CD-Rezension: Anna Lucia Richters Monteverdi-Album

Il delirio della passione
Monteverdi

Anna Lucia Richter Luca Pianca
Ensemble Claudiana
Pentatone PTC 5186 845

von Peter Sommeregger

Überraschend kündigt Anna Lucia Richter im Begleittext zu diesem Album an, dass sie einen Fachwechsel zum Mezzosopran vorbereitet. Man ist versucht, dies zu bedauern, weil auch diese Aufnahmen einmal mehr die Brillanz ihrer silbern getönten Sopranstimme demonstrieren.

Zusammen mit dem ausgewählten kleinen Ensemble Claudiana unter der Gesamtleitung von Luca Pianca wird hier höchst authentisch musiziert, der ganz eigene Zauber dieser Renaissance-Musik lässt die Spieldauer der CD von gut einer Stunde sehr kurzweilig erscheinen. „Monteverdi, Il delirio della passione, Anna Lucia Richter Luca Pianca Ensemble Claudiana
klassik-begeistert.de“
weiterlesen

DIE DONNERSTAG-PRESSE – 15. APRIL 2021

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
DIE DONNERSTAG-PRESSE – 15. APRIL 2021

Volksoper Wien

Wien
Tränen über den Hingang der Volksoper kommen zu spät
In Wien ist die Aufregung groß, wenn Theaterdirektoren Ensembles auflösen. Um bewahrenswerte Traditionen sollte man sich eher sorgen. Eilig hat es offenbar die künftige Führung der Volksoper. Die designierte Direktorin, Lotte de Beer, und ihr Chefdirigent, Omer Meir Wellber, waren vor ihrer Bestellung nicht dafür bekannt, viele Vorstellungen im Haus besucht zu haben. Das Ensemble kennen sie also nicht.
Abwarten, ob die Pandemie ihnen die Chance bietet, es vor Amtsantritt im September 2022 noch live zu erleben, wollen die beiden aber nicht. Sie luden sämtliche Solisten des Hauses zum Vorsingen. Anhand dreier Arien – die, so heißt es notabene, nicht selbst gewählt werden durften – sollte jeder beweisen, was er kann.
Das war schon ein Entgegenkommen. Der Betriebsrat hatte dagegen opponiert, alle kündbaren Verträge aufzulösen, was der neuen Direktion zustünde. Viele bekannte Gesichter wird man trotz Probesingen bald nicht mehr auf der Volksopern-Bühne zu sehen bekommen. Die Empörung hinter den Kulissen ist nun groß.
https://www.diepresse.com/5965820/tranen-uber-den-hingang-der-volksoper-kommen-zu-spat

Graz/ Musikverein
Grazer Musikverein: Von Thielemann bis Domingo
Konzerte mit Christian Thielemann, Plácido Domingo oder Elīna Garanča, aber auch junge hochkarätige Künstler wie Emmanuel Tjeknavorian oder Louise Alder stehen in der Saison 2021/22 im Grazer Musikverein am Programm.
https://steiermark.orf.at/stories/3099067/

Engelbert Humperdinck: Er war mehr als nur der Musiktheater-Märchenonkel
Zum 100. Todestag von Engelbert Humperdinck wirft Matthias Corvin einen neuen Blick auf den Komponisten, der „Hänsel und Gretel“ komponierte
Tagesspiegel.de

Zürich: „Königskinder“ von Humperdinck
Das Video on Demand der Aufzeichnung von «Königskinder» aus dem Jahr 2010 steht Ihnen hier von Freitag, 23. April, um 18.00 Uhr bis Sonntag, 25. April 2021, um 24.00 Uhr kostenlos zur Verfügung.
https://www.opernhaus.ch/digital/corona-spielplan/die-koenigskinder/

Sommereggers Klassikwelt 83: Marian Anderson – Die Sängerin, die Geschichte schrieb
Als die Sängerin Marian Anderson am 8. April 1993 im Alter von 96 Jahren starb, war ihr Ruhm bereits verblasst – und längst in Vergessenheit geraten, dass sie 1955 mit ihrem Debüt an der Metropolitan Opera New York amerikanische Geschichte schrieb. Anderson war nämlich Afro-Amerikanerin, und zwar die erste, die jemals als Solistin auf der Bühne dieses Hauses stand.
Peter Sommeregger berichtet aus seiner Klassikwelt
Klassik-begeistert.de

