Das klassik-begeistert Wozzeck-Special mit Alan Gilbert

Foto: Alan Gilbert Conductor (c) Marco Borggreve

Wozzeck feiert Hundertjähriges, Alban Bergs Oper hatte am 14. Dezember 1925 an der Berliner Staatsoper Unter den Linden Premiere. Alan Gilbert bringt die mörderische Persönlichkeitsstudie am 23. und 25. Mai 2025 in der Elbphilharmonie auf die Bühne. Vorausgegangen sind Aufführungen an der Royal Swedish Opera.  Anlässlich der dortigen Dirigate hat Gilbert Wozzeck als eine der größten Opern überhaupt eingeordnet: Äußerst präzise und in der perfekten Balance von Intellekt und Seele auch ungeheuer ausdrucksstark. Wir haben diese Einschätzung vertieft.

Jörn Schmidt im Gespräch mit Alan Gilbert, Chefdirigent des NDR Elbphilharmonie Orchesters

klassik-begeistert: Brahms, Bruckner und Mahler haben im Grunde keine eigene Oper hinterlassen. Was macht einen Komponisten zum Opernkomponisten?

Alan Gilbert: Auch wenn eine solche Unterscheidung dogmatisch problematisch ist,  möchte ich die Frage herunterbrechen auf die Unterschiede von Programmmusik und Absoluter Musik. Oper ist Programmmusik, sie erzählt eine Geschichte. Absolute Musik folgt ausschließlich ihren eigenen Regeln. Wenn man so will war Anton Bruckner ein Meister Absoluter Musik… „Interview: kb im Gespräch mit Alan Gilbert
Elbphilharmonie, 7. Mai 2025“
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Thielemann katapultiert den Wiener Lohengrin in den Wagner-Himmel

Foto: Thielemann (c) Michael Pöhn/Wiener Staatsoper

In Wien meldete sich das Regie-Team um Jossi Wieler wieder einmal mit einem szenischen Totalausfall, diesmal Lohengrin genannt. Dank allesamt atemberaubenden musikalischen Leistungen auf der Bühne wie im Graben wurde der Abend dennoch zu einer Sternstunde der jüngeren Operngeschichte!

RICHARD WAGNER
LOHENGRIN
Romantische Oper in drei Akten

Regie: Jossi Wieler/Sergio Morabito

Wiener Staatsopernchor
Orchester der Wiener Staatsoper (vulgo Wiener Philharmoniker)
Dirigent: Christian Thielemann

Wiener Staatsoper, 4. Mai 2025

von Johannes Karl Fischer

Anscheinend wollte das Regieteam Jossi Wieler/Anna Viebrock/Sergio Morabito mit diesem Wiener Lohengrin nun ihr künstlerisches Insolvenzverfahren abschließen, nachdem sie mit den Berliner Meistersingern vor drei Jahren eine regietechnische „Bankrott-Erklärung“ (wie mein Kollege Peter Sommeregger zurecht feststellte) hinterlegt hatten. „RICHARD WAGNER LOHENGRIN
Wiener Staatsoper, 4. Mai 2025“
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Nicolas Clérambault komponiert in der Nachfolge von Charpentier

CD-Besprechung:

Clérambault
Te Deum

Histoire de la Femme adultère
Choeur de Chambre de Namur a nocte temporis

Reinoud van Mechelen

CVS 163

von Peter Sommeregger

Zusammen mit der Flötistin Anna Besson gründete der Tenor Reinoud van Mechelen 2016 das historisch informierte Ensemble a nocte temporis, das sich auf die Entdeckung und Wiederaufführung zum Teil vergessener Werke der Barockzeit spezialisiert hat. „CD-Besprechung: Clérambault Te Deum
klassik-begeistert.de, 7. Mai 2025“
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DIE MITTWOCH-PRESSE – 7. MAI 2025

Berliner Philharmoniker /Kirill Petrenko © Lena Laine

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DIE MITTWOCH-PRESSE – 7. MAI 2025

