Diese großartige Sängerin ist Tosca 100!

Fotos: © Yunlong Jia

Die international gefeierte chinesische Sopranistin Hui He gastiert gerade an der Staatsoper Hamburg als Tosca in der gleichnamigen Oper von Giacomo Puccini. Sie gibt am Samstag, 2. Oktober, ihre 100. Vorstellung mit dieser Partie – noch gibt es ein paar Karten für diesen großartigen Abend im Haus an der Dammtorstraße (weitere Aufführungen: Freitag, 8. Oktober und Dienstag, 12. Oktober.) Ebenso empfehlenswert übrigens ist ein Besuch von Giuseppe Verdis phantastischer letzter Oper Falstaff mit ausnahmslos sehr guten Solisten (Sonntag, 3. Oktober und Samstag, 9. Oktober.) „Interview, Hui He, Tosca
Staatsoper Hamburg, 1. Oktober 2021“
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Starke Sängerinnen und Sänger an der Bayerischen Staatsoper entrinnen nicht der Macht des Schicksals

Die Sänger zeigen insgesamt eine bärenstarke Leistung. Allen voran, die wunderbare Anja Harteros, die 2013 in dieser Inszenierung ihr Rollendebüt als Leonora feierte und für die die Bayerische Staatsoper quasi wie ein Wohnzimmer ist. Ihre perfekt geführte warme Stimme gleitet mühelos durch sämtliche Register, dynamisch von zarten Piani bis zum mächtigen Fortissimo. Das „Maledizione“ zum Ende des Gebets „Pace, pace, mio Dio“ geht durch Mark und Bein. Brava!

Foto: Anja Harteros, © Marco Borggreve

La Forza del Destino
Oper in vier Akten Zweite Fassung, bearbeitet 1869
Komponist Giuseppe Verdi

Libretto nach Duque de Rivas’ Drama „Don Álvaro o La fuerza del sino“ von Francesco Maria Piave (1862), Neufassung von Antonio Ghislanzoni (1869).

München, Nationaltheater, 29. September 2021

von Dr. Petra Spelzhaus

Wieso sollte man sich ein Werk anschauen mit einer streng patriarchalischen Weltordnung, hanebüchener Handlung, kriegsverherrlichenden Szenen, Fremdenfeindlichkeit und religiöser Verklärung? Weil es sich um ein Meisterwerk eines der größten Komponisten unseres Planeten handelt mit grandioser Musik und herausragenden Darstellern. „Giuseppe Verdi, La Forza del Destino
München, Nationaltheater, 29. September 2021“
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Sommereggers Klassikwelt 106: Der smarte Verführer – Ruggero Raimondi zum 80. Geburtstag

von Peter Sommeregger

Foto: pindelski.org ©

Auch charmante Verführer und Schurken sind nicht gegen das Altern gefeit. Also feiert der unverwüstliche italienische Bass Ruggero Raimondi am 3. Oktober seinen 80. Geburtstag.

In Bologna als Sohn eines Fabrikanten geboren, verfolgte der junge Ruggero zielstrebig seinen Weg zum Operngesang und zu einer großen internationalen Karriere. Nach Gesangstudien in Rom und Mailand debütierte er 1964 in Spoleto. Bereits im nächsten Jahr wurde er mit nur 24 Jahren an das Teatro la Fenice in Venedig engagiert, dem er mehrere Jahre treu blieb. Ab 1968 sang er an der Mailänder Scala ein breites Repertoire. Seine Weltkarriere war nicht mehr aufzuhalten, in den folgenden Jahren gab es praktisch kein internationales Opernhaus an dem Raimondi nicht erfolgreich aufgetreten wäre. „Sommereggers Klassikwelt 106: Der smarte Verführer – Ruggero Raimondi zum 80. Geburtstag“ weiterlesen

Die FREITAG-PRESSE – 1. OKTOBER 2021

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden:
Die FREITAG-PRESSE – 1. OKTOBER 2021

Foto: © Westermann, Staatsoper Hamburg

Hamburg
Good morning, Hamburg. Cavaradossi Totalausfall
Was ich bisher noch nie erlebt habe, nach der berühmten Arie E lucevan le stelle rührte sich keine Hand zum Beifall. Insoweit war Černoch als Caravadossi ein Totalausfall, schade; sonst hätte es insgesamt doch eine gute Aufführung werden können.
von Ralf Wegner
Klassik-begeistert.de

