„Dem Schöpfer zu Ehren fließe Blut!“

Strandrecht © Silke Winkler

 Das Mecklenburgische Staatstheater blickt mit Ethel Smyths „Strandrecht“ in Abgründe

Jegliche Abscheulichkeit durch Gott zu legitimieren – das tun Menschen, seitdem es Religionen gibt. Ob die Verbrecher selbst daran glauben oder „nur“ ihre Mitmenschen dadurch zu Straftaten anzustiften versuchen, ist im Ergebnis egal. Zu einer Zeit, in der ein strafrechtlich verurteilter Psychopath US-Präsident werden kann, das Überleben eines Attentats durch Gottes Hand erklärt und damit eine angestrebte Diktatur als gottgewollt rechtfertigt, ist die Oper „Strandrecht“ von Ethel Smyth hochaktuell. Hier morden und berauben Menschen wehrlose Schiffbrüchige und sehen sich im Recht – weil Gott es ihnen angeblich erlaubt.

Ethel Smyth, Strandrecht (Originaltitel: The Wreckers)

Mark Rohde, Dirigent

Daniela Kerck, Inszenierung

Opernchor des Mecklenburgischen Staatstheaters
Mecklenburgische Staatskapelle Schwerin

Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin, Premiere am 7. Februar 2025

von Dr. Andreas Ströbl

Lächerliche 2% machen auch auf heutigen Spielplänen die Werke von Komponistinnen aus, von Frauen, die mindestens ebenso talentiert waren oder sind, wie ihre männlichen Kollegen. Glücklicherweise werden mehr und mehr dieser begabten Künstlerinnen (wieder-) entdeckt; man muss eben einfach deren Werke aufführen und sie wirken lassen. „Ethel Smyth, Strandrecht
Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin, Premiere am 7. Februar 2025“
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Mit Ritter Pásmán will sich Johann Strauss auch im Opern-Fach etablieren

CD-Besprechung:

Neujahr 1892. An der Hofoper in Wien feierte die erste Oper von Johann Strauss ihre Uraufführung. Der erfolgsverwöhnte Meister setzte große Hoffnungen in das Werk. Schließlich wollte er sich auch im Opern-Fach etablieren.

Das Johann-Strauss-Jubeljahr 2025 sollte Anlass genug sein, mal wieder des Komponisten Ritter-Rüstung zu polieren…

Ritter Pásmán
Komische Oper von Johann Strauss

Libretto von Ludwig von Dóczi

Doppel-CD des Labels ORFEO von 2021
basierend auf einer Aufnahme des Österreichischen Rundfunks von 1975
ORFEO 200062

von Ralf Krüger

“Oh Pásmán, armer alter Ritter!”

Als der edle Rittersmann auf seiner Burg im Ungarn des 14. Jahrhunderts seine Arie schmettert und in Selbstmitleid versinkt, hatten sich die Ereignisse längst verselbstständigt.

Was war geschehen? „CD-Besprechung: Ritter Pásmán/Johann Strauss
klassik-begeistert.de, 8. Februar 2025“
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Bassbariton Milan Siljanov und Nino Chokhonelidze am Klavier bringen Licht in dunkle Sphären

CD-Besprechung:

„Echoes of Eternity“
von Milan Siljanov und Nino Chokhonelidze

mit Liedern von Franz Schubert, Johannes Brahms und Frank Martin

Erschienen bei Prospero in Kooperation mit BR Klassik, Januar 2025

von Lorenz Kerscher

Nicht fröhlich und verspielt, wie sich junge Künstlerinnen und Künstler meist mit ihrer Debüt-CD vorstellen, sondern mit ernsten Gesichtern vor dunklem Hintergrund präsentieren Milan Siljanov und Nino Chokhonelidze ihren ersten Tonträger. „CD-Besprechung: „Echoes of Eternity“
klassik-begeistert.de, 8. Februar 2025“
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„Grisélidis“ – Jules Massenets pointierte und originell instrumentierte Musik erfreut in luxuriöser Edition

CD-Besprechung:

Die gediegenen Editionen des Labels Palazzetto Bru Zane genießen bereits Kultstatus.

