Daniil Trifonov erzählt von Amerika

CD-Besprechung:

My American Story – North ist eine spannende Reise durch die USA, mit Werken von Green/Tatum, Gershwin, Copland, Young/Evans, Adams, Corigliano, Grusin, Newman, Bates und Cage.

Daniil Trifonov, Klavier

Deutsche Grammophon, DG 486 5756

von Brian Cooper, Bonn

Wer Daniil Trifonov schon mal live mit Gershwins Klavierkonzert erlebt hat, freut sich sicher auf das Album My American Story – North, dessen Titel erahnen lässt, dass es auch eine Folge South geben wird. Zu Beginn dieses Monats erscheint zunächst die Doppel-CD mit Werken US-amerikanischer Komponisten.

Trifonov beweist mit diesem Album einmal mehr, dass er ein sehr breites Repertoire hat. Natürlich hört man ihn gern mit Rachmaninoff und Tschaikowski, aber er ist eben nicht nur in russischen Werken zuhause, sondern auch in jenen seiner Wahlheimat USA, wo er seit 2009 lebt. „CD-Besprechung: Daniil Trifonov, Klavier, My American Story – North
klassik-begeistert.de, 5. Oktober 2024“
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Philipp Stölzl ertränkt Webers „Freischütz“ im Bodensee

CD/Blu-ray Besprechung:

Bregenzer Festspiele

Carl Maria von Weber
Der Freischütz

Regie und Bühnenbild  Philipp Stölzl

Wiener Symphoniker
Dirigent  Enrique Mazzola

Unitel Cmajor 768404

von Peter Sommeregger

Jeden Sommer wird auf der Bregenzer Seebühne eine Oper aufgeführt, der Bodensee bildet eine reizvolle Kulisse für das jeweilige Stück. Fast 7000 Zuschauer können pro Abend ein eindrucksvolles Spektakel erleben, bei dem das besondere Ambiente zumeist in die Inszenierung eingebunden wird. „CD/Blu-ray Besprechung: Carl Maria von Weber, Der Freischütz
klassik-begeistert.de, 5. Oktober 2024“
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Über typische Italiener und Petrolheads wie Karajan… Interview mit Giampaolo  Bisanti, Teil 2

Giampaolo Bisanti © Laila Pozzo

Niemand redet gerne über sich selber. Derlei Frage stellt man nicht, ich habe es trotzdem gewagt. Außerdem haben wir über Puccini gesprochen. Denn im Oktober dirigiert der Italiener Giampaolo Bisanti in Hamburg Tosca.

Jörn Schmidt im Gespräch mit Giampaolo  Bisanti.

klassik-begeistert: Wenn ich Ihr Dirigat mit einem Wort beschreiben müsste, würde ich sagen: Druckvoll. Auch wenn das nicht sonderlich feinsinnig klingt, könnten Sie da zustimmen?

Giampaolo  Bisanti: Es ist immer schwierig, sich selbst zu beurteilen. Das möchte ich mir nicht anmaßen, das würde vielleicht als Eigenlob missverstanden… Aber ich kann Ihnen, nach all den Jahren als Dirigent, sagen, was ich anstrebe: Mein Dirigierstil soll persönlich und effektiv sein. Getragen von absoluter Ruhe und Vertrauen in meine Arbeit und die Ergebnisse, die ich erzielen möchte. Das kann dann auch mal druckvoll sein, abhängig davon, welche Aufführung Sie besucht haben.

„Interview: klassik-begeistert im Gespräch mit Giampaolo  Bisanti, Teil 2
klassik-begeistert.de, 5. Oktober 2024“
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Klein beleuchtet kurz 46: Daniil Trifonov und das NDR Elbphilharmonie Orchester berauschen den beglückten Saal

G-Saitenriss bei Daniil Trifonov mit dem Elbphilharmonie Orchester Hamburg; Foto Patrik Klein

Daniil Trifonov gilt als der höchstgehandelte Pianist unserer Zeit. Norman Lebrecht, britischer Kritikerguru, nennt ihn den „Pianisten für den Rest des Lebens“. Der 33jährige Ausnahmemusiker hat aber auch einmal Pech, denn ihm reißt beim Sonderkonzert mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester Hamburg die G Saite seines Steinways. Das passierte nach meinen Beobachtungen schon nach wenigen Takten, als Trifonov mehrfach in den Korpus griff und die Lage peilte. Professionell versuchte er mit der neuen Situation klar zu kommen. Doch nach dem zweiten Satz brach er ab und ein neues Instrument wurde in den Saal geschoben. Von Vorne ging es erneut los – und wie!

