Jurowski und Gerstein entführen zu musikalischen Höhenflügen

Vladimir Jurowski © HH

Wolkenturm, Grafenegg, 27. August 2023

Kurt Weill: „Kleine Dreigroschenmusik“ für Blasorchester, Klavier und Schlagwerk

Thomas Adès: Konzert für Klavier und Orchester

Sergej Rachmaninow: Symphonie Nr. 3 a-moll op.44

Kirill Gerstein, Klavier

Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Dirigent: Vladimir Jurowski

von Herbert Hiess

Das war ein interessantes Konzert! Ein Berliner Orchester, das offiziell eigentlich nicht zu den Spitzenorchestern zählt, bewies in Grafenegg, dass es sehr wohl zu Spitzenleistungen fähig ist. Das ist mit dem gegenwärtigen Chef Vladimir Jurowski auch nicht verwunderlich.

Jurowski, der zu Recht ein äußerst hohes Ansehen in der Musikbranche genießt, bewies dank seiner äußerst präzisen Schlagtechnik und seines musikalischen Empfindens, wie man Werke des 20. Jahrhunderts auf phänomenale Weise einem breiteren Publikum zugängig machen kann. „RSO Berlin, Vladimir Jurowski, Kirill Gerstein, Klavier
Wolkenturm, Grafenegg, 27. August 2023 “
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Daniil Trifonovs ultimativer Griff nach den Sternen

Trifonov/Harding, Grafenegg 2023 © HH

Grafenegg, Wolkenturm (+ Auditorium nach der Pause), 25. August 2023 

Daniil Trifonov, Klavier

Mahler Chamber Orchestra
Dirigent: Daniel Harding  

George Benjamin: Concerto for Orchestra
Robert Schumann: Konzert für Klavier und Orchester in a-moll op. 54
Johannes Brahms: Symphonie Nr. 3 in F-Dur op. 90

von Herbert Hiess

Es ist fast bestürzend, wenn einem die Archive gnadenlos vorführen, wie die Jahre verstreichen. Es ist etwas über elf Jahre her, da trat in einem Konzert des Hausorchesters Tonkünstler unter dem großartigen Vladimir Fedossejew ein junger Mann mit dem Namen Daniel Trifonov ans Klavier und führte bei Rachmaninows „Paganini-Variationen“ vor, dass Pianist nicht gleich Pianist ist.

evolver.at || Grafenegger Musiksommer 2012/Wiederaufnahme von „Hoffmanns Erzählungen“

Und so nebenbei verwünschte man sich dafür, dass man nicht damals ins Vorprogramm in den Schlosshof gegangen ist, wo Trifonov Chopin-Etüden zelebrierte. „Mahler Chamber Orchestra, Daniel Harding, Daniil Trifonov, Klavier
Grafenegg, 25. August 2023 “
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DIE SONNTAG-PRESSE – 27. AUGUST 2023

BPhil, Kirill Petrenko © Monika Rittershaus

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DIE SONNTAG-PRESSE – 27. AUGUST 2023 

Philharmoniker glühen in Berlin vor für Salzburg
Mit einem umjubelten Auftaktkonzert sind die Berliner Philharmoniker unter Chefdirigent Kirill Petrenko in die neue Saison gestartet. Das Programm wurde live in weit mehr als hundert Kinos weltweit – auch nach Österreich – übertragen. Am Sonntag führen es die Berliner bei den Salzburger Festspielen auf.
https://salzburg.orf.at/stories/3221573/

Anna Netrebko kam doch nicht nach Vaduz
Vaduz Classics musste das für Samstag geplante Konzert von Anna Netrebko kurzfristig absagen. Gemäss Mitteilung der Organisatoren sollen gesundheitliche Gründe die Ursache sein.
Mein Vaterland.li

Salzburg/Festspiele
Was uns am Sonntag begeistern wird
Kirill Petrenko präsentierte das erste seiner beiden Salzburger Festspielprogramme vorab in der Berliner Philharmonie. Via Digital Concert Hall konnte man schon dabei sein.
Die Presse.com

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DIE SAMSTAG-PRESSE – 26. AUGUST 2023 

© Tivoli, Kopenhagen

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DIE SAMSTAG-PRESSE – 26. AUGUST 2023 

Kopenhagen
Champagnerklänge im Tivoli: Concerto Copenhagen feiert den „Strauß des Nordens“
„Strauß des Nordens“ mag für manchen so widersprüchlich klingen wie „veganer Schweinebraten“. Schließlich verbindet man mit dem Namen Strauß doch unmittelbar die Donaumetropole Wien. Im Gegensatz dazu denkt man beim „hyggeligen“ Kopenhagen eher weniger an Walzer, Polkas und Champagner. Dass jedoch der „Feuerstrom der Reben“ auch in der dänischen Hauptstadt floss, und dass dort ebenso „im Vereine dem König aller Weine“ gehuldigt wurde, ist manchenorts in Vergessenheit geraten. Nun hat sich das Concerto Copenhagen der Musik des mehrheitlich wohl nur noch Kennern vertrauten Hans Christian Lumbye – besagtem „Strauß des Nordens“ – zugewandt und ein neues Album vorgelegt; historisch informiert und im Titel dem Champagner gewidmet. Eine historische Ungenauigkeit regt jedoch zum Nachdenken an…
Von Willy Patzelt
Klassik-begeistert.de

