Ihr Kinderlein kommet und kreischet – Kinderzauberflöte in Wien

Die Zauberflöte © Wiener Staatsoper

Unruhe, lautes Knistern, an allen Ecken wird genuschelt. Was Operngeher an „normalen“ Spielbetriebstagen zur Weißglut treiben würde, an diesem Tag ist alles erlaubt. „Die Zauberflöte für Kinder“ – und alle, die es geblieben sind – ist ein einzigartiges Spektakel. Über die „Leistungen“ der Protagonisten möchte ich mal bewusst schweigen. Im Mittelpunkt steht was anderes: Ein Heranführen, ein Herantasten an die Welt der Oper. Der Magie, der Märchen, der unerschöpflichen Fantasie, damit der Nachwuchs vielleicht Feuer fängt.

Kinderoper
Die Zauberflöte von Emanuel Schikaneder (Libretto)
Musik von Wolfgang Amadeus Mozart

Wiener Staatsoper,
28. Februar 2025

von Jürgen Pathy

An der Wiener Staatsoper nimmt man das sehr ernst. „Schau, da ist der Yamen Saadi“, seines Zeichens Konzertmeister des Wiener Staatsopernorchesters. „Und da drüben – Erwin Falk, der Solopaukist“. Ja, die weltberühmten Wiener Philharmoniker sitzen am Pult. Dieses Mal nicht im Graben des Hauses, sondern mitten im Parkett, auf Augenhöhe mit allen anderen. Nur Dirigent Cornelius Meister steht minimal erhöht. Auf einer Art Wahlurne mit Schlitz. Stolpergefahr, denk ich mir, während ich durch das Haus schlendere. Alles ist offen. Abstecher zur Kantine, die Gänge, die Zugänge zu den Büros – niemand kontrolliert einen. Selbst die Tür des Direktors wäre zum Greifen nahe. „Kinderoper Die Zauberflöte, Musik Wolfgang Amadeus Mozart
Wiener Staatsoper, 28. Februar 2025“
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DIE SONNTAG-PRESSE – 2. MÄRZ 2025

Regents Opera, Das Rheingold © Steve Gregson

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DIE SONNTAG-PRESSE – 2. MÄRZ 2025

London
Die englische Regents Opera pflegt im Ring-Zyklus konsequent den Minimalismus
Ein einfacher, weißer Laufsteg inmitten einer sonst für Boxkämpfe genutzten, knapp ein Jahrhundert alten York Hall im Londoner Arbeiterviertel Bethnal Green – das ist der neue Schauplatz des Ring-Zyklus, den die englische „Regents Opera“ vor ausverkauften Rängen unter dem Jubel des aus ganz London herbeigeströmten Publikums bietet.Frühere Produktionen von Wagners „Ring“ hatte die Regents Opera im imposanten Bau der Freemasons Hall inszeniert.
Von Dr. Charles E. Ritterband
Klassik-begeistert.de

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Die Deutsche Oper Berlin verbannt eine Operette und erfindet sie neu

Ab in den Ring! von und mit tutti d*amore, Uraufführung: 28. Februar 2025 Tischlerei der Deutschen Oper Berlin © Eike Walkenhorst

Die Recken von Nibelungen müssen im verarmten Berlin für die Rettung ihres Opernhauses kämpfen.

Harte Elektro-Beats wildern in verträumter Walzerseligkeit.

Wer das alles locker nimmt, hat einen prima Abend!

AB IN DEN RING!

Ein Operetten-Festspiel
ausgedacht und aufgeführt von tutti d*amore
in Zusammenarbeit mit der Deutschen Oper Berlin

Basierend auf der Operette

DIE LUSTIGEN NIBELUNGEN
von Oscar Straus (Musik) und Rideamus (Text)

Musikalische Bearbeitung: Felix Stachelhaus
Musikalische Leitung: Elda Laro
Fassung und Inszenierung: Anna Weber; Bühne, Kostüme: Stella Lennert

Deutsche Oper Berlin, Tischlerei, 28. Februar 2025, Premiere

von Ralf Krüger

Dieser Ring der Nibelungen beginnt nicht am Vorabend, sondern am Morgen. Das Publikum, das durch die Hinterpforte die Deutsche Oper betritt und im Treppenhaus fröstelnd zwischen Garderobe und Tischlerei auf Einlass wartet, wird kurzerhand zu Mitarbeitern des Hauses erklärt. Einer Flugblattaktion gleich werden ihm Noten und Text der Morgenandacht verteilt. „Ab in den Ring!
Deutsche Oper Berlin, Tischlerei, 28. Februar 2025, Premiere“
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Johannes Brahms’ Requiem erklingt in einer bemerkenswert dichten Interpretation

CD-Besprechung:

Dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg unter Kent Nagano gelingt eine bemerkenswert dichte Interpretation, die erfolgreich versucht, die nicht von Brahms stammenden Abschnitte organisch in die Aufführung zu integrieren.