Wien
Wiens Kulturstadträtin über ihre Ratgeber  Bezahlartikel
Veronica Kaup-Hasler erklärt im Interview, warum sie trotz schwer nachvollziehbarer Entscheidungen an einer Jury für die Vergabe von Förderungen für zeitgenössisches Musiktheater in Wien festhält und was sie allein bestimmt.
https://www.diepresse.com/5965352/wiens-kulturstadtratin-uber-ihre-ratgeber

Göttweig
Elīna Garanča: „Hoffnung und Zuversicht“ bei „Klassik unter Sternen“
Der Opernstar präsentiert „Klassik unter Sternen“ in Göttweig am 7. Juli.
https://kurier.at/kultur/elina-garanca-hoffnung-und-zuversicht-fuer-klassik-unter-sternen/401350274

Zürich
Zwischen gut und böse: Andreas Homokis „Les Contes d’Hoffmann“ an der Oper Zürich
bachtrack

Reggio Emilia
Zwischen Revue und Commedia dell’arte: Rossinis Barbiere di Siviglia aus Reggio Emilia
bachtrack

Interview
„Wir wollen unsere Musiker durchbringen“ Bezahlartikel
Der Dirigent Franz Welser-Möst sieht rauhe Jahre auf die Orchester in Amerika zukommen. Überleben werde nur, wer sich lokal stark engagiere. Europa aber mangle es an Selbstkritik. Systemrelevanz der Kultur sei nicht gottgegeben.
Frankfurter Allgemeine „DIE DONNERSTAG-PRESSE – 15. APRIL 2021“ weiterlesen

Sommereggers Klassikwelt 83: Marian Anderson – Die Sängerin, die Geschichte schrieb

Als die Sängerin Marian Anderson am 8. April 1993 im Alter von 96 Jahren starb, war ihr Ruhm bereits verblasst – und längst in Vergessenheit geraten, dass sie 1955 mit ihrem Debüt an der Metropolitan Opera New York amerikanische Geschichte schrieb. Anderson war nämlich Afro-Amerikanerin, und zwar die erste, die jemals als Solistin auf der Bühne dieses Hauses stand.

von Peter Sommeregger

Initiiert hatte dieses Debüt der legendäre General Manager der Met, Sir Rudolf Bing, dem als Jude Diskriminierung und Ausgrenzung nicht fremd waren. Marian Anderson war zu diesem Zeitpunkt eine viel beschäftigte Konzertsängerin, bei ihrem Met-Debüt war sie bereits 57 Jahre alt, die Rolle der Ulrica in Verdis „Maskenball“ bot sich als passend an, weil sie kurz ist und wenig schauspielerische Aktion erfordert. Bing war es auch mehr um das grundsätzliche Aufbrechen von gepflegten Vorurteilen gegangen. „Sommereggers Klassikwelt 83: Marian Anderson – Die Sängerin, die Geschichte schrieb“ weiterlesen

DIE MITTWOCH-PRESSE – 14. APRIL 2021

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
DIE MITTWOCH-PRESSE – 14. APRIL 2021

Lotte de Beer © Philipp Ottendörfer

Neue Volksopernchefin de Beer träumt von zweiter Spielstätte
Mit 1. September 2022 tritt die quirlige Lotte de Beer offiziell ihren Posten als neue Direktorin der Wiener Volksoper an. Dementsprechend ist die Niederländerin aber bereits jetzt vollends dabei, das Konzept für das Haus am Gürtel unter ihrer Ägide zu erarbeiten – eine Situation, in der Corona sogar gewisse Vorteile haben kann. Mit der APA sprach die 39-Jährige über das Führen ohne Machtworte, Pläne für eine zweite Spielstätte und Arbeiten ohne Genregrenzen.
Kleine Zeitung

Köln
Aus dem Hut gezaubert – der Nachfolger von Birgit Meyer steht fest!
Das hatte sich Birgit Meyer schön ausgerechnet. Seit 2012 ist sie Intendantin der Kölner Oper, und sie war fest davon überzeugt, dass sie die Oper auch aus der Interimsspielstätte zurück an den Offenbachplatz führen würde. Irrtum. Die Oberbürgermeisterin erteilte ihr eine Absage, verlängerte den Vertrag, der 2022 ausläuft, nicht. Jetzt hat Henriette Reker den Nachfolger vorgestellt.
https://o-ton.online/hintergruende/o-ton-koeln-mulders-neuer-intendant-zerban-210413/.