Wien/ Staatsoper
Ein Triumph von Farbe und Klamauk: Herbert Fritsch inszeniert Rossinis „Il barbiere di Siviglia“ an der Wiener Staatsoper
Neue Musikzeitung/nmz.de

Sie trippeln und tänzeln und hüpfen
Staatsoper: Ein neuer „Barbier von Sevilla“ von Herbert Fritsch
https://volksblatt.at/sie-trippeln-und-taenzeln-und-huepfen/

Kunstschaffende kritisieren Corona-Politik unter #allesaufdentisch
Videos auf der gleichnamigen Webseite zeigen Promis und Wissenschafter im Gespräch. Die Aktion erinnert an #allesdichtmachen
Der Standard.at

#AllesAufDenTisch. Neue Video-Aktion: Wissenschaftler und Experten fordern Runden Tisch zur Corona-Strategie
„Alles auf den Tisch“ zeigt-Interviews mit Virologen, Wissenschaftlern und Juristen. Neben Experten wie Klaus Stöhr, Matthias Schrappe und Gerd Antes kommen auch umstrittene Stimmen zu Wort. Kontroversen sind der Aktion sicher – und wohl auch beabsichtigt.
Focus.de

#allesaufdentisch: Schauspieler Möhring und Bruch mit wirrer Corona-Kritik im Netz
Frankfurter Rundschau

Wien / Theater an der Wien
Zwischen Himmel und Hölle:
Robert Carsen inszeniert Cavalieris „Rappresentatione“ im Theater an der Wien
Neue Musikzeitung/nmz.de

Blindenmarkt
Herbsttage Blindenmarkt: „Die Künstler sind wieder da!“
Der Intendant der Herbsttage Blindenmarkt Michael Garschall und sein Stellvertreter Stefan Altenriederer gehen voll in den Vorbereitungen der Herbsttage auf und sprühen vor Elan.
https://www.tips.at/nachrichten/amstetten/kultur/547088-herbsttage-blindenmarkt

Frankfurt
Junge Deutsche Philharmonie in der Alten Oper: Was sind schon 320 Jahre?
Frankfurter Rundschau.de

Belgrad
Serbischer Philharmonie-Leiter Tasovac ist tot
Der serbische Dirigent und Leiter der Belgrader Philharmonie, Ivan Tasovac, ist im Alter von 55 Jahren überraschend gestorben. Der Musiker erlitt gestern Abend in seiner Belgrader Wohnung einen Kollaps, berichtete die regierungsnahe Zeitung „Kurir“
https://orf.at/stories/3230601/ „Die FREITAG-PRESSE – 1. OKTOBER 2021“ weiterlesen

Good morning Hamburg: Cavaradossi Totalausfall, sonst wäre es eine gute Aufführung gewesen

Tosca (Puccini) in der Hamburgischen Staatsoper, 29. September 2021

Foto: Han Kim (Sciarrone), Chao Deng (Angelotti), Andrzej Dobber (Scarpia), Hui He (Tosca), Pavel Černoch (Caravadossi), Martin Summer (Sagrestano), Peter Galliard (Spoletta) RW ©.

Was ich bisher noch nie erlebt habe, nach der berühmten Arie E lucevan le stelle rührte sich keine Hand zum Beifall. Insoweit war Černoch als Caravadossi ein Totalausfall, schade; sonst hätte es insgesamt doch eine gute Aufführung werden können.

Nicht verschwiegen werden soll, dass das recht junge Publikum alle drei Protagonisten am Ende bejubelte. Eines bleibt aber festzuhalten, bei einer gelungenen Tosca-Aufführung emotionieren die gesanglichen Leistungen auch ein unerfahrenes Publikum so, dass der Jubel regelhaft das Ende der Arien und Duette begleitet.

von Dr. Ralf Wegner

Anders als in vorherigen Spielzeiten ist es der Operndirektion für die Saison 2021/22 durchaus gelungen, vermehrt namhafte Sängerinnen und Sänger für das Haus an der Dammtorstraße zu engagieren. Den Anfang machten Benjamin Bernheim und Olga Peretyatko in Hoffmanns Erzählungen. Jetzt folgte Tosca mit der weltweit in großen Sopranpartien eingesetzten Hui He.