Jules Massenet   Grisélidis

Orchestre national Montpellier Occitanie
Jean-Marie Zeitouni

Palazzetto  Bru Zane  BZ 1058

von Peter Sommeregger

Die Fondation Palazzetto Bru Zane – Centre de musique romantique française wurde von der schwer reichen Französin Nicole Bru mit dem erklärten Zweck gegründet, Werke der französischen Oper aus der Epoche der Romantik der Vergessenheit zu entreißen, sie in konzertanten Aufführungen zu präsentieren, die dann auch auf Tonträgern veröffentlicht werden. „CD-Besprechung: Jules Massenet  Grisélidis
klassik-begeistert.de, 8. Februar 2025“
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DIE SAMSTAG-PRESSE – 8. FEBRUAR 2025

Danae/München © Monika Rittershaus

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DIE SAMSTAG-PRESSE – 8. FEBRUAR 2025

München/Bayerische Staatsoper
Geld, Gold und Liebe in geretteter „Danae“-Premiere
07. Februar 2025 – 23:20 Uhr München (MH) – Viel Jubel gab es am Freitag für eine Opern-Neuproduktion, die bis zum späten Vormittag des Premierentags noch auf Messers Schneide stand: Richard Strauss’ selten gespielte „Liebe der Danae“ an der Bayerischen Staatsoper ist in der Inszenierung von Claus Guth ein sehenswertes Psychogramm über Geld, Gold, sowie Mut zu Liebe und Eigenliebe.
musik-heute.de

„Die Liebe der Danae“ in München: Männer sind auch nur Götter
Lacher sind hier so wenig angebracht wie Tränen: Der bereits über 70-jährige Richard Strauss schrieb seine letzte Oper mitten im Nationalsozialismus. Ein Schatten liegt auf dem Werk, das mit zweifelhaftem Pathos zu überwältigen versucht. An der Bayerischen Staatsoper bleiben trotz hervorragender künstlerischer Leistungen Fragen offen – und mulmige Gefühle.
BR-Klassik.de

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DIE FREITAG-PRESSE – 7. FEBRUAR 2025

Elbphilharmonie © Daniel Dittus

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DIE FREITAG-PRESSE – 7. FEBRUAR 2025

Hamburg/Elbphilharmonie
Auf den Punkt 43: Völkerwanderungen in der Elphi, während einer Mozart-Oper
In der letzten Folge meiner Kolumne ging es um Applaus an der falschen Stelle. Zwischen den Sätzen einer Sinfonie von Dmitri Schostakowitsch nicht zu klatschen, ist eben keine verstaubte Regel. Und schon gar nicht sinnbefreite Etikette. Aber die Möglichkeiten, eine Aufführung zu stören, sind unendlich. Die Veranstalter hätten Möglichkeiten, gegenzusteuern. Wie beim Applaudieren geht es auch beim Nacheinlass um Respekt. Zur Frage, ob man nach einem Schostakowitsch-Moderato begeistert klatschen oder doch besser an sich halten sollte, hatte ich eine Parallelwertung vorgenommen: Würden Sie unvermittelt johlen und klatschen, wenn Ihnen ein Bekannter von Tod und Verderben erzählt? Wohl kaum. Der Respekt vor Werk und Künstler und übrigens auch den Konzertbesuchern ist ebenso der Hauptgrund, warum dem, der zu spät kommt, nur eingeschränkt Zugang zu Konzert und Oper gewährt wird. Die Staatsoper Berlin hat das auf ihrer Website gut zusammengefasst
Von Jörn Schmidt
Klassik-begeistert.de

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Debüt-Album: Kartal Karagedik singt Lieder von Franz Schubert über die griechische Antike

Debüt Album von Kartal Karagedik: Der aus der Türkei stammende Bariton interpretiert deutsche Lieder von Franz Schubert über die griechische Antike

CD Rezension:

Kartal Karagedik und Helmut Deutsch gestalten Schuberts Lieder über tiefe menschliche Wahrheiten voller sinnlicher Lebendigkeit und laden die Zuhörer ein zu einer Reise in den inneren Kosmos der Besungenen.