Graz
Musikverein für Steierkark/ Jahresheft 2021/2022
JAHRESHEFT 2021/22 ONLINE:
https://www.musikverein-graz.at/wp-content/uploads/2021/04/mv21_jahresh_inn.pdf

Wien/ Kulturneustart
Niavarani baut die nächste Outdoor-Bühne
Das Globe Wien geht ins Freie: Ein „Kulturdschungel“ öffnet Ende Juni in St. Marx. Der Schwerpunkt wird auf Konzerten liegen.
Wiener Zeitung

Linz
Und alle spielten mit ihren Gefühlen
Mozarts „La finta giardiniera“ im Livestream in einer geglückten Kooperation der Bruckneruni mit der Kunstuniversität
https://volksblatt.at/und-alle-spielten-mit-ihren-gefuehlen/

Graz
Musikverein: Heuer nur mehr wenig Hoffnung, aber Spitzenprogramm für 2021/2022
Kleine Zeitung

Berlins Bühnen im Pandemie-Jahr 2020 2,4 Millionen Tickets weniger
Durch Corona konnten die Berliner Theater und Orchester monatelang keine Gäste empfangen. Aber nicht alle Bühnen haben deswegen Defizit gemacht
Tagesspiegel.de

 

Frankfurt
Digitales Bockenheimer Depot: Das alles gibt es nur in der Phantasie des Erzählers
Jetzt auch mit Eichhörnchen-Kostüm: Der „Karneval der Tiere“ digital aus dem Bockenheimer Depot in Frankfurt.
Frankfurter Allgemeine

Köln
Gesamtkunstwerk der etwas anderen Art
Die Oper Köln dreht einen Film übers Opernmachen unter Pandemiebedingungen
Neue Musikzeitung/nmz.de „DIE MITTWOCH-PRESSE – 14. APRIL 2021“ weiterlesen

DIE DIENSTAG-PRESSE – 13. APRIL 2021

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
DIE DIENSTAG-PRESSE – 13. APRIL 2021

Foto nach der Parsifal-Premiere an der Wiener Staatsoper: Nikolay Sidorenko (re.), Jonas Kaufmann. Foto: Instagram ©. Die Übertragung läuft am 18. April europaweit bei ARTE concert im Internet – ab 14 Uhr. Elīna Garanča und Georg Zeppenfeld sind auch mit von der Partie…

Wien
Video: ORF zu Parsifal
Kurze Ausschnitte
https://tvthek.orf.at/…/14088603/Oper-Parsifal/14898767

Parsifal, erzählt von Kirill Serebrennikov
https://www.wiener-staatsoper.at/die-staatsoper/medien/detail/news/parsifal-erzaehlt-von

Deutschland
Wegen Corona-Pandemie: Künstler verlieren Krankenversicherung
Der Kulturrat warnt: Viele Künstlerinnen und Künstler verlieren wegen der Corona-Pandemie ihre Krankenversicherung in der Künstlersozialkasse. Der Bund müsse deshalb „eine schnelle und praktikable Lösung“ finden.
https://www.tagesschau.de/inland/ksk-corona-101.html

Berlins Kultursenator und die Corona-Krise: Klaus Lederer übt Selbstkritik
Berlins Kultursenator gibt zu, dass er sein Pilotprojekt zur Öffnung von Theatern und Konzertsälen übereilt abgebrochen hat.
Tagesspiegel.de

Wie die Kultur in den USA langsam zurückkehrt
In den USA öffnen Kulturhäuser zaghaft ihre Türen. In einigen Städten mehr, in anderen weniger. Aber immerhin gibt es dort wieder eine Perspektive.
Tagesspiegel

Wien
Kostüme der Wiener Staatsoper
Schätze der Kostümsammlung aus der Aufführungsgeschichte der Wiener Staatsoper sind derzeit im ehemaligen Arcadia-Geschäft ausgestellt. Beispielsweise das blutverschmierte Nachthemd aus „Lucia di Lammermoor“, das von Anna Netrebko getragen wurde.
https://oe1.orf.at/artikel/683315/Kostueme-der-Wiener-Staatsoper

„Bühne ist für mich Wohnzimmer und Heimat zugleich“
– Bezahlartikel
Daniela Fally: Der Opernstar aus NÖ über Künstlerleben in Corona-Zeiten, ihren Werdegang und ihre Pläne für ein neues Klassik-Festival
Kurier.at

CD-Rezension: Freddie De Tommasos erstaunliches Debütalbum
Tenöre, zumal gute, sind Mangelware. Das weiß auch die Tonträger-Branche und rollt für den jungen britisch-italienischen Freddie De Tommaso praktisch den roten Teppich aus, immerhin erscheint sein erstes Album gleich beim renommierten DECCA-Label. Der 27-Jährige gewann im Jahr 2018 den Francisco Viñas Gesangswettbewerb in Barcelona, was die Neugier der Opernwelt auf ihn lenkte.
von Peter Sommeregger
https://klassik-begeistert.de/cd-besprechung-freddie-de-tommaso-passione-klassik-begeistert-de/ „DIE DIENSTAG-PRESSE – 13. APRIL 2021“ weiterlesen