Sie erfüllte die hoch gespannten Erwartungen. Ihre farbenreiche, große Stimme trug weit in den Raum hinein, mitunter mit etwas zu viel Vibrato. Ihre Arie Vissi d’arte überzeugte durch fließendes Gleichmaß. Mit einem großartigen Andrzej Dobber als Scarpia machte sie den zweiten Akt zum Höhepunkt des Abends. Dobbers Stimme ging zwar am Ende des ersten Aktes mit Va’, Tosca in den Orchesterwogen (Leitung Alexander Joel) unter, das erlebt man aber auch bei zahlreichen anderen herausragenden Sängern dieser Rolle. Dafür zeigte Dobber im zweiten Akt, was singen heißt: Reiches Farbenspektrum, perfektes Legato, Kraft und Stimmschönheit in der Höhe und auch die für die Rolle des Scarpia notwendige Dämonie. Zudem ist Dobber ein guter Darsteller, an dem sich Hui He steigern konnte. „Giacomo Puccini, Tosca
Staatsoper Hamburg, 29. September 2021“
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Als man sich noch Briefe schrieb; immer wieder sehenswert

Staatsoper Hamburg, 28. September 2021
Pjotr Tschaikowsky, Eugen Onegin

Tschaikowskys Oper „Eugen Onegin“ in der Hamburgischen Staatsoper, Wiederaufnahme 

Alexey Bogdanchikov als Onegin und Olesya Golvneva als Tatjana (7. Bild, Foto: RW)

von Dr. Ralf Wegner

Tschaikowskys auf einem Briefroman Alexander Puschkins beruhende Oper, die 1892 unter der Leitung von Gustav Mahler und im Beisein des Komponisten in Hamburg ihre deutsche Erstaufführung erlebte, ist inhaltlich tiefgründig und komplex.

Sie erschließt sich nicht unmittelbar wie Tosca oder La Bohème und findet deshalb oft auch nur einen begrenzten Zuhörerkreis, wie bei der heutigen Wiederaufnahme in der Hamburgischen Staatsoper. Ein kurzer Einblick in Puschkins Roman mit kursiv gesetzten Zitaten lässt den Inhalt der Oper besser verstehen: „Pjotr Tschaikowsky, Eugen Onegin
Staatsoper Hamburg, 28. September 2021“
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Ladas Klassikwelt 81: Aimez-vous Brahms? – Teil 2

Als Zugabe haben wir das Stück „Nachtigall, sie singt so schön“ aufgeführt. Die Worte dieses Liedes harmonieren perfekt mit dem Inhalt des Gedichts von Joachim Neander – dem in Krakau lebenden deutschen Dichter und Musiker.

Foto: die Pianistin Ragna Schirmer, der Dirigent Hansjörg Albrecht und der Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor Hamburg im Kleinen Saal der Elbphilharmonie, Hamburg. © privat

von Jolanta Łada-Zielke

„Ein deutsches Requiem“ von Johannes Brahms hörte ich zum ersten Mal während des Musikgeschichteunterrichts in der Musikschule des Zweiten Grades in Krakau. Damals konnte ich noch kein Deutsch, habe mich aber sofort in dieses Stück verliebt. Zu dieser Zeit faszinierte mich zwar die Musik des italienischen Barocks, aber ich fing an zu träumen, mit einem guten Chor Brahms’ Requiem singen zu können. „Ladas Klassikwelt 81 – Aimez-vous Brahms? (Teil 2)“ weiterlesen

Was ist mit Anja Harteros’ Stimme los?

Publikumsliebling war mit Abstand die Sopranistin Anja Harteros, die in der Rolle der Donna Leonora in weiten Teilen zu überzeugen wusste. Ich bin ein großer Fan von Anja Harteros, sie ist eine Ausnahmekünstlerin, die mir schon viele schöne, sinnliche und berauschende Opernabende geschenkt hat. Nicht aber an diesem Abend. Auch nicht als Isolde in Richard Wagners Oper „Tristan und Isolde“ während der diesjährigen Münchner Opernfestspiele.

