Schweitzers Klassikwelt 100: Opern – Bühne oder Konzertsaal?

Titelbild: Walt Disney Concert Hall (Architekt Frank Gehry) und Auditorium mit Orgel von Manuel J. Rosales und Caspar Glatter-Götz © Lothar Schweitzer

Manchmal darf man sich ruhig selbst kopieren: Als Herausgeber von klassik-begeistert.de gratuliere ich unserem „senior writer“ Lothar Schweitzer nach seinem 80. Geburtstag im April dieses Jahres zu seiner hundertsten Klassikwelt. Alles Gute, Glück, Gelassenheit und Gesundheit, lieber Lothar, und allzeit eine Handbreit Wasser unterm Kiel.

Dank Lothar haben wir eine Autorenaltersspannbreite von 22 bis 80 Jahren. Fast 60 Jahre trennen den Apotheker Lothar von unserem jüngsten Autor, den Studenten Leander Bull. Lothar könnte sein Urgroßvater sein.

Lothars liebevoll erstellte Klassikwelten zeugen von profunder, tiefer Kenntnis der Opernwelt. Lothar verschafft uns immer wieder Einblicke in Zeiten, die jüngeren Klassikliebhabern kaum noch bekannt sind.

Unser senior writer schrieb mir: „Ich bin an einem neunten April geboren, neun ist meine Lieblingszahl, ich tendiere großväterlich erblich belastet zu allem Neuen. Deswegen schreibe ich auch das Binnen-I, obwohl ich die Gender-Philosophie großenteils ablehne, außer beim tiefen e der Altistinnen. Da überkommt mich ein prickelndes Gefühl.“

Lieber Lothar: Glück auf! für 100 weitere Schweitzers Klassikwelten!

Herzlich, 
Andreas

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Wie uns in der bisher einzigen L’Orfeo-Inszenierung der Wiener Staatsoper, in der am Anfang Bühne und Auditorium zu einer Einheit verschmelzen und wir gleichsam gemeinsam Orfeos Hochzeit feiern, vor Augen geführt wurde, entstand die Kunstform der Oper aus festlichen Anlässen heraus. Atmosphäre soll die künstlerische Darstellung umgeben. Das passende Fremdwort Ambiente kommt vom lateinischen ambire, was herumgehen heißt. Musik wird in Szene gesetzt. „Schweitzers Klassikwelt 100: Opern – Bühne oder Konzertsaal?
klassik-begeistert.de, 31. Oktober 2023“
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Ein Familiendrama, frei erzählt nach Strauss und Wilde – „Salome“ an der Staatsoper Hamburg

Salome © Monika Rittershaus

Richard Strauss
Salome
Musikdrama in einem Akt mit Text vom Komponisten nach dem gleichnamigen Schauspiel von Oscar Wilde

Kent Nagano, Dirigent

Asmik Grigorian, Sopran
John Daszak, Tenor
Kyle Ketelsen, Bassbariton
Violeta Urmana, Mezzosopran

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg

Dmitri Tcherniakov, Inszenierung

Staatsoper Hamburg, 29. Oktober 2023

ARTE hat die Oper nicht nur live gestreamt, sondern stellt die Inszenierung nun auch für alle zugänglich in der Mediathek in 6 Sprachen und für 6 Monate auf ARTE Concert zur Verfügung : https://www.arte.tv/de/videos/115598-000-A/richard-strauss-salome/


von Dr. Andreas Ströbl

Ein Kopfjäger ist dieser Herodes gewissermaßen oder besser: ein neureicher Sammler von Trophäen, der sich kunstsinnig gibt. Seine Bel-Etage-Wohnung im schicken Gründerzeitviertel einer europäischen Stadt schmücken Vitrinen mit Köpfen aus unterschiedlichen Epochen und Stilrichtungen. Da gibt es einen Buddha-Kopf, Beispiele aus der griechisch-römischen Antike, eine Miniatur der Monumentalköpfe von den Osterinseln und jede Menge moderne Objekte aus verschiedenen Materialien und Formen. Hat wahrscheinlich viel Geld gekostet, aber davon hat der Mann offenbar genug. „Richard Strauss, Salome
Staatsoper Hamburg, 29. Oktober 2023“
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Hamburg: Asmik Grigorians überragende Salome führt eine trostlose Tcherniakov-Regie vor... und Kent Nagano misslingt auch ein weiterer Strauss-Versuch

