Sommereggers Klassikwelt 239: Wir gratulieren Ileana Cotrubaș zum 85. Geburtstag


von Peter Sommeregger

Kaum zu glauben, dass die rumänische Sopranistin Ileana Cotrubaș in diesen Tagen ihren 85. Geburtstag feiern konnte. In Erinnerung geblieben ist sie nicht zuletzt durch ihre jugendliche, mädchenhafte Ausstrahlung, die besonders in Rollen wie Mimì, Violetta, Susanna oder Gilda zur Geltung kam. Ihre Rollengestaltungen profitierten alle von der Intensität ihres Spiels und einer gewissen scheuen Zartheit, die sie nie ablegte. „Sommereggers Klassikwelt 239: Ileana Cotrubaș zum 85. Geburtstag
klassik-begeistert.de, 12. Juni 2024“
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Bitte aufhorchen, liebe Staatsoper Hamburg: Die Opernstudio-Sopranistin Olivia Boen bringt Schumanns Peri freudestrahlend in die Elbphilharmonie

ensemble reflektor, Chor St. Michaelis © JF

Gemeinsam mit fünf fabelhaften SolistInnen und einem äußerst dynamisch spielenden Lüneburger ensemble reflektor bringt der Chor St. Michaelis Schumanns Oratorium „Das Paradies und die Peri“ in der Elbphilharmonie zum Glänzen. An der musikalischen Spitze stand eine überaus freudestrahlende Leistung der Hamburger Opernstudio-Sopranistin Olivia Boen. So macht Schumann Spaß!  

ensemble reflektor
Chor St. Michaelis

Olivia Boen, Sopran (Peri)
Katja Stuber, Sopran
Marie-Henriette Reinhold, Mezzosopran
Patrick Grahl, Tenor
Manuel Walser, Bariton
Jörg Endebrock, musikalische Leitung

Robert Schumann: Das Paradies und die Peri, Oratorium für Solostimmen, Chor und Orchester op. 50 

Elbphilharmonie Hamburg, 10. Juni 2024

von Johannes Karl Fischer

Ich schreibe es sicherlich zum 5387. Mal: Ich bin kein Schumann-Fan. Umso bemerkenswerter ist es, wenn ein anderthalbstündiges Schumann-Oratorium mich und die – leider nicht ausverkauften – Ränge der Elbphilharmonie in grenzenlose Begeisterung versetzt. Das war eine absolute Meisterleistung der Oratoriumskunst, so ausgewogen und dennoch brillant und begeisternd habe ich schon lange kein Chorwerk mehr gehört! „Robert Schumann, Das Paradies und die Peri, ensemble reflektor, Chor St. Michaelis
Elbphilharmonie Hamburg, 10. Juni 2024“
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Philippe Herreweghe zelebriert Bachs ultimatives sakrales Werk, das man selten so brillant, schwebend und berührend hören konnte

Philippe Herreweghe © Wouter Maeckelberghe

In Zeiten wie diesen ist das Wort „Frieden“ zu Recht in aller Munde. Es wird gern und viel ausgesprochen und gesungen; in Frieden leben ist leider nicht überall auf dieser Welt möglich. Umso wichtiger ist es, ein so grandioses sakrales liturgisches Werk wieder zu hören – in einer Aufführung, von der man noch lange wird zehren können.

Johann Sebastian Bach, Messe h-moll

Dorothee Mields, Hana Blažíková, Alex Potter, Guy Cutting, Krešimir Stražanac

Chor und Orchester Collegium Vocale Gent

Dirigent: Philippe Herreweghe

Wiener Konzerthaus, 10. Juni 2024

von Herbert Hiess

Es war faszinierend zu sehen und zu hören, wie ein Chor aus bloß 19 SängerInnen mit einer fulminanten Pracht und Klangschönheit Bachs ewig gültige h-moll Messe im großen Konzerthaus erklingen ließ.

Dieser Chor ist ziemlich gleichwertig mit dem Monteverdi-Choir und lässt die Wiener Chöre (vor allem den Singverein aber auch den Schoenberg Chor) etwas blass und unscheinbar aussehen. Man weiß gar nicht, welche Stimmgruppe besser war. Die sanft klingenden Soprane, die exzellenten Altstimmen oder die phantastischen Tenöre und Bässe. Das besondere war, dass die Solisten des Konzertes gleichwertig im Chor mitsangen. „Johann Sebastian Bach, Messe h-moll, Chor und Orchester Collegium Vocale Gent, Dirigent Philippe Herreweghe
Wiener Konzerthaus, 10. Juni 2024“
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Eine kleines feines Festival lockt an den Wörthersee