Tenor Stephen Gould beendet seine Karriere
Stephen Gould war der „Held vom Dienst“ in allen heiklen Tenorfragen, die Richard Wager und Richard Strauss gestellt haben. Nun zieht er sich zurück.
Die Presse.com

Der Iron Man der Bayreuther Festspiele hört auf
Eigentlich sollte der Tenor gleich in drei Produktionen der Bayreuther Festspiele dieses Jahr auftreten. Aber seine Gesundheit hat ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht. Jetzt gibt seine Agentur bekannt: Stephen Gould beendet seine Bühnenkarriere.
BR-Klassik.de

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Die brillante „Zeffirelli-Carmen“ mit Weltklasse-Sängern in Verona  

Clémentine Margaine © Dario Acosta

In dem Jahrhundert, seit die mehrmonatigen Sommer-Festspiele in der römischen Arena von Verona durchgeführt werden, stand Bizets „Carmen“ nach Verdis „Aida“ an zweiter Stelle der hier meistgespielten Opern – insgesamt nicht weniger als 281 Vorstellungen (dennoch deutlich hinter den 736 der „Aida“). Und der Zufall will es, dass ebenfalls vor genau Hundert Jahren Franco Zeffirelli, der Großmeister grandioser Kinofilme und Operninszenierungen, in Florenz geboren wurde. 1995 begann er mit seinen grandiosen Inszenierungen in der Arena von Verona – und zwar als erstes mit just dieser faszinierenden „Carmen“, welche wir nun schon in der zweiten Saison miterleben durften.

Seine „Carmen“-Inszenierung übertrifft in ihrer farbenfrohen Lebendigkeit, dem Gedränge der ungezählten Choristen, Statisten, Tänzern, Pferden und Eseln inmitten eines idealisierten Kulissen-Sevilla und angetan mit den herrlichsten Kostümen bei weitem all das, was man selbst auf den bedeutendsten Bühnen weltweit zu sehen bekommt – ein großzügig überdimensionierter, Realität gewordener Film: atemberaubend. Fast  wird es da schwierig in dem Getümmel mit den vielen kleinen Nebenhandlungen die singenden Solisten zu orten und der teils dramatischen, teils so berührenden Handlung dieser Oper zu folgen. Musikalisch (am Pult der unübertreffliche Daniel Oren) und tänzerisch (Compañia Antonio Gades) eine grandiose Glanzleistung, vom Publikum mit kaum enden wollenden Standing Ovations umjubelt.

Arena di Verona Opera Festival, 24. August 2023

Georges Bizet, Carmen

Dirigent: Daniel Oren

Regie und Bühne: Franco Zeffirelli
Kostüme: Anna Anni
Licht: Paolo Mazzon
Choreographie: El Camborio

Carmen: Clémentine Margaine
Micaëla: Daniela Schillaci
Don José: Vittorio Grigolo
Escamillo: Gezim Myshketa

Orchester, Chor, Ballett, Techniker der Fondazione Arena di Verona
Chormeister: Roberto Gabbiani
Compañia Antonio Gades unter Stella Arauzo

von Dr. Charles E. Ritterband

Die französische Mezzosopranistin Clémentine Margaine zeigte sich als Carmen den Dimensionen dieser nun fast schon legendären Inszenierung würdig: Mit ihrem warmen, edel patinierten, tiefen Mezzo – hochdramatisch in der Darstellung, doch niemals übertrieben. „Georges Bizet, Carmen
Arena di Verona Opera Festival, 24. August 2023“
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Harnoncourts Mozart-Aufnahmen sind ein ideales Gepäck für die „Einsame Insel“

CD-Rezension:

Mozart

Symphonies
Serenades
Overtures

Nikolaus Harnoncourt

15 CD Warner 5054197360749

von Peter Sommeregger

Als der österreichische Dirigent Nikolaus Harnoncourt im März 2016 nach langer Krankheit verstarb, hinterließ er eine beeindruckend umfangreiche Diskographie. Einen wesentlichen Teil davon nimmt seine lebenslange Beschäftigung mit der Musik Mozarts ein. Zur Freude von Harnoncourts zahlreichen Verehrern hat nun Warner eine umfangreiche, 15 CDs umfassende Box mit Orchesterwerken Mozarts herausgebracht, die fast schon enzyklopädischen Charakter hat. „CD-Rezension: Mozart, Symphonies, Serenades, Overtures
klassik-begeistert.de, 25. August 2023“
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Bayreuth: Andreas Schager haut das Festspielhaus mit seinem Stahlkraft-Siegfried völlig vom Sockel