Berlin
Programm 2025/26. Philharmoniker-Chefin: „Wir müssen die Ticketpreise erhöhen“
Die Berliner Philharmoniker erhöhen die Ticketpreise zur nächsten Saison um 5 Prozent. Das sagte Intendantin Andrea Zietzschmann (55) anlässlich der Programm-Präsentation 2025/26. Die Preise bewegen sich künftig zwischen 11 und 330 Euro. Die teuerste Kategorie gilt aber nur fürs Silvesterkonzert. Grund sind die Einsparungen in der Kultur, die auch im nächsten Jahr drohen, so die Intendantin. Und klar ist: Mehr Geld wird es von der Politik auch fürs beste Orchester der Welt nicht geben
BerlinerZeitung.de

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Sommereggers Klassikwelt 283: Rudolf Kempe, der Stardirigent aus Sachsen

Rudolf Kempe © Anthony Altaffer

von Peter Sommeregger

Der am 14. Juni 1910 in Dresden geborene Rudolf Kempe absolvierte ein Musikstudium in seiner Heimatstadt. Ausgebildet als Oboist erhielt er seine erste Anstellung 1928 in Dortmund. Bereits 1929 wechselte er an das renommierte Gewandhausorchester in Leipzig, wo er bis 1936 als erster Oboist wirkte. „Sommereggers Klassikwelt 283: Rudolf Kempe
klassik-begeistert.de, 6. Mai 2025“
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Um die Zuhörer vollends zu begeistern, benötigt Voces8 keine instrumentale Unterstützung

Foto © Tobias Götting (Kantor von St. Lamberti)

 „VOCES8 – Twenty“

Programm:

Alte und neue Liedkompositionen und Arrangements von Orlando Gibbons, Arvo Pärt, Paul Smith, Felix Mendelssohn Bartholdy, Caroline Shaw, Edward Elgar und weiteren Komponisten 

Vokal-Ensemble Voces8

St. Lamberti-Kirche, Oldenburg, 5.Mai 2025

von Dr. Gerd Klingeberg

Ganz ohne instrumentale Begleitung einfach vor sich hin zu singen – etwa bei der Hausarbeit, unter der Dusche oder gemeinsam mit Kindern, ist manchem ein alltägliches Bedürfnis, nichts, was besonders wäre. Aber allein mit der puren Vox humana, der jüngst zum Instrument des Jahres 2025 gekürten menschlichen Stimme, ein abendfüllendes Konzert zu bestreiten, das ist schlechthin chorische Königsdisziplin. „„VOCES8 – Twenty“
St. Lamberti-Kirche, Oldenburg, 5.Mai 2025“
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Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende...

Ein glücklicher Alexandr Trusch und ein strahlender John Neumeier nach einer überaus erfolgreichen Aufführung des Balletts Beethoven II im Jahre 2022 (Foto: RW)

Kommentar zur aktuellen Situation beim Hamburg Ballett

 Warum soll die immense Schatzkiste, die John Neumeier in Hamburg mit kostbarsten Juwelen gefüllt hat, in der Elbe versenkt werden? Um sich anschließend mit Kunstkristallen zu schmücken?

von Dr. Ralf Wegner

Es ist aus Zuschauersicht geradezu furchtbar, Demis Volpi hat die Hamburger Ballett-Truppe gegen sich aufgebracht. Wie man hört und lesen kann, haben sich mehr als die Hälfte der Hamburger Tänzerinnen und Tänzer einer Art Petition an den Kultursenator Brosda angeschlossen: Der Erste Solist Alexandr Trusch, einer der weltbesten Tänzer, hat sich schriftlich an diesen gewandt, um das unter dem neuen Kapitän auf einen Eisberg zusteuernde Schiff des Hamburg Balletts noch aus der Gefahrenzone zu manövrieren. „Kommentar zur aktuellen Situation beim Hamburg Ballett
Hamburgische Staatsoper, 6. Mai 2025“
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DIE DIENSTAG-PRESSE – 6. MAI 2025

