Ladas Klassikwelt (44): Romantik heißt Sehnsucht…

„An diesem Abend entdeckten wir noch etwas: die Sehnsucht… zum normalen Leben zurückzukehren, Zuneigung ohne Angst vor einer Infektion zu zeigen, die Musik frei zu hören und zu spielen.“

Ein Klavierabend von Ottavia Maria Maceratini im Rahmen des Festivals junger Künstler Bayreuth

von Jolanta Łada-Zielke

Das Festival junger Künstler Bayreuth ist vorbei. Die Veranstaltung hinterließ schöne Erinnerungen, ein wenig Verlangen und ein paar neue Adressen in meinem Notizbuch. Ich erinnere mich auch an einige Namen junger Musiker, die ich diesen Sommer zum ersten Mal gesehen und gehört habe und von denen ich sicherlich wieder hören werde. „Ladas Klassikwelt (44): Romantik heißt Sehnsucht…“ weiterlesen

Mariss Jansons zeigt Rachmaninov auf der Höhe seiner Schaffenskraft

Symbolbild: Mariss Jansons und das Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks in der Carnegie Hall in New York. Foto: © BR / Astrid Ackermann

CD-Rezension: Sergey Rachmaninov (BR Klassik 900154)

„Die Glocken“ op. 35, Symphonisches Poem nach einem Gedicht von Edgar Allen Poe für Sopran, Tenor, Bariton, Chor und Orchester
Symphonische Tänze op. 45 für Orchester

Tatiana Pavlovskaya, Sopran
Oleg Dulgov, Tenor
Alexey Markov, Bariton

Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Leitung: Mariss Jansons

von Peter Sommeregger

Als der Chefdirigent des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, Mariss Jansons im Dezember 2019 starb, ging eine lange, fruchtbare Zusammenarbeit zu Ende. Als Glücksfall muss man es bezeichnen, dass der Bayerische Rundfunk praktisch sämtliche Konzerte Jansons mitgeschnitten hat und diese nach und nach auf dem eigenen Label BR Klassik auf Tonträgern veröffentlicht. „CD-Rezension: Sergey Rachmaninov, Mariss Jansons, Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks“ weiterlesen

Bayreuth: "Jeder Ton zeigt eine Verbindung zu einem Teil der Seele" – ein Gespräch mit dem Ensembleleiter Vladimir Ivanoff

Vladimir Ivanoff beim Festival junger Künstler in Bayreuth 2020. Foto: Werner Schubert

„Wenn man ausdrücken möchte, was ins Dunkel, durch die Nacht zu gehen heißt, dann braucht die Musik eine bestimmte Art der Tiefe. Die Klaviermusik von Chopin und Rachmaninow verfügt über solche Tiefe. Auch die Musik arabischer Komponisten beschäftigt sich mit der Tiefe der Seele. Jeder Ton zeigt eine Verbindung zu einem bestimmten Teil der Seele.“

Festival junger Künstler Bayreuth, 2. August 2020

Konzertbericht aus Bayreuth und Interview mit dem Lautenisten, Perkussionisten und Ensembleleiter Vladimir Ivanoff

von Jolanta Łada-Zielke

Vladimir Ivanoff, geboren 1957 in Sofia, ist ein bulgarisch-deutscher Musiker, Arrangeur, Ensembleleiter und Musikwissenschaftler. Seit seiner Kindheit lebt er in Deutschland. 1987 absolvierte er das Studium der Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Theaterwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er studierte auch an der Hochschule für Musik in Karlsruhe und an der Schola Cantorum Basiliensis, wo er Renaissancelautespielen erlernte.

In seinen zahlreichen Projekten verbindet er die Musik verschiedener Epochen, Stilen und Kulturen. Er gründete mehrere Ensembles von denen das berühmteste Sarband (1986) ist. Seit 2013 ist Vladimir Ivanoff Stammgast des Festivals junger Künstler in Bayreuth. „„Jeder Ton zeigt eine Verbindung zu einem Teil der Seele“ – Ein Gespräch mit dem Ensembleleiter Vladimir Ivanoff“ weiterlesen

Rachmaninoff, mon Amour – Teil 6

Der in Hamburg lebende Journalist und Publizist Harald N. Stazol liebt klassische Musik, Oper und Ballett. Besonders schätzt er die Musik des russischen Komponisten Sergei Wassiljewitsch Rachmaninoff (* 20. Märzjul./ 1. April 1873greg. auf dem Landgut Semjonowo bei Staraja Russa im Gouvernement Nowgorod, Russisches Kaiserreich; † 28. März 1943 in Beverly Hills, Kalifornien, USA). Dies ist der sechste Teil einer siebenteiligen Serie über den Ausnahmemusiker. 

Fotos: Quelle: wikipedia.de (c)

von Harald N. Stazol

Er komponiert „nur“ drei Symphonien und vier Klavierkonzerte, aber am bemerkenswertesten in allem, was Rachmaninoff schreibt, erscheinen mir die “Symphonischen Tänze” und die “Variationen über ein Thema von Paganini” besonders bemerkenswert.

Es ist fast, als hätte sich der Meister sich nun völlig ins Schwebende, Freie, Losgelöste gewendet – auch wenn er seine ja fast aus dem Zarismus stammende Musiksprache konsequent fortsetzt. Aber – ähnlich Jean Sibelius – entwickelt er sich weiter, aber bei letzterem völlig abgekoppelt von Strömungen Europas, wobei zu bemerken ist, dass zumindest die Finnen erfassen, welch Genie da unter ihnen weilt, und so passiert das Parlament eine „Lex Sibelius“: Eine Apanage von 100 Finnmark in Gold. Seine letzte Symphonie verbrennt Sibelius im Garten, so wie die Gattin Charles Darwins sein letztes Werk; ich gebe zu, dass ich auch schon manches Sonnet und auch Visitenkarten verbrannt habe. „Rachmaninoff, mon Amour – Teil 6
klassik-begeistert.de“
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