Finnland first!

Foto: Claudia Höhne (c)
Philharmonia Orchestra London
Pekka Kuusisto Violine
Esa-Pekka Salonen Dirigent
Elbphilharmonie, Großer Saal, 25. September 2018
Kaija Saariaho, Lumière et pesanteur / für Orchester
Jean Sibelius, Sinfonie Nr. 6 d-Moll op. 104
Sergej Prokofjew, Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 D-Dur op. 19
Jean Sibelius, Sinfonie Nr. 7 C-Dur op. 105

Das Lob für den Jahrhundertbau kam aus dreifachem Munde: „It’s a great joy to play in your living room“, sagte der Geiger Pekka Kuusisto nach einem Weltklasse-Prokofiew den 2100 Zuschauern in Hamburgs neuer landmark: der Elbphilharmonie in der Hafencity. „In diesem Saal kann man wirklich, wirklich leise spielen – das klingt so wunderschön!“, ergänzte der Chef-Dirigent des Phiharmonia Orchestra, Esa-Pekka Salonen, auf Deutsch nach zwei Weltklasse-Sibelius mit seinem Philharmonia Orchestra aus London. Und mein sympathischer Sitznachbar, ein 31 Jahre alter Mitarbeiter von MAN aus München im schwarzen Hard-Rock-Café-T-Shirt, der eine Stunde an der Abendkasse angestanden und 120 Euro für sein Ticket gelöhnt hatte, sagte: „Es war ein wunderbarer Abend – das Konzert in diesem gigantischen Saal war jeden Cent Eintritt wert.“ „Philharmonia Orchestra London, Pekka Kuusisto, Esa-Pekka Salonen, Kaija Saariaho, Jean Sibelius, Sergej Prokofjew,
Elbphilharmonie, Hamburg“
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„Santa Aria“ und ein Riesen-Teddybär in der Ungarischen Staatsoper in Budapest

Foto © Dudas Erno
Suor Angelica und Gianni Schicchi in Budapest

von Charles E. Ritterband

Bis 2019 finden die Vorstellungen der Ungarischen Staatsoper (Magyar Állami Operaház) wegen Renovierungssarbeiten nicht im prachtvollen, historischen Opernhaus am Andrasi-Boulevard, sondern in der „Volksoper“, dem vom Budapester Stadtzentrum etwas weiter entfernten Erkel-Theater (Erkel Szinhas), statt. Dieses größte Theater Ungarns wird regelmäßig für Vorstellungen der Staatsoper eingesetzt; 1953 erbaut, hat es den Charme der vom Kommunismus geprägten 1950er-Jahre-Architektur. „Suor Angelica und Gianni Schicchi in Budapest,“ weiterlesen

Gut Ding will Weile und Geld haben: Berliner Staatsoper Unter den Linden eröffnet nach sieben Jahren Renovierungsarbeiten

Foto © Gordon Welters
Nach siebenjähriger Sanierung feiert die Berliner Staatsoper Unter den Linden ihre Wiedereröffnung. klassik-begeistert.de wird die prachtvolle Wiederöffnung an den ersten beiden Spieltagen besuchen und ausgiebig berichten. In der wechselvollen Geschichte des Hauses dirigierte Otto Nicolai die Uraufführung der Lustigen Weiber von Windsor, Erich Kleiber jene von Alban Bergs Wozzek. Gespare Spontini, Giacomo Meyerbeer und das Jahrtausendgenie Richard Strauss standen im Herzen Berlins als Generalmusikdirektoren am Pult.

Gut Ding will Weile und Geld haben: Drei Jahre waren ursprünglich für die Sanierungsarbeiten geplant gewesen, die Baukosten stiegen von 239 auf 400 Millionen Euro. „Die Staatsoper Unter den Linden eröffnet am 3. Oktober 2017,
Staatsoper Unter den Linden“
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Diese "Cavalleria" ist wie Urlaub in Italien – drei Mal die Note 1 mit Stern in der Staatsoper Hamburg

Foto: Elena Zhidkova © Joern Kipping
Pietro Mascagni, Cavalleria rusticana
Ruggero Leoncavallo, I Pagliacci
Staatsoper Hamburg, 22. September 2017

Josep Caballé-Domenech, Dirigent
Elena Zhidkova, Santuzza
Teodor Ilincai, Turiddu
George Gagnidze, Alfio
Renate Spingler, Lucia
Dorottya Láng, Lola
Alfred Kim, Canio
Hayoung Lee, Nedda
George Gagnidze, Tonio/Taddeo
Oleksiy Pachykov, Beppe / Arlecchino
Alexey Bogdanchikov, Silvio