Bayerische Staatsoper, 26. September 2021
Giuseppe Verdi, La forza del destino

© Wilfried Hösl, Bayerische Staatsoper – Nationaltheater

von Andreas Schmidt

Passend zum Wahlsonntag in Deutschland erklang an diesem Abend Verdis „Macht des Schicksals“ im Nationaltheater zu München. Die Besucher schenkten der Aufführung dieses viel zu selten gespielten Meisterwerkes des norditalienischen Jahrtausendkomponisten sehr viel Applaus – obgleich wahre Begeisterung dann doch noch etwas euphorischer aussieht.

klassik-begeistert.de-Autorin Dr. Petra Spelzhaus wird hier am Donnerstag
eine ausführliche Kritik zur nächsten Aufführung schreiben, vorab von mir soviel:

Publikumsliebling war mit Abstand die Sopranistin Anja Harteros, die in der Rolle der Donna Leonora in weiten Teilen zu überzeugen wusste. Ich bin ein großer Fan von Anja Harteros, sie ist eine Ausnahmekünstlerin, die mir schon viele schöne, sinnliche und berauschende Opernabende geschenkt hat. Nicht aber an diesem Abend. Auch nicht als Isolde in Richard Wagners Oper „Tristan und Isolde“ während der diesjährigen Münchner Opernfestspiele. „Giuseppe Verdi, La forza del destino
Bayerische Staatsoper, 26. September 2021“
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Testen Sie Ihr Wissen im Klassik-Quiz – Folge 58

Foto: © Uwe Ahrens

Diverse Instrumentenbauer erwähnten wir bei unserem letzten Quiz. Einer davon war Giovanni Battista Guadagnini. Ein Cello aus seiner Werkstatt wurde zeitweise auch von Sol Gabetta gespielt, die im Bayerischen Fernsehen regelmäßig die Sendung „BR Klassik KlickKlack“ moderiert.  Wir gratulieren herzlich Cathrin Kackert aus Speicher (Rheinland-Pfalz), die das wusste und aus den richtigen Einsendungen als Gewinnerin einer Überraschungs-CD gezogen wurde! „Das Klassik-Quiz – Folge 58“ weiterlesen

Der Mann mit der edlen Stimmfarbe eines Ritters

Der Bariton Christian Gerhaher und Freunde bereichern das Herz und die Seele im Nationaltheater zu München.

Bayerische Staatsoper, 25. September 2021
Christian Gerhaher (Bariton) und Freunde
Violine: Isabelle Faust, Anne Katharina Schreiber
Viola: Timothy Ridout, Danusha Waskiewicz
Violoncello: Jean-Guihen Queyras, Christian Poltéra

Foto: Christian Gerhaher © Hiromichi Yamamoto

Othmar Schoeck, Notturno. 5 Sätze für Streichquartett und eine Singstimme.
Arnold Schönberg, Verklärte Nacht op. 4 für Streichsextett
Hector Berlioz, Les nuits d’été op. 7

von Andreas Schmidt

Mit einem sehr anspruchsvollen Programm mit Werken der Komponisten Othmar Schoeck, Arnold Schönberg und Hector Berlioz haben sechs Musiker und der Star-Bariton Christian Gerhaher die Herzen und Seelen der Zuschauer im Nationaltheater zu München erobert. Dankbar und Respekt zollend applaudierten die Zuhörer der Darbietung, zahlreiche Bravi waren der Künstler Dank.

Die Streicher (drei Damen und drei Herren) spielten feinfühlig und differenziert auf Weltklasseniveau. Es war eine Freude zu erleben, wie wohltemperiert und abgestimmt die Musiker die diffizilen Werke darboten.

Inspirator für die fulminanten Streichleistungen war der Bariton Christian Gerhaher, der in allen Registern einen Gesangsabend zelebrierte, der unter die Haut ging. Der allseits gefeierte Alleskönner machte seinem Ruf alle Ehre: Makellos, einfühlsam, geschmeidig und wenn erforderlich dynamisch und kraftvoll verlieh er dem Abend das Prädikat 1 + mit Auszeichnung. „Christian Gerhaher (Bariton) und Freunde
Bayerische Staatsoper, 25. September 2021“
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