CD-Rezension: Freddie De Tommasos erstaunliches Debütalbum

Freddie De Tommaso: Passione
DECCA 485 1509

von Peter Sommeregger

Tenöre, zumal gute, sind Mangelware. Das weiß auch die Tonträger-Branche und rollt für den jungen britisch-italienischen Freddie De Tommaso praktisch den roten Teppich aus, immerhin erscheint sein erstes Album gleich beim renommierten DECCA-Label. Der 27-Jährige gewann im Jahr 2018 den Francisco Viñas Gesangswettbewerb in Barcelona, was die Neugier der Opernwelt auf ihn lenkte.

Studiert hatte der Tenor an der Royal Academy of Music in London, wo er eine solide Ausbildung erhielt. Ein erstes Engagement führte ihn an die Bayerische Staatsoper in München, inzwischen bemühen sich bereits weitere große Opernhäuser um ihn, in Wien eröffnete er die Spielzeit 2020/21 mit dem Pinkerton in einer für Wien neuen Produktion der „Madama Butterfly“. „CD-Besprechung, Freddie De Tommaso, Passione
klassik-begeistert.de“
weiterlesen

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
DIE MONTAG-PRESSE – 12. APRIL 2021

Foto: Jonas Kaufmann in der Hauptrolle bei den Proben zu Richard Wagners „Parsifal“ in der Wiener Staatsoper – Premiere war bereits gestern, ausgestrahlt wird erst am Sonntag, 18. April 2021. © M. Pöhn

Wien
Dirigent Johannes Wildner: „Jede Art von Raunzen ist sinnlos!“
Politik und Kultur. Caio Kauffmann
„Wir können jetzt nicht warten, bis wieder alles ›normal‹ ist“, sagt Dirigent Johannes Wildner. Der Wiener Universitätsprofessor erklärt auch, warum man ohne Kenntnis der Französischen Revolution Beethoven nicht verstehen kann – und was Richard Wagner mit Mathilde Wesendonck getrieben hat.
Die Presse.com

Wagner und das ewige Brodeln
Rezension
Zwei Bücher reflektieren und beleuchten die „Werkstatt Bayreuth“
https://www.nmz.de/artikel/wagner-und-das-ewige-brodeln

CD-Rezension – wo der Ostwind wehte: Schöne strahlende Welt…
Der Tenor Peter Schreier gehörte zu jenen Künstlern der DDR, die auch im Westen gefragt waren, und dort auch regelmäßig auftraten. Profitiert haben von dieser Zweigleisigkeit letztlich alle Beteiligten. Das Regime konnte sich sicher sein, dass ein Sänger, der eine Villa im Dresdner Nobelviertel Weisser Hirsch bewohnt, der DDR nicht den Rücken kehren würde.
Von Peter Sommeregger
Klassik-begeistert.de

„Siegfried-Idyll“: ein Gedicht zu Wagners Symphonischer Dichtung
Diese symphonische Dichtung entstand 1870 in Wagners Landhaus am Vierwaldstättersee. In der von Oliver Hilmes verfassten Biographie von Cosima Wagner lesen wir:
„Als sie am Morgen des 25. Dezember aufwachte, hörte sie eine Musik von intimer und berückender Zartheit. Richard stand mit einigen Musikern im Treppenhaus der Villa und brachte Cosima ein Geburtstagsständchen (sie feierte ihr Wiegenfest immer am Weihnachtstag, obwohl sie am Heiligabend das Licht der Welt erblickt hatte). Diese Tribschener Treppenmusik erhielt später den Namen „Siegfried-Idyll“. Cosima: „Als sie verklungen, trat R. mit den fünf Kindern zu mir ein und überreichte mir die Partitur des „Symphonischen Geburtstagsgrußes“-, in Tränen war ich, aber auch das ganze Haus.“[1]
„Die Jubilarin ist tief gerührt, ebenso Nietzsche, der gerade auf Besuch weilt.“[2] schreibt Rudolf Reiser.
Jolanta Łada-Zielke
Klassik-begeistert,de

