Herbert Blomstedt schenkt sich Bruckners 9. Symphonie zum 97. Geburtstag

Herbert Blomstedt
Bamberger Symphoniker

Bruckner IX
Accentus music acc 10661
Blu-ray-Besprechung:

von Peter Sommeregger

Kaum ein Musiker hat bisher mit deutlich über 90 Jahren noch aktiv musiziert, der schwedisch-amerikanische Dirigent Herbert Blomstedt ist auch in dieser Hinsicht ein Ausnahmekünstler. Geschätzt und verehrt von sämtlichen bedeutenden Orchestern der Welt hat sich der charismatische Dirigent schon fast zu einer Kultfigur entwickelt. „CD-Besprechung: Herbert Blomstedt, Bamberger Symphoniker
klassik-begeistert.de, 14. April 2025“
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Wenig Schmalz, viel Kapellmeisterei: Christian Thielemann führt „Arabella“ mit chirurgischer Präzision

Christian Thielemann © Matthias Creutziger

Für die erste Vorstellung: technisch top! Dirigent Christian Thielemann beweist: 100 Prozent Kapellmeisterei. In puncto Energie bleibt viel Luft nach oben – auch wenn „Arabella“ von Richard Strauss dem Staatsopernorchester nur Smalltalk anbietet. Ein Konversationsstück mit seidenweichem Orchester-Geplätscher. Camilla Nylund und Michael Volle punkten mit enormer Präsenz, lassen aber eines vermissen: Emotion!

Arabella
Musik von Richard Strauss
Libretto von Hugo von Hofmannsthal

Wiener Staatsoper, 13. April 2025

von Jürgen Pathy

Der Beweis musste her: Bei der ersten Vorstellung, ohne Orchesterprobe, kann niemand groß glänzen. Christian Thielemann hat zwar alles sauber im Griff: Die Balance stimmt, kein Sänger wird zugedeckt. Die einzelnen Orchesterstimmen exzellent hervorgehoben – etwa die Oboe, die Arabella bei ihrem ersten Auftritt einführt. Etwas langatmig ist diese „Arabella“ in Summe aber geworden. „Richard Strauss, Arabella
Wiener Staatsoper, 13. April 2025“
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Christian Thielemann feiert Arabella an die Strauss-Spitze

Camilla Nylund (Arabella) und Michael Volle (Mandryka) © Michael Pöhn/Wiener Staatsoper

Ein umjubeltes Gesangsensemble um Camilla Nylund und Michael Volle sowie ein umschlingender Orchesterklang bringt das Haus am Ring in schwungvolle Walzer-Stimmung. Thielemanns umjubelter Strauss-Zauber wirkt auch mit Arabella, zurecht war selbst die Wiener Staatsoper völlig aus dem Häuschen!

Arabella
Musik von Richard Strauss
Libretto von Hugo von Hofmannsthal

Wiener Staatsoper, 13. April 2025

von Johannes Fischer

Seit der letzten Arabella an diesem Haus hat man hier immerhin 19 Rosenkavaliere, 18 Elektras und ganze 32 Salomes auf die Bühne gebracht. Nun ja, über das Werk kann man sich in der Tat streiten, nicht aber über diese sensationelle musikalische Darbietung, die im Orchester wie auf der Bühne einem begeisternden Triumphzug der Strauss-Oper gleichkam! „Richard Strauss, Arabella
Wiener Staatsoper, 13. April 2025“
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Gesangswettbewerb auf der Wartburg: 10 Punkte gehen an Klaus Florian Vogt als Tannhäuser

Klaus Florian Vogt ©️ Harald Hofmann

 “Zu viel, zu viel” sind die ersten Worte, die Tannhäuser singt. Am Schluss der Oper möchte man als Zuschauer antworten: “Noch mehr, noch mehr”! Von solch einer großartigen musikalischen Aufführung kann man eigentlich nicht genug bekommen. An der Deutschen Oper Berlin triumphiert Klaus Florian Vogt im Sängerwettstreit als Tannhäuser in einer musikalisch hochklassigen Aufführung, zu deren Erfolg auch Elisabeth Teige und Samuel Hasselhorn sowie der Dirigent John Fiore beitragen.


Richard Wagner (1813-1883)
Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg
Romantische Oper in drei Aufzügen – Dresdner Fassung
Uraufführung am 19. Oktober 1845 in Dresden
Premiere an der Deutschen Oper Berlin am 30. November 2008

Musikalische Leitung: John Fiore
Inszenierung: Kirsten Harms
Bühne & Kostüme: Bernd Damovsky


Orchester der Deutschen Oper Berlin
Chor und Extra-Chor der Deutschen Oper Berlin (Einstudierung: Jeremy Bines)

Deutsche Oper Berlin, 13. April 2025

von Jean-Nico Schambourg

Klaus Florian Vogt als Titelheld fesselt die Zuhörer vom ersten Ton an. Mühelos schwebt seine Tenorstimme durch den Saal und erobert nicht nur das Herz von Elisabeth, sondern auch die Herzen der Zuhörer.

