Rachmaninoff, mon Amour – Teil 6

Rachmaninoff, mon Amour – Teil 6  klassik-begeistert.de

Der in Hamburg lebende Journalist und Publizist Harald N. Stazol liebt klassische Musik, Oper und Ballett. Besonders schätzt er die Musik des russischen Komponisten Sergei Wassiljewitsch Rachmaninoff (* 20. Märzjul./ 1. April 1873greg. auf dem Landgut Semjonowo bei Staraja Russa im Gouvernement Nowgorod, Russisches Kaiserreich; † 28. März 1943 in Beverly Hills, Kalifornien, USA). Dies ist der sechste Teil einer siebenteiligen Serie über den Ausnahmemusiker. 

Fotos: Quelle: wikipedia.de (c)

von Harald N. Stazol

Er komponiert „nur“ drei Symphonien und vier Klavierkonzerte, aber am bemerkenswertesten in allem, was Rachmaninoff schreibt, erscheinen mir die “Symphonischen Tänze” und die “Variationen über ein Thema von Paganini” besonders bemerkenswert.

Es ist fast, als hätte sich der Meister sich nun völlig ins Schwebende, Freie, Losgelöste gewendet – auch wenn er seine ja fast aus dem Zarismus stammende Musiksprache konsequent fortsetzt. Aber – ähnlich Jean Sibelius – entwickelt er sich weiter, aber bei letzterem völlig abgekoppelt von Strömungen Europas, wobei zu bemerken ist, dass zumindest die Finnen erfassen, welch Genie da unter ihnen weilt, und so passiert das Parlament eine „Lex Sibelius“: Eine Apanage von 100 Finnmark in Gold. Seine letzte Symphonie verbrennt Sibelius im Garten, so wie die Gattin Charles Darwins sein letztes Werk; ich gebe zu, dass ich auch schon manches Sonnet und auch Visitenkarten verbrannt habe.

Die Visitenkarte aber, die Sergei Rachmaninoff hinterlässt, ist immer eine der Sehnsucht, der Liebe, des Ungestümen, auch Irrationalen, des „Lebens“ eben, wie in dem Präludium in Cis, von dem ja schon die Rede war.

Und damit endet die Serie an Essays über SR fast, und ich rate dem werten Leser zu einer Annäherung, die interessant und wohltuend zugleich sein wird, des‘ bin ich gewiss.

Rachmaninoff, wikipedia (c)

Bald wollen wir uns einem anderen Phänomen der russischen Tradition widmen, in der die ganze Musikgeschichte plötzlich, aber erwartet, eine gänzlich andere Wendung nehmen wird: Im Werke des anderen Genies der russischen Schule, des Igor Stravinsky.

Harald N. Stazol, 25. April 2020, für
klassik-begeistert.de und klassik-begeistert.at

Harald N. Stazol ist wie der Herausgeber Andreas Schmidt Absolvent der Henri-Nannen-Schule (Journalistenschule mit Sitz in Hamburg). Beide waren als Redakteure Kollegen beim Magazin STERN.

Rachmaninoff, mon Amour – Teil 5

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert