Puccini im wilden Westen: „La Fanciulla del West“ in Berlin

Anja Kampe (Minnie) und Ensemble. Foto: © Martin Sigmund

Giacomo Puccini, „La Fanciulla del West“
Staatsoper Unter den Linden Berlin, 16. Juni 2021

MUSIKALISCHE LEITUNG: Antonio Pappano
INSZENIERUNG: Lydia Steier

von Peter Sommeregger

Diese Oper Puccinis, ein relativ spätes Werk, gehört zu den eher selten gespielten Bühnenwerken des Komponisten. Vielleicht liegt es an dem ungewöhnlichen Stoff, der weit von dem üblichen „Boy- meets- Girl“- Klischee entfernt ist, vielleicht auch an der Sprödigkeit der Hauptpartien. Wer etwa die „Bohème“ liebt, wird mit dieser Oper wenig anfangen können. Dabei ist die Minnie eine der interessantesten Frauenfiguren Puccinis, die in ihrer Gebrochenheit schon an die Turandot denken lässt. „Giacomo Puccini, „La Fanciulla del West“,
Staatsoper Unter den Linden Berlin, 16. Juni 2021“
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DIE FREITAG-PRESSE – 18. JUNI 2021

Yajie Zhang, Plácido Domingo, Ailyn Pérez, Liparit Avatisyan, Keri-Lynn Wilson. Foto: Instagram

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
DIE FREITAG-PRESSE – 18. JUNI 2021

München
Plácido Domingo kehrt zurück: Darum freue ich mich auf Deutschland
Der Opern-Weltstar kehrt nach Deutschland zurück!
Plácido Domingo sang kurzfristig am 16. Juni in der Münchner Staatsoper die Partie des Giorgio Germont in „La Traviata“ – vor Publikum. Der Saal war zu einem Drittel mit etwa 700 Besuchern gefüllt. Es herrschte Masken-, aber keine Testpflicht.
Bild.de

Berlin
Quietschkommod: „Rheingold“-Premiere an der Deutschen Oper
Nach der Walküre kommt… Das Rheingold. Zumindest in diesen Zeiten, in denen die Pandemie Dramaturgien verwirbelt, als hätte Godard seine Finger im Spiel. Zu meiner eigenen Überraschung hat mir das kunterbunte Vorspiel der frei flottierenden Assoziationen besser gefallen als der vermurkste erste Tag. Ausführlich kann man meine Eindrücke im neuen VAN Magazin nachlesen.
https://hundert11.net/quietschkommod/

Deutsche Oper Berlin – Das Rheingold
Stimmenfest und Budenzauber
https://www.concerti.de/oper/opern-kritiken/deutsche-oper-berlin-das-rheingold-12-06-2021/

Wien
Wiener Staatsoper – Der Rosenkavalier. Tradition ohne Schlamperei
https://www.concerti.de/oper/opern-kritiken/wiener-staatsoper-der-rosenkavalier/

No more Mohr? Nevermore! Einlassungen zum „Rosenkavalier“, vor 52 Jahren und heute
Die Aufführung der Staatsoper war mehr als beachtlich. Aber einen wichtigen Mitwirkenden gibt es nicht mehr.
https://www.news.at/a/spitzentoene-no-mohr-nevermore-12128502

Wien/ Konzerthaus
Arcadi Volodos’ triumphaler Klavierabend
Im Wiener Konzerthaus begeisterte der russische Pianist mit Werken von Franz Schubert und Johannes Brahms.
Wiener Zeitung

Graz
Verloren oder nie gehabt… Oper Graz / The Corridor
DrehpunktKultur

Die Fanfare der Nationaloper
Carl Maria von Weber musste sich sehr sputen, um seinen „Freischütz“ fertigzustellen. Vor 200 Jahren war in Berlin die Uraufführung.
https://www.fr.de/kultur/musik/die-fanfare-der-nationaloper-90808228.html

Elektroschocks als Vorahnung elektronischer Musik
Atze-Produktion „Beethoven – ein Leben“ auf dem Parkdeck der Deutschen Oper Berlin
Neue Musikzeitung/nmz.de

