.com/reel/C5iXs9qIVJU/?igsh=amYzMThreGd3NzBk

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Deutsche Oper am Rhein: Tatjana Gürbaca inszeniert „Jenůfa“ von Leoš Janáček – Premiere am Sonntag, 14. April 2024, im Theater Duisburg

„Man hört diese Musik, ist unmittelbar angefasst und ganz weit weg von allen Opernklischees.“ Tatjana Gürbaca                Die Begeisterung für die Opern von Leoš Janáček ist anzumerken. Mit ihren Inszenierungen von „Das schlaue Füchslein“ am Theater Bremen sowie „Katja Kabanova“ und „Jenůfa“, die sie in einer Koproduk­tion für die Deutsche Oper am Rhein und das Grand Théâtre de Genève entwickelt hat, ist sie tief in den Opernkosmos des tschechischen Komponisten eingetaucht. Ihre „Jenůfa“-Inszenierung hat nun am Sonntag, 14. April 2024, um 18.30 Uhr Premiere im Theater Duisburg. Generalmusikdirektor Axel Kober ist mit dem Stück ebenfalls bestens vertraut. Er hat die musikalische Leitung der Duisburger Philharmoniker und des spannend besetzten Ensembles übernommen: Mit Ausnahme von Rosie Aldridge geben alle Solist*innen ihr Rollendebüt.

Heimlich und verborgen in der Mühle, die sie mit ihrer Ziehmutter, der Küsterin (Rosie Aldridge), und der alten Buryja (Stefanie Schaefer) bewohnt, bringt Jenůfa (Jacquelyn Wagner) ein Kind zur Welt. Weil sich der Kindsvater Števa (Jussi Myllys), nachdem sein Bruder Laca (Georgi Sturua) Jenůfas Gesicht entstellt hat, nicht zu ihr bekennt, fürchtet die Küsterin des Dorfes um den Ruf ihrer Zieh­tochter. Sie kommt zur Überzeugung, dass das Kind Jenůfas Zukunft im Wege steht und fasst einen furchtbaren Entschluss…

Zwischen engstirniger Moral und atemberaubender Ohnmacht lotet Janáčeks berühmteste Oper psychologische Extremzu­stände aus – schonungslos und ohne zu urteilen. „Es ist die Geschichte dreier starker Frauenfiguren gegen eine engstirnige Männergesellschaft“, sagt Tatjana Gürbaca, die uns Janáčeks Meisterwerk im Team mit Henrik Ahr (Bühnenbild), Silke Willrett (Kostüme) und Stefan Bolliger (Lichtdesign) nahebringt.

Für Axel Kober ist „Jenůfa“ die letzte Neueinstudierung als Generalmusikdirektor der Deutschen Oper am Rhein: „Die Musik ist sehr sprachbezogen, expressiv und rhythmisch strukturiert. Hat man gemeinsam mit dem Orchester das Gleichgewicht zwischen Rhythmus und Ausdruck, den richtigen Gestus gefunden, ist auch das Zusammen­spiel mit den Sänger*innen auf der Bühne nicht kompliziert. Es muss sich für alle natürlich anfühlen. Ich freue mich sehr auf das Stück und die fantastische Besetzung, mit der ich es machen darf.“

Aufführungen im Theater Duisburg: So 14.04.2024 – 18:30 Uhr, Sa 20.04.2024 – 19:30 Uhr, Fr 26.04.2024 – 19:30 Uhr, Do 09.05.2024 – 18:30 Uhr, Sa 11.05.2024 – 19:30 Uhr, So 19.05.2024 – 15:00 Uhr

Karten und weitere Informationen: Theaterkasse Duisburg (Tel. 0203-283 62 100), Opernshop Düsseldorf (Tel. 0211-89 25 211) und über www.operamrhein.de.

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Gastspiele an der Oper Graz!

graz
 Im Juli geht ein ganz besonders bezauberndes Gastspiel über die Grazer Opernbühne: Der kleine Prinz (Le Petit Prince)

Nach ausverkauften Aufführungen in Paris, Sydney, Dubai und einer Saison am Broadway wird diese neue Bühnenadaption der Broadway Entertainment Group den Abenteuerklassiker von Antoine de Saint-Exupéry von 4. bis 14. Juli 2024 auf der Bühne der Oper Graz buchstäblich zum Leben erwecken.

Erleben Sie eine Besetzung mit entzückenden Charakteren und farbenfrohen Kostümen und tauchen Sie ein in eine lebendige Welt aus Tanz, Musik, Videoprojektion und Akrobatik.

Der kleine Prinz: Sommergastspiel an der Oper Graz, 4. bis 14. Juli 2024

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Bereits am 21. Mai 2024 bietet sich die einmalige Gelegenheit, eine Lesung von Ben Becker an Oper Graz mitzuerleben. Keinesfalls versäumen!

Für sein Programm Ben Becker: „Im Exil“ hat sich der deutsche Schauspieler, dessen Lesungen immer ein Ereignis sind, für Texte von und zu dem Exilautor Joseph Roth entschieden.

Die Wahl des Autors ist so persönlich, dass in jeder Performance Ben Becker mit dem Sujet des Textes und dessen Verfasser verschmilzt. Mensch und Mythos sind es, was Ben Becker an Joseph Roth fasziniert und was er wie kein anderer mit seiner Stimme und seiner Art zu lesen auf der Bühne lebendig werden lässt.

Ben Becker: „Im Exil“, einmalige Vorstellung am 21. Mai 2024, 20:00 Uhr

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