Grafenegg Festival – Tagebuch: Buchbinder ist „playing in the rain“

© Studio Iris – Grafenegg Kulturbetriebsges.m.b.H.

Unter pechschwarzem Himmel startete das Konzert der Festivaleröffnung; aber weder Publikum noch Künstler ließen sich beirren und es blieb tatsächlich nur bei ein paar Regentropfen. Dafür hörte man ein außergewöhnliches Programm und das letzte Mal betrat Yutaka Sado als Chef der Tonkünstler das Dirigentenpult.

George Gershwin
Konzert für Klavier und Orchester in F

Arnold Schönberg
„Pelleas und Melisande“ Symphonische Dichtung op. 5

Rudolf Buchbinder, Klavier
Tonkünstler Orchester – Niederösterreich
Yutaka Sado, Dirigent

Grafenegg, Wolkenturm, 6. August 2024

von Mag. Herbert Hiess

Gershwins Konzert in F wird allzu selten in Konzerten aufgeführt.
Hier in Grafenegg konnte Rudolf Buchbinder zeigen, dass er in Sachen des amerikanischen Komponisten einiges mitzureden hat.

Das Konzert in F wurde 1925 uraufgeführt – ein Jahr nach der „Rhapsody in Blue“. Gershwin setzte seine „jazzige“ Kompositionsweise fort und im Gegensatz zur Rhapsody packte er jedoch das Werk in eine dreisätzige Form. „Rudolf Buchbinder, Klavier, Tonkünstler Orchester – Niederösterreich, Yutaka Sado, Dirigent
Grafenegg, Wolkenturm, 6. August 2024“
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Wer weder Barock noch Jazz mag, wird sich in das Kind der beiden verlieben! – Eine musikalische Liaison begeistert in Bad Oldesloe

Laila Salome Fischer, Magnus Mehl und Il Giratempo, Photo Andreas Ströbl

„Talkin’ about Barbara – 17th Century Jazz“ – Konzert im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festivals mit Laila Salome Fischer und dem Ensemble „Il Giratempo“

Laila Salome Fischer, Mezzosopran
Magnus Mehl, Jazzsaxophon

Ensemble Il Giratempo

Peter-Paul-Kirche Bad Oldesloe, 15. August 2024

von Dr. Andreas Ströbl

Für Liebhaber der Renaissance- und Barockmusik, zumal in reizvollen und unerwarteten Bearbeitungen, ist sie schon längst kein Geheimtip mehr – Laila Salome Fischer ist gerade in Norddeutschland als vielseitige Solistin aus zahlreichen Opern und Operetten oder auch von Liederabenden bekannt. Ihre jüngst erschienene CD „Scenes of Horror“ mit barocken Arien ist mehrfach glänzend besprochen worden; die Einspielung ist das Ergebnis einer klangfarbenprächtigen Zusammenarbeit mit dem Ensemble „Il Giratempo“. „SHMF: Laila Salome Fischer und Ensemble Il Giratempo
Peter-Paul-Kirche, Bad Oldesloe, 15. August 2024“
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DIE SAMSTAG-PRESSE – 17. AUGUST 2024

Ku’Damm Foto © Jörn Hartmann

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DIE SAMSTAG-PRESSE – 17. AUGUST 2024

Berlin/Theater des Westens
KU’DAMM 59: Kann ein modernes Musical der inhaltsreichen Vorlage eines Fernseh-Dreiteilers genügen?
Noch bitten sie zum Tanz. Caterina Schöllack mit ihren Töchtern Monika, Eva und Helga. Doch die heile Welt ihrer Tanzschule an Berlins Prachtboulevard bröckelt vor sich hin. Die späten fünfziger Jahre bescheren enorme Veränderungen. Neue Umgangsformen ersetzen alte „Benimm“-Regeln. Und die Musik wird rockiger und lauter. KU’DAMM 59 -Musical von Peter Plate, Ulf Leo Sommer und Joshua Lange
Von Ralf Krüger
Klassik-begeistert.de

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Dirigieren mit Schmerzen: Darf Daniel Barenboim noch den Stab führen?

West-Eastern Divan Orchestra, Anne-Sophie Mutter, Daniel Barenboim © Patric Leo

Ein Kommentar von Dr. Gerd Klingeberg
nach dem Konzert von Daniel Barenboim in Bremen, 7. August 2024

Es tut schon einigermaßen weh mitanzusehen, wie schwer es Daniel Barenboim selbst mit Unterstützung fällt, sich hin zum Dirigentenpult zu bewegen, sich vorsichtig zu drehen und in den bereitgestellten Stuhl fallen zu lassen.

