Das Berlin-Brandenburgische Sinfonieorchester wird 60 und lässt die Herzen des Publikum schmelzen

Archiv, Konzerthausorchester Berlin, Joana Mallwitz 2023 © Simon Pauly

Opern & Operetten-Gala

Mit Werken von Bizet, Delibes, Tchaikowsky, Puccini, Johann Strauß u.a.

Adriane Queiroz   Sopran
Natalia Strycka   Mezzosopran
Sotiris Charalampous   Tenor

Mariano Domingo   Dirigent
Berlin-Brandenburgisches Sinfonieorchester

Konzerthaus Berlin, 31. Mai 2024

von Peter Sommeregger

Schon der Einstieg mit Ausschnitten aus George Bizets „Carmen“ animierte das Publikum hörbar, ein Höhepunkt wurde mit zwei Titeln aus Puccinis „Madama Butterfly“ erreicht, bei dem Liebesduett, gefühlvoll interpretiert von Adriane Queiroz und Sotiris Charalampous, schmolzen die Herzen des Publikums dahin. „Opern & Operetten-Gala, Mariano Domingo  Dirigent, Berlin-Brandenburgisches Sinfonieorchester
Konzerthaus Berlin, 31. Mai 2024“
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Louis Lohraseb privat

© Louis Erica

Im vierten und letzten Teil unseres großen Interviews mit Louis Lohraseb geht es um die wirklich wichtigen Dinge, und auch noch mal um Mozarts letztes Klavierkonzert.

Jörn Schmidt im Gespräch mit Louis Lohraseb – Teil 4

klassik-begeistert: Ihr Repertoire ist bereits jetzt überaus vielseitig, welche Rolle spielt da Mozart?

Louis Lohraseb: Wie Sie sehen, ist Mozart eine Säule meines musikalischen Fundaments. Ich bin dankbar für jede Gelegenheit, seine Werke zu dirigieren oder aufzuführen. Der Schatten, den er auf so viele meiner anderen Lieblingskomponisten wirft (Verdi, Tschaikowsky, Beethoven, Donizetti, Rachmaninow, Ravel, um nur einige zu nennen), ist enorm. Sein allgegenwärtiger Einfluss ist so anerkannt, dass man leicht vergisst, wie tiefgreifend er wirklich ist. „Jörn Schmidt im Gespräch mit Louis Lohraseb – Teil 4
klassik-begeistert.de, 2. Juni 2024“
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Paris schwebt: Patrick Lange bettet „Giselle“ auf Rosen

© Julien Benhamou

Einmal Dirigent sein. Aus Reihe 1, Parkett, Opéra Garnier, fühlt es sich beinahe so an. „Fffuuh“, faucht Dirigent Patrick Lange. Seine Freude und Energie spiegelt sich im Orchester wider. Unheimlich lebendig & emotional tiefgründig die Musik, von Eleganz geprägt die Figuren auf der Bühne. „Giselle“, klassisches Ballett at its best.

Giselle (Ballett)
Jean Coralli, Jules Perrot


Palais Garnier, Paris, 28. Mai 2024

von Jürgen Pathy

„Er ist immer am Punkt“. Rubens Simon, erster Solotänzer, sticht nicht nur mir ins Auge. Meine Begleitung, links neben mir, spricht es ebenso laut aus. Gedankenübertragung zur selben Zeit. Faszination, wohin man nur blickt. Dass sie in Paris ihr Ballettensemble noch auf Händen tragen, wird sofort klar. Auftritt Hannah O’Neill, Primaballerina: Szenenapplaus. Die Asiatin rechts neben mir schlägt die Hände vor dem Mund zusammen. Entzückung und Hingabe pur. Der Zauber des Balletts fesselt alle.

„Giselle (Ballett) Jean Coralli, Jules Perrot
Palais Garnier, Paris, 28. Mai 2024“
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Mit Musik, Tanz und Erzählkunst nimmt das Concierto Ibérico die Zuhörer mit auf eine faszinierende Reise nach Al–Andalus

© re-note.eu

Arabeske – im tänzerischen Dialog mit Al-Andalus

Concierto Ibérico:

John Rogers  Erzählkunst
Dani Niemietz   Tanz
Inés Pina Pérez   Historische Blockflöten
Juan González Martínez  Historische Posaunen und Leitung
Miguel Bellas  Spanische Gitarren, Theorbe
Lea Suter   16-Fuß-Cembalo
Peter Kuhnsch  Perkussion

Sendesaal Bremen, 31. Mai 2024

Von Dr. Gerd Klingeberg

Muslime, Christen und Juden lebten dereinst zumeist friedlich und tolerant miteinander in Al-Andalus, dem maurischen Spanien in der Zeit vom 8. bis zum 15. Jahrhundert. Und wenn gefeiert wurde, dann gehörten Musik, Tanz und Erzählkunst immer dazu. Mit ihrem Programm „Arabeske“ vermittelten die fünf Instrumentalisten des „Concierto Ibérico“ reizvolle Eindrücke einer solchen Festivität. „Arabeske – im tänzerischen Dialog mit Al-Andalus
Sendesaal Bremen, 31. Mai 2024“
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Schönheit vs Action – wie Gordon Hamilton beides in Einklang bringt