Siegfried 2023 © Enrico Nawrath

Dieser Heldentenor fürchtet weder Wotan Speeres Spitze noch vorwärtsdrängende Orchesterklänge. Trommelfelle schwingen, Ambosse klingen: Zusammen mit Pietari Inkinens furiosem Orchester und Daniela Köhlers brillanter Brünnhilde haut Andreas Schagers Siegfried die Stimmung im Bayreuther Festspielhaus völlig vom Sockel. Nur für das Regie-Team um Valentin Schwarz gibt es nach wie vor heftige Buh-Rufe. Ausnahmsweise mal zu Unrecht!

Festspielhaus Bayreuth, Bayreuther Festspiele, 24. August 2023

Siegfried
Musik und Libretto von Richard Wagner

von Peter Walter

Anscheinend hat Andreas Schager – der schon in den letzten Vorstellungen mit seiner Stahlkraftstimme immer wieder furchtlos das Festspielhaus dominiert hat – den richtigen Turbo nochmal für den Festspielschluss angespart. Denn an seinem drittletzten Bayreuth-Auftritt dieses Jahr schmeißt er alles heraus, was er an Stahlkraftstimme in seinen Lungen die letzten Tage und Wochen eingelagert hatte. Als halbtrunkener Jugendlicher hopst er mit seinem Schwert über die Bühne und findet seine Gesellen vielmehr in stimmlichen Bären als gewöhnlichem Operngesang.  „Richard Wagner, Siegfried
Bayreuther Festspiele, 24. August 2023“
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Dieser Parsifal goutiert sich wesentlich angenehmer ohne als mit Brille... und vor allem ohne Applaus mitten im Schlussakkord

Parsifal 2023 © Enrico Nawrath

Von Pablo Heras-Casado blumigen Dirigat bis Ekaterina Gubanovas brillanter Kundry, blüht, singt und triumphiert die Musik im Festspielhaus. Auf der Bühne spielt eine spannende Inszenierung von Jay Scheib… die leider von der Operninnovation des Jahres, die AR-Brillen, weitgehend verdeckt wird.

Festspielhaus Bayreuth, Bayreuther Festspiele, 24. August 2023

Parsifal
Musik und Libretto von Richard Wagner

von Peter Walter

Zum Spielzeitende darf auch ich eine der begehrten Parsifal-Brillen aufsetzen. Einmal diese neue Augmented-Reality – auf gut Deutsch auch „Erweiterte Realität“ – Technik,  die seit einem Jahr zum Dauerdiskussionsthema der Opernwelt geworden ist, ausprobieren. Die einen mögen’s, die anderen eher nicht so. Und dann gibt es die, die sich zum ExpertInnen in dieser Sache erklären, ohne je so eine Brille auf dem Kopf gehabt zu haben! „Richard Wagner, Parsifal
Bayreuther Festspiele, 24. August 2023“
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Beherzte italienische Kanzonetten und viel mehr…

Tetsuro Ban mit Konzertmeisterin © Dietmar Hurnaus

11. LECH CLASSIC FESTIVAL 1.-2. August 2023

KONZERTSAAL IM SPORT.PARK.LECH

von Dr. Klaus Billand

Der zweite Tag des Lech Classic Festivals am 1. August stand unter dem Motto „O sole mio“, und das völlig zurecht! Denn als der kirgisische Tenor Jenish Ysmanov auf die Bühne kam, locker und ins Publikum wie eben die sole, auch als Sonne bekannt, in das Publikum strahlte und dann „O sole mio“ von Eduardo Di Capua als die erste von mehreren italienischen Kanzonetten mit seinem beeindruckenden und bestens geführten, ebenso kraftvollen wie höhensicheren Tenor sang – da hatte er den ganzen Saal sofort auf seiner Seite. „11. LECH CLASSIC FESTIVAL 1.-2. August 2023
Lech“
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Cristian Măcelaru hinterlässt mit Brahms einen besten Eindruck

Wolkenturm, Grafenegg, 24. August 2023 

Johannes Brahms: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 in d-moll op. 15
Johannes Brahms: Symphonie Nr. 1 in c-moll op. 68

Rudolf Buchbinder, Klavier

Budapest Festival Orchestra Cristian Măcelaru
Cristian Măcelaru, Dirigent


von Herbert Hiess

Widrige Umstände machten es möglich, dass das treue Grafenegger Publikum das Budapest Festival Orchestra im Abstand von fast einer Woche noch einmal hören konnte und das in veränderter Konstellation. „Budapest Festival Orchestra Cristian Măcelaru, Rudolf Buchbinder
 Wolkenturm, Grafenegg, 24. August 2023 “
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