Düsseldorfs Jugendsinfonieorchester zerlegt Mahler

Foto: 250316 big bang/ mahler (c) diesner

Jugendsinfonieorchester (JSO) der Tonhalle Düsseldorf
Chor des Ständtischen Musikvereins zu Düsseldorf

Gustav Mahler – Sinfonie Nr. 2 c-moll für Sopran, Alt, Chor und Orchester – „Auferstehungssinfonie“

György Mészáros,
Dirigent

Luiza Fatyol, Sopran
Sarah Ferede, Mezzosopran

Dennis Hansel-Dinar, Einstudierung

Alma Mahler
– ausgewählte Orchesterlieder

Tonhalle Düsseldorf, 16. März 2025

von Daniel Janz

Jugendorchester – was Frische, Elan und Motivation verspricht, wird künstlerisch gerne mit Unerfahrenheit und mangelnder Reife assoziiert. Falsche Töne, unsaubere Harmonien, nicht eingestimmte Ensembles, wackelige Ansätze, fehlendes Timing… ja, die Vorurteile mit Blick auf die Jugend überschlagen sich. Wagt sie sich auch noch an die ganz großen Meister, ist das Sakrileg perfekt. Ist das, was an diesem Sonntag in der Tonhalle passiert ist, also womöglich ein Schritt zum Untergang der klassischen Musik? Oder wie kann es sein, dass das Düsseldorfer Jugendsinfonieorchester sich an Mahlers Auferstehungssinfonie wagen und dafür tosenden Applaus ernten kann? „Gustav Mahler – Sinfonie Nr. 2 c-moll
Tonhalle Düsseldorf, 16. März 2025“
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Die Hamburger Erstaufführung von Donizettis Oper Maria Stuarda begeistert das Publikum mit großartigem Belcanto

Weitere sechs Aufführungen mit Ermonela Jaho, Barno Ismatullaeva und Long Long wird es noch bis zum 2. April 2025 geben. Der Besuch ist sehr zu empfehlen!

Barno Ismatullaeva (Elisabetta) und Ermonela Jaho (Maria Stuarda) (Foto: RW)

Ungetrübter Jubel galt auch Karin Beier, der Intendantin des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg und ihrem Team. Unbeeinträchtigt von sonst häufig bei Neuinszenierungen erlebten inszenatorischen Mätzchen verdeutlichte sie mehr das politische Drama als sich auf das eher oberflächliche Dreiecksverhältnis Elisabetta – Roberto – Maria zu konzentrieren.

Maria Stuarda, Tragedia lirica in zwei Akten
Text von Giuseppe Bardari nach Friedrich Schiller

Inszenierung von Karin Beier

Musik von Gaetano Donizetti

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Musikalische Leitung: Antonino Fogliani

Staatsoper Hamburg, Erstaufführung, 16. März 2025

von Dr. Ralf Wegner

Eigentlich ist es sonderbar: Diese Belcanto-Oper von Gaetano Donizetti erlebte gestern, 190 Jahre nach der Uraufführung, erstmals ihre Hamburger Premiere. Vielleicht fehlen diesem Werk die großen, sich zum Ohrwurm entwickelnden Arien, wie sie Donizetti für Lucia di Lammermoor komponierte, um das Publikum zu binden. Wenn aber zwei herausragende Sängerinnen für die Partien der Maria und der Elisabetta zur Verfügung stehen, sollte sich diese Oper im Spielplan halten können. „Gaetano Donizetti, Maria Stuarda
Staatsoper Hamburg, 16. März 2025 Erstaufführung“
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Auf den Punkt 49: Unrein, Bastard, Dirne… Vorsicht mit Beleidigungen – Maria Stuarda in HH

HSO Maria Stuarda Premiere/Ermonela Jaho © Brinkhoff/Mögenburg

Politiker müssen sich nicht mehr alles gefallen lassen, die Volksvertreter schützt § 188 Strafgesetzbuch (StGB). § 188 StGB stellt unter anderem unter Strafe, im politischen Leben des Volkes stehende Personen zu beleidigen. Aber wir reden hier heute auch über feinste Musik in HH.

Gaetano Donizetti / Maria Stuarda

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Antonino Fogliani / Dirigent

Chor der Hamburgischen Staatsoper

Staatsoper Hamburg, 16. März 2025 PREMIERE

 von Jörn Schmidt

Ein Meme, veröffentlicht auf X, der das Wort Schwachkopf enthält und das Portraitfoto eins Politikers zeigt, kann schon mal zu einer Hausdurchsuchung führen. Zumindest, wenn weitere Umstände hinzutreten. Ihr Tablet oder Smartphone ist dann auch erst mal weg.

