Der Konzertabend „Sinfonische Fantasie“ in Der Glocke Bremen endet mit frenetischem Applaus

Foto: Anja Bihlmaier © Nikolai Lund

Martin Helmchen überzeugt mit grandiosem Beethoven, die Deutsche Kammerphilharmonie präsentiert einen enthusiastischen Schumann

Programm:

Igor Strawinsky: Concerto in Es-Dur „Dumbarton Oaks“

Ludwig van Beethoven: Konzert für Klavier und Orchester Nr.2 B-Dur op. 19

Robert Schumann: Sinfonie Nr. 4 d-Moll op. 120

Martin Helmchen   Klavier
Anja Bihlmaier   Dirigentin
Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen

Konzerthaus Die Glocke Bremen, Großer Saal, 24. Februar 2024

von Gerd Klingeberg

Mit „Strawinsky goes Baroque“ ließe sich dessen Concerto in Es-Dur „Dumbarton Oaks“ in etwas flapsiger Weise gut charakterisieren. Tatsächlich hat sich der russisch-französisch-amerikanische Komponist verschiedener struktureller Anleihen – etwa bei Händels Concerti grossi und bei Bachs 3. Brandenburgischem Konzert – bedient, sie jedoch in seiner ganz eigenen Stilistik eingesetzt. „Martin Helmchen Klavier, Anja Bihlmaier Dirigentin, Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen
Konzerthaus Die Glocke Bremen, 24. Februar 2024“
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Der Vorhang fällt zum letzten Mal für “La Gioconda” in Berlin

Foto ©️ Bettina Stöß

Vor kurzem verkündete der designierte Intendant der Deutschen Oper Berlin, Aviel Cahn, das definitive Aus für die Produktion von Filippo Sanjust der Oper “La Gioconda” von Amilcare Ponchielli. Seit 1974 wurde diese wunderbare Produktion, mit Bühnenbildern angelehnt an jene aus der Entstehungszeit des Werkes (Uraufführung 1876 an der Mailänder Scala), 63 Mal in Berlin aufgeführt. Ein vollbesetztes Haus beweist an diesem Abend noch einmal die Sympathie des Publikums für diese einmalige Produktion, deren Bühnenbilder aus bemaltem Pappkarton wie Postkarten von Venedig aus der Renaissance aussehen.

Amilcare Ponchielli (1834 – 1886)
LA GIOCONDA
Dramma lirico in 4 Akten (Libretto von Arrigo Boito)

Musikalische Leitung: Giulio Cilona
Inszenierung & Kostüme: Filippo Sanjust
Bühne: Originaldekoration aus der Entstehungszeit des Werkes

Orchester der Deutschen Oper Berlin
Chor und Extra-Chor der Deutschen Oper Berlin (Einstudierung: Jeremy Bines)
Opernballett der Deutschen Oper Berlin

Deutsche Oper Berlin, 24. Februar 2024

von Jean-Nico Schambourg

Die erste Aufführung dieser Produktion in Berlin fand im Jahre 1974 statt, damals mit der großen Leonie Rysanek in der Hauptrolle. Ein Mitschnitt davon wurde von der Firma Myto veröffentlicht.

Dass die Produktion seither ein wenig Staub angesetzt hat bis zur heutigen 63. Aufführung, ist verständlich. Die designierte Intendanz der DOB hat jetzt aus Kostengründen entschieden, nach der diesjährigen Serie von vier Abenden die Produktion endgültig abzusetzen. „Amilcare Ponchielli (1834 – 1886), La Gioconda
Deutsche Oper Berlin, 24. Februar 2024“
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Benjamin Grosvenor triumphiert mit Busonis monumentalem Klavierkonzert

Berliner Philharmonie © Heribert Schindler

Das Publikum zeigt sich am Ende ehrlich begeistert, und überschüttet Grosvenor mit ausdauerndem Applaus. Dem bleibt am Ende nichts Anderes übrig, als Schumanns „Abendlied“ als Zugabe zu spielen. Mit dem Busoni-Konzert hat sich Grosvenor nachdrücklich in die Berliner Konzert-Annalen eingetragen!