München
Kollegengespräch: Plácido Domingo an der Bayerischen Staatsoper (Podcast)
mediathek/podcast

Bayreuth
Jeder kann Siegfried sein: Bayreuther Festspiele 2021
In knapp fünf Wochen starten die Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth. Die Erwartungen sind groß, aber die Pandemie sorgt weiterhin für Unsicherheit.
https://www.dw.com/de/bayreuth-2021/a-57932530 „DIE FREITAG-PRESSE – 18. JUNI 2021“ weiterlesen

DIE DONNERSTAG-PRESSE – 17. JUNI 2021

Goldener Saal, Musikverein Wien. Foto: © Wolf-Dieter Grabner

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DIE DONNERSTAG-PRESSE – 17. JUNI 2021

Bregenzer Festspiele sagen Konzert-Theater „Beethoven goes Africa“ ab
Aufgrund der aktuellen Einreisebestimmungen für Personen aus Südafrika.
Wiener Zeitung

#MeToo erschüttert El Sistema
Ein mächtiges System fördert Musiker und sexuelle Gewalt. El Sistema ermöglicht Kindern in Venezuela eine musikalische Ausbildung. Das krisengebeutelte Land blickt stolz auf das erfolgreiche, soziale Projekt. Nach einer Welle von #MeToo-Fällen in Venezuela äußern sich nun auch immer mehr Musikerinnen und Musiker mit dem Vorwurf, innerhalb von El Sistema sexuellen Missbrauch erfahren zu haben. BR-KLASSIK hat mit ehemaligen Mitgliedern von El Sistema gesprochen.
BR-Klassik.de

Wien
Musikverein: Schönes Philharmonisches mit Dirigent Jakub Hrůša
Wiener Philharmoniker opulent und romantisch bei Smetanas „Mein Vaterland“
Der Standard.at

Wien
„Pierrot lunaire“ bei den Festwochen (Vorbericht)
https://oe1.orf.at/artikel/685346/Pierrot-lunaire-bei-den-Festwochen

Graz
Stark wie Shakespeares „Sturm“: Saisonende an der Grazer Oper – Bezahlartikel
https://www.diepresse.com/5994305/stark-wie-shakespeares-sturm-saisonende-an-der-grazer-oper

Berlin
Ring auf der Flucht
Man werde „den Tod dieser Kunstform gemeinsam feiern“, sagte Regisseur Stefan Herheim vor der Premiere seines „Rheingold“ in Berlin https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/ring-auf-der-flucht

München
Komponist Aperghis erhält hoch dotierten Musikpreis
Wiener Zeitung

Frankfurt
Anna Lucia Richter beim Liederabend in der Oper Frankfurt: Lieber bleib’ ich hier, bleib’ ich ewig hier
Frankfurter Rundschau

Leipzig
Vierzig Tage an einem: Bachs Messias beim Bachfest Leipzig
bachtrack.com

Düsseldorf
Vor der Premiere von „Tristan und Isolde“ : Hier ist der Abstand sogar komponiert
Die Rheinoper zeigt Wagners „Tristan und Isolde“ als musikszenisches Experiment. Teile des Orchesters werden auf der Bühne sitzen. Die drei Akte sind auf drei Abende verteilt.
RP-online.de „DIE DONNERSTAG-PRESSE – 17. JUNI 2021“ weiterlesen

Sommereggers Klassikwelt 92: 200 Jahre Freischütz

Als sich am 18. Juni 1821 der Vorhang im von Schinkel neu erbauten Schauspielhaus am Gendarmenmarkt in Berlin hob, war es für die Uraufführung einer neuen Oper von Carl Maria von Weber. „Der Freischütz“ war der Titel des Werkes und griff in seinem Libretto eine alte Volkssage auf.

