Salzburg: Das Phantom der Festspiele

Die doppelte Frau – ein Krimi rund um die Salzburger Festspiele  ORF, im TV und als Stream, ab 17. Juli 2021 verfügbar

ORF, im TV und als Stream, ab 17. Juli 2021 verfügbar

Die doppelte Frau – ein Krimi rund um die Salzburger Festspiele

von Frank Heublein

Beate Thalberg schenkt dem ORF eine visuell aufregende kurzweilige Krimidokufiction-Geschichte von einer Frau, die historisch unerkannt die Salzburger Festspiele über 50 Jahre fotografisch dokumentiert hat. Am 17. Juli 2021 werden die ersten drei Webisodes in ORF III ausgestrahlt und sind hernach in der TVthek abrufbar. Mein Phantom der Salzburger Festspiele.

Im Archiv der Salzburger Festspiele lagert eine fotografische Sammlung, die von Beginn an die Festspiele bis in 1970er-Jahre dokumentiert. Dieser dokumentarische Schatz  ist einsortiert unter dem Namen Carl Ellinger. Doch der hat Österreich 1916 auf Nimmerwiedersehen gen Kanada verlassen, also weit vor den ersten Salzburger Festspielen 1920. Wer also dokumentierte die Salzburger Festspiele?

Im Mittelpunkt der filmischen Geschichte steht eine mysteriöse schöne Frau, die einen Privatdetektiv beauftragt, das Rätsel hinter der Fotosammlung Carl Ellinger zu lösen. Ganz selbstverständlich gibt es Mächte, die versuchen, die Aufklärung zu verhindern. Wer diese Mächte sind, bleibt im Verschwommenen. Diese treiben jedoch die beiden Hauptfiguren unweigerlich aufeinander zu. Ob das was wird mit den beiden, dürfen Sie selbst entdecken.

ORF (c)

Der historisch verbriefte Fall ist der der Betty Steinhart. Sie übernahm 1916 mit Mitte Zwanzig das Fotoatelier des auswandernden Carl Ellinger. Doch scheint der Kauf nicht genehmigt worden zu sein, so dass der Name des alten Inhabers bestehen bleibt.

Betty Steinhart lernt Max Reinhardt bei Proben einer der ersten Salzburger Festspielaufführungen 1920 kennen. Erhält über ihn ein Entrée zu den Festspielen. Fotografiert Künstlerinnen und Künstler, als wären es Schnappschüsse hinter der Bühne. Eine Analyse lässt jedoch vermuten, dass die Fotografin eine sehr genaue Vorstellung der Fotos hatte und gestellte Schnappschüsse produziert, die ausdrucksstark sind.

Beate Thalberg mixt in ihren Webisodes Techniken, die wunderbar genregerecht zu einem Krimi mit 50er-Jahre-Atmosphäre verschmelzen. Von ihr entdecktes Filmmaterial, historischen Fotos, Archivmaterial, in Kriminalfilme der 50er Jahre Zeit einmontierte Schauspieler und Schauspielerinnen und nicht zuletzt ein animierter Graphic Novel Part: all diese genutzten Kunstformen werden harmonisch verwoben zu einer eleganten Einheit mit spektakulärem Flair.

Die letzte der drei kurzen etwa jeweils 10 Minuten dauernden Folgen endet mit dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich 1938. Mir wird eine Fortsetzung versprochen. Ich warte ungeduldig darauf.

Frank Heublein, 15. Juli 2021, für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at

Auf einer extra eingerichteten Seite
https://tv.orf.at/doppeltefrau

ist das Thema transmedial aufbereitet mit der Webserie, spannenden Texten zum Hintergrund, Fotos und Bewegtmaterial.

Am 17.7. wird auf ORF III zunächst Folge 1 ausgestrahlt, am 24.7 Folge 2, am 31.7. Folge 3.

Zuschauer aus Deutschland und anderen Ländern können zuvor alle Episoden und die Zusatz-Infos über diese spezielle Seite abrufen.

Programm


2021: Die Doppelte Frau (Beate Thalberg, Drehbuch und Regie), Série Noire (6 Episoden) für Web und Fernsehen. Mit Lizabeth Scott und Dan Duryea. Stimmen: Claudia Kottal und Philipp Karner. Cinematography: Anna Hawliczek

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