Franz Schubert – Prometheus

Kartal Karagedik, Bariton
Helmut Deutsch, Klavier

von Patrik Klein

Prometheus“ heißt die erste CD des jungen türkischen Baritons Kartal Karagedik, die am 7. Februar 2025 unter dem Label Prima Classic erschien und im Umfeld der Schubertiade in Hohenems 2024 aufgenommen wurde. Zusammen mit dem Meisterpianisten Helmut Deutsch interpretieren sie insgesamt 21 Titel von Franz Schubert (1797 – 1828), die sich dem Thema antike Mythen und ihre Wirkung auf unsere Gegenwart mit viel Leidenschaft zuwenden. „CD Rezension: Kartal Karagedik, Bariton
klassik-begeistert.de, 7. Februar 2024“
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Auf den Punkt 43: Völkerwanderungen in der Elphi, während einer Mozart-Oper

René Jacobs © Daniel Dittus

In der letzten Folge meiner Kolumne ging es um Applaus an der falschen Stelle. Zwischen den Sätzen einer Sinfonie von Dmitri Schostakowitsch nicht zu klatschen, ist eben keine verstaubte Regel. Und schon gar nicht sinnbefreite Etikette. Aber die Möglichkeiten, eine Aufführung zu stören, sind unendlich. Die Veranstalter hätten Möglichkeiten, gegenzusteuern. 

Wolfgang Amadeus Mozart / Idomeneo, Rè di Creta, KV 366

Freiburger Barockorchester
Zürcher Sing-Akademie

 René Jacobs / Dirigent

Elbphilharmonie, Großer Saal, 2. Februar 2025

von Jörn Schmidt

Wie beim Applaudieren geht es auch beim Nacheinlass um Respekt. Zur Frage, ob man nach einem Schostakowitsch-Moderato begeistert klatschen oder doch besser an sich halten sollte, hatte ich eine Parallelwertung vorgenommen: Würden Sie unvermittelt johlen und klatschen, wenn Ihnen ein Bekannter von Tod und Verderben erzählt? Wohl kaum. „Auf den Punkt 43: Idomeneo
Elbphilharmonie, 2. Februar 2025“
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Anja Kampe fesselt als Ariadne mit Stimmglanz und Darstellungskunst

Nadezhda Pavlova (Zerbinetta), Anja Kampe (Ariadne), Kent Nagano (musikalische Leitung), Jamez McCorkle (Bacchus) und Ella Taylor (Komponist) (Foto: RW)

Anja Kampe sang die Ariadne unvergleichlich mit warmer voller Mittellage, mit groß aufblühendem, nie zum Grellen tendierendem Forte und weit in den Raum ohne jedes störende Vibrato tragender Stimme. Darüber hinaus vermittelte sie zu Herzen gehend die Trauer um den geliebten Mann und ihre tiefe Sehnsucht, im Nichts zu vergehen.

Ariadne auf Naxos
Oper in einem Aufzug nebst einem Vorspiel

Musik von Richard Strauss

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Musikalische Leitung   Kent Nagano

Inszenierung und Bühne   Dmitri Tcherniakov

3. Vorstellung seit der Premiere vom 26.01.2025

Staatsoper Hamburg, 5. Februar 2025

von Dr. Ralf Wegner

Diese Ariadne wird vom Bühnengeschehen sowie der musikalischen Interpretation her schwer zu toppen sein. Dem Regisseur Dmitri Tcherniakov gelang eine auch beim zweiten Sehen voll überzeugende Interpretation der Strauss/Hofmannsthal-Oper. „Richard Strauss, Ariadne auf Naxos
Staatsoper Hamburg, 5. Februar 2025“
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DIE DONNERSTAG-PRESSE – 6. FEBRUAR 2025

Laeiszhalle, Kleiner Saal © Thies Rätzke

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DIE DONNERSTAG-PRESSE – 6. FEBRUAR 2025

Hamburg
Laeiszhalle: Tönet ihr Zinken!
Ein bisschen aus der Mode gekommen ist er schon, dieser Zink. Diesem faszinierenden, zu Monteverdis Zeit in allen Ecken der Kunstmusik präsenten Blasinstrument muss man heute eher hinterherreisen. Selbst in der Hamburger Klassik-Szene braucht es eine Einführung des Zinkisten in der ersten Konzerthälfte. „Ganz aus Holz gebaut, gehört aber zu den Blechblasinstrumenten“. Grund sei die Spieltechnik, besser gesagt die Tonerzeugung. Zum Glück dauert seine Rede nicht allzu lang, schon segeln die wunderbar weichen, doch klangvollen Töne wieder durch die Laeiszhalle.
Von Johannes Karl Fischer
Klassik-begeistert.de

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