Isabel Stüber Malagamba. Foto: privat

Die 23. Ausgabe des WoertherSee Classics Festivals versammelte wieder zahlreiche Musikbegeisterte im Konzerthaus in Klagenfurt am Wörthersee. Sie wurden mit Musik von Mahler, Dvořák, Brahms, Mozart, Haydn und Beethoven belohnt.

von Dr. Rudi Frühwirth

Das Festival wurde am 6. Juni 2024 mit einem Konzert im Großen Saal des Konzerthauses Klagenfurt eröffnet. Der erste Programmpunkt waren die “Lieder eines fahrenden Gesellen” von Gustav Mahler, dem genius loci des Festivals. Er bewohnte während mehrerer Sommer eine Villa in Maiernigg am Südufer des Sees und ließ sich dort im Jahr 1900 eines seiner drei Komponierhäuschen bauen. „23. Ausgabe des WoertherSee Classics Festivals
Großer Saal, Konzerthaus Klagenfurt, 6. Juni 2024“
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DIE DIENSTAG-PRESSE – 11. JUNI 2024

Tobias Kratzer mit Florian Zinnecker, Moderator der Wochenzeitung Die Zeit

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE DIENSTAG-PRESSE – 11. JUNI 2024

Hamburg
Tobias Kratzer, der designierte Hamburger Opernintendant, erklärt bei der Nacht der ZEIT, er werde lieber ausgebuht als nur beklatscht
Der Herr Operndirektor wäre angehalten, jeden Tag neue frische Blumen unter das Porträt von John Neumeier zu legen (der vermutlich mehr als 50% der Einkünfte am Haus generiert). Tobias Kratzer wird um dieser Replik willen sicher nicht böse sein, denn ihm sei ein Buh lieber als reiner akklamativer Beifall. Jedenfalls geht er nur bei Buhrufen noch ein zweites Mal auf die Bühne, um zu zeigen, dass er nicht feige ist.
Von Dr. Ralf Wegner
Klassik-begeistert.de

Heute im Kino:
Aus London: ANDREA CHÉNIER
Opera, 180 min, UK 2024
HaydnKino.at

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Schweitzers Klassikwelt 116: Unsere Opernabende mit Neil Shicoff

Neil Shicoff,  http://media.laopera.com

Es handelt sich um eine Sternstunde, wenn sich ein Künstler mit einer so stimmungsvollen Arie wie Werthers „Pourquoi me réveiller“ eindrucksvoll einführen kann.

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Aber ein Segen kann zum Fluch werden, wenn man nach vielen wundervollen Abenden einen Sänger so in den Himmel hebt, dass vergessen wird, dass er dem Roméo seine irdische Stimme leiht.

In konventionellen Rollen als leidenschaftlichen Liebhaber oder Freiheitshelden haben wir ihn selten erlebt. „Schweitzers Klassikwelt 116: Unsere Opernabende mit Neil Shicoff
klassik-begeistert.de, 11. Juni 2024“
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DIE MONTAG-PRESSE – 10. JUNI 2024

Elīna Garanča © Katharina Schiffl

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MONTAG-PRESSE – 10. JUNI 2024

Opernstar Elīna Garanča: Den Druck „muss man physisch ertragen können“
Der Opernstar im Gespräch über „Klassik unter Sternen“, über den Druck auf junge Sänger, ihre eigenen Lehrjahre – und Überlegungen, wann und wie die Karriere „einmal enden wird“.
Kurier.at

Vatertag
Ioan Holender: „Ich will bei meinem Vater sein“
Ioan Holender war 18 Jahre lang Direktor der Wiener Staatsoper. Cordula Reyer traf den 88-Jährigen anlässlich des Vatertags zu einem Gespräch über Vaterfiguren
DerStandard.at

Die Sopranistin Ileana Cotrubaș wird 85 Jahre alt – Charakterstark und charismatisch
Die Rumänin Ileana Cotrubaș ist beides: eine der berühmtesten Sopranistinnen des 20. Jahrhunderts und eine der streitbarsten Künstlerinnen in der Opernbranche. Ihre künstlerische Unabhängigkeit hat sie stets verteidigt – auch die Entscheidung, sich mit gerade einmal 51 Jahren von der Bühne zurückzuziehen. Am 9. Juni 2024 wird die große Sängerin 85 Jahre alt.
BR-Klassik.de

„DIE MONTAG-PRESSE – 10. JUNI 2024“ weiterlesen

Irish National Opera begeistert mit einer sprühenden „Traviata“

Foto: (c) irishnationalopera.ie

Wie schon letztes Jahr mit einer geistreichen Variante von  Mozarts „Così fan tutte“ begeisterte dieses Jahr erneut die Irish National Opera bei ihrem Gastspiel in Cork mit einer originellen, spritzigen und zugleich bewegenden Inszenierung von „La Traviata“ – angesichts der eher kleinen Dimensionen dieser Bühne ein farbensprühendes Konzentrat.

