Schnelle Füße und zerbrechliche Traumbilder

Sylphide/Probe Corps © Katja Lotter

Das Münchner Ballett auf höchstem Niveau kreiert eine Zauberwelt

LA SYLPHIDE
Ballett in zwei Akten

Choreographie    Pierre Lacotte nach Filippo Taglioni
Musik   Jean-Madeleine Schneitzhoeffer, Ludwig Wilhelm Maurer

Bühne nach Pierre Ciceri
Kostüme nach Eugène Lami
Licht   Christian Kass
Einstudierung   Laurent Hilaire Anne Salmon

Musikalische Leitung:  Myron Romanul

Ensemble des Bayerischen Staatsballetts
Bayerisches Staatsorchester

Bayerische Staatsoper, Nationaltheater, München, 23. November 2024 PREMIERE


von Barbara Hauter

Romantischer geht’s nicht: Mit La Sylphide als erste Premiere der neuen Ballett-Saison entführt das Münchner Ballett technisch perfekt und mit emotionalem Tiefgang in die Welt des schottischen Hochlands und der Luftgeister. „LA SYLPHIDE Ballett in zwei Akten
Bayerische Staatsoper, Nationaltheater, 23. November PREMIERE“
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Das neue Rheingold verzaubert München

DAS RHEINGOLD 2024 PREMIERENAPPLAUS N. BROWNLEE
© Wilfried Hösl

In diesem Ring geht es um Glauben und Götter.

Richard Wagner
Das Rheingold

Bayerisches Staatsorchester
Musikalische Leitung, Vladimir Jurowski

Inszenierung, Tobias Kratzer

Bayerische Staatsoper, Nationaltheater, 31. Oktober 2024

von Dr. Petra Spelzhaus

Die Premiere des neuen Münchener Rheingolds war schon vor vier Tagen. Aber konnte es einen besseren Zeitpunkt für den Vorabend des Bühnenfestspiels „Der Ring des Nibelungen“ geben als diesen 31. Oktober 2024? Gruselig verkleidete Kinder durchstreifen mit Süßigkeitentüten und ihren Eltern im Schlepptau die Straßen Münchens. Das irisch-keltische Urfest Samhain ist durch den Übergang in die dunkle Jahreszeit gekennzeichnet. Der Vorhang zur mystischen Anderswelt der Toten, Feen und Götter ist durchlässig. Die Feuerrituale würden den Brandsachverständigen Loge zutiefst erfreuen. „Richard Wagner, Das Rheingold
Bayerische Staatsoper, Nationaltheater, 31. Oktober 2024“
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 „Die tote Stadt“ mutiert in ein äußerst lebendiges wie zerrissenes Haus

Foto Archiv 2021, Tote Stadt, K. F. Vogt, C. Pohl © W. Hoesl

Korngolds Meisterstück „Die tote Stadt“ wurde in München in einem Haus spielend überzeugend und mit modernen Ansätzen inszeniert, musikalisch passt das Paar Miknevičiūtė/Vogt als Marietta/Paul und trägt zum opulenten und doch auch subtilen Sound Korngolds bei.

Erich Wolfgang Korngold (1897 – 1957)
„Die tote Stadt“

In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln.
Libretto vom Paul Schott

Uraufführung 1920 in Hamburg und Köln

Bayerische Staatsoper Münchner, Nationaltheater, 4. Oktober 2024

von Dr. Bianca M. Gerlich

An der Bayerischen Staatsoper wurde  am 1. Oktober 2024 „Die tote Stadt“ wieder aufgenommen in einer Inszenierung von Simon Stone aus dem Jahr 2019.

Insgesamt viermal steht dieses Stück mit der ungeheuren Klangfülle auf dem Programm. Unglaublich, dass ein junger Mann, Anfang 20, so ein Werk schreiben und komponieren konnte. Hinter dem Librettisten Paul Schott verbirgt sich kein anderer als der Vater Julius Korngold, der das Textbuch zusammen mit seinem Sohn erstellt hat. Das war in Wien und Sigmund Freud hat sicherlich einen gewissen Einfluss auf die Korngolds gehabt. Dennoch ist es ein gar düsteres Thema, das uns 2,5 Stunden in den Bann ziehen wird. „Erich Wolfgang Korngold (1897 – 1957), „Die tote Stadt“
klassik-begeistert.de, 6. Oktober 2024“
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München feiert eine neue Kaufmann-Tosca – die gesanglichen Leistungen lassen dennoch zu wünschen übrig

Tosca 2024, E. Buratto © Wilfried Hoesl 

Am Ende dieser recht neuen Münchner Tosca brach das Publikum bei allen Beteiligten in begeisterte Bravo-Stürme aus, dennoch konnten weder Jonas Kaufmanns Mario Cavaradossi noch Eleonora Burattos Floria Tosca musikalisch wirklich überzeugen. Emotionen mitzufühlen stand nicht sehr hoch auf dem Spielplan, vor allem Herr Kaufmann punktete vorwiegend im Wettbewerb um den weltlautesten Opern-Fanclub.