Geigerin Anne-Sophie Mutter und Musiker von den ersten Pulten stehen jederzeit bereit, dem Maestro gegebenenfalls beizustehen. Sein Dirigat ist dann für die Zuhörer in der Bremer Glocke kaum auszumachen; man sieht vor allem den nahezu unbeweglichen Rumpf, gelegentlich seine nach vorn-seitlich-unten stoßende Faust, Kopfdrehungen hin zu den Instrumentengruppen. „Kommentar: Dirigieren mit Schmerzen – darf Daniel Barenboim noch dirigieren?
klassik-begeistert.de, 9. August 2024“
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DIE FREITAG-PRESSE – 16. AUGUST 2024

© Rossini Opera Festival 2024, Florez

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DIE FREITAG-PRESSE – 16. AUGUST 2024

Pesaro
Juan Diego Flórez brilliert als Oreste beim Rossini-Festival Pesaro
Musikalisch war diese Produktion in der Arena geradezu überwältigend – vor allem der Weltstar Juan Diego Flórez brillierte als Orest und das RAI-Sinfonieorchester unter der virtuosen Stabführung von Michele Mariotti brachte einen gigantischen und doch dann wieder differenzierten Sound in diesen riesigen Raum.
Von Dr. Charles Ritterband
Klassik-begeistert.de

Erl/Tiroler Festspiele
Erl oder nicht mehr Erl, das wird hier die Frage
Es gibt Ereignisse, die klingen in einem ewig nach, die vergisst man nie, an die erinnert man sich immer wieder – einfach, weil sie so wunderbar waren. Solch ein Ereignis war Wagners Ring des Nibelungen in der großartigen Regie von Brigitte Fassbaender im Passionsspielhaus bei den Tiroler Festspielen Erl 2024. Geprägt von Liebe zu Werk und Musik, tiefer Kenntnis der Geschichte und ihrer Zusammenhänge war alles ganz nah an der Handlung, ohne Bärenfell und Flügelhelm, aber mit Regenbogen, Drachen, Gold und Feuer. Dennoch modern, voller Witz und Ironie, beleidigte nichts das Auge, war nichts peinlich oder unangebracht und frei von jeglichem überflüssigen technischen Firlefanz, der für die Handlung ohnehin nichts als Ablenkung bringt.
von Dr. Regina Ströbl
Klassik-begeistert.de

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Juan Diego Flórez brilliert als Oreste beim Rossini-Festival Pesaro

© Rossini Opera Festival 2024, Bartoli, Flórez

Musikalisch war diese Produktion in der Arena geradezu überwältigend – vor allem der Weltstar Juan Diego Flórez brillierte als Orest und das RAI-Sinfonieorchester unter der virtuosen Stabführung von Michele Mariotti brachte einen gigantischen und doch dann wieder differenzierten Sound in diesen riesigen Raum.

Gioachino Rossini, Ermione
Libretto: Andrea Leone Tottola

Dirigent: Michele Mariotti
Regie: Johannes Erath
Bühne: Heike Scheele

Oreste: Juan Diego Flórez
Ermione: Anastasia Bartoli

Coro del Teatro Ventidio Basso
Chormeister: Giovanni Farina
Orchestra Sinfonica Nazionale della RAI

Rossini Opera Festival, Pesaro, 13. August 2024

von Dr. Charles E. Ritterband

Die an sich nicht gerade attraktive Sportarena Vitrifrigo Arena am Stadtrand von Pesaro bietet den kreativen und beachtlich aufwendigen Regiekonzepten des Rossini-Festivals endlos viele technische Möglichkeiten und extrem großzügige räumliche Gegebenheiten.

So war auch die szenische Umsetzung (Regie: Johannes Erath, Bühne: Heike Scheele) dieser für den sonst meist so „heiteren“ Rossini ungewöhnlich tragischen, auf der griechischen Mythologie beruhenden Opera seria, Ermione, die mit der Ermordung von König Pyrrhus endet, schlicht grandios: ästhetisch und technisch. „Gioachino Rossini, Ermione
Rossini Opera Festival, Pesaro, 13. August 2024“
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„In Venedig ist man auf Moll gestimmt“: Elke Heidenreich liest in Pronstorf beim Schleswig-Holstein Musik Festival

Elke Heidenreich und Marc-Aurel Floros, Photo Andreas Ströbl

Lesung mit Musik im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festivals im Kuhstall Gut Pronstorf

Kuhstall Gut Pronstorf, 14, August 2024

Elke Heidenreich, Lesung
Marc-Aurel Floros, Klavier

von Dr. Andreas Ströbl

Was tut man, wenn man mal ein paar Stunden nach Venedig möchte, aber gerade in Schleswig-Holstein sitzt und, nur für eine Kurzreise, nicht zu den lauten Touristenmassen gehören möchte, die die ohnehin geplagte Lagunenstadt verstopfen, verschmutzen und mit ihrem Lärm beleidigen?

Ganz einfach: Man fährt nach Pronstorf bei Bad Segeberg und lässt sich von einer der besten Kennerinnen der Kulturgeschichte Venedigs entführen, in die Gassen, auf die Kanäle, in die Palazzi und vor allem die Opernhäuser und privaten Konzertsäle. Am 14. August 2024 gab es dazu Gelegenheit auf Gut Pronstorf, einem der charmanten ländlichen Standorte des Schleswig-Holstein Musik Festivals; der umgebaute Kuhstall dient seit vielen Jahren als Veranstaltungsort und hier las Elke Heidenreich aus ihrem Buch „Die schöne Stille – Venedig, Stadt der Musik“ – strukturiert und stimmungsvoll begleitet durch passende Musikstücke, die der Komponist und Arrangeur Marc-Aurel Floros aus dem Steinway-Flügel erklingen ließ. „Lesung mit Musik im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festivals, Elke Heidenreich, Marc-Aurel Floros, Klavier
Kuhstall Gut Pronstorf, 14. August 2024“
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Erl oder nicht mehr Erl, das wird hier die Frage

Erl Passionsspielhaus, Photo Regina Ströbl

Es gibt Ereignisse, die klingen in einem ewig nach, die vergisst man nie, an die erinnert man sich immer wieder – einfach, weil sie so wunderbar waren.

