Anna Netrebkos CD „Amata dalle tenebre“: Viel Licht und viel Schatten

CD-Rezension
Anna Netrebko, Amata dalle tenebre

Orchester der Mailänder Scala
Riccardo Chailly

DG 486 1543

von Peter Sommeregger

Ganze fünf Jahre ließ die aktuell berühmteste Sopranistin der Welt ihre Fangemeinde auf eine neue CD warten. In der Zwischenzeit war La Netrebko zwar in verschiedenen Streams und vor allem live zu erleben, aber ein Studioalbum gab es nicht.

Eine Sängerin vom Rang einer Netrebko überlässt nichts mehr dem Zufall, und so ist die Wahl des Orchesters und des Dirigenten für diese neue CD ausgesprochen luxuriös. Niemand Geringerer als Riccardo Chailly und sein Orchester der Mailänder Scala breiten den opulenten Klangteppich aus, auf dem die Netrebko ihren großen Sopran entfalten kann, Aufnahmeort war der große Saal des Opernhauses. „CD-Rezension: Anna Netrebkos CD „Amata dalle tenebre“,
klassik-begeistert.de“
weiterlesen

Jonas Kaufmanns erweiterte Weihnachts-Doppel-CD: ein Butterflöckchen auf die fette Mayonnaise oben drauf

Erst im Juni hat Jonas Kaufmann bei seinem Tristan-Debüt in München gezeigt, dass er ein großer Künstler mit reichem Potential ist. Ein wenig mehr Stilgefühl hätte man ihm zugetraut oder gewünscht, wenn es um die Vermarktung seiner Popularität geht. Einmal Weihnachtsalbum und Shopping-Kanal hätten doch gereicht. Oder?

CD-Rezension
Jonas Kaufmann, It’s Christmas (extended version)

von Peter Sommeregger

Ups… he did it again: Jonas Kaufmanns „It’s Christmas“ diesmal in Grün im Shopping-Kanal.

Vor über einem Jahr schrieb ich am Ende meiner Rezension des damals neu veröffentlichten Doppelalbums:

„Ein Aufkleber auf dem Album lautet ‚Jonas Kaufmanns erstes Weihnachtsalbum‘. Das klingt ganz nach Plänen für ein weiteres. Bitte nicht!“

Völlig überraschend ist aber auch in diesem Jahr ein Weihnachtsfest zu feiern, und Jonas Kaufmann, der Welt derzeit gefragtester Tenor, will seine Anhängerschaft dabei nicht allein lassen. Um die bewusste Doppel-CD aber nicht wie einen Ladenhüter aussehen zu lassen, hat man sie rasch grün eingefärbt, und noch mit einigen zusätzlichen Titeln angereichert. Sozusagen ein Butterflöckchen auf die fette Mayonnaise oben drauf. Angeblich sind sieben Titel für diese „Extended Edition“ neu aufgenommen, man wird aber den Verdacht nicht los, es handele sich um Resteverwertung der umfangreichen Aufnahmesitzungen des Jahres 2020. „CD-Rezension, Jonas Kaufmann, It’s Christmas (extended version)
klassik-begeistert.de, 20. Dezember 2021“
weiterlesen

DVD-Rezension: Siegfried und Brünhilde – ein absolutes Power-Paar, das musikalisch keinen Wunsch offen lässt und von der schwachen szenischen Deutung des Finales ablenkt

Richard Wagner
Siegfried

Orchester der Oper Sofia
Pavel Baleff  Dirigent
Plamen Kartaloff  Regie

Dynamic 37899 

von Peter Sommeregger

Nach den fulminanten ersten beiden Teilen des „Ring des Nibelungen“ aus Sofia, war man gespannt auf den „Siegfried“, der nicht ohne Grund als der schwierigste Teil der Tetralogie gilt. Anders als in „Rheingold“ und „Walküre“ sind hier zumeist nur zwei handelnde Personen gleichzeitig auf der Bühne, was vom Regisseur die Fähigkeit zu guter Personenregie verlangt. Leider hält Plamen Kartaloff in dieser Hinsicht nicht das Niveau der vorangegangenen Arbeiten. Das stumme Auftreten von Siegfrieds toten Eltern ist ein wenig kitschig, vor allem dramaturgisch völlig unnötig. Originell ist dagegen, im Vorspiel pantomimisch Siegfrieds Geburt und frühe Kindheit kurz aufblitzen zu lassen.