Staatsoper Hamburg, 29. Oktober 2023

Salome
Musik von Richard Strauss

Libretto von Richard Strauss nach Oscar Wilde

Asmik Grigorian als Salome in der Staatsoper Hamburg (© Monika Rittershaus)

Völlig unbeeindruckt von einer eher nichtsaussagenden Tcherniakov-Inszenierung beherrscht Asmik Grigorians Salome diese Strauss-Oper quasi im Alleingang und lässt sich zur unangefochtenen Siegerin des Abends feiern. Diese Sängerin braucht keine Regie, sie ist die Inszenierung! Buh-Rufe gab es vor allem für Kent Nagano und das Hamburger Staatsorchester. 

Den Narraboth führte Grigorian wie auch den Herodes gnadenlos vor und servierte beide in einem köstlichen Lustspiel mit Grandezza ab. Ihr federleichter, fesselnder Sopran segelte sagenhaft auf den Strauss-Melodien wie eine Trapeztänzerin in schwindelerregenden Himmelshöhen, ehe sie sich in ihrem Schlussmonolog in lustvollen Jochanaan-Phantasien versank. 

von Johannes Karl Fischer

Täuschen mich meine Sinne? Oder spielt da die neue Tcherniakov-Salome tatsächlich in derselben beige-gläsernen Luxuswohnung wie die Elektra von vor zwei Jahren? Scheinbar. Wo einst die Leichen Agamemnons und Klytämnestras beim Abendmahl saßen, will nun der Tetrarch Herodes sich von seiner Stieftochter amüsieren lassen. Am Tischkopf: Der hier freilaufende Prophet Jochanaan.   „Richard Strauss, Salome, Asmik Grigorian, Kent Nagano
Staatsoper Hamburg, 29. Oktober 2023“
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Beschenken Sie Ihre Kinder und sich mit etwas ganz Besonderem! Es wird bunt, fröhlich und spannend!

Opernhaus Zürich

Zur Aufführung kommt:
Michael Endes
„Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“

Kinderoper in zwei Akten

Komponistin: Elena Kats-Chernin
Musikalische Leitung: Ann-Katrin Stöcker
Inszenierung: Kai Anne Schuhmacher
Jim Knopf: Georgina Fürstenberg
Lukas der Lokomotivführer:
Ruben Drole
Andrew Moore

Schweizer Erstaufführung: 19. November 2023
Letzte Aufführung: 28. Januar 2024

von Kathrin Beyer

Nach dem großen Erfolg der Kinderoper „Alice im Wunderland“ in der vergangenen Spielsaison, kommt im November dieses Jahres die veroperte Geschichte „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ auf die Bühne der Zürcher Oper.

Wer kennt sie nicht, diese Erzählung um Freundschaft, Mut und Abenteuerlust?

Jim kommt als Baby in einem Paket versehentlich auf eine kleine Insel namens Lummerland. Er hat Glück, Frau Waas nimmt ihn liebevoll auf.
Lukas wird Jims bester Freund.

Emma, die alte, etwas füllige Lokomotive, hat ein beschauliches Dasein, da Lummerland nur die Größe zweier Wohnzimmer hat.

„Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer
ab 19. November 2023, Opernhaus Zürich“
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DIE MONTAG-PRESSE – 30. OKTOBER 2023 

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Hamburg/Staatsoper
Asmik Grigorian triumphiert als Salome an der Staatsoper
Die litauische Sopranistin Asmik Grigorian ist bei der Premiere von Richard Strauss’ „Salome“ an der Staatsoper Hamburg bejubelt worden. Ihr farbenreicher Sopran klang am Sonntagabend mühelos über das riesig besetzte Orchester hinweg. Der Sängerin gelang ein überzeugendes Porträt der zwischen Trotz und Trauma changierenden Kindfrau Salome. Grigorian hatte mit der Rolle 2018 bei den Salzburger Festspielen ihren internationalen Durchbruch. Regie führt in der Hamburger „Salome“ der russische Regisseur Dmitri Tschernjakow. Es dirigiert Generalmusikdirektor Kent Nagano. In der Rolle des von Salome begehrten Propheten Jochanaan ist der Bassbariton Kyle Ketelsen zu erleben.
Sueddeutsche Zeitung.de

Wien/Staatsoper
28.10. „Otello“, Staatsoper, „Otello bei Vollmond“
Nach der Vorstellung wurde das Publikum von einer partiellen Mondfinsternis begrüßt, einer sehr „schmächtigen“ zwar, aber immerhin. Die Luft war klar, der Erdtrabant glänzte in weißsilbrigem Licht, und ein kleines Stück Finsternis nagte an ihm wie die Eifersucht an Otellos krieggestählter Seele.
http://www.operinwien.at/werkverz/verdi/othello12.htm

Jonas Kaufmann in Hochform: Dieser Otello entführt in die dunkelsten Abgründe der menschlichen Seele
Jetzt plagt mich ein schlechtes Gewissen. Kurz nachdem ich die zwei ungarischen Damen auf die andere Seite „vertrieben“ habe, huscht Jonas Kaufmann durch die Tür. Zum Leidwesen der Fans nicht durchs „Bühnentürl“ am Herbert-von-Karajan-Platz, wo die Autogrammjäger in Massen warten. Künstler verlassen in der Regel das Haus dort. Nein, sondern genau vis-à-vis, rund 100 Meter gerade durch die Wiener Staatsoper, ein langer Gang verbindet diese beiden Ausgänge. Der „Fluchtweg“ sozusagen, den Künstler primär nutzen, um der Meute zu entkommen. Christian Thielemann sucht meistens hier das Weite. Jonas Kaufmann an diesem Abend auch.
Klassik-begeistert.de „DIE MONTAG-PRESSE – 30. OKTOBER 2023
klassik-begeistert.de“
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Jonas Kaufmann in Hochform: Dieser Otello entführt in die dunkelsten Abgründe der menschlichen Seele

Jonas Kaufmann, Rachel Willis-Sørensen © Wiener Staatsoper/Michael Pöhn

Otello, Giuseppe Verdi

Wiener Staatsoper, 28. Oktober 2023

von Jürgen Pathy

Jetzt plagt mich ein schlechtes Gewissen. Kurz nachdem ich die zwei ungarischen Damen auf die andere Seite „vertrieben“ habe, huscht Jonas Kaufmann durch die Tür. Zum Leidwesen der Fans nicht durchs „Bühnentürl“ am Herbert-von-Karajan-Platz, wo die Autogrammjäger in Massen warten. Künstler verlassen in der Regel das Haus dort. Nein, sondern genau vis-à-vis, rund 100 Meter gerade durch die Wiener Staatsoper, ein langer Gang verbindet diese beiden Ausgänge. Der „Fluchtweg“ sozusagen, den Künstler primär nutzen, um der Meute zu entkommen. Christian Thielemann sucht meistens hier das Weite. Jonas Kaufmann an diesem Abend auch.