Bayerische Staatsoper, 24. Juli 2024

Tosca
Musik von Giacomo Puccini
Libretto von Giuseppe Giacosa und Luigi Illica

von Johannes Karl Fischer

Nach einigen Buh-Rufe vor der ersten Pause hatte ich mich bereits auf einen sehr interessanten Schlussapplaus vorbereitet… dennoch brach das Publikum am Ende von Puccinis dreiaktigen Opernklassiker für alle Rollen im fulminante Bravo-Stürme aus. Leider zu Unrecht: Insbesondere Jonas Kaufmann platzierte die Noten des Mario Cavaradossis nur hart erkämpft in den Saal, von Charaktergestaltung war hier in einer musikalisch eher einheitlich kämpferisch klingenden Darbietung wenig zu hören. „Giacomo Puccini, Tosca
Bayerische Staatsoper, 24. Juli 2024“
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Ist Jonas Kaufmann noch ein Tenor?

Jonas Kaufmann hatte, bis auf vier Zugaben, einen sehr schlechten Abend. Jedenfalls für musikalische Menschen, für Menschen, die ein Instrument spielen oder in einem guten Chor singen.

„Jonas Kaufmann und Helmut Deutsch, Liederabend
Bayerische Staatsoper, Münchner Opernfestspiele, 11. Juli 2024“
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Die Münchner Opernfestspiele machen den Unterschied – bravo!

Bayerische Staatsoper (Nationaltheater) / Prinzregententheater,
11. – 14. Juni 2024

Jonas Kaufmann und Helmut Deutsch, Festspiel-Liederabend
Pjotr I. Tschaikowski, Pique Dame
Mieczysław Weinberg, Die Passagierin
Wolfgang Amadeus Mozart, Le nozze di Figaro
Claude Debussy, Pelléas et Mélisande

Foto: Bayerische Staatsoper – Nationaltheater © Wilfried Hösl

von Andreas Schmidt

Die Münchner Opernfestspiele sind auch in diesem Jahr „the place to be“ für Opernliebhaber aus ganz Europa. Wer richtig gute Opern mit packenden Inszenierungen, einem bärenstarken Orchester und energetischen Dirigenten… sowie vor allem: tollen Sängerinnen und Sängern, erleben möchte, kommt an einem Besuch in der Isar-Stadt nicht vorbei. „Münchner Opernfestspiele, Resümee
Bayerische Staatsoper und Prinzregententheater, 11. – 14. Juni 2024“
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Ich höre ein schillerndes wogendes Klangmeer

Pelléas et Mélisande 2024, B. Bliss, S. Devieilhe © Wilfried Hoesl

Das Orchester ist der Erzähler der Oper. Es illustriert, kommentiert, führt und verbindet die Handlung. Dirigent Hannu Lintu produziert ein schillerndes wogendes Klangmeer. Christian Gerhaher singt tiefe intensive Emotionalität großartig. Die Inszenierung Jetske Mijnssens finde ich extrem langweilig.

Pelléas et Mélisande (1902)
Komponist   Claude Debussy

Text von Maurice Maeterlinck

Musikalische Leitung   Hannu Lintu
Inszenierung   Jetske Mijnssen

Bayerisches Staatsorchester

Projektchor der Bayerischen Staatsoper
Opernballett der Bayerischen Staatsoper
Statisterie der Bayerischen Staatsoper
Bayerischer Staatsopernchor

Nationaltheater, München, 9. Juli 2024 PREMIERE


von Frank Heublein

An diesem Abend wird mit Pelléas et Mélisande von Claude Debussy in München die zweite Premiere der Münchner Opernfestspiele 2024 auf die Bühne des Prinzregententheaters gebracht.

Das Bayerisches Staatsorchester erstmals geleitet vom Finnen Hannu Lintu ist ein schillerndes wogendes Klangmeer. Das Orchester ist der Erzähler der Oper. Die Stimmen fügen sich zumeist wie Instrumente in den Orchesterklang ein. Das Orchester illustriert, kommentiert, führt und verbindet die Handlung. In den ersten drei Akten zelebriert Debussy orchestrale Zwischenspiele zwischen Bildern und Akten. Es berauscht mich, doch fühlt sich die Oper auch lang an. Als würde ich drei Stunden am Strand sitzen und ins Meer schauen. Wogend, plätschernd, sanft zischend, schmeichelnd wabernd. Wunderbare Töne! Sanft grummelndes Schlagwerk, Harfe und Flöte stechen effektvoll hervor. Jedes Piano eines Instruments ist als Teil des Ganzen zu hören. Eine tolle Orchesterleistung. „Claude Debussy, Pelléas et Mélisande (1902)
Nationaltheater, München, 9. Juli 2024 PREMIERE“
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Tosca kämpft ums Überleben zwischen Pasolini und Puccini

Tosca 2024, C. Castronovo © Wilfried Hoesl

Welch Glanzstück der Opernliteratur. Ein Thriller, wie er im Buche steht.

