„Stets hab´ ich (ob mir ward geflucht) das Beste der Musik gesucht“ – das Universalgenie Johann Mattheson

von Dr. Andreas Ströbl

Bild: Johann Mattheson, Kupferstich von Johann Jacob Haid 1746 nach Johann Salomon Wahl

Mit der Unterstellung eines gewissen Maßes an Eitelkeit hätte man Johann Mattheson sicher nicht unrecht getan. Dass der Name einer der vielseitigsten und im besten Sinne barocken Persönlichkeiten des Musiklebens aber so selten fällt, steht im krassen Gegensatz zu der unbestrittenen Bedeutung dieses eigenwilligen Kopfes.

Der gebürtige Hamburger Johann Mattheson (1681 – 1746) war Opernsänger, Musiker, Komponist, Kantor, Publizist, Mäzen und Diplomat. Um diese Facetten authentisch zum Glitzern zu bringen, braucht es Selbstbewusstsein und echte Mehrfachbegabung, zumal es Mattheson lebenslang geärgert hat, neben seinen Kollegen Georg Philipp Telemann und vor allem Georg Friedrich Händel immer die zweite Geige spielen zu müssen. Er hat es verdient, einmal alleine aufs Pult gebeten zu werden und daher ist notwendig, ihm mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Bernhard Schrammek hat das in der Reihe „Alte Musik“ auf „RBB Kultur“ getan, die Sendung trug den passenden Titel „Barocker Tausendsassa“. Für Schrammeks Reihe darf man ruhig mal etwas Werbung machen. In seiner sympathischen Art stellt der ungemein kenntnisreiche Musikwissenschaftler und Autor Musik vom Mittelalter bis zum 18. Jahrhundert vor. Schwerpunkte sind neue CDs und Ersteinspielungen, wobei immer wieder vergessene oder wenig bekannte Werke gespielt werden. Schrammeks Sendung läuft immer montags und freitags um 18 Uhr, am Mittwoch gibt es noch „Alte Musik Spezial“ um 20 Uhr. Textbeiträge und Musikbeispiele sind stets harmonisch abgewogen und so war es auch in seiner ganz Mattheson gewidmeten Stunde am 27. April. „Portrait: Johann Mattheson
klassik-begeistert.de“
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