„In 150 Jahren wird niemand mehr wissen, wer Dieter Bohlen oder Moritz Eggert war, aber man wird sich an das Trautonium erinnern und es feiern“

Foto: Alessandra Schellnegger

Interview am Donnerstag 15: Der Trautoniumspieler Peter Pichler

Peter Pichlers musikalische Wurzeln liegen in der Punkszene. Im Laufe der 1990er Jahre kam er in Kontakt zu einem Instrument namens Trautonium. Dieser Kontakt ist für Peter Pichlers weitere musikalische Entwicklung prägend.

Viele von Ihnen werden von diesem Instrument vielleicht noch nie gehört haben, viele von Ihnen haben es jedoch sehr wahrscheinlich schon einmal gehört: sämtlicher Sound Alfred Hitchcocks „Die Vögel“ wurde mit dem Trautonium produziert.

von Frank Heublein (7. Mai 2020)

Was bedeutet Ihnen Musik?

Das ist natürlich eine hochphilosophische Frage und auf viele Arten beantwortbar… Kurz gesagt: Musik sollte die Möglichkeit bieten, Grenzen zu sprengen und eine weltweite, überirdische, friedliche Form der Kommunikation zwischen den Völkern herstellen. Eine musikalische Sprache zum Guten. Bei mir persönlich wurde die Bedeutung der Musik durch meinen familiären Hintergrund geprägt. Als viertes Kind einer Pension- und Wirtsfamilie war mein Leben vorbestimmt. Musik half mir auszubrechen, mich zu verstecken, mich zu finden an einem geheimen Ort, ohne jegliche Art gesellschaftlicher Beeinflussung. „Interview am Donnerstag 15: Peter Pichler, Trautoniumspieler“ weiterlesen

Verachtet mir die Stadt- und Landestheater nicht, und ehrt mir ihre Kunst (3): Das Salzburger Landestheater

Foto: © Salzburger Landestheater

Analog zu Hans Sachs aus Richard Wagners „Meistersingern von Nürnberg“ propagiert das Ehepaar Schweitzer in dieser fünfteiligen Serie: „Verachtet mir die Stadt- und Landestheater nicht, und ehrt mir ihre Kunst.“ Das ist auch ihre Schlusspointe und war von Anfang an die Idee der Serie. Der Untertitel „Das Stadttheater Klagenfurt“ gibt zu verstehen, dass hier für die – unschöner Name – „Provinztheater“, die Mehrspartentheater sind, eine Lanze gebrochen wird.

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Am Ostermontag 1958 stand ich zum ersten Mal vor dem Theater am Makartplatz, ich war überhaupt zum ersten Mal in der Stadt Salzburg. Neugierig schaute ich auf den Aushang und las mit Erstaunen „La Traviata“ mit Murray Dickie a. G. (als Gast) in der Partie des Alfred (Ich glaube, es wurde noch in deutscher Sprache gesungen). Ich kannte den Sänger von Wien bis jetzt nur dem Namen nach als Pedrillo, Brighella, Jaquino und David. Als knapp vier Monate alter Opernfan, also noch ein Greenhorn, verband ich Salzburg das ganze Jahr mit Festspielen. Das Große Festspielhaus, anfangs Neues Festspielhaus genannt, war noch im Bau. Von einem Festspielhaus, das später immer wieder umbenannt wurde (Altes Festspielhaus, Kleines Festspielhaus, derzeit Haus für Mozart) hatte ich keine Ahnung. „Verachtet mir die Stadt- und Landestheater nicht, und ehrt mir ihre Kunst (3): Das Salzburger Landestheater“ weiterlesen