John Neumeiers Ballett Romeo und Julia hat nichts von seiner Zeitlosigkeit verloren, Teil I

Ein Traumpaar als Julia und Romeo: Azul Ardizzone und Louis Musin (Foto: RW)

Und immer mit dabei und genauso leidend, wenn auch verhaltener, gestaltete Niurka Moredo die Rolle der Amme, hin und hergerissen von der Liebe ihres Schützlings in den verfeindeten Montague und ihrer inneren Erkenntnis, dass diese Liebe zum Scheitern verurteilt ist. Und noch ein geniales Urgestein des Hamburger Balletts hatte im ersten Teil einen Kurzauftritt: Lloyd Riggins, der mit auratischer Präsenz als Herzog von Verona die Szene übernahm.

Romeo und Julia, Ballett von John Neumeier nach Shakespeares Tragödie

Musik: Sergej Prokofjew

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Leitung: Markus Lehtinen

Bühnenbild und Kostüme: Jürgen Rose

Hamburgische Staatsoper, 16. Mai 2025

von Dr. Ralf Wegner

Am Ende standen ihr vor dem Vorhang Tränen in den Augen. So hat die
17-jährige Azul Ardizzone als Julia mitgelitten, als sie ihren geliebten Romeo (Louis Musin) entleibt vor sich sah und ihm in eine andere, vermeintlich bessere Welt folgte. Was soll man zu diesem wunderbaren Paar noch sagen. Nunmehr im dritten Jahr tanzen sie beide diese Partien zusammen, und durchleiden immer wieder dasselbe Schicksal. Großartig, wie sie im Balkon-Pas de deux ineinander aufgehen und ebenso großartig ist es empfunden, wenn Ardizzone sich dem ihr angedachten Paris (Florian Pohl) verweigert und sich in die Arme des Vaters flüchtet. Man meinte, sie schluchzen zu hören. „John Neumeiers Ballett Romeo und Julia Teil I
Hamburgische Staatsoper, 16. Mai 2025“
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DIE SONNTAG-PRESSE, 18. MAI 2025

Kirill Petrenko (Foto: Stephan Rabold)

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
DIE SONNTAG-PRESSE, 18. MAI 2025

Berlin: Petrenko fegt Mahler auf Europa-Tour!  
Zum Auftakt seiner europäischen Mahler-Tour fegte Kirill Petrenkos einzigartig kontrastvolle und facettenreiche Mahler 9 durch die Philharmonie. Die Philharmoniker spielten in Top-Form und stellten den Berliner Mahler-Klang völlig auf den Kopf!
Von Johannes Karl Fischer
Klassik-begeistert.de „DIE SONNTAG-PRESSE, 18. MAI 2025“ weiterlesen

Eine moderne Liebesgeschichte gezeichnet von Amor, dem Gott der Liebe

Foto © Regina Stöß: Enrico Marabelli, Chor des Theater Bonn, Giorgos Kanaris

Oper als Cartoon! Diese Idee bringen Regisseurin Maren Schäfer und ihr Produktionsteam in wunderbarer Art und Weise mit dem Liebestrank von Gaetano Donizetti auf die Bühne des Theater Bonn. Zeichner des Comicfilms ist der Italiener Joshua Held. Gepaart mit einer sehr guten musikalischen Darbietung ergibt diese Produktion einen sehr unterhaltsamen Opernabend.

Gaetano Donizetti (1797-1848)
L’ELISIR D’AMORE
Melodramma in zwei Akten (Libretto von Felice Romani)

Musikalische Leitung: Hermes Helfricht

Regie: Maren Schäfer
Cartoon:  Joshua Held
Bühne und Kostüme: Sebastian Ellrich       

 Beethoven Orchester Bonn

Theater Bonn, 15. Mai 2025

von Jean-Nico Schambourg

Ich gehe nie in eine Oper wegen der Inszenierung. Im Gegenteil, oft gehe ich nicht hin, weil ein Regisseur meiner “persönlichen schwarzen Liste” verantwortlich zeichnet. An diesem Abend ist es anders. Eigentlich hatte ich den Bonner Liebestrank nicht direkt auf meinem Programm. Als ich jedoch den Trailer des Theaters Bonn auf Internet sah, wollte ich unbedingt mir diese Produktion   vor Ort live ansehen. Ich habe es nicht bereut: Schon lange nicht mehr habe ich mich so sehr in einer Oper amüsiert!

„Gaetano Donizetti (1797-1848) L’ELISIR D’AMORE
Theater Bonn, 15. Mai 2025“
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Auf den Punkt 59: Kaffee & Karten statt Kaffee und Karin

Staatsoper Hamburg © Westermann

+++ Hamburgische Staatsoper +++  Der Vorverkauf startet am 19. Mai 2025 +++ Mit vielen Aktionen +++

Manchmal bin ich bei Instagram unterwegs und gucke mir Bilder an. So auch heute Morgen. Seither geht mir ein Song von Element of Crime nicht mehr aus den Ohren. Und, apropos Ohren. Ich mache mir Gedanken, ob es schon an der Zeit ist, einen Hörakustiker aufzusuchen. Man  wird ja nicht jünger. Wie kam es zu diesem Schwermut? Nun, das hat mit der Hamburgischen Staatsoper zu tun.

von Jörn Schmidt

Im Auto, auf längeren Dienstreisen, da höre ich keine klassische Musik. Das wäre ein Frevel und würde den Kompositionen nicht gerecht. Allein der Dynamik-Umfang lässt jedes noch so gute Soundsystem an seine Grenzen stoßen. Wegen der Fahrgeräusche. „Auf den Punkt 59: Vorverkauf und Kaffee
Hamburgische Staatsoper, 17. Mai 2025“
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Schostakowitsch IV: Das Quatuor Danel spielt mit kompromissloser Radikalität

Quatuor Danel © Marco Borggreve

Wie für die Quartette des Dmitri Schostakowitsch geboren: Phänomenaler Auftakt des Quartett-Zyklus’ beim Leipziger Festival.

Dmitri Schostakowitsch (1906-1975) – Streichquartette Nr. 2 op. 68; Nr. 9 op. 117; unvollendetes Streichquartett – Allegretto

Quatuor Danel:

Marc Danel, Violine
Gilles Millet, Violine
Vlad Bogdanas, Viola
Yovan Markovich, Violoncello

Gewandhaus zu Leipzig, Mendelssohn-Saal, 17. Mai 2025

von Brian Cooper, Bonn

Die ersten Schostakowitsch-Erweckungserlebnisse begannen mit Kammermusik. In Köln hörte ich als Jugendlicher das e-Moll-Trio und das achte Streichquartett und war zutiefst ergriffen. Irgendwann stieß ich zu Sinfonien, Konzerten, Filmmusik, Opern und Liedern vor und war vollkommen angefixt. Doch die Streichquartette des Dmitri Schostakowitsch bleiben auch nach Jahrzehnten bei einem, wenn man sich je auf sie eingelassen hat und von ihnen berührt wurde. „Schostakowitsch-Festival IV
Gewandhaus zu Leipzig, 17. Mai 2025“
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Dirigent, Orchester und Solistin erschaffen etwas, das größer ist als sie selbst

Janine Jansen © Andreas Etter / Pro Arte Frankfurt

Sternstunde in Frankfurt – Beethoven und Schubert mit Janine Jansen, Paavo Järvi und der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen

Ludwig van Beethoven: Violinkonzert in D-Dur op. 61
Franz Schubert: Vierte Sinfonie in c-Moll D 417

Deutsche Kammerphilharmonie Bremen 

Paavo Järvi, musikalische Leitung
Janine Jansen, Violine

Alte Oper Frankfurt, 16. Mai 2025

von Dirk Schauß

Am 16. Mai 2025 bot die Alte Oper Frankfurt ein Konzerterlebnis von seltener Intensität. Auf dem Programm standen Beethovens Violinkonzert in D-Dur op. 61 sowie Schuberts vierte Sinfonie in c-Moll D 417 – die sogenannte „Tragische“.

Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen unter der Leitung von Paavo Järvi zeigte sich in Höchstform: klanglich raffiniert, rhythmisch messerscharf, mit einer Durchhörbarkeit, die das Publikum atemlos machte. Järvi, der musikalische Architekt des Abends, gestaltete mit klarer Vision, entschiedener Hand und einem unerbittlichen Gespür für dramaturgische Entwicklung. Seine Interpretationen sind nie nur Deutung – sie sind Neuschöpfung. „DKPB Paavo Järvi/Janine Jansen
Alte Oper Frankfurt, 16. Mai 2025“
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Am 17. Mai 2025 beginnen die 48. Dresdner Musikfestspiele

 

Als eines der international renommiertesten Festivals laden die Dresdner Musikfestspiele vom 17. Mai bis zum 14. Juni 2025 ein, den besonderen Reichtum der Dresdner Kulturlandschaft zu entdecken. Auf dem Programm stehen insgesamt 58 Konzerte, die in einem Genre-Mix aus Klassik, Jazz, Rock und Pop, Volks- und Weltmusik, Zirkustheater bis hin zum zeitgenössischen Tanz mit Sasha Waltz der „Liebe“ zur Musik nachspüren und ein Zeichen setzen gegen Hass und Gleichgültigkeit in der Gesellschaft. In ihrer einzigartigen Kraft berge die Kunst die Chance, Orientierung und Sinn zu stiften, so Jan Vogler, Cellist und Festspielintendant.