Der Schlauberger 43: Eine gelungene Co-Produktion – Voller Kompanie
Heute habe ich Schmerzen in Schulter, Knie & Co. In was? Schulter, Knie und Co. Aber erst, nachdem ich die Tagesmutter & Co. verabschiedet hatte. Vielleicht versuche ich es mal mit Ringelblume, Kamille und Co., damit ich mich wieder voll auf die Familie und Co. konzentrieren kann.
Reinhard Berger berichtet über Kuriositäten der deutschen Sprache
https://klassik-begeistert.de/der-schlauberger-43-eine-gelungene-co-produktion-voller-kompanie/ „DIE MONTAG-PRESSE – 12. APRIL 2021“ weiterlesen

„Siegfried-Idyll“: ein Gedicht zu Wagners Symphonischer Dichtung (Ladas Klassikwelt 72)

Jolanta Łada-Zielke

Foto: Richard Wagner, © wikipedia

Diese symphonische Dichtung entstand 1870 in Wagners Landhaus am Vierwaldstättersee. In der von Oliver Hilmes verfassten Biographie von Cosima Wagner lesen wir:

„Als sie am Morgen des 25. Dezember aufwachte, hörte sie eine Musik von intimer und berückender Zartheit. Richard stand mit einigen Musikern im Treppenhaus der Villa und brachte Cosima ein Geburtstagsständchen (sie feierte ihr Wiegenfest immer am Weihnachtstag, obwohl sie am Heiligabend das Licht der Welt erblickt hatte).  Diese Tribschener Treppenmusik erhielt später den Namen „Siegfried-Idyll“. Cosima: „Als sie verklungen, trat R. mit den fünf Kindern zu mir ein und überreichte mir die Partitur des  ‚Symphonischen Geburtstagsgrußes’– in Tränen war ich, aber auch das ganze Haus.“[1]

„Die Jubilarin ist tief gerührt, ebenso Nietzsche, der gerade auf Besuch weilt.“[2] schreibt Rudolf Reiser. An dem Tag waren genau vier Monate vergangen, seit sie verheiratet waren, und fast anderthalb Jahre nach der Geburt ihres einzigen Sohnes Siegfried. So beschreibt die symphonische Dichtung Esther Kreitschik: „Es ist in besonderer Weise Ausdruck von Verinnerlichung und einer zutiefst privaten, geradezu intimen Aura. Wagner malt zarte, glänzende Orchesterfarben und blickt mit fast kindlichen Augen in eine idyllische und schöne Welt.“ [3]

„„Siegfried-Idyll“: ein Gedicht zu Wagners Symphonischer Dichtung (Ladas Klassikwelt 72)“ weiterlesen

Der Schlauberger 43: Eine gelungene Co-Produktion – Voller Kompanie

Tritt den Sprachpanschern ordentlich auf die Füße! Gern auch unordentlich. Der Journalist und Sprachpurist Reinhard Berger wird unsere Kultur nicht retten, aber er hat einen Mordsspaß daran, „Wichtigtuer und Langweiler und Modesklaven vorzuführen“. Seine satirische Kolumne hat er „Der Schlauberger“ genannt.

von Reinhard Berger

Heute habe ich Schmerzen in Schulter, Knie & Co. In was? Schulter, Knie und Co. Aber erst, nachdem ich die Tagesmutter & Co. verabschiedet hatte. Vielleicht versuche ich es mal mit Ringelblume, Kamille und Co., damit ich mich wieder voll auf die Familie und Co. konzentrieren kann. „Der Schlauberger 43: Eine gelungene Co-Produktion – Voller Kompanie“ weiterlesen

CD-Rezension – wo der Ostwind wehte: Schöne, strahlende Welt

Peter Schreier
Grosses Rundfunkorchester Berlin
Robert Hanell
Berlin  Classics 0301746 BC

von Peter Sommeregger

Der Tenor Peter Schreier gehörte zu jenen Künstlern der DDR, die auch im Westen gefragt waren, und dort auch regelmäßig auftraten. Profitiert haben von dieser Zweigleisigkeit letztlich alle Beteiligten. Das Regime konnte sich sicher sein, dass ein Sänger, der eine Villa im Dresdner Nobelviertel Weisser Hirsch bewohnt, der DDR nicht den Rücken kehren würde.

Der Publikumsgeschmack war im Westen wie im Osten ähnlich, von einem populären Spitzensänger wollte man auch gerne neben klassischen Einspielungen Volkstümlicheres hören. Nachdem Schreiers Weihnachtslieder-LP zur erfolgreichsten Produktion der DDR-Geschichte avancierte, entstand diese, nun zum ersten Mal auf CD erscheinende Einspielung mehr oder minder bekannter Ohrwürmer. „CD-Besprechung, Peter Schreier, Grosses Rundfunkorchester Berlin, Robert Hanell, Schöne, strahlende Welt
klassik-begeistert.de“
weiterlesen