Solch ein Ereignis war Wagners Ring des Nibelungen in der großartigen Regie von Brigitte Fassbaender im Passionsspielhaus bei den Tiroler Festspielen Erl 2024. Geprägt von Liebe zu Werk und Musik, tiefer Kenntnis der Geschichte und ihrer Zusammenhänge war alles ganz nah an der Handlung, ohne Bärenfell und Flügelhelm, aber mit Regenbogen, Drachen, Gold und Feuer. Dennoch modern, voller Witz und Ironie, beleidigte nichts das Auge, war nichts peinlich oder unangebracht und frei von jeglichem überflüssigen technischen Firlefanz, der für die Handlung ohnehin nichts als Ablenkung bringt.

Ein Kommentar von Dr. Regina Ströbl

Raum wurde so geschaffen für die Musik und ihre Sängerdarsteller, und derer gab es viele, allen voran Simon Bailey als wohl elegantester, sensibel-kraftvoller, „göttlicher“ Wotan, dazu der lässigste und bei aller Verschlagenheit liebenswerte Loge von Ian Koziara sowie ein in jeder Hinsicht an- und vielversprechender Siegmund von Marco Jentzsch, um nur wenige zu nennen. Hier gab es herausragende, homogene Ensembleleistungen, in denen alle Stars sind, einzeln und zusammen. Das bietet Erl, das ist Erl mit seinen eingeschränkten technischen Möglichkeiten und somit der Konzentration auf das Wesentliche. Und das gilt nicht nur für den Ring, sondern auch z.B. für den umjubelten „Mazeppa“. „Kommentar: Erl oder nicht mehr Erl, das wird hier die Frage
klassik-begeistert.de, 15. August 2024“
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„Wer warst du, als ich dich heiratete?“ – Richard Wagner in den Augen seiner ersten Frau Minna Planer

Buchcover: Minna Planer-Wagner , 1855 gemalt von Alexander von Otterstedt

Buchbesprechung: Eva Rieger „Minna und Richard Wagner. Stationen einer Liebe“

Patmos Verlag GmbH & Co. KG, Düsseldorf
ISBN 978-3-491-69143-8

von Jolanta Łada-Zielke

Ich wollte schon immer mehr über diese Frau erfahren, die manche Biographen Richard Wagners – wie Joachim Köller und Martin Gregor-Dellin – als engstirnige Kleinbürgerin darstellen, die das Genie ihres Mannes nicht erkannte. Eva Rieger präsentiert Minna in ihrem Buch als eine mutige und widerstandsfähige Frau.

Auf dem Cover gibt es ein Porträt von Minna Planer-Wagner aus dem Jahr 1855, gemalt von Alexander von Otterstedt. Sie war zu diesem Zeitpunkt 46 Jahre alt, sah aber noch sehr hübsch aus. Man beschrieb sie als „eine schöne Frau mit Gazellen-Augen“.

Im Hintergrund sind die Umrisse des Gesichts ihres Mannes zu erkennen. Es stellt sich die Frage, wer von den beiden tatsächlich im Schatten des anderen stand?  Richard Wagner selbst schrieb in einer Anwandlung von Selbstkritik: „Arme Minna! Das Schicksal hat Dich an einen der seltsamsten Menschen gebracht!“ – und zwar in einem Brief aus dem Jahr 1864, also lange nach ihrer Trennung. „Buchbesprechung: Eva Rieger „Minna und Richard Wagner. Stationen einer Liebe“
klassik-begeistert.de, 15. August 2024“
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DIE DONNERSTAG-PRESSE – 15. AUGUST 2024

Hoffmanns Erzählungen © SF/Monika Rittershaus

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DIE DONNERSTAG-PRESSE – 15. AUGUST 2024

Salzburg
„Les Contes d’Hoffmann“ in Salzburg – Hoffmanns verwirrende Erzählungen
Auch wenn in Paris die Olympischen Spiele vorbei sind – bei den Salzburger Festspielen liegt weiterhin Französisches in der Luft. Die letzte große Opernpremiere dieses Sommers ging gestern im Großen Festspielhaus über die Bühne: Jacques Offenbachs „Les Contes d’Hoffmann“. Die Regisseurin Mariame Clément debütierte damit an der Salzach, am Pult stand Mark Minkowski. Beim Publikum blieben Fragen offen.
BR-Klassik.de

Hoffmanns Erzählungen – Mariame Clément inszeniert Offenbach in Salzburg
Podcast von Jörn Florian Fuchs (5,20 Min)
deutschlandfunk.de

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