Diese Oper ist wie Urlaub in Italien. Diese Oper ist Emotion. Leidenschaft. Liebe. Laster. Diese Oper ist unglaublich gut. Jeder Mensch sollte sie einmal in seinem Leben hören. Live. Und zwar so gut wie an der Staatsoper Hamburg: „Cavalleria rusticana“ von Pietro Mascagni. „Pietro Mascagni, Cavalleria rusticana, Ruggero Leoncavallo, I Pagliacci, Josep Caballé-Domenech, Elena Zhidkova, Teodor Ilincai, George Gagnidze, Renate Spingler, Dorottya Láng, Alfred Kim, Hayoung Lee,
Staatsoper Hamburg“
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Hervorragender Papageno entzückt mit Wiener Charme und Dialekt an der Volksoper Wien

Wolfgang Amadeus Mozart, Die Zauberflöte
Wiener Volksoper, 22. September 2017
Papageno Marco Di Sapia
Papagena Johanna Arrouas
Tamino Szabolcs Brickner
Pamina Anita Götz
Königin der Nacht Gloria Rehm
Sarastro Andreas Mitschke
Alfred Eschwe Dirigent
Helmut Lohner Regie
Johan Engels Bühnenbild
Marie-Jeanne Lecca Kostüme
Friedrich Rom Lichtdesign

von Jürgen Pathy

Die „Zauberflöte“ kann im Haus am Gürtel auf eine glorreiche und lange Geschichte zurückblicken. Auf große Namen auf und hinter der Bühne. Die weltweit am öftesten auf die Bühne gebrachte Oper zählt seit jeher zum Pflichtprogramm des Repertoiresystems der Wiener Volksoper. „Wolfgang Amadeus Mozart, Die Zauberflöte, Marco Di Sapia, Johanna Arrouas, Szabolcs Brickner, Anita Götz, Gloria Rehm, Andreas Mitschke, Alfred Eschwe, Helmut Lohner, weiterlesen

Evgeny Kissins Manifestation spielerischer Vollkommenheit und Einfühlsamkeit

Foto: C. Höhne (c)
Elbphilharmonie,
Großer Saal, 21. September 2017
Thomas Hengelbrock, Dirigent
Evgeny Kissin, Klavier
NDR Elbphilharmonie Orchester
BÉLA BARTÓK (1881 – 1945) Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 G-Dur
Entstehung: 1930 – 31 | Uraufführung: Frankfurt, 23. Januar 1933 | Dauer: ca. 30 Min.
GUSTAV MAHLER (1860 – 1911) Sinfonie Nr. 1 D-Dur „Titan“
(Hamburger Fassung ohne 2. Satz „Blumine“)
Entstehung: 1888 – 93 | Uraufführung: Hamburg, 27. Oktober 1893 | Dauer: ca. 50 Min.

Darauf mussten Musikfreunde lange warten: Evgeny Igorewitsch Kissin, in Moskau geborener Pianist mit britischer sowie israelischer Staatsangehörigkeit und mit knapp 46 Jahren schon eine Klavier-Legende, kehrte am Donnerstagabend zum NDR Elbphilharmonie Orchester zurück und gab seinen Einstand im Großen Saal der Elbphilharmonie. Im Gepäck hatte er eines der schwierigsten Werke der Klavierliteratur überhaupt: Béla Bartóks 2. Klavierkonzert. Nach der Pause dirigiert Thomas Hengelbrock Gustav Mahlers frühes Meisterwerk, die beliebte Erste Sinfonie. „NDR Elbphilharmonie Orchester, Thomas Hengelbrock, Evgeny Kissin, BÉLA BARTÓK, GUSTAV MAHLER,
Elbphilharmonie, Hamburg“
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Pretty Yende überzeugt nicht vollends in einem Evergreen an der Deutschen Oper Berlin