von Pauline Lehmann

Besonders für diese Saison ist die hohe Dichte an internationalen Spitzenorchestern, die in den kommenden vier Wochen mit einem reichen Repertoire aus der romantischen und spätromantischen Sinfonik an der Elbe zu Gast sind. Einen Schwerpunkt bilden die Sinfonien Gustav Mahlers. „Dresdner Musikfestspiele 17. Mai bis 14. Juni 2025
Dresden, 17. Mai 2025“
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Schostakowitsch III: Boston und Baiba brillieren

Baiba Skride © Marco Borggreve

Nichts für schwache Nerven: Andris Nelsons, Baiba Skride und das Boston Symphony Orchestra erschüttern das Leipziger Publikum

Dmitri Schostakowitsch (1906-1975) – Violinkonzert Nr. 1 a-Moll op. 77; Sinfonie Nr. 11 g-Moll op. 103 („Das Jahr 1905“)

Baiba Skride, Violine

Boston Symphony Orchestra
Andris Nelsons, Dirigent

Gewandhaus zu Leipzig, 16. Mai 2025

 von Brian Cooper

Dieses Programm ist nichts für schwache Nerven. Es gibt ja einige Orchesterwerke von Dmitri Schostakowitsch, die unter die Haut gehen – vor allem, wenn sie so herausragend gut gespielt werden wie an diesem Abend in Leipzig. Hört man gleich zwei davon hintereinander, kann man es kaum fassen. Man ist einigermaßen erschüttert, geplättet, Ähnliches hört man hinterher auch von jenen, die man im Saal weiß, sowie von jenen Anderen, die man zufällig antrifft: Klar, dass ein paar von den üblichen Nasen hier rumlungern, die der Weltklasse hinterherreisen. (Nebenbei: Die Nase wird bei diesem außerordentlichen Schostakowitsch-Gipfel nicht gespielt.) „Schostakowitsch-Festival III
Gewandhaus zu Leipzig, 16. Mai 2025“
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DIE SAMSTAG-PRESSE – 17. MAI 2025

Seong-Jin Cho © Pauls Zvirbulis

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE SAMSTAG-PRESSE – 17. MAI 2025

Hamburg/Elbphilharmonie
Seong-Jin Chos Ravel-Marathon triumphiert in Hamburg
Mit einer souveränen Gesamtaufführung von Ravels Klavierwerken versetzte Seon-Jin Cho die Elbphilharmonie drei Stunden lang in die funkelnden Klänge des Ravel-Himmels. Mit eifriger Passion und glänzende klarer Technik ließ er die luftigen und ausdrucksvollen Melodien durch die Ränge schweben!
Von Johannes Karl Fischer
Klassik-begeistert.de

„DIE SAMSTAG-PRESSE – 17. MAI 2025“ weiterlesen

Schostakowitsch II: Das Leipziger Festival würdigt auch die Unterhaltungsmusik gebührend

Salonorchester Cappuccino © Anne Hornemann

Unter der Überschrift „Zwischen Variété und Propaganda – Bühnenmusiken von Dmitri Schostakowitsch“ spielt das Salonorchester CAPPUCCINO U-Musik des Komponisten

Dmitri Schostakowitsch (1906-1975) – Auszüge aus: Ballettmusik Das goldene Zeitalter op. 22; Filmmusik Das neue Babylon; Die Hornisse op. 97a; Bühnenmusik zu Hamlet op. 32a; Lied: „Für den Frieden der Welt“

Salonorchester CAPPUCCINO

Albrecht Winter, Violine, Leitung, Moderation

Eva Heinig, Violine
Anna-Maria Wünsch, Viola
Hartmut Becker, Violoncello
Tobias Lampelzammer, Kontrabass
Thomas Reimann, Flöte
Klaus-Peter Voß, Oboe
Marco Thomas, Klarinette
Michael Schlabes, Trompete
Tobias Hasselt, Posaune
Horst Singer, Klavier
René Scipio, Schlagzeug

Gewandhaus zu Leipzig, Mendelssohn-Saal, 16. Mai 2025

von Brian Cooper, Bonn

Nach der fulminanten Eröffnung des Schostakowitsch-Festivals am Vorabend stand am Nachmittag des Folgetages Unterhaltungsmusik des Komponisten auf dem Programm: Das Salonorchester CAPPUCCINO spielte Arrangements seines Pianisten, Horst Singer, für die oben gelistete Besetzung, und Albrecht Winter moderierte mit einer guten Mischung aus Ernsthaftigkeit und launigen Einwürfen. „Schostakowitsch-Festival II
Gewandhaus zu Leipzig, Mendelssohn-Saal, 16. Mai 2025“
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