Die Violetta Valéry der Amanda Woodbury betörte mit ihrer strahlenden und zugleich melodiösen Stimme die Sinne des Publikums. Ähnliches wäre über den wunderbaren Mario Chang als Alfredo zu sagen – doch leider versagte diesem Tenor mit seinem vollendeten Schmelz die Stimme, sodass ein Chorist am Rande der Bühne diese Rolle gesanglich synchronisieren musste (was er sehr gut tat), während Chang den Alfredo pantomimisch darstellte.

Giuseppe Verdi
La Traviata

Dirigent: Fergus Sheil
Orchester und Chor der Irish National Opera

Irish National Opera, Gastspiel am Cork Opera House, 31. Mai 2024

von Dr. Charles Ritterband

Wurde doch bereits die Uraufführung der „Traviata“ am La Fenice in Venedig im Jahr 1853 unter anderem wegen der für damalige Begriffe schockierenden Handlung zum Fiasco, so hatte diese Oper um die
Traviata, „die vom rechten Weg Abgekommene“, also eine „gefallene Frau“, selbstverständlich auch im erzkatholisch-supermoralistischen Irland einen schweren Stand. „Giuseppe Verdi, La Traviata
Irish National Opera, Gastspiel am Cork Opera House, 31. Mai 2024“
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„Oh Freund, das Glück, das mir verblieb…“ -

Foto: Archiv © Bernd Uhlig 2015

Eine späte Kritik

Erich Wolfgang Korngold
Die tote Stadt

Inszenierung: Karoline Gruber
Bühnenbild: Roy Spahn
Kostüme: Mechthild Seipel
Licht: Hans Toelstede
Dramaturgie: Kerstin Schüssler-Bach
Choreografie: Stefanie Erb

Staatsoper Hamburg, 5. Juni 2024

von Harald Nicolas Stazol

Dies ist die Oper einer Psychose – und damit kenne ich mich nun wirklich aus, das können Sie mir glauben! Und zudem eine der Schönsten, die ich je gehört habe, auch das ist hoffentlich glaubbar, und vielleicht fällt mir deshalb dieser Essay so schwer, wie ich vertraulich der Direktion gestehe. „Erich Wolfgang Korngold, Die tote Stadt
Staatsoper Hamburg, 5. Juni 2024“
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Tobias Kratzer, der designierte Hamburger Opernintendant, erklärt bei der Nacht der ZEIT, er werde lieber ausgebuht als nur beklatscht 

Tobias Kratzer mit Florian Zinnecker, Moderator der Wochenzeitung DIE ZEIT, Ressort Hamburg. Foto © Dr. Ralf Wegner

Der Herr Operndirektor wäre angehalten, jeden Tag neue frische Blumen unter das Porträt von John Neumeier zu legen (der vermutlich mehr als 50% der Einkünfte am Haus generiert). Tobias Kratzer wird um dieser Replik willen sicher nicht böse sein, denn ihm sei ein Buh lieber als reiner akklamativer Beifall. Jedenfalls geht er nur bei Buhrufen noch ein zweites Mal auf die Bühne, um zu zeigen, dass er nicht feige ist.

Raus aus dem Schatten der Elbphilharmonie!
Ein Abend mit Tobias Kratzer, dem neuen Chef der Staatsoper Hamburg, Gespräch mit Florian Zinnecker, Ressortleiter der ZEIT Hamburg

Hörsaal Erziehungswissenschaften, Universität Hamburg, 8. Juni 2024

von Dr. Ralf Wegner

Tobias Kratzer wirkte eigentlich ganz sympathisch, in seinem Wachmannaufzug mit Käppi. Eine Barriere zum Publikum entfiel damit, man hätte am liebsten gleich mit ihm persönlich gesprochen. Und er sprach sehr, sehr schnell. Schnelles Sprechen ist ein Zeichen von Intelligenz. Zumindest korreliert schnelles Vorlesen hochgradig mit manchen Intelligenztests. Und wendig war Tobias Kratzer auch. Er übernahm schnell vom Moderator Florian Zinnecker angefangenes modernistisches Sprachklicken und erkannte gleichzeitig, dass doch viele Ältere unter dem Publikum seinen Worten lauschten. Die Frage des Moderators nach einem neuen jungen Opernpublikum beantwortete er denn auch zunächst ganz im Sinne des Moderators, fügte aber schnell hinzu, dass für ihn die über 50-, über 60- und über 70-Jährigen auch angesprochen und im Hause gehalten werden müssten. „Ein Abend mit Tobias Kratzer, dem neuen Chef der Hamburger Staatsoper, Gespräch mit Florian Zinnecker, Ressortleiter der Zeit
Universität Hamburg, 8. Juni 2024“
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