Johannes Brahms
Ein deutsches Requiem op. 45

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Kent Nagano   Dirigent

Rekonstruktion der Uraufführung Bremen 1868

Chor der Klangverwaltung
Philharmonisches Staatsorchester
Kent Nagano

BIS -2720

von Peter Sommeregger

Das heute zum Kernrepertoire gehörige „Deutsche Requiem“ von Johannes Brahms hat seine endgültige, sieben Abschnitte enthaltende Fassung erst nach ersten Aufführungen der sechs Abschnitte unter Hinzufügung fremder Kompositionen erhalten. Mit dem Sopransolo „Ihr habt nun Traurigkeit“ in der Mitte des Werkes ist es heute weltweit häufig zu hören. „CD-Besprechung: Johannes Brahms, Ein deutsches Requiem op. 45
klassik-begeistert.de, 1. März 2025“
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Mozarts Zauberflöte überzeugt in einer Urwaldlandschaft samt archaischen Kultstätten

THE MAGIC FLUTE – Matthew Kellett © Bill Knight

Die englische „Charles Court Opera“ hat in der historischen und skurrilen, weit über 150 Jahre alten „Wilton’s Music Hall“ einmal mehr eine höchst originelle Opernproduktion zum Besten gegeben. Dieser Rezensent hatte bereits vor einiger Zeit das Vergnügen über deren „Barber of Seville“ – konsequent und umwerfend komisch in den Wilden Westen transponiert – zu berichten.

Jetzt ist der peruanische Dschungel der Schauplatz, und zwar für Mozarts „Zauberflöte“. Und erneut ist der Versuch gelungen: musikalisch beeindruckend – obwohl das Orchester durch ein einziges Piano ersetzt wurde – darstellerisch urkomisch, sängerisch durchwegs exzellent.

Wolfgang Amadeus Mozart, The Magic Flute (in englischer Übersetzung)

Regie: John Savournin
Musikalische Leitung: David Eaton
Choreographie: Merry Holden

Charles Court Opera in Wilton’s Music Hall, 27. Februar 2025

von Dr. Charles E. Ritterband

Ein besonderes Kompliment gebührt dem Bühnenbild: In den tristen Londoner Dockwelten eine überzeugende Urwaldlandschaft samt archaischen Kultstätten auf die Bühne zu bringen ist eine beachtliche kreative Leistung. „Wolfgang Amadeus Mozart, The Magic Flute
Charles Court Opera in Wilton’s Music Hall, 27. Februar 2025“
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DIE SAMSTAG-PRESSE – 1. MÄRZ 2025

© Matthias Creutziger

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DIE SAMSTAG-PRESSE – 1. MÄRZ 2025

Berlin
Christian Thielemann und die Berliner Staatskapelle entdecken in Mendelssohns Musik die Tiefe
Ich ahne es schon: Wenn Thielemann und seine Kapelle so hoch ambitioniert weiterzusammen arbeiten, wird sie in nicht allzu ferner Zukunft die Berliner Philharmoniker überrunden. Gewiss hatte schon weiland Daniel Barenboim das Orchester in die Liga der Weltklasse weiter überführt, aber nun ist innerhalb von so kurzer Zeit schon wieder ein Niveauanstieg zu verzeichnen, insbesondere im makellos tönenden Blech.
Von Kirsten Liese
Klassik-begeistert.de

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Die englische Regents Opera pflegt im Ring-Zyklus konsequent den Minimalismus

Regents Opera, Das Rheingold © Steve Gregson

Ein einfacher, weißer Laufsteg inmitten einer sonst für Boxkämpfe genutzten, knapp ein Jahrhundert alten York Hall im Londoner Arbeiterviertel Bethnal Green – das ist der neue Schauplatz des Ring-Zyklus, den die englische „Regents Opera“ vor ausverkauften Rängen unter dem Jubel des aus ganz London herbeigeströmten Publikums bietet.

Frühere Produktionen von Wagners „Ring“ hatte die Regents Opera im imposanten Bau der Freemasons Hall inszeniert.