„Otello, Giuseppe Verdi
Wiener Staatsoper, 28. Oktober 2023“
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Diese CD holt Fritz Kreislers Kompositionen in die Gegenwart zurück

CD- Tipp:

My Kreisler Album

Natalia van der Mersch
Natalia Kovalzon

Ars 38 636

von Peter Sommeregger

Die Kompositionen und Arrangements des aus Wien gebürtigen Geigenvirtuosen Fritz Kreisler faszinierten im frühen 20. Jahrhundert und darüber hinaus Millionen begeisterter Zuhörer. Ob von ihm selbst interpretiert, oder von anderen Musikern nachgespielt, Kreislers Musik und sein einschmeichelnder Stil waren eine Jahrzehnte andauernde Erfolgsgeschichte. Vor den Nazis floh der Jude Kreisler in die USA, wo er in den 1940er Jahren eingebürgert wurde. Nach dem Ende seiner Konzerttätigkeit ließ allmählich auch das Interesse an seinen Kompositionen nach. „CD- Tipp: My Kreisler Album
klassik-begeistert.de, 29. Oktober 2023“
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DIE SONNTAG-PRESSE – 29. OKTOBER 2023

Haben Sie schon an der Uhr gedreht?

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DIE SONNTAG-PRESSE – 29. OKTOBER 2023

München/Bayerische Staatsoper
Evgeny Titov inszeniert Mozarts „Figaro“
Nach nur sechs Jahren kommt an der Bayerischen Staatsoper erneut Mozarts „Figaro“ auf die Bühne. In der Neuinzenierung von Staatsopern-Debütant Evgeny Titov. Die Mitwirkenden sind auffallend jung, mehr als die Hälfte der Singenden gehört zum festen Ensemble der Staatsoper, die meisten sind grade mal um die 30 Jahre alt. Am Pult steht Stefano Montanari. Der Italiener hat sich zunächst als Barockgeiger einen Namen gemacht, bevor er Dirigent wurde.
BR.Klassik.de

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DIE SAMSTAG-PRESSE – 28. OKTOBER 2023

Von Matthias Süßen – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=83862144

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DIE SAMSTAG-PRESSE – 28. OKTOBER 2023

Teatro Massimo in Palermo:  Mafia und Hollywood – Siziliens Opernjuwel
Es ist das größte Opernhaus Italiens, mit bewegter Geschichte zwischen Historismus und Hollywood: Das Teatro Massimo in Palermo auf Sizilien. Gefällt nicht nur dem Paten, sondern auch Dirigent Riccardo Muti. Wobei der aktuell andere Sorgen hat.
BR-Klassik.de

Streik bei der Semperoper Dresden: Donizetti-Oper gestern nur konzertant
Die Semperoper war am Abend des 27. Oktober von einem Streik betroffen. Deshalb konnte die Operninszenierung „Der Liebestrank“ nach Gaetano Donizetti nur konzertant über die Bühne gehen, sagte Semperoper-Sprecher Oliver Bernau am späten Nachmittag auf DNN-Anfrage. „Das Orchester spielt, die Protagonisten sind auch im Kostüm“, fügte er an. Das Programm auf der kleineren Bühne Semper Zwei sei nicht betroffen.
Streik an Semperoper Dresden schränkt Donizetti-Oper ein (dnn.de)

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DIE FREITAG-PRESSE – 27. OKTOBER 2023

Otello © Michael Pöhn, Wiener Staatsoper

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DIE FREITAG-PRESSE – 27. OKTOBER 2023 

Wien/Staatsoper
Jonas Kaufmann und der Dämon einer gequälten Seele
Kritik. Die Wiener Staatsoper zeigt Verdis „Otello“ als Versuchsanordnung eines finsteren Nihilisten. Ludovic Tézier triumphiert als Jago auch über den Star des Abends, Jonas Kaufmann.
KleineZeitung.at

Jonas Kaufmann ist als Otello ein Wüterich mit Stimmgold
Jubel für Kaufmann als Otello an der Staatsoper, auch Ludovic Tézier als Jago und Rachel Willis-Sørensen als Desdemona brillieren
DerStandard.at

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