Da kommt mir die Causa Hinterhäuser vs. Brüggemann in den Sinn. Zur Erinnerung: Der Intendant der Salzburger Festspiele Markus Hinterhäuser ist gerichtlich gegen zwei Artikel des deutschen Kulturjournalisten Axel Brüggemann vorgegangen. „Auf den Punkt 49: Unrein, Bastard, Dirne… Vorsicht mit Beleidigungen
Staatsoper Hamburg, 16. März 2025 PREMIERE“
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Bayerische Staatsoper Spielzeit 2025/26: „Der Mensch ist, wozu er sich macht“

© Wilfried Hösl

Händel, Verdi, Gounod, Wagner, Rimski-Korsakow, Henze, Dean sind die Komponisten der Opern der Spielzeit 2025/26 an der bayerischen Staatsoper. Ein ausgewogenes Programm. Drei Opern, die selten, eine noch nie auf deutschen Bühnen zu erleben waren. Ich freue mich am meisten auf Händel, Henze und Dean. Das konzertante Programm, gerade auch im Liedbereich ist stark. Das Ballett hat eine Forsythe Choreografie im Programm, juhu!

Bayerische Staatsoper, München, 16. März 2025

von Frank Heublein

Das Motto der Spielzeit 2025/26 an der Bayerischen Staatsoper, Serge Dorny sagt dazu die „Geschichte der Spielzeit“ der Bayerischen Staatsoper lautet „Der Mensch ist, wozu er sich macht“ und ist ein Zitat Jean-Paul Sartres. Unruhige Zeiten fordern. Serge Dorny zitiert ein weiteres Mal Sartre: „Die Existenz geht der Essenz voraus. Er wird erst dann, und er wird so sein, wie er sich geschaffen haben wird.“ Insofern hat der Mensch Wirkmacht. „Spielzeitpräsentation BSO und BSB 2025/26
Bayerische Staatsoper, München, 16. März 2025“
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DIE MONTAG-PRESSE – 17. MÄRZ 2025

Serge Dorny Portrait 25. März 07 © Geoffroy Schied

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MONTAG-PRESSE – 17. MÄRZ 2025

München
Bayerische Staatsoper – Nationaltheater „Der Mensch ist, wozu er sich macht“
Händel, Verdi, Gounod, Wagner, Rimski-Korsakow, Henze, Dean sind die Komponisten der Opern. Ein ausgewogenes Programm. Drei Opern, die selten, eine noch nie auf deutschen Bühnen zu erleben waren. Ich freue mich am meisten auf Händel, Henze und Dean. Das konzertante Programm, gerade auch im Liedbereich ist stark. Das Ballett hat eine Forsythe Choreografie im Programm, juhu!
Von Frank Heublein
Klassik-begeistert.de

Bremer Konzerthaus „Die Glocke“
Berauschende Klangdichte und ein Hauch von Idylle kontrastieren bei Walton und Brahms
„Von der Themse an den Wörthersee“ – da denkt man doch unwillkürlich an eine idyllische Sommerfrische. Doch derartige Beschaulichkeit passt nicht unbedingt zur Deutschen Kammerphilharmonie: Die Bremer bevorzugen eher eine kernig packende, kraftvolle Herangehensweise. Und haben diesmal mit Marie Jacquot eine Dirigentin, deren strahlendes Lächeln, genauer gesagt: ihr ganzer Habitus eine schier unbändige Lust am Musizieren zu versprühen scheint.
Von Dr. Gerd Klingeberg
Klassik-begeistert.de

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„Eine Mär für die, die lieben“ – Das Theater Lübeck setzt einen Tristan-Kontrapunkt

© Theater Lübeck / Olaf Malzahn

Frank Martin
Der Zaubertrank  (Le vin herbé)

Weltliches Oratorium von Frank Martin

Nach drei Kapiteln des Romans »Tristan und Isolde« von Joseph Bédier
In der deutschen Übersetzung des Komponisten

Nathan Bas, Musikalische Leitung/Klavier

Jennifer Toelstede, Szenische Einrichtung
Iris Braun, Bühne, Kostüme und Video

Musikerinnen und Musiker des Philharmonischen Orchesters der Hansestadt Lübeck

Theater Lübeck, 15. März 2025

von Dr. Andreas Ströbl

„Tristan und Isolde“? – Da kann es nur eine Wahl geben, natürlich das süchtig machende Musikdrama von Richard Wagner! Oder?

So einfach ist es nicht, gerade, wenn man den mittelalterlichen Stoff näher besieht. Frank Martin hat mit seinem weltlichen Oratorium „Der Zaubertrank“ einen faszinierenden Kontrapunkt zu Wagners Oper entworfen, den als derzeit einzige deutsche Spielstätte das Theater Lübeck aufführt.

Wer trägt Schuld? „Frank Martin, Der Zaubertrank
Theater Lübeck, 15. März 2025“
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Zwei Pianisten loten nicht nur den Kosmos Bachs in virtuoser Weise aus

Am Abend des 15. März konnte man nun ein ganz besonderes Konzert erleben. Zwei junge Pianisten spielten Klavier zu vier Händen mit einer Hingabe und Präzision, die ihr Spiel zum Ereignis machte.