Richard Wagner
Rheingold

Regie: Caroline Staunton

Orchester-Manager: Alison Holford
Assistenz-Dirigenten: John Paul Jennings/Robin Whitehouse

Regents Opera, York Hall, Bethnal Green, London, 23. Februar 2025

von Dr. Charles E. Ritterband

Der totale Verzicht auf Kulissen und Requisiten verlangt eine umso kunstvollere Darstellung der Protagonisten – bewundernswert und überaus kunstvoll vor allem wie der von Wotan und Loge hereingelegte Alberich seine Verwandlung in einen riesigen Drachen und eine winzige Kröte eindrücklich und glaubhaft bewerkstelligt: Was sonst mit Riesen-Projektionen oder allenfalls Puppen auf die Bühne gebracht wird, leistete dieser großartige Alberich (Oliver Gibbs) allein durch immenses Spiel seiner gewaltigen Muskulatur. „Richard Wagner, Rheingold
Regents Opera, York Hall, Bethnal Green, London, 23. Februar 2025“
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Schuberts späte Klavierwerke erblühen unter den Händen eines großen Pianisten

Rudolf Buchbinder © Julia Wesely

Rudolf Buchbinder schenkte uns zwei Stunden mit Schubert. Sein virtuoses Spiel faszinierte mit perfekter Artikulation und bezauberndem Klang. Die tieferen melancholischen, ja tragischen Schichten der Impromptus erschloss er nicht immer. Schuberts letzte Sonate hinterließ dagegen einen starken Eindruck.

Franz Schubert

Vier Impromptus für Klavier, D 935
Sonate für Klavier B-Dur, D 960

Zugaben:

Impromptu Nr. 2 in Es-Dur, D. 899
Impromptu Nr. 4 in As-Dur, D. 899

 Rudolf Buchbinder, Klavier

Musikverein, Wien, 26. Februar 2025

von Dr. Rudi Frühwirth

Kürzlich hat Rudolf Buchbinder seinen Rücktritt als Intendant des Grafenegg Festivals bekanntgegeben; als Pianist ist der bald achtzigjährige Künstler noch immer und hoffentlich noch lange aktiv! Die Wiener Klassik war stets einer der Schwerpunkte seines Repertoires. Und Schubert wurde anders als Mozart, Haydn und Beethoven tatsächlich in Wien geboren und ist dort auch – viel zu früh! – gestorben. Für mich ist er daher neben Johann Strauß der wienerischste aller großen Komponisten. „Rudolf Buchbinder, Klavier/Franz Schubert
Musikverein, Wien, 26. Februar 2025“
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DIE FREITAG-PRESSE – 28. FEBRUAR 2025

© Wiener Staatsoper / Michael Pöhn

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DIE FREITAG-PRESSE – 28. FEBRUAR 2025

Wien
Bogdan Roščić: „Die Opernballübertragung hat mit dem realen Ball wenig zu tun“
Was der Hausherr zum ersten Ball ohne Richard Lugner sagt und wie wichtig ihm der Dresscode ist: Staatsoperndirektor Bogdan Roščić im Gespräch. Gibt es irgendwo eine rote Linie für Sie? Was heißt eine. Ich träume zum Beispiel von der Einrichtung einer schnellen Eingreiftruppe für akute Mode-Situationen. Die Herren sind durch den Zwang zur Uniformität Gott sei Dank weitgehend entschärft. Obwohl auch da mancher glaubt, seine überbordende Individualität durch läppische Abweichungen vom Dresscode ausdrücken zu müssen. Bei den Damen sieht man da und dort unbeschreibliche Dinge, da wäre schnelle Hilfe oft ein Gebot der Mitmenschlichkeit. Aber ich muss als Gastgeber natürlich so tun, als würde ich von alledem nichts merken, daher wird es beim Traum bleiben.
KleineZeitung.at

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Silvia Azzoni: „Ich fühle mich wirklich zu Hause in Hamburg“ – Teil III

Silvia Azzoni und Alexandre Riabko beim Interview am 18. Februar 2025 (Foto: RW)

Wir haben mit den von John Neumeier initiierten Reisen weltweit sehr vielen Leuten zeigen können, was wir hier in Hamburg auf die Bühne stellen. Ich fand es wichtig, nur mit unseren Körpern, mit dem Tanz, Gefühle anderen Menschen zu vermitteln, die sie sonst nicht verstanden hätten.

klassik-begeistert im Gespräch mit Silvia Azzoni und Alexandre Riabko, den Weltstars auf der Ballettbühne,  Teil III

von Dr. Ralf Wegner

Warum ist die Stange beim Ballett so wichtig?

klassik-begeistert: Wie haben Sie es geschafft, ihr physisch-technisches Leistungsvermögen noch deutlich über das 40. Lebensjahr hinaus zu erhalten, zum Beispiel als Des Grieux in der Kameliendame im letzten Jahr oder vor kurzem als Drosselmeier im Nussknacker oder als Aschenbachs Konzepte? „Interview: klassik-begeistert im Gespräch mit Silvia Azzoni und Alexandre Riabko, Teil III
klassik-begeistert.de, 28. Februar 2025“
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