von Peter Sommeregger

Der Stoff, die Musik, der Komponist und Librettist, alles war Deutsch, und das war für die Oper der damaligen Zeit, die italienisch und französisch dominiert war, völlig neu. Nicht zu Unrecht sprach man später von der Geburtsstunde der Deutschen Oper. Für den großen Erfolg des Werkes sorgte aber die mitreißende Musik Webers, der damit sein bedeutendstes Werk geschaffen hatte. „Sommereggers Klassikwelt 92: 200 Jahre Freischütz“ weiterlesen

DIE MITTWOCH-PRESSE – 16. JUNI 2021

DAS RHEINGOLD, Regie: Stefan Herheim, Premiere: 12.6.2021, Foto: © Bernd Uhlig

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DIE MITTWOCH-PRESSE – 16. JUNI 2021

Berlin
Premiere an der Deutschen Oper Berlin: Uninspiriertes Rheingold
Deutschlandfunk.de

Kritik – „Rheingold“ an der Deutschen Oper Berlin: Viel Durcheinander, aber wenig Sinn
BR.Klassik.de

Berliner Philharmoniker in der neuen Saison: Waldbühne, Odessa und Zukunftsgedanken
https://www.rbb24.de/kultur/beitrag/2021/06/berliner-philharmoniker

„Das Spiel drum kann ich nicht sparen!“: Das Rheingold an der Deutschen Oper Berlin
bachtrack.com

München
Der Kampf des Pianisten
Alexander Melnikov bremst Pablo Heras-Casado
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/kurzkritik-der-kampf-des-pianisten-1.5321582 „DIE MITTWOCH-PRESSE – 16. JUNI 2021“ weiterlesen

Ladas Klassikwelt 74: Chopin für unterwegs

von Jolanta Łada-Zielke

Viele von uns haben abenteuerliche Ausflüge erlebt. Ich reise am häufigsten auf relativ kurzer Strecke zwischen Deutschland und Polen. Niemals hätte ich gedacht, dass ich gezwungen sein würde, auf dieser Route zu übernachten. Am vergangenen Freitag, 11. Juni, sollte ich von Krakau nach Hamburg mit Zwischenlandung in Warschau zurückfliegen und gegen Abend am Ziel sein, um das Eröffnungskonzert des 3. Chopin-Festivals sehen zu können. Zwar wurde die Veranstaltung online übertragen, aber ich hatte in Polen mein Smartphone als einzige Kontaktmöglichkeit mit Internet dabei. Am liebsten hätte ich gemütlich vor meinem Computerbildschirm gesessen und so wollte ich die Aufführung von Professor Hubert Rutkowski und Severin von Eckardstein, die Klavierduette spielen würden, genießen. „Ladas Klassikwelt 74: Chopin für unterwegs“ weiterlesen

Cecilia Bartoli kredenzt Bravourarien mit Bart

DVD-Rezension: Georg Friedrich Händel, ARIODANTE

Les Musiciens du Prince-Monaco
Gianluca Capuano

Unitel  802408

„Kaum zu glauben, wie originell und kurzweilig Barockoper sein kann!“

von Peter Sommeregger

Dieser Mitschnitt von den Salzburger Pfingstfestspielen 2017 macht nun auch einem breiten Publikum diese erfolgreiche Produktion zugänglich.

Händels Oper um die schottische Königstochter Ginevra und den Ritter Ariodante, deren Verbindung durch eine Intrige beinahe verhindert wird, sich aber schließlich doch zu einem versöhnlichen Happy-End entwickelt, ist geradezu gespickt mit virtuosen Bravourarien. Entsprechend gefordert sind die Protagonisten, die alle zu Höchstleistungen auflaufen. „DVD-Rezension: Georg Friedrich Händel, ARIODANTE.
Les Musiciens du Prince-Monaco Gianluca Capuano“
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Unstillbarer Lebensdurst bis zum bitteren Verhängnis: Elsa Dreisig brilliert in Jules Massenets Hamburger „Manon“