Sacrum Profanum

Werke von Gubaidulina, Bach, Beethoven und Stravinsky

Leonhard Dering  Klavier
Kirill Zvegintsov  Klavier

Kulturzentrum Peter Edel, 15. März 2025

von Peter Sommeregger

Bereits zum dritten Mal findet das Klavierfest Weißensee im direkt am Weißen See gelegenen Kulturzentrum „Peter Edel“ statt. Das sehr gut besuchte Konzert beweist, dass es sich erfreulich schnell etabliert hat. „Klavierfest Weißensee
Kulturzentrum Peter Edel, 15. März 2025“
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John Neumeier begeistert: Anna Karenina überwältigt mit dem Stuttgarter Ballett

John Neumeier mit den Stuttgarter Tänzerinnen und Tänzern Matteo Miccini (Lewin), Yana Peneva (Kitty), Martí Paixà (Alexej Wronsky), Miriam Kacerova (Anna Karenina), David Moore (Alexej Karenin), Mitchell Millhollin (Serjoscha), Mackenzie Brown (Dolly, Schwester Kittys und Schwägerin Annas) (Foto: RW)

Martí Paixà tanzt das ebenso überzeugend wie den großen Pas de deux auf Kittys Verlobungsfeier oder die Vereinigung mit Miriam Kacerova als Anna. Bei beiden ist die magnetische Anziehungskraft zu spüren, die mehr wiegt als jede gesellschaftliche Konvention.

Anna Karenina, Ballett von John Neumeier

Choreographie, Bühnenbild, Licht und Kostüme: John Neumeier
Kostüme Anna Karenina: Albert Kriemler
Musik: Peter Tschaikowsky, Alfred Schnittke, Cat Stevens/Yusuf Islam

Staatsorchester Stuttgart, Leitung: Mikhail Agrest
Stuttgarter Erstaufführung

Staatstheater Stuttgart, 14. März 2025 PREMIERE

von Dr. Ralf Wegner

Wie John Neumeier den Figuren aus Tolstois Roman psychologische Tiefe verleiht, ist unerreicht. Allein 10 emotional ausgefeilte Hauptrollen hat dieses Ballett mit Anna Karenina und ihrem Liebhaber Alexej Wronsky im Vordergrund. Und das Stuttgarter Ensemble tanzte herausragend und überzeugte auch darstellerisch. „Anna Karenina, Ballett von John Neumeier
Staatstheater Stuttgart, 14. März 2025 PREMIERE“
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Jakub Hrůša brilliert in der Philharmonie Berlin mit einem eigenwilligen Programm

Jakub Hrůša © Marian Lenhard

Jakub Hrůša baut die finale Spannung  gekonnt auf, die sich am Ende in Jubelrufen des Publikums löst. Man hat einen Abend erlebt, der sich zum Teil außerhalb der ausgetretenen Repertoire-Pfade bewegte, was ihn umso interessanter machte.

Leoš Janáček
Suite aus der Oper „Osud“

Ludwig van Beethoven
Konzert für Klavier und Orchester Nr.5

Béla Bartók
Konzert für Orchester

Seong-Jin Cho   Klavier
Jakub Hrůša  Dirigent

Berliner Philharmoniker

Philharmonie Berlin, 13. März 2025

von Peter Sommeregger

Der aus Brünn gebürtige Dirigent ist bereits seit einigen Jahren Stammgast bei den Berliner Philharmonikern, Orchester und Publikum schätzen seine Stilsicherheit und die Breite seines Repertoires.

Für sein aktuelles Konzert traf er eine ungewöhnliche Programm-Auswahl, platzierte Beethovens wuchtiges 5. Klavierkonzert zwischen zwei Werke aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. „Seong-Jin Cho Klavier, Jakub Hrůša Dirigent
Philharmonie Berlin, 13. März 2025“
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DIE SONNTAG-PRESSE – 16. MÄRZ 2025

Elīna Garanča © Michael Pöhn/Wiener Staatsoper

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE SONNTAG-PRESSE – 16. MÄRZ 2025

Wien/Staatsoper
Elīna Garanča in „Don Carlo“: Diese Eboli überstrahlt alles
(Bezahlartikel)
Wiener Staatsoper zeigt wieder die bei der Premiere umstrittene Verdi-Produktion.
Kurier.at

Wien/Musikverein
Authentisches, Allzuauthentisches: Enttäuschung im Musikverein (Bezahlartikel)
Das Orchester Wiener Akademie hatte einen besonders schlechten Abend im Musikverein – und bot bei Schumann und Brahms eine unfreiwillige Lektion in Sachen Originalklang.
DiePresse.com

„DIE SONNTAG-PRESSE – 16. MÄRZ 2025“ weiterlesen