Foto: © Bettina Stöß
Gaetano Donizetti: Lucia di Lammermoor
Deutsche Oper Berlin
Musikalische Leitung Ivan Repusic
Inszenierung, Bühne, Kostüme Filippo Sanjust
Chöre Thomas Richter
Enrico Noel Bouley
Lucia Pretty Yende
Edgardo René Barbera
Arturo Attilio Glaser
Raimondo Riccardo Zanellato
Alice Vasilisa Berzhanskaya
Normanno Jörg Schörner
Chor der Deutschen Oper Berlin
Orchester der Deutschen Oper Berlin

von Yehya Alazem

In seiner 51. Oper verlangte Gaetano Donizetti ganz einfach „Liebe, nur Liebe, sinnlich-leidenschaftsvoll, rasende Liebe“. Für dieses Verlangen fand er endlich den Librettisten, nach dem er lange gesucht hatte: Salvatore Cammarano. In seinem Libretto konnte er ein brutal psychologisches Drama verwirklichen, das voll von Liebe, Wahnsinn und Tod ist. Die Uraufführung der „Lucia di Lammermoor“ fand am 26. September 1835 im Teatro San Carlo in Neapel statt – die Oper wurde nach der Premiere eine Sensation.

„Gaetano Donizetti, Lucia di Lammermoor, Noel Bouley, Pretty Yende, René Barbera, Riccardo Zanellato
Deutsche Oper Berlin“
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Messerscharf bis butterweich: Der Pianist Piotr Anderszewski glänzt in der Elbphilharmonie

Foto: C. Höhne (c)
Piotr Anderszewski
, Klavier
Elbphilharmonie, Großer Saal, 17. September 2017
Johann Sebastian Bach – Englische Suite Nr. 3, g-Moll (BWV 808)
Frédéric Chopin – Drei Mazurken, op. 56
Frédéric Chopin – Polonaise-Fantaisie, As-Dur, op. 61
Leoš Janáček – Po zarostlém chodníčku (Auf verwachsenem Pfade)/Reihe II
Johann Sebastian Bach – Englische Suite Nr. 6, d-Moll (BWV 811)

von Ricarda Ott

Unaufgeregt und zielstrebig betrat Piotr Anderszewski die Bühne. Eine kurze Verbeugung, noch halb im Gehen, dann setzte er sich an den weit geöffneten Konzertflügel und begann ohne gekünsteltes Innehalten mit dem Konzert. „Piotr Anderszewski, Bach, Chopin, Janáček,
Elbphilharmonie, Hamburg“
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Ausnahmezustand in der Staatsoper Hamburg – ein Wahnsinns-Wagner eröffnet die Saison

Foto: A. Declair (c)
Richard Wagner, Parsifal
(Premiere)
Staatsoper Hamburg, 16. September 2017

Andreas Schager, Parsifal
Kwangchul Young, Gurnemanz
Claudia Mahnke, Kundry
Vladimir Baykov, Klingsor
Wolfgang Koch, Amfortas
Kent Nagano, Dirigent
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg

von Leon Battran

Mit dieser Aufführung könnte die Staatsoper Hamburg zu neuen Ufern aufbrechen. Achim Freyers Inszenierung von Richard Wagners Parsifal setzt Maßstäbe. Die Bühne bietet ein optisches Festmahl, die Gesangsleistung ist durch die Bank weg fantastisch. Noch nie lagen Hamburg und Bayreuth so nah beieinander. „Richard Wagner, Parsifal, Andreas Schager, Kwangchul Young, Claudia Mahnke, Vladimir Baykov, Wolfgang Koch, Kent Nagano
Staatsoper Hamburg“
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Der Schlagzeuger Martin Grubinger offenbart ein großes Künstlerherz und viel Feingefühl

Foto © Felix Broede
Martin Grubinger
 Percussion
WDR Sinfonieorchester Köln
Jukka-Pekka Saraste Dirigent
Kalevi Aho – Sieidi (2010) – Konzert für Percussion und Orchester
Dmitrij Schostakowitsch – Sinfonie Nr. 10 e-Moll op. 93 (1953)

von Daniel Janz

Mit einem Kracher wollte das WDR Sinfonieorchester die neue Konzertsaison eröffnen. Dieses Vorhaben ist geglückt. Mit der Aufführung von Kalevi Ahos Sieidi und Dmitrij Schostakowitschs 10. Symphonie gelang dem Orchester unter Jukka-Pekka Saraste in der Kölner Philharmonie ein sehr guter, wenngleich nicht ganz perfekter Abend. Unterstützung erhielten die Musiker von dem begnadeten Schlagzeug-Solisten Martin Grubinger, einem der ganz großen Könner am Sternenhimmel der klassischen Musik. „Martin Grubinger, WDR Sinfonieorchester Köln, Jukka-Pekka Saraste, Kalevi Aho, Dmitrij Schostakowitsch,
Kölner Philharmonie“
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