TOSCA
Komponist Giacomo Puccini

Libretto von Giuseppe Giacosa und Luigi Illica nach dem Drama La Tosca von Victorien Sardou.

Melodramma in drei Akten (1900)

Bayerische Staatsoper, 20. Mai 2024

von Dr. Peter Hampe

Welch Glanzstück der Opernliteratur. Ein Thriller, wie er im Buche steht.

An einem Abend werden menschliche Leidenschaften und entsprechendes Handeln komprimiert vorgeführt: Liebe und Eifersucht, Macht und Machtmissbrauch, Erpressung, Folter, Mord, Suizid, aber auch Leidensfähigkeit und politischer Protest.

Und dies alles hat Puccini in adäquate wundervolle und mitreißende Musik gesetzt: Zwei leidenschaftliche Liebesduette, zwei der schönsten Tenor-Arien der Opernliteratur und eine berührende Arie der Tosca, mit der nicht zuletzt Maria Callas berühmt wurde und vieles mehr. „Giacomo Puccini, Tosca
Bayerische Staatsoper, 20. Mai 2024“
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Keine Waffe taugt bei diesem Münchner Parsifal

Inmitten von Richard Wagners letzter, wohl schönster Oper „Parsifal“, klafft eine Wunde, die sich nicht schließen will, Qualen, die nicht aufhören möchten, ein Sehnen, das nicht erstillt, kurzum: „Alles schreit“. Am Ende wartet die Erlösung, doch an diesem Abend in München verlässt man die Oper weder verwundet, noch gereinigt, geschweige denn erlöst.

Richard Wagner, Parsifal
Bühnenweihfestspiel in drei Aufzügen
Musik und Dichtung vom Komponisten

Constantin Trinks, Dirigent
Orchester der Bayerischen Staatsoper
Pierre Audi, Regie
Georg Baselitz, Bühnenbild

Bayerische Staatsoper – Nationaltheater © Wilfried Hösl

Bayerische Staatsoper, 31. März 2024

von Leander Bull

„Schattig und ernst, doch nicht düster“ ist der Wald in Richard Wagners letzter Oper Parsifal laut Bühnenanweisungen des Meisters – durchaus auch eine Beschreibung der Musik selbst. Es sind mystische, sphärische Klänge, die der Komponist beschwört, kühl und klar, doch ebenso zärtlich und weihevoll. Selbst der sich zum Antichristen stilisierende Friedrich Nietzsche konnte sich nicht der Aura dieses Werks entziehen, als er das Vorspiel zum ersten Mal hörte und fragte: „Hat Wagner je etwas besser gemacht?“ „Richard Wagner, Parsifal
Bayerische Staatsoper, 31. März 2024“
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Bayerische Staatsoper Motto Spielzeit 2024/25: „Aus dem Leben durch die Liebe“

Bayerische Staatsoper – Nationaltheater © Wilfried Hösl

Bayerische Staatsoper
, München, 16. März 2024

Spielzeitpräsentation der Bayerischen Staatsoper für die Spielzeit 2024/25 mit Serge Dorny, Vladimir Jurowski und Laurent Hilaire

von Frank Heublein

Die inhaltliche Vorstellung der nächsten Spielzeit wird umrahmt von – im Spitzenrestaurant würde ich von l’Amuse-Gueule sprechen, dem „Gruß aus der Küche“. So startet die Präsentation an diesem Vormittag. Der „Chefkoch“ persönlich, also Generalmusikdirektor Jurowski begleitet Sopranistin Seonwoo Lee und Bariton Vitor Bispo aus dem hiesigen Opernstudio beim Duett “Là ci darem la mano” aus „Don Giovanni“ am Klavier. Diese Oper ist eine der 9 Opernpremieren der folgenden Spielzeit und zugleich die letzte der drei Opern des Mozart-Da Ponte Zyklus. „Spielzeitpräsentation der Bayerischen Staatsoper für die Spielzeit 2024/25 mit Serge Dorny, Vladimir Jurowski und Laurent Hilaire
Bayerische Staatsoper, München, 16. März 2024“
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