von Patrik Klein

Ausgeruht von einem ergreifend schönen Urlaub auf Sardinien freute sich der Autor wie ein kleiner Bub auf drei aufeinanderfolgende musikalische Ereignisse in der schönen Hansestadt. Nach zwei musikalisch und szenisch wenig erbaulichen Opernaufführungen an der Staatsoper Hamburg nun endlich wieder im wohlklingendsten Konzertsaal weit und breit. „Klein beleuchtet kurz 46: Daniil Trifonov und das NDR Elbphilharmonie Orchester berauschen den beglückten Saal“ weiterlesen

DIE FREITAG-PRESSE – 4. OKTOBER 2024

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE FREITAG-PRESSE – 4. OKTOBER 2024

Foto: Anna Netrebko (Instagram)

Berlin
Rätselhafter Erfolg: „Nabucco“ mit Anna Netrebko an der Staatsoper
Ausgerechnet mit „Nabucco“ schaffte Verdi seinen Durchbruch. Ob die Staatsoper und Anna Netrebko das mit der Neuinszenierung erklären können? Die Opernkritik.
BerlinerZeitung.de

Verdis Nabucco in Berlin: Anna Netrebko singt das misslungene Verdi-Werk in Grund und Boden
Mit Nabucco und einer Öffnung des Lindenoper-Langzeitarchivs startet die Berliner Staatsoper in ihre neue Premierensaison. Anna Netrebko singt das kompositorisch misslungene Verdi-Werk in Grund und Boden, Emma Dantes Regie, eher flache Regie, kommt kaum über ein paar blumige Bühnenbilder hinaus. Wo bleibt hier die weiße Fahne am Dirigentenpult? Wien hat’s vorgemacht. Bei aller berechtigen Kontroverse um Frau Netrebko: So eine intensive warme, voluminöse Stimme wird es so schnell nicht wieder geben. Die ballernden, beispiellosen Brava-Rufe hat sie sich in diesem Ausmaß völlig verdient.
Von Johannes Karl Fischer
Klassik-begeistert.de „DIE FREITAG-PRESSE – 4. OKTOBER 2024
klassik-begeistert.de“
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Orlińskis Stilmix: Nicht wirklich Ba, und auch nicht Rock

CD-Besprechung:

# Lets BaRock

Jakub Józef Orliński
Aleksander Dębicz

Erato 5021732392268

von Peter Sommeregger

Der polnische Countertenor ist längst in der ersten Liga seines Stimmfaches angekommen, seine Live-Auftritte, aber auch seine CD-Alben befördern seinen Erfolg und seine Popularität. Es ist bekannt, dass der Sänger ein begeisterter Breakdancer ist, was er zuletzt bei der spektakulären Eröffnungsfeier der Olympiade in Paris unter Beweis stellte. Auch Orlińskis Faible für Popmusik ist bekannt, seine enge Jugendfreundschaft mit Aleksander Dębicz führt nun zu einem gemeinsam konzipierten Album, das neben drei Kompositionen von Dębicz  von ihm neu arrangierte Arien der Barockzeit verfremdet, um eine Synthese aus Barock, Rock und Pop herzustellen. „CD-Besprechung: # Lets BaRock, Jakub Józef Orliński und Aleksander Dębicz
klassik-begeistert.de, 4. Oktober 2024“
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Sie haben da etwas vergessen… Interview mit Giampaolo Bisanti, Teil 1

Giampaolo Bisanti © Laila Pozzo

Italienische Opern kommen besonders gut, wenn der Italiener Giampaolo Bisanti dirigiert. Ein guter Journalist sollte aber nie Fan mit Notizblock sein, daher habe ich mir viele kritische Fragen ausgedacht. Aber  es muss ja nicht gleich in Teil 1 schwierig werden…

Jörn Schmidt im Gespräch mit Giampaolo Bisanti.

klassik-begeistert: Nach Ihrem letzten Hamburger Norma-Dirigat, da hatten Sie sicher einen schlimmen Schnupfen?