Maximilian Haberstock (cond.) © Ralf Dombrowski

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DIE DIENSTAG-PRESSE – 6. MAI 2025

München/Herkulessaal
Der Klang der alten Schule: Maximilian Haberstock hebt das Pathos mit Stil
Blutjung, schlank, fesch sind nicht die einzigen Attribute, die Maximilian Haberstock auszeichnen. Der 20-jährige Münchner, mit türkischen Wurzeln, ist ein Sir. Ein Dirigent, der bereits in jungen Jahren entschieden hat, einen anderen Weg zu gehen. Während andere seiner Generation ihre blanken Körperteile zur Schau stellen, setzt Haberstock auf den Stil der alten Schule. Das zeigen sein Social-Media-Auftritt, seine Kleidung, sein Klangbild. In München gibt’s dafür Standing Ovations.
Von Jürgen Pathy
Klassik-begeistert.de

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„Schön ist die Welt“ in Graz – und darum passt Lehárs Operette hier so wunderbar hin

Foto © Werner Kmetitsch

Gespart wurde nicht an Kulissen, Bühnenzauber und Firlefanz. Das Stück spielt in einer angenehmen Zeitblase zwischen Gestern und Heute. Zu erwarten sind musikalische Geniestreiche und eine mitreißende Rumba. Die Oper Graz hat einem Werk Franz Lehárs mit guten Ideen neues Leben eingehaucht.

SCHÖN IST DIE WELT
Operette von Franz Lehár
Libretto von Ludwig Herzer und Fritz Löhner-Beda

Uraufführung im Metropol-Theater in Berlin am 3. Dezember 1930
Premiere in der Oper Graz,  22. März 2025

Inszenierung: Florian Kutej
Choreographie: Joe Monaghan

Musikalische Leitung: Stefan Birnhuber
Grazer Philharmoniker

Oper Graz, 4. Mai 2025

von Ralf Krüger

Zwei Königskinder, den Ränkespielen und Hochzeitsplänen ihrer Verwandten überdrüssig, verabreden sich zu einer Bergtour. Sie kennen sich von einer Autopanne her, wissen nichts über den gesellschaftlichen Status des jeweils Anderen. Beide erleben einen Tag voller Ausgelassenheit. Beide erfreuen sich an der Schönheit der Bergwelt Tirols, singen von ihren Plänen im Leben und von der Liebe, an die sie glauben. „Franz Lehár, Schön ist die Welt
Oper Graz, 4. Mai 2025“
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André Heller feiert die Wiener musikalische Seele

Remassuri © Stefan Liewehr

Mit einer amüsierenden, originellen und wunderbar ur-Wienerischen Musikkommödie belebt André Hellers Team das fast schon vergessenen Walfischgassenteater neu. Hier lebt die stimmige Wiener Musi, das Publikum goutiert den Abend mit lebendiger Begeisterung!

Remassuri
nach Ideen von André Heller, Ursula Strauss und Ernst Molden

stadtTheater Walfischgasse, Wien, 3. Mai 2025

von Johannes Fischer

A bisserl’ unspektakulär gelegen ist’s scho, das stadtTheater Walfischgasse. Zwar ein paar kurze Schritte von der Staatsoper, aber im Keller eines Bürogebäudes, der Eingang natürlich im Hinterhof. Umso belustigender und spektakulärer gelang das heitere Musikspektakel, welches einem am unteren Ende des stilvoll geschmückten Treppenhauses, Mahler-Zitate compris, erwartete. Mit spaßigem Kabarett, tanzenden Geigen und viel guter alter Schrammelmusi verging das knapp anderthalbstündige Werk wie in einem Augenzwinkern! „André Heller, Remassuri Musikkomödie
stadtTheater Walfischgasse, Wien, 3. Mai 2025“
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