"La Strada": Dreiecksgeschichte im Staatstheater am Gärtnerplatz – dieses Ballett lässt keinen kalt

Foto: Marie-Laure Briane (c)
Staatstheater am Gärtnerplatz, München,
23. September 2018
La Strada, Ballett
von Marco Goecke nach dem gleichnamigen Film von Federico Fellini
Buch von Federico Fellini und Tullio Pinelli
Musik von Nino Rota

von Barbara Hauter

Ein Körper wie Michelangelos David. Die Hände riesenhafte Pranken, zum Zerreißen gespannte Armmuskeln. Zampanó, der kettensprengende Schausteller, ist geballte Männlichkeit. Özkan Ayik tanzt ihn ausdrucksstark. Doch seine Bewegungen irritieren: Der Muskelbepackte zuckt, scheint wie gefangen in seinem riesenhaften Körper, hebt seine Arme wie ein Ertrinkender. Eine Dreiecksgeschichte entspinnt sich zwischen ihm, dem Mädchen Gelsomina (Verónica Segovia) und  Matto, dem Seiltänzer (Javier Ubell).

Neben dem brutalen Kerl verschwindet das Mädchen fast, tanzt ebenso zuckend, hektisch mit den Händen gestikulierend. Als würden Chiffren in den Raum geschrieben. Nur der Seiltänzer bewegt sich im klassischen Sinne tanzend, fliegt in großen Sprüngen leichtfüßig über die Bühne. Doch er ist dabei fast flüchtig. Auch er irritiert.  Allen fehlt Verbindung – zu sich selbst, zu einander und zum Boden. „La Strada, Ballett,
Staatstheater am Gärtnerplatz, München“
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Die Staatskapelle Halle glüht sinnlich mit Richard Strauss

Foto: (c) Falk Wenzel
Georg-Friedrich-Händel-Halle, Halle (Saale), 24. September 2018.

Ariane Matiakh,  Leitung und Violine, Ana Maria Labin, Sopran, Staatskapelle Halle, Werke von Richard Strauss

von Guido Müller

Kurzfristig übernahm die zur Saison 2019/20 berufene neue Generalmusikdirektorin Ariane Matiakh das Programm des erkrankten Nikolaj Szeps-Znaider mit Werken von Richard Strauss im sehr gut besuchten ersten Sinfoniekonzert der Staatskapelle Halle. Von der Sinfonischen Dichtung Don Juan des jungen Strauss über den Schlussgesang der Gräfin aus der letzten Oper „Capriccio“ und den Tanz der sieben Schleier aus der frühen Oper „Salome“ bis zu der abschließenden von Strauss selbst 1945 erstellten Tanzsuite aus „Der Rosenkavalier“ bewies die Französin Ariane Matiakh glänzend ihre hervorragende Eignung im souveränen Umgang mit dem Riesenapparat des Orchesters. Wie meinte ein Besucher zu Recht: „Die bringt frischen Wind ins Orchester!“ „Werke von Richard Strauss, Ariane Matiakh, Ana Maria Labin, Staatskapelle Halle,
Georg-Friedrich-Händel-Halle, Halle (Saale)“
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Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden: Die DIENSTAG-PRESSE – 25. SEPTEMBER 2018

Foto: Hans Jörg Michel (c)
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden: Die DIENSTAG-PRESSE – 25. SEPTEMBER 2018

Zürich
Wir töpfern uns eine Oper: Schreker-Premiere in Zürich
Mit den «Gezeichneten» von Franz Schreker startet das Opernhaus Zürich mutig in die neue Spielzeit. Doch weder die Regie von Barrie Kosky noch der Dirigent Vladimir Jurowski lassen sich tiefer auf das komplexe Stück ein
Neue Zürcher Zeitung

Ableitung der Ableitung: Franz Schrekers „Die Gezeichneten“ an der Oper Zürich
Neue Musikzeitung/nmz.de

Wien/ sirene Operntheater im Reaktor
Massenmörder und Heilige – „Jeanne & Gilles“, Reaktor, 2. Aufführung
Das um neue Spielstätten nie verlegene sirene Operntheater lotst das Publikum diesmal nach Hernals in den „Reaktor“ und befeuert die „kulturelle Kernspaltung“ mit einer Geschichte aus dem Hundertjährigen Krieg: „Jeanne & Gilles“ erzählt von der Beziehung zwischen der Jungfrau von Orleans und ihrem Kampfgefährten Gilles de Rais.
http://www.operinwien.at/werkverz/descamps/ajeanne.htm