Giampaolo  Bisanti: Nach der Show bin ich nie krank! Musik ist gut für das Immunsystem, die gibt regelrecht einen Adrenalinschub… Aber warum fragen Sie?

klassik-begeistert: Nun, ich war nach der Oper nebenan noch einen Wein trinken, vielleicht hat das zwei Stunden gedauert. Es war regnerisch und hamburgisch kühl. Auf dem Heimweg sah ich, wie Sie  vor dem Opernhaus standen, an einer zugigen Ecke, und mit dem Sänger-Ensemble engagiert diskutiert haben. Es ging sicher um Bellini, aber mögen Sie uns Details verraten? „Interview: klassik-begeistert im Gespräch mit Giampaolo Bisanti, Teil 1
klassik-begeistert.de, 4. Oktober 2024“
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Verdis Nabucco in Berlin: Anna Netrebko singt das misslungene Verdi-Werk in Grund und Boden

Anna Netrebko (Abigaille), Ensemble und Chor © Bernd Uhlig

Mit Nabucco und einer Öffnung des Lindenoper-Langzeitarchivs startet die Berliner Staatsoper in ihre neue Premierensaison. Anna Netrebko singt das kompositorisch misslungene Verdi-Werk in Grund und Boden, Emma Dantes Regie, eher flache Regie, kommt kaum über ein paar blumige Bühnenbilder hinaus. Wo bleibt hier die weiße Fahne am Dirigentenpult? Wien hat’s vorgemacht.

Nabucco
Musik von Giuseppe Verdi
Libretto von Temistocle Solera nach Auguste Anicet-Bourgeois
und Francis Cornu

Staatsoper Berlin, 2. Oktober 2024

von Johannes Karl Fischer  

Ein halbes Jahrhundert gab’s an diesem Haus kein Nabucco mehr, nicht ohne Grund. Diese per se langweilige und misslungene Oper mit ihren völlig zur politisch aufgeladenen Handlung unpassenden Melodien in Maskenball-Stimmung ist nun wirklich nicht der größte Wurf unter der Opernsonne. Leider hatte Emma Dantes recht einseitige Regie dem Werk wenig entgegenzuwirken. Vorhänge fuhren rauf und runter im Minutentakt, ein paar mit Knarren bewaffnete Statisten und Statistinnen irrten im Dauerwirrwarr über die Bühne. Personenregie: Fehlanzeige. „Giuseppe Verdi, Nabucco
Staatsoper Unter den Linden, Berlin, 2. Oktober 2024“
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Fazıl Say spielt Fazıl Say – leider auch bei Haydn und Beethoven

Fazıl Say © Fethi Karaduman

Eine irritierende Klaviermatinee beim Beethovenfest.

Joseph Haydn (1732-1809) – Klaviersonate Nr. 35 Hob. XVI:35

Ludwig van Beethoven (1770-1827) – Klaviersonate Nr. 23 op. 57, Appassionata

Fazıl Say (*1970) – Gezi Park 2 op. 52

Fazıl Say, Klavier

Forum der Bundeskunsthalle, Bonn, 3. Oktober 2024

von Brian Cooper, Bonn

Es ist viel los beim Musikfest der Demokratie im Bonner Regierungsviertel: Man feiert 75 Jahre Grundgesetz, den ganzen Tag über laufen Veranstaltungen bei freiem Eintritt oder unter dem Motto „Pay what you can (Mindestpreis 5€)“. Das ist ebenso begrüßenswert wie die Beethovenfest-Mönkemeyer-Idee der Ticketpatenschaften für nachweislich Bedürftige, die hoffentlich künftig ausgeweitet werden kann.

Morgens um elf gibt der bedeutende türkische Pianist und Komponist Fazıl Say eine Klaviermatinee im Forum der Bundeskunsthalle (ganz guter Saal, wenn man vom Grundrauschen der Klimaanlage absieht). Das Motto ist „Meinungsfreiheit“, hierzu das Beethovenfest: „Beethovenfest, Fazıl Say, Klavier
Forum der Bundeskunsthalle, Bonn, 3. Oktober 2024“
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DIE DONNERSTAG-PRESSE – 3. OKTOBER 2024

Karl-Theodor zu Guttenberg (2017) © Michael Lucan, via de.wikipedia.org

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE DONNERSTAG-PRESSE – 3. OKTOBER 2024

Das Wertinger OPERNGLAS-Plagiat, Teil 2
Ich habe des Öfteren schon gedacht, eine juristische Ausbildung ist extrem hilfreich, wenn man journalistisch tätig wird. Da gibt es so einige Gemeinsamkeiten. So muss man als Anwalt und Journalist zum Beispiel verschwiegen sein, sonst kann man seinen Beruf schnell an den Nagel hängen. Es gibt aber auch Berufsgruppen, die ruft man an, wenn man ein Gerücht streuen will, und sagt: Du, das erzähle ich Dir mal im Vertrauen, muss aber unter uns bleiben…
Klassik-begeistert.de

Wien
Ein perfekter Paarlauf: Sonya Yoncheva und Malcolm Martineau an der Wiener Staatsoper (Bezahlartikel)
Die bulgarische Sopranistin und ihr schottischer Klavierpartner eröffneten den Reigen der Solistenkonzerte an der Wiener Staatsoper
DiePresse.com

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