Foto: Ignition (c) Nelly Balancik

Düsseldorfer Symphoniker

Gordon Hamilton, Dirigent
Jörg Mohr, Regie

John Williams – Hedwigs Thema (Aus den Harry Potter-Filmen), 2001
Joe Hisaishi – The Legend of Ashitaka (aus: Princess Mononoke), 1997
Joe Hisaishi – The Path of the Wind (aus: My Neighbour Totoro), 1988 & Orchestral Stories
Jules Massenet – Méditation aus „Thaïs“, 1894
Purojekuto Musashi – Sadness and Sorrow, 2003
Evan Call – The Voice in My Heart (aus: Violet Evergarden) & The Ultimate Price, 2018
Antonín Dvořák– Largo aus der Symphonie Nr. 9 „Aus der Neuen Welt“, 1893
Johann Sebastian Bach – Toccata und Fuge in d-Moll (Orchesterbearbeitung nach Leopold Stokowski)
Masuda / Takanashi – Naruto Medley, 2002
George Gershwin – Gershwin in Hollywood (Auszüge)
Shiro Sagisu – Musik aus „Neon Genesis Evangelion“, 1995
Arturo Márquez – Danzón No. 2, 1994

Tonhalle Düsseldorf, 29. Mai 2024

von Daniel Janz

Wenn in Düsseldorf das Publikum kein Halten kennt, weil Musik aus Film, Anime und Computerspielen gepaart mit Klassik erklingt, kann das nur bedeuten: Es ist wieder #IGNITION. Erneut entführen Gordon Hamilton (42) und die Düsseldorfer Symphoniker in fremde Welten und präsentieren Werke, die eingefleischten Klassik-Fans wohl unbekannt, Liebhabern fernöstlicher Kulturgüter dafür aber umso mehr ans Herz gewachsen sein dürften. Unter dem Titel „Totoro & Friends“ stellen sie 2 Fragen: „Wer hat die schönste Melodie?“ – und – „Bei wem gibt’s die größte Action?“ „Düsseldorfer Symphoniker, Gordon Hamilton, Dirigent, Jörg Mohr, Regie
Tonhalle Düsseldorf, 29. Mai 2024“
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DIE SAMSTAG-PRESSE – 1. JUNI 2024

Photo Maria Laura Antonelli/AGF

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE SAMSTAG-PRESSE – 1. JUNI 2024

Riccardo Muti beim BRSO „Der Dirigent trägt die meiste Verantwortung“
Vor 40 Jahren dirigierte Riccardo Muti erstmals beim BRSO die sinfonische Fantasie „Aus Italien“ von Richard Strauss. Nun kehrt der Maestro zurück nach München, um erneut dieses Werk zu interpretieren, doch es stehen auch geistliche Werke von Haydn und Schubert auf dem Programm.
BR-Klassik.de

Münchener Biennale 2024 „On the way“ – Der Weg ist das Ziel
Mit ihrer fünften und letzten Biennale haben sich die Künstlerischen Leiter Manos Tsangaris und Daniel Ott nochmal „on the way“ gemacht, um herauszufinden, was „Neues Musiktheater“ eigentlich sein kann. Vom 31. Mai bis 10. Juni gibt es viele – sehr unterschiedliche – Vorschläge dazu. Ein Ausblick.
BR-Klassik.de

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Klein beleuchtet kurz 34: Jess Gillams Saxophonspiel glänzt im Zentrum des Konzerts mit dem überragend auftrumpfenden NDR Elbphilharmonie Orchester Hamburg

NDR Elbphilharmonie Orchester Hamburg, Marin Alsop Dirigentin;
Foto Patrik Klein

Erfolgreiche Frauen dominierten das Konzert in der ausverkauften Elbphilharmonie Hamburg. Auch wenn das Saxophonkonzert des schottischen Komponisten James MacMillan nur fünfzehn Minuten dauerte, brannte es sich doch in die Synapsen des Zuhörers ein.

Da das Saxophon erst im Jahr 1840 erfunden wurde, reichte entsprechend auch die Tradition großer Solokonzerte für dieses Instrument nicht in die Tiefen der Musikgeschichte zurück. Erst im 20. Jahrhundert verwendeten einige Komponisten dieses wohlklingende Instrument, wie zum Beispiel in den Ballettsuiten des letzten Stück des Abends, indem sie es solistisch in ihre Werke implementierten. „Klein beleuchtet kurz Nr 34: Jess Gillams Saxophonspiel glänzt im Zentrum des Konzerts
klassik-begeistert.de, 1. Juni 2024“
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Irlands Blackwater Festival glänzt mit Händels „Giulio Cesare“

FREE REPRO: Ingeborg Brocheler [contralto] and Sharon Carty [mezzo], John D Kelly Photography

Zum 14. Mal findet unter der künstlerischen Leitung des Schweizer Regisseurs Dieter Kaegi vor dem Schloss Lismore Castle in der südirischen Grafschaft Waterford das führende Opernfestival Irlands statt: Mit Händels sechster und vielleicht anspruchsvollster Oper „Giulio Cesare“, die vor genau drei Jahrhunderten, nämlich im Februar 1724, im King’s Theatre in London Haymarket mit enormem Publikumserfolg uraufgeführt wurde.