Sirene Operntheater zeigt „Jeanne & Gilles“ als Kampfgefährten
Die Oper verquickt die Schicksale von Jeanne d’Arc und Gilles de Rais – mit Schlagseite zum Kindermärchen – derstandard.at/2000087920084/Sirene-Operntheater-zeigt-Jeanne-Gilles-als-Kampfgefaehrten
Der Standard

Berlin
Staatsoper Unter den Linden: Frau mit Schlagschatten
Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal haben diese große Märchenoper als ihre persönliche „Zauberflöte“ und ihr opus magnum verstanden. Die Rezeptionsgeschichte des 1919 in Wien uraufgeführten Werkes verlief allerdings schleppend. Das Publikum empfand die Geschichte der Tochter des Geisterkönigs Keikobad und ihrer Wandlung zu einem fühlenden, mitleidigen Menschen als zu kompliziert und versponnen.
In jüngerer Zeit hat sich das Werk, das reich an wunderbaren musikalischen Einfällen ist, mehr und mehr durchgesetzt. Die Berliner Staatsoper Unter den Linden zeigt es in einer Inszenierung von Klaus Guth, die im letzten Jahr im Schillertheater ihre Premiere hatte. Der Regisseur inszeniert die gesamte Handlung als Traumvision der Kaiserin, die über weite Strecken im Bett eines Kranken- oder Irrenhauses liegt. Dieser – keineswegs neue – Einfall führt aber den Sinngehalt des Werkes komplett ad absurdum. War alles nur ein Traum, so ist der humanitäre, schöne Grundgedanke des Textes verloren.
Peter Sommeregger berichtet aus der Staatsoper Unter den Linden.
Berlin/ Staatsoper
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Eine Reise durch das Menschenleid, das Leben und den Tod: Der große Peter Mattei singt Schubert in Stockholm

Foto: (c) Jan-Olav Wedin
Grünewaldsalen, Konserthuset, Stockholm,
18. September 2018
Franz Schubert, Winterreise
Peter Mattei, Bariton
Lars David Nilsson, Klavier

von Yehya Alazem

Franz Schubert vollendete die Winterreise in den letzten Monaten seines kurzen Lebens. Die Vertonungen der 24 Gedichte von Wilhelm Müller haben eine Gefühlstiefe und eine psychologische Kraft, die wenige andere Werke dieser Gattung bieten.

Zusammen mit den Zyklen Die schöne Müllerin und Schwanengesang gilt die Winterreise als Höhepunkt der Gattung des Liederzyklus’ sowie des Kunstliedes. Technisch als auch interpretatorisch stellt jedes einzelne Lied eine große Herausforderung für Sänger und Pianisten dar.

Der im Norden Schwedens geborene Peter Mattei gehört heute zu den besten Baritonen der Opernwelt. Seine Interpretationen von Rollen wie Don Giovanni, Amfortas, Wolfram und Billy Budd sind weltweit bekannt und gefragt. An diesem Abend zeigt er auch, dass er die Kunst des Lieds mit Bravour beherrscht. „Peter Mattei, Bariton, Lars David Nilsson, Klavier,
Grünewaldsalen, Konserthuset, Stockholm“
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Chopin Dances in Hamburg: Der polnische Nationalheld hätte wohlwollend geschmunzelt

Staatsoper Hamburg, 20. September 2018
Hamburg Ballett, Chopin Dances
Zwei Ballette von Jerome Robbins

Ein Gastbeitrag von Teresa Grodzinska

Warum zwei? Und warum in der verkehrten Reihenfolge? Erst “Dances at a Gathering” von 1969 und nach der Pause “The Concert” von 1953? Nun, die Länge der einzelnen Ballette reicht nicht für einen ganzen Abend, wie man ihn hier kennt. Auf dem Broadway wahrscheinlich schon, dort laufen im Vorprogramm Sketche und Gesangseinlagen von wenig bekannten Künstlern. Aber wir sind zu Gast in der Staatsoper der Freien und Hansestadt Hamburg – im Hamburg Ballett von John Neumeier.
„Hamburg Ballett, Chopin Dances,
Staatsoper Hamburg“
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Funkelnder Rohdiamant in der Hamburger Kammeroper: Anna Rabe, Sopran

Foto: J. Flügel, Hamburger Kammeroper (c)
Hamburger Kammeroper, 21. September 2018
Giuseppe Verdi, Rigoletto

 von Birgit Kleinfeld

Ähnlich wie bei einem Hotel macht allein ein Vordach auf die Existenz des Allee-Theaters mitten zwischen Altbau-Wohnhäusern an der Max-Brauer-Allee 76 in Hamburg-Altona aufmerksam. Doch verstecken muss sich dieses Haus ganz sicher nicht. Es ist ein Kleinod, ein Garant für gute Qualität für ein geringes Budget.