Ethel Smyth
Ouvertüre zu The Wreckers

Robert Schumann
Symphonie Nr. 3 „Rheinische“

Ferruccio Busoni
Konzert für Klavier und Orchester

mit Männerchor

Benjamin Grosvenor  Klavier
Herren des Rundfunkchores Berlin
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin

Robin Ticciati  Dirigent

Philharmonie Berlin, 24. Februar 2024

von Peter Sommeregger

Ein in seiner Vielfalt ungewöhnliches Konzertprogramm hatte Robin Ticciati für diesen Abend zusammengestellt. Erfreut registriert man, dass die britische Komponistin Ethel Smyth allmählich, immerhin 80 Jahre nach ihrem Tod, häufiger auf Spielplänen erscheint. Ticciati hatte in London und vor Ort 2022 bereits konzertante Aufführungen der „Wreckers“ zum Erfolg geführt, an diesem Abend macht die Ouvertüre erneut Appetit auf das gesamte Werk. „Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Robin Ticciati Dirigent, Benjamin Grosvenor Klavier
Philharmonie Berlin, 24. Februar 2024“
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Die Oper „La Clemenza di Tito“ war ein politischer Sprengstoff

Titelseite des Librettos von „La Clemenza di Tito“ Mozarts, Wikipedia

Bei den diesjährigen Gluck-Festspielen von 9. bis 12. Mai in Bayreuth wird die Oper „La Clemenza di Tito“ in den Fassungen von Christoph Willibald Gluck und Wolfgang Amadeus Mozart zu sehen sein. Zuvor wird es am 28. April 2024 eine Neuinszenierung der Mozart-Fassung in der Staatsoper Hamburg geben. Das Thema des Werks ist zeitgemäß, weil es sich mit dem in der aktuellen Politik unbeliebten Thema der Vergebung befasst, während heutzutage nach wie vor die Vergeltung üblich ist. Die Geschichte kennt jedoch Fälle von großzügigen Herrschern wie den römischen Kaiser Titus, der seinen Feinden vergibt.

Jolanta Łada-Zielke führte dieses Interview mit Professor Karl Böhmer von der Musikhochschule Mainz über den historischen Hintergrund der Aufführung von Mozarts „La Clemenza di Tito“ 1791 im „Gräflich Nostizschen Nationaltheater“, dem heutigen Ständetheater Prag und über Glucks Fassung der Oper.

klassik-begeistert: Warum hat Mozart den Opernstoff aufgegriffen, den schon jemand anders – Christoph Willibald Gluck – verwendet hat? „Interview mit Professor Karl Böhmer, Musikhochschule Mainz
klassik-begeistert.de, 25. Februar 2024“
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DIE SONNTAG-PRESSE – 25. FEBRUAR 2024

Un ballo in maschera © Andrea Macchia, Teatro Regio Torino

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE SONNTAG-PRESSE – 25. FEBRUAR 2024

Torino
Wie aus einem Guss: Riccardo Muti und Andrea De Rosa gelingt mit ihrem Turiner Maskenball eine glänzende Zusammenarbeit
Diese großen Qualitäten konnte das jugendliche italienische Publikum ermessen, für das Muti die von mir besuchte Voraufführung bestimmt hatte. Bemerkenswert konzentriert und gebannt folgten die jungen Leute geradezu vorbildlich der Aufführung. Kaum einer von ihnen spielte am Handy herum, niemand störte oder brabbelte mit seinem Nachbarn. Und am Ende feierten die jungen Italiener das ganze Ensemble und allen voran Riccardo Muti wie einen König.
Von Kirsten Liese
Klassik-begeistert.de

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Asmik Grigorian liebt es, mit Konventionen zu brechen

CD-Rezension:

Asmik Grigorian

Richard Strauss
4 + 4 = 8

Laws of Solitude

Alpha 1046

von Peter Sommeregger

Die erst posthum uraufgeführten, so genannten vier letzten Lieder von Richard Strauss genießen seit ihrer Uraufführung 1950 mit Kirsten Flagstad unter Wilhelm Furtwängler Kultstatus. Der Komponist schwelgte darin
ein letztes Mal in überbordenden Kantilenen und spätromantischer Orchesterfülle. Seither haben sich unzählige Sopranistinnen dieser Lieder angenommen, sie gelten mittlerweile als Prüfstein für den Strauss-Gesang. „CD-Rezension: Asmik Grigorian, Richard Strauss 4 + 4 = 8 >br> klassik-begeistert.de, 24. Februar 2024“ weiterlesen

Brahms und Strauss rahmen Szymanowski – Die Berliner Philharmoniker begeistern in der Hamburger „Elphi“