Elsa Dreisig als Manon, © 2021, Foto: Brinkhoff/Mögenburg

Jules Massenet, „Manon“
Hamburgische Staatsoper, 12. Juni 2021

Premiere 24. Januar 2021, LiveStream – 2. Juni 2021, Großes Haus

Nur strahlende Gesichter bei Mitwirkenden und Publikum! Da war es tatsächlich vollbracht – der Transfer vom LiveStream in die reale Welt der Oper: eine sensationelle „Manon“ an der Hamburgischen Staatsoper vor einem wirklichen, anwesenden Publikum!

von Dr. Holger Voigt

Dieses war zwar Pandemie-bedingt reichlich ausgedünnt auf Distanz platziert, doch trat dieser Umstand nicht nachteilig in Erscheinung, sieht man einmal von ausbleibenden spontanen Publikumsreaktionen ab, was allerdings auch dem musikalischen Duktus Massenets melodischer Struktur geschuldet ist (kaum Gelegenheit für einen Zwischenapplaus). „Jules Massenet, „Manon“,
Hamburgische Staatsoper, 12. Juni 2021“
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Der Rest ist Schweigen

Florian Pohl (Horvendel), Anna Laudere (Ophelia), Alexandr Trusch (Hamlet), Hélène Bouchet (Geruth), Félix Paquet (Fenge), Christopher Evans (Koller, Fortinbras), Ivan Urban (Polonius), Nicolas Gläsmann (Horatio) (Foto: R. Wegner)

Hamlet 21, Ballett von John Neumeier
Hamburg Ballett, 14. Juni 2021

„Für wen sollten wir Empathie empfinden? Für Hamlet? Der sein ererbtes Land einer fremden Macht hinterlässt? Der sich auf seine eigene Befindlichkeit zurückzieht? Vielleicht ist das auch eine Sicht auf unsere Zeit. Neumeier stellt im Stück die Frage, ob wir für die Taten unserer Väter verantwortlich sind; aber auch seine Antwort lautet nur: Der Rest ist Schweigen.“

von Ralf Wegner

Hamlets Vater wird ermordet, von dessen Bruder, offensichtlich mit Billigung der Mutter. Rache ist Hamlets Motiv. Ein Thema, welches bereits in der Antike abgehandelt wurde. Von Aischylos, dort rächt Orest seinen ermordeten Vater an der eigenen Mutter und deren Liebhaber. Er selbst wird danach von den Erynnien verfolgt. Ganz so stringent wie das Drama von Aischylos oder die das Thema aufnehmende Oper Elektra von Richard Strauss ist Shakespeares Hamlet nicht. Das Theaterstück lebt eher vom Verzögern, als vom Handeln. Das Personenregister ist lang. In Erinnerung bleiben aber nur Hamlet, der mit einem Totenschädel monologisiert und eine depressive, schließlich ins Wasser gehende Ophelia. „Hamlet 21, Ballett von John Neumeier,
Hamburg Ballett, 14. Juni 2021“
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Spiel mir das Lied von der Liebe

Grigory Shkarupa (Jake Wallace) und Ensemble. Foto: © Martin Sigmund

Puccinis „La fanciulla del West“ in der Berliner Staatsoper

Ein bisschen Wildwest-Romantik darf schon sein: In gelb, orange und braun leuchtet die Prärie, die riesige Leuchtreklame einer Nackttänzerin verspricht das erotische Paradies, neben einem ausgestopften Bison und einer Imbissbude tanzt, sauft und zockt eine Meute aggressiver Männer mit Cowboy-Hüten.

von Kirsten Liese

Die Berliner Staatsoper bringt als erste Premiere, die wieder ein Publikum erleben darf, Puccinis selten gespielte Oper „La fanciulla del West“. Zu erleben ist ein allemal spannender Opernkrimi, an dessen Ende man sich verwundert fragt, warum er noch heute ein Schattendasein in den Spielplänen fristet. Dass er arm ist an lyrischen  Arien, mag eine Erklärung dafür geben, der Reiz aber liegt in einer ungeheuren Dramatik und Klangwelt, die bereits an die eisige „Turandot“ rührt. „Giacomo Puccini, La fanciulla del West,
Staatsoper Unter den Linden Berlin“
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