Ein Beweis? Die Premiere von Giuseppe Verdis „Rigoletto“, die von den mehr als 200 Besuchern im ausverkauften Haus klatschend, jubelnd und trampelnd gefeiert wurde. „Giuseppe Verdi, Rigoletto,
Hamburger Kammeroper“
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Staatsoper Unter den Linden: Frau mit Schlagschatten

Foto: Hans Jörg Michel
Richard Strauss
, Die Frau ohne Schatten
Staatsoper Unter den Linden, Berlin, 23. September 2018
Inszenierung, Claus Guth 
Bühne / Kostüme, Christian Schmidt
Musikalische Leitung, Simone Young
Der Kaiser, Simon O‘Neill
Die Kaiserin, Camilla Nylund
Die Amme,  Michaela Schuster
Der Geisterbote, Boaz Daniel
Barak,  Michael Volle
Baraks Frau, Elena Pankratowa

von Peter Sommeregger

Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal haben diese große Märchenoper als ihre persönliche „Zauberflöte“ und ihr opus magnum verstanden. Die Rezeptionsgeschichte des 1919 in Wien uraufgeführten Werkes verlief allerdings schleppend. Das Publikum empfand die Geschichte der Tochter des Geisterkönigs Keikobad und ihrer Wandlung zu einem fühlenden, mitleidigen Menschen als zu kompliziert und versponnen. „Richard Strauss, Die Frau ohne Schatten, Simone Young, Michael Volle, Camilla Nylund,
Staatsoper Unter den Linden, Berlin“
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Die MONTAG-PRESSE – 24. SEPTEMBER 2018

Foto: Maxim Schulz (c)
Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden: Die MONTAG-PRESSE – 24. SEPTEMBER 2018

London
Opernhaus Covent Garden : Wie ein Ozeandampfer des Art déco
Das Londoner Opernhaus Covent Garden bemüht sich schon lange das Etikett „elitär“ abzustreifen. Durch einen umfangreichen Umbau soll nun ein neues Publikum angelockt werden.
Frankfurter Allgemeine

Brüssel
Castellucci-Pleite mit „Die Zauberflöte“
Zauberflöte“ in Brüssel : Er prahlt, die Blindheit zu verkünden. Romeo Castellucci beerdigt in Brüssel Mozarts „Zauberflöte“ unter der musikalischen Leitung von Antonello Manacorda.
Frankfurter Allgemeine

Eupenerin Lorena Dürnholz steht in Brüssel auf der Opern-Bühne
In der Brüsseler Oper „La Monnaie“ fand am Dienstagabend die Premiere von Mozarts „Die Zauberflöte“ statt. Die Produktion steht im Zeichen einer neuen Perspektive. Unter anderem, weil fünf blinde Frauen und fünf Männer mit schweren Verbrennungen sich selbst verkörpern – darunter Lorena Dürnholz aus Eupen.
https://www.grenzecho.net/region/eupener-land/eupen/eupenerin

München/ Gärtnerplatztheater
„My Fair Lady“ in München: Amüsieren erlaubt – ein Fingerhut voll Glück
Wenn man nach einem Musicalbesuch vergnügt zur Straßenbahn tanzt und dabei die gerade gehörten Melodien vor sich hin summt, dann haben die Theatermacher alles richtig gemacht. Beim Musicalklassiker My Fair Lady, den das Münchner Gärtnerplatztheater 2018 neu inszeniert hat, ist das gelungen: Beschwingt und elegant wird rundum gute Unterhaltung serviert. Die Inszenierung könnte sich durchaus neben Londoner West-End.Produktionen sehen lassen, so rasant wird in die Theaterzauberbox gegriffen: Mitklatschnummern und mitreißende Choreografien, Drehbühne und historisierende Kostüme, ein präzise auf den Punkt spielendes schmissiges Orchester – hingucken und zuhören macht einfach Spaß!
Barbara Hauter berichtet aus dem Staatstheater am Gärtnerplatz in München.
Klassik begeistert „Die MONTAG-PRESSE – 24. SEPTEMBER 2018“ weiterlesen