Lisa Batiashvili © André Josselin

Johannes Brahms, Tragische Ouvertüre d-Moll op. 81

Karol Szymanowski, Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 op. 35

Richard Strauss, Sinfonia domestica für großes Orchester F-Dur op. 53

Großer Saal der Hamburger Elbphilharmonie, 23. Februar 2024

Kirill Petrenko, Dirigent
Lisa Batiashvili, Violine
Berliner Philharmoniker

von Dr. Andreas Ströbl

„Die Ouvertüre fließt in einem ununterbrochenen Zuge, ohne Tact- und Tempowechsel dahin, durchweg erfüllt von einem pathetischen Ernste, der mitunter das Herbe streift“, so Eduard Hanslick über Brahms’ „Tragische Ouvertüre“ – dem Hamburger stand der gestrenge, oft selbstgefällige Kritikerpapst ja ausgesprochen wohlwollend gegenüber. Und so möchte man seine Worte hier einmal als treffend wahrnehmen, denn tatsächlich prägt das Werk, das so ein bisschen wie ein Symphoniesatz daherkommt, eine ernste, zuerst düstere Stimmung, die aber durchzogen ist von kraftvollen Schlagwerk- und Tutti-Einsätzen, die dem Ganzen eine feierliche Größe und Wuchtigkeit geben. Ja, Brahms spielt hier mit Pathos, aber das wirkt nicht übersteigert; auch bricht er das namengebende Tragische immer wieder durch hoffnungsvollere, tröstliche Aspekte. Aber es gibt auch ausgesprochen melancholisch-lyrische Passagen. „Kirill Petrenko, Dirigent, Lisa Batiashvili, Violine, Berliner Philharmoniker
Elbphilharmonie, 23. Februar 2024“
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Elisabeth Leonskaja lullt ihr Publikum in weiche Töne

Leonskaja Elisabeth © Marco Borggreve

Zoltán Kodály, Tänze aus Galánta

Edvard Grieg, Konzert für Klavier und Orchester a-Moll op. 16

Antonín Dvořák, Die Mittagshexe

Zoltán Kodály, Suite aus der Musik zu dem Singspiel „Háry János“

Konzerthausorchester Berlin
Joana Mallwitz, Dirigentin
Elisabeth Leonskaja, Klavier

Erster Abend der Hommage an Elisabeth Leonskaja,
Konzerthaus Berlin, 23. Februar 2024

von Sandra Grohmann

Es ist schon bitter: Da sitzt man im Konzerthaus, lauscht dem zarten Anschlag der Leonskaja in Griegs Klavierkonzert und hört – ja, was hört man: rechts hinten Husten im Wechsel mit dem Knistern von Bonbonpapier. Und links hinten Hände, die immer wieder über die Satinhose streichen. Ich kann nicht anders als mich umzudrehen, was an der Geräuschkulisse nichts ändert. Alles, was ich davon habe, sind absurde Gedanken über Alters-ADHS und über unkultivierte Sitznachbarn. Meine Konzentration aufs Konzert ist erstmal futsch.

Ich beuge mich also nach vorn und wünschte, ich könnte meine Löffel aufstellen wie ein Feldhase, um auf diese Weise nur die mir genehmen Töne einzufangen. Es gelingt mir nicht. Bin ja auch kein Hase.

„Erster Abend der Hommage an Elisabeth Leonskaja
Konzerthaus Berlin, 23. Februar 2024“
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DIE SAMSTAG-PRESSE – 24. FEBRUAR 2024

Kirill Petrenko (Foto: Stephan Rabold)

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE SAMSTAG-PRESSE – 24. FEBRUAR 2024

Wien/Musikverein
Berliner Philharmoniker zwischen Tragik und Traum
Die Berliner mit Chefdirigent Kirill Petrenko brillant im Wiener Musikverein mit Geigerin Lisa Batiashvili
DerStandard.at.story

Berlin
Amerikanisches Orchester setzt auf konservatives Programm
Das National Symphony Orchestra aus Washington D.C. gastierte unter Leitung von Gianandrea Noseda in der Philharmonie
BerlinerMorgenpost.de

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Klein beleuchtet kurz Nr 17: Berliner Philharmoniker glänzen in der Elphi

Berliner Philharmoniker mit Kirill Petrenko; Foto Patrik Klein

Eines der besten Orchester der Welt zu Gast in Hamburg: Überwältigende Klänge der Berliner Philharmoniker berauschen eine ausverkaufte Elbphilharmonie. Die Berliner Philharmoniker zählen gewiss zu den besten Orchestern der Welt. Das stellten sie am Freitagabend mit ihrem Chefdirigenten Kirill Petrenko am Pult einmal mehr unter Beweis.

Zunächst spielten sie zu Ehren des Hamburger Publikums den Sohn der Stadt Johannes Brahms. Seine „Tragische Ouvertüre d-Moll op. 81“ geriet getränkt mit lieblicher  Melancholie und herrlichen Orchesterfarben. Als Einheit ist dieses Orchester einfach unschlagbar, wenn es um exakte Dynamik und gemeinsame Interpretationen geht. Die Farben hielten sich in einem sehr dunklen Grundton und blühten aber immer wieder in hellen Strahlen auf, mit einer gemeinsamen Genauigkeit, die einem den Atem stocken ließ. „Klein beleuchtet kurz Nr 17: Berliner Philharmoniker
Elbphilharmonie, 23. Februar 2024“
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