Dieses Timing ist ein Geniestreich des Festivals – und ebenso wie bei der Londoner Erstaufführung ist der Publikumserfolg gesichert. Ein perfektes Barockorchester unter der subtilen Stabführung von Nicholas McGegan, eine präzise, stimmige, witzige und lebendige Regieführung (Tom Creed) und ein durchwegs hervorragendes Ensemble von Sängerinnen und Sängern, welche ihre anspruchsvolle Aufgabe tadellos meisterten.

Georg Friedrich Händel, Giulio Cesare

Blackwater Valley Opera Festival, 29. Mai 2024

Dirigent: Nicholas McGegan

Regie: Tom Creed
Bühne und Licht: Aedín Cosgrove
Kostüme: Catherine Fay

The Irish Baroque Orchestra

von Dr. Charles E. Ritterband

Wenn sich Irlands führendes Opernfestival, das Black Water Valley Festival nahe der südirischen Stadt Cork, in seinem 14. Aufführungszyklus an Händels vielleicht anspruchsvollste Barockoper „Giulio Cesare in Egitto“ wagt, so sind die Erwartungen entsprechend hoch. Wie auch bei der letztjährigen Aufführung von Verdis „Macbeth“ wurden sie auch dieses Jahr nicht enttäuscht: Eine durchwegs gelungene Produktion, mit tadelloser Regie und ausnahmslos hervorragenden Sängerinnen und Sängern. „Georg Friedrich Händel, Giulio Cesare
Blackwater Valley Opera Festival, 29. Mai 2024“
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Das Phänomen Sokolov bleibt unfassbar

Grigory Sokolov © Oscar Tursunov

Leider scheint es um die Aufmerksamkeitsspanne der Menschen nicht gut bestellt. Auch in diesem Blog wurden wir jüngst vom Herausgeber gebeten, unsere Texte etwas kürzer zu halten. Warum eigentlich sollten wir uns der johlenden (klickenden) Mehrheit anpassen, anbiedern? Werden Konzerte künftig nur eine Stunde dauern dürfen, weil manche 2:40 h nicht schaffen?

Das Publikum in der Kölner Philharmonie johlt, pfeift und hustet im zweiten Teil; im ersten geht es hingegen erstaunlich sakral zu.

 

Johann Sebastian Bach (1685-1750) – Duette aus Klavierübung III BWV 802–805 für Klavier; Partita für Klavier c-Moll BWV 826 aus Klavierübung I

Frédéric Chopin (1810-1849) – Mazurken op. 30 & op. 50

Robert Schumann (1810-1856) Waldszenen op. 82


Grigory Sokolov, Klavier

Kölner Philharmonie, 30. Mai 2024

von Brian Cooper, Bonn

Das Phänomen ist nicht zu fassen. Es bleibt unfassbar. Alljährlich beehrt Grigory Lipmanowitsch Sokolov die Kölner Philharmonie, und auch nach all diesen Jahren ist jeder lange Klavierabend des Petersburger Meisters etwas Besonderes. In etlichen Klassikforen gibt es interessante Diskussionen über Rituale, distanziertes Auftreten, Zugaben und so fort. Sokolov lächelt allenfalls kurz bei der Blumenübergabe. „Grigory Sokolov, Klavier
Kölner Philharmonie, 30. Mai 2024“
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Mit der CD “Urlicht“ gelingt Samuel Hasselhorn ein großer Wurf

CD-Rezension:

Die Qualität von Hasselhorns Interpretationen liegt zum einen in einer technisch gut geführten Stimme mit schöner, sicherer Höhe, zum anderen in der Stilsicherheit, mit der er sich den verschiedenen Komponisten widmet. Das bedeutet reinen Hörgenuss und lässt sofort nach der Repeat-Taste des Players greifen.

Urlicht
Songs of Death and Resurrection

Samuel Hasselhorn  Bariton
Poznań Philharmonic Orchestra

Łukasz Borowicz  Dirigent

harmonia mundi  HMM 902384

von Peter Sommeregger

Mit dem jungen Bariton Samuel Hasselhorn hat ein Interpret die Musikbühne betreten, der die Balance zwischen Oper, Lied und dem Konzertgesang für sich optimal entwickelt hat.

Bereits seine ersten CD-Veröffentlichungen, ausschließlich Lied-Programme, brachten ihm großen Erfolg bei Publikum und Kritik ein.

„CD-Rezension: Urlicht, Songs of Death and Resurrection
klassik-begeistert.de, 1. Juni 2024“
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