"My Fair Lady" in München: Amüsieren erlaubt – ein Fingerhut voll Glück

Foto: © Marie-Laure Briane
Staatstheater am Gärtnerplatz, München,
Spielzeitpremiere, 21. September 2018
My Fair Lady, Musical
Nach Bernard Shaws Pygmalion und dem Film von Gabriel Pascal
Buch von Alan Jay Lerner
Musik von Frederick Loewe
Deutsch von Robert Gilbert
Münchner Textfassung von Josef E. Köpplinger
Ins Bairische übertragen von Stefan Bischoff

von Barbara Hauter

Wenn man nach einem Musicalbesuch vergnügt zur Straßenbahn tanzt und dabei die gerade gehörten Melodien vor sich hin summt, dann haben die Theatermacher alles richtig gemacht. Beim Musicalklassiker My Fair Lady, den das Münchner Gärtnerplatztheater 2018 neu inszeniert hat, ist das gelungen: Beschwingt und elegant wird rundum gute Unterhaltung serviert. Die Inszenierung könnte sich durchaus neben Londoner West-End.Produktionen sehen lassen, so rasant wird in die Theaterzauberbox gegriffen: Mitklatschnummern und mitreißende Choreografien, Drehbühne und historisierende Kostüme, ein präzise auf den Punkt spielendes schmissiges Orchester – hingucken und zuhören macht einfach Spaß! „My Fair Lady, Musical, Spielzeitpremiere,
Staatstheater am Gärtnerplatz, München“
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Die SONNTAG-PRESSE – 23. SEPTEMBER 2018

Foto: Bildquelle: Rupert Larl (c)
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Innsbruck
Starke „Carmen“ in Innsbruck: Ein Torero kennt keinen Scherz
Diesmal gewinnt der Stier: Georges Bizets populäre Andalusien-Oper orientiert sich in Innsbruck optisch an den Bildern von Francisco Goya. Schwermut liegt über der Inszenierung, ein spektakulärer Tenor räumt mächtig ab und Carmen sieht alles voraus. Am 21. September war Premiere am Tiroler Landestheater
BR-Klassik

Berlin/ Komische Oper
Komische Oper: Der Dirigent als Vermittlungskünstler
Der neue Generalmusikdirektor Ainars Rubikis bereitet Korngolds „Die tote Stadt“ an der Komischen Oper vor. Ein Treffen.
Berliner Morgenpost

Berlin/ Deutsche Oper
Polina Seminova überwindet die Schwerkraft: Schwanensee in der Deutschen Oper Berlin
Peter I. Tschaikowskys Schwanensee ist der Inbegriff des klassischen Balletts. Für das intellektuell anspruchsvolle Berliner Publikum stattet es der Choreograph Patrice Bart noch mit einer gehörigen Portion psychologischem Tiefgang aus. Das Staatsballett Berlin tanzt perfekt und sehr musikalisch – der Abend ist ein magisches Schauspiel der Extraklasse.
Der Star des Abends ist Polina Seminova als Odette/Odile. Wenn sie tanzt, ist das ansonsten leicht abzulenkende Publikum gebannt. Jede ihrer Bewegungen ist von einer beispiellosen Verbindlichkeit, sie schwebt über die Tanzfläche, lässt sich federgleich in die Lüfte heben. Ihre Anmut und Zerbrechlichkeit als weißer Schwan verschwinden rückstandslos, wenn sie im zweiten Akt als schwarzer Schwan auftritt. Als Odile ist sie verführerisch, skrupellos, böse. Nach ihren ungezählten perfekt ausgeführten Pirouetten gibt es im Publikum kein Halten mehr. Beide Rollen scheinen ihr auf den Leib geschneidert zu sein.
Gabriel Pech berichtet aus der Deutschen Oper Berlin
Klassik-begeistert

Trier
Freudige Spannung vor der „Oper aller Opern“
Mit Mozarts „Don Giovanni“ eröffnen zwei neue Spartenchefs am Trierer Theater musikalisch die Spielzeit
Trierer Volksfreund „Die SONNTAG-PRESSE – 23. SEPTEMBER 2018“ weiterlesen