 Man kennt und bewundert seinen Lohengrin, dem Vogts helle Stimme einen androgynen mystischen Klang gibt. Dass diese Tenorstimme aber auch männlich erotische Farben enthält, zeigt der Sänger hier in seiner Darstellung vom Ritter und Dichter. Alle Gefühlswelten Tannhäusers weiß Vogt stimmlich hervorragend umzusetzen: Verzweiflung, Liebe, Abscheu, Ironie, Wut…

„Richard Wagner, Tannhäuser
 Deutsche Oper Berlin, 13. April 2025“
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Schreckensszenarien und starke Empfindungen vermitteln Spannung bei Verdis Requiem 

Verdi-Requiem

Giuseppe Verdi: Messa da Requiem

Stefan Geiger   Dirigent

Catherina Witting    Sopran
Anna-Maria Torkel    Mezzosopran
Seungwoo Simon Yang    Tenor
Norman Garrett    Bass

Landesjugendorchester Bremen

Projektchor:  Chor der Friedenskirche, Elysion Paul-Gerhardt-Kirche und Kantorei Rissen

Bremer Konzerthaus Die Glocke, 13. April 2025

von Dr. Gerd Klingeberg

Wenngleich das Landesjugendorchester Bremen in der Vergangenheit wiederholt mit beachtlichen Aufführungen punkten konnte, schien Verdis großes „Requiem“ doch ein reichlich ambitioniertes Vorhaben zu sein. „Giuseppe Verdi, Messa da Requiem
Bremer Konzerthaus Die Glocke, 13. April 2025“
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Das wird wunderbar: Die Wiener Staatsoper präsentiert die Spielzeit 2025/2026

Bogdan Roščić, Wiener Staatsoper © M. Pöhn

Die Spielzeit 2025/2026 bringt uns Klassikbegeisterten fünf Opernpremieren, zwei Balletpremieren und eine Ballettgala. Gemeinsam mit den acht Wiederaufnahmen werden insgesamt mehr als fünfzig Opern auf die Bühne kommen. Es dürfte nicht viele Opernhäuser geben, die ihr Publikum mit einer so gewaltigen Auswahl verwöhnen.

Präsentation der Spielzeit 2025/2026
Moderation: Bogdan Roščić

Wiener Staatsoper, 13. April 2025, 11h

von Dr. Rudi Frühwirth

Die Matinee begann höchst schwungvoll mit der Ouverture zur Verkauften Braut von Bedřich Smetana, einem Paradestück eines jeden Opernorchesters. Das Orchester der Wiener Staatsoper, geleitet von Patrick Lange, machte so richtig Lust auf die Premiere, die am 28. September 2025 über die Bühne gehen wird. „Spielzeit 2025/2026
Wiener Staatsoper, 13. April 2025“
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DIE MONTAG-PRESSE – 14. APRIL 2025

Parsifal Archiv © Ruth Walz

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MONTAG-PRESSE – 14. APRIL 2025

Berlin/Staatsoper
Pape, Schager, Baumgartner: Der Berliner Festtags-Parsifal wartet mit der denkbar besten Besetzung auf!
Ein großes Sängerfest galt es also zu erleben, das in der Exzellenz keineswegs selbstverständlich ist. Das größte Glanzlicht dieser Produktion ist und bleibt René Pape als Gurnemanz. Mittlerweile 60 Jahre alt ist er und singt diese hoch anspruchsvolle Partie, die er im ersten Akt in weiten Teilen fast allein bestreitet, seit der Premiere vor zehn Jahren mit unverändert mächtiger Stimmgewalt, noch dazu so textverständlich, dass man jedes Wort versteht.
Von Kirsten Liese
Klassik-begeistert.de

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Pape, Schager, Baumgartner: Der Berliner Festtags-Parsifal wartet mit der denkbar besten Besetzung auf!

Parsifal Archiv © Ruth Walz

Ein großes Sängerfest galt es also zu erleben, das in der Exzellenz keineswegs selbstverständlich ist. Das größte Glanzlicht dieser Produktion ist und bleibt René Pape als Gurnemanz. Mittlerweile 60 Jahre alt ist er und singt diese hoch anspruchsvolle Partie, die er im ersten Akt in weiten Teilen fast allein bestreitet, seit der Premiere vor zehn Jahren mit unverändert mächtiger Stimmgewalt, noch dazu so textverständlich, dass man jedes Wort versteht.