Wieder hat der Bühnen- und Kostümbildner Nikolay Panayotov fantasievolle Szenarien geschaffen, aber speziell für den Wald im zweiten Akt schuf er wenig praktische Konstrukte, die wohl Dickicht symbolisieren sollen, für die Protagonisten aber wahre Stolperfallen darstellen. Insgesamt kämpfen sich aber alle Beteiligten tapfer durch die nicht immer funktionalen Kulissen. Bei den Kostümen, die ausnahmslos originell sind, geht manchmal die Fantasie mit Nikolay Panayotov durch, da ist Manches des Guten zuviel. „DVD Rezension: Richard Wagner, Siegfried, Orchester der Oper Sofia,
klassik-begeistert.de“
weiterlesen

"Three Chords and the Truth", Ken Burns’ faszinierende Reise durch die soziokulturelle Seele amerikanischer Volksmusik

Ken Burns legt mit dieser DVD-Box „Country Music – A Story of America, One Song at a Time“eine faszinierende Produktion vor, die ihresgleichen sucht. Zusammen mit dem auf jeder einzelnen DVD enthaltenen Bonus-Material kann man gut eine ganze Woche veranschlagen, um diese kinematografische Entdeckungsreise mitzumachen, die auch für Liebhaber klassischer Musik interessant sein dürfte.

DVD Besprechung (8 DVD-Box)
Produktion: PBS
Erstausstrahlung: 15. September 2019

ASIN: ‎ B07XQRH1JW (Amazon)

von Dr. Holger Voigt

Kultur ist stets zugleich auch Kulturgeschichte. Niemand weiß dieses besser als der mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete US-amerikanische Dokumentarfilmer Ken Burns, nach dem im Übrigen der sog. „Ken-Burns-Effekt“ benannt wurde: Die filmende Kamera fliegt wie eine Drohne über eine unbewegliche Fotografie und erzeugt dadurch den Effekt einer dynamischen Filmsequenz.

Ken Burns legt mit dieser DVD-Box „Country Music – A Story of America, One Song at a Time“eine faszinierende Produktion vor, die ihresgleichen sucht. Zusammen mit dem auf jeder einzelnen DVD enthaltenen Bonus-Material kann man gut eine ganze Woche veranschlagen, um diese kinematografische Entdeckungsreise mitzumachen, die auch für Liebhaber klassischer Musik interessant sein dürfte.

Was aber ist nun „Country Music“ wirklich? „DVD Besprechung, Ken Burns: „Country Music – A Story of America, One Song at a Time“, klassik-begeistert.de“ weiterlesen

Getanzte Einsamkeit: Hans Zender interpretiert Franz Schuberts „Winterreise“ als Ballett

Tatsächlich ist es Christian Spuck gelungen, eine optische Umsetzung der Winterreise zu kreieren, die Schuberts und Zenders Werk kongenial ergänzt. Chapeau!

Hans Zender Komponist

Franz Schuberts „Winterreise“

Ballett Zürich
Christian Spuck Choreographie

accentus music  ACC 10545

von Peter Sommeregger

Der im Jahr 2019 verstorbene Dirigent und Komponist Hans Zender hat mit dieser „komponierten Interpretation“ von Franz Schuberts Liederzyklus Winterreise eine interessante und erfolgreiche Erweiterung der Interpretationsmöglichkeiten dieses Werkes geschaffen. In der Fassung für Kammerorchester und Tenor ergeben sich Möglichkeiten der Vertiefung der Komposition Schuberts, ohne in das Werk einzugreifen, oder es zu verändern.