Richard Wagner
Parsifal

Musikalische Leitung: Philippe Jordan
Berliner Staatskapelle

Inszenierung und Bühne: Dmitri Tcherniakov
Kostüme: Elena Zayetseva

Staatsoper Unter den Linden, 12. April 2025

von Kirsten Liese

Draußen stehen Leute, die keine Karte mehr suchen wie in früheren Jahren, sondern eine verkaufen wollen. Das hatte ich so in Barenboims Zeiten nicht erlebt.

Ein starbesetzter Parsifal, der an den österlichen Berliner Festtagen nicht ausverkauft ist – wie kann das sein?! „Richard Wagner, Parsifal
Staatsoper Unter den Linden, 12. April 2025“
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„Die Perlen der Cleopatra“ erzählen von Liebe am Nil und anderen Katastrophen

© Iko Freese / drama-berlin.de

Wäre es doch möglich, die blutigen Konflikte auf der Welt so zu lösen, wie in dieser Operette: Nicht auf dem Schlachtfeld, sondern im Boudoir! Der Friede würde besiegelt und begossen werden mit einem kühlen Bier. Vorzugsweise mit  Berliner Dosenbier. Das wärs doch!

Eine der schrägsten Operetten der Ära Barrie Koskys ist zurück. Mit Dagmar Manzel als Königin vom Nil, die wegen der Kunst ihrer sprachlichen Nuancen wirklich eine Königin ist.

DIE PERLEN DER CLEOPATRA
Operette von Oscar Straus
Libretto von Julius Brammer und Alfred Grünwald

Uraufführung im Theater an der Wien am 17. November 1923
Premiere in der Komischen Oper Berlin am 3. Dezember 2016

Inszenierung: Barrie Kosky
Choreografie: Otto Pichler
Kostüme: Victoria Behr

Musikalische Leitung: Adam Benzwi

Es spielt das Orchester der Komischen Oper Berlin

Komische Oper Berlin im Schillertheater, 12. April 2025 (Wiederaufnahme)

von Ralf Krüger

Wäre das ein Film, einer dieser Lustspielfilme der 50er- oder frühen 60er-Jahre, hätte man aus diesem Stoff eine Klamotte gemacht. Bei all den Turbulenzen im Stück, bei der Hektik und schnellen Abfolge der Handlung eine logische Konsequenz. Aber dies hier ist Theater und bedeutet harte Arbeit – und wie es Barrie Kosky inszeniert hat, bedeutet es Schwerstarbeit. Die „Perlen“ bieten so viel punktgenauen Witz, da darf niemand schlafen oder seinen Einsatz verpassen, sonst verpufft der Spaß. „Oscar Straus, Die Perlen der Cleopatra
Komische Oper im Schillertheater, 12. April 2025 (Wiederaufnahme)“
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Lübeck würdigt Martin und erfrischt mit Schubert

7. Symphoniekonzert HL Schluss applaus, Photo Julia Pabst

„Ich fürchtete, daß dieses Stück nur eine instrumentale Kuriosität bleiben würde“, schrieb Frank Martin 1950 über seine vier Jahre zuvor uraufgeführte „Petite Symphonie Concertante“, und arbeitete die Besetzung zeitweilig komplett um. Unnötig, wie sich herausstellen sollte, denn die Komposition schlägt die Zuhörer sofort in ihren Bann – wenn sie so dargeboten wird, wie in Lübeck. Und wer meinte, Schuberts „Große C-Dur“ schon oft genug gehört zu haben, wurde aufs Freudigste eines Besseren belehrt.

7. Symphoniekonzert

Frank Martin, „Petite Symphonie Concertante“ für Harfe, Cembalo, Klavier und zwei Streichorchester

Franz Schubert,
Symphonie C-Dur D 944

Stefan Vladar, Dirigent

Johanna Jung, Harfe
Alexandra Nepomnyashchaya, Cembalo
Youngho Park, Klavier

Philharmonisches Orchester der Hansestadt Lübeck

Musik- und Kongresshalle, Lübeck, 13. April 2025

von Dr. Andreas Ströbl

Auch beim 7. Symphoniekonzert in der Lübecker Musik- und Kongresshalle am 13. April 2025 war ein Stück des Schweizer Komponisten Frank Martin zu hören, dessen 50. Todestag im Vorjahr begangen und entsprechend gewürdigt wurde. Nach seiner „Tristan“-Bearbeitung, „Der Zaubertrank“, die am 15. März im Theater Lübeck bejubelte Premiere feierte, gab es nun eine kleine Symphonie von ihm mit absolut ungewöhnlicher Besetzung. „7. Symphoniekonzert, Frank Martin und Schubert
MUK, Lübeck, 13. April 2025“
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