Zenders Version hat bereits ihren Platz im Repertoire gefunden. Einen neuen, noch um die optische Dimension erweiterten Ansatz erprobt nun das Ballett Zürich in der Choreographie von Christian Spuck am Opernhaus Zürich. „DVD Rezension: Hans Zender, Schuberts Winterreise, Ballett Zürich, Christian Spuck
klassik-begeistert.de“
weiterlesen

Ein weiteres Liebesdrama vom Komponisten der “Pagliacci“: Ruggero Leoncavallos “Zazà“

Ruggero Leoncavallo
Zazà

Unitel  805404

von Peter Sommeregger

Der Komponist Ruggero Leoncavallo ist heute eigentlich nur noch mit seiner Oper „Pagliacci“ auf den Spielplänen zu finden. Darüber geriet in Vergessenheit, dass er in der Hochblüte des Verismo auch mit anderen Opern erfolgreich war.

Die Uraufführung der Oper „Zazà“ im Jahr 1900 im Mailänder Teatro Lirico dirigierte kein Geringerer als Arturo Toscanini, der das Werk zu einem großen Publikumserfolg führte. Inzwischen begegnet man dem Werk nur noch sehr selten auf den europäischen Opernbühnen. „DVD Rezension: Ruggero Leoncavallo, Zazà,
klassik-begeistert.de“
weiterlesen

Daniil Trifonov, Johann Sebastian Bach und Söhne, The Art of Life

Das üppig ausgestattete Doppelalbum ist ein absolutes Muss, nicht nur für Verehrer Trifonovs, der damit auch einen aktuellen Beitrag zur Pflege des Bach’schen Klavierwerkes leistet.

Daniil Trifonov, Klavier
Johann Sebastian Bach und Söhne: The Art of Life
Deutsche Grammophon 483 8530

von Peter Sommeregger

Daniil Trifonov, der in wenigen Jahren zum großen Star unter den Pianisten aufgestiegen ist, erobert sich nun auch den Kosmos der Musik von Johann Sebastian Bach und seinen Söhnen.

Auf dem neuen Album bezieht er die nicht minder begabten Söhne des Leipziger Thomaskantors bewusst in sein Programm ein, betrachtet die Familie Bach in ihrer kreativen Gesamtheit.

Kurze Kompositionen der Bach-Söhne Johann Christian, Wilhelm Friedemann, Carl Philipp Emanuel und Johann Christoph Friedrich stellt er dem Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach voran, einem historischen Dokument dieser bedeutenden Musikerfamilie. „CD Rezension: Daniil Trifonov, Johann Sebastian Bach und Söhne, The Art of Life,
klassik-begeistert.de“
weiterlesen

Dokumente einer klangvollen Freundschaft: Frank Peter Zimmermann und die Berliner Philharmoniker

Frank-Peter Zimmermann & Berliner Philharmoniker – Violinkonzerte

Die optisch äußerst ambitioniert aufgemachte Box mit CDs, einer Blu-ray Disc und einem umfangreichen Begleitbuch bewegt sich auf dem hohen Standard, den diese Editionen der Berliner Philharmoniker ausmacht. Komplettiert werden die Mitschnitte durch einen fast einstündigen Interview-Film, in dem Frank Peter Zimmermann viel über sein künstlerisches Credo und seine Zusammenarbeit mit den hier vertretenen Dirigenten erzählt, und man einen fast intimen Einblick in seine Persönlichkeit erhält.

Frank Peter Zimmermann, Violine
Berliner Philharmoniker

Daniel Harding Dirigent
Kirill Petrenko Dirigent
Alan Gilbert  Dirigent

von Peter Sommeregger

Die Berliner Philharmoniker und der Ausnahme-Geiger Frank Peter Zimmermann pflegen eine bereits seit vielen Jahren andauernde Künstler-Freundschaft. Über die Jahre hat Zimmermann mit dem Orchester unter wechselnden Dirigenten eine Vielzahl von Konzerten gegeben, seit er unter Daniel Barenboim mit dem Mendelssohn-Konzert in der Berliner Waldbühne debütierte.

Das Orchester widmet dem Geiger nun in seiner Reihe eleganter CD/Blu-ray Discs eine prächtige Box mit Mitschnitten von insgesamt vier Konzertauftritten Zimmermanns.

Den Anfang macht eine wunderbar ausmusizierte Aufführung von Beethovens D-Dur-Konzert mit den Kadenzen von Fritz Kreisler. Beethovens einziges Violinkonzert, das bei seiner Uraufführung 1806 auf ein relativ unverständiges Publikum stieß, setzte sich erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts endgültig durch. Zimmermann und der Dirigent Daniel Harding geben der an dramatischen Effekten reichen Partitur genügend Raum, um sich voll zu entfalten. Zimmermanns Vertrautheit mit dem Stück trägt zum Gelingen wesentlich bei, mit traumwandlerischer Sicherheit führt er den Solopart mit allen Facetten aus.

Erheblich spröder sind die anderen in der Box enthaltenen Werke. Alban Bergs letztes Werk, das Violinkonzert „Dem Andenken eines Engels“ gewidmet, stellt eine Art Requiem für die 18-jährig verstorbene Manon Gropius, die Tochter Alma Mahlers und Walter Gropius’ dar, wurde aber schicksalhaft auch zu Alban Bergs eigenem Requiem.

Die Uraufführung des Werkes hat der Komponist nicht mehr erlebt. Wie kein anderes Werk der Zwölftontechnik hat dieses vom Geiger Louis Krasner bei Berg bestellte Werk eine erstaunliche Popularität erreicht. Das liegt wohl hauptsächlich daran, dass Berg dem Konzert ein gut nachvollziehbares Konzept gab, und vor allem tonale Elemente wie einen mehrfach variierten Kärntner Ländler und einen Bach-Choral einfließen ließ.

In den einleitenden Phrasen entlockt Zimmermann seiner Stradivari unglaublich sanfte, lyrische Töne von schwerer Süße. Petrenko nimmt das groß besetzte Orchester streckenweise fast kammermusikalisch zurück, erst zu Beginn des zweiten Satzes, der den Einbruch der Katastrophe in Manons Leben schildert, entfaltet es die angestrebte Wucht und Dramatik. Gegen Ende tauchen noch einmal, stark verfremdet, die Motive des Ländlers auf, die Zimmermann mit unendlicher Wehmut auskostet. Eine große, im Gedächtnis bleibende Interpretation! „CD-Rezension: Violinkonzerte von Beethoven, Berg und Bartók, Frank Peter Zimmermann, Berliner Philharmoniker
klassik-begeistert.de, 7. November 2021“
weiterlesen

CD-Rezension: Neugier und Spielfreude – Ensemble Clazzic, Intersec#ion

Das noch jugendliche Ensemble vermittelt auf dieser CD die Neugier und Spielfreude, die für die vier Musiker charakteristisch ist. Gerne folgt man ihnen auf dieser Entdeckungsreise durch Epochen und Stile.

Intersec#ion
Ensemble Clazzic

Solo Musica

SM 371

von Peter Sommeregger

Das Ensemble Clazzic steht für kreative Verschmelzung verschiedener Musikstile und -Epochen. Die Pianistin Susanna Klovsky und die Flötistin Martina Silvester, unterstützt von Alex Bayer am Bass und Thomas Sporrer am Schlagzeug, überschreiten  erneut Genregrenzen zwischen Klassik und Jazz. Für diese CD ist es dem Ensemble gelungen, mit Komponisten zusammen zu arbeiten, die ihnen Werke auf den Leib schrieben.

Das Ergebnis sind sieben höchst unterschiedliche Stücke. „Milonga Camarga“ von Exequiel Mantega stellt eine Verbindung zwischen dem argentinischen Tango und dem Jazz her, und bedient mit der südamerikanischen Musik eine der Facetten des Ensemble Clazzic. Ein weiteres Stück aus diesem Kulturkreis, „Milonga de mis Amores“, ist an das Ende der CD gesetzt.

Zwischen diesen beiden Stücken ist die fünfteilige „Clazzic Suite“ des Israelischen Komponisten  Uri  Brener zu hören, deren einzelne Teile sich jeweils an Komponisten verschiedener Epochen orientieren. „Syrinzation“ geht auf eine Komposition Claude Debussys für Soloflöte  zurück und lässt bereits Anklänge an den Jazz erahnen.

„CD-Rezension: Ensemble Clazzic, Intersec#ion
klassik-begeistert.de“
weiterlesen

CD-Live-Präsentation "Imagination": Nah, intensiv, intim und entspannt

Foto: Musikbühne im fünften Stock des Kaufhaus Beck, Raphaela Gromes und Musiker

Musikbühne im fünften Stock des Kaufhaus Beck, München,
23. Oktober 2021

von Frank Heublein (Fotos und Text)

Endlich ist es soweit! Alle im Raum feiern es enthusiastisch. Das erste Musikevent auf der Musikbühne im fünften Stock des Kaufhauses Beck in München, seit zwanzig Monaten. Raphaela Gromes präsentiert ihre neue CD „Imagination“ live.

Ich habe diese kleine Bühne sehr vermisst. Bietet sie mir doch größte Nähe. Raphaela Gromes und ihre Mitmusizierenden sitzen zwei Meter vor mir zum Greifen nah. Es ist kein Klangwunder, diese kleine Bühne. Doch ich empfange unmittelbare Emotionalität durch Nähe. Ein sehr spezielles Musikmitfühlen. Wie sonst nirgendwo im musikalisch bekannten München.

Vor Corona waren diese kostenfreie Events Magneten, die Kunden der Musikabteilung manchmal ganz zufällig und zugleich stark angezogen haben. Ein wunderbar niederschwelliges Angebot. Neues zwanglos entdecken, den Musikern und Musikerinnen nah wie nirgendwo auf die Finger schauen und sich CDs signieren lassen.

Für heute musste ich mich vorab anmelden, um das bei Raphaela Gromes tun zu dürfen. In ihrem Gesicht spüre ich die Töne als Verstärker, die sie mit Fingern und Bogen erzeugt. Das Album „Imagination“ soll die Vorstellung der Zuhörenden öffnen.

Julian Riem als Begleiter am Piano und Arrangeur hat wesentlichen Anteil an der CD. Er spricht vom gemeinsamen Arbeitsprozess. Raphaela Gromes hält es nicht auf dem Sitz, lächelnd zieht sie das Mikrophon an sich: nein, nein, nein! Julian Riem hat arrangiert. Ganz alleine! Darauf er: und doch gemeinsam! Haben sie sich doch beide durch Berge von Kompositionen während des Lockdowns durchgearbeitet. Unter anderem hat das Archiv „Frau und Musik“ aus Frankfurt Notenblätter übermittelt. Margarete Schweikert ist eine dieser Entdeckungen.

Sowohl die CD als auch die Präsentation ist eine gelungene Mischung aus bekannten und für „mit Cello“ arrangierten Stücken und Entdeckungen unbekannter Komponisten und Komponistinnen.

Foto: Raphaela Gromes und Julian Riem

Für das erste Stück, den Walzer aus Tschaikowskys „Dornröschen“ wird sogleich der erste Gast auf die Bühne geholt: Violinist Daniel Dodds aus Zürich. Also: Violine, Cello und Piano. Ich er-kenne das Stück und höre es zugleich neu. Ich schaue auf Gromes’ Bogenschwung, die flinken Finger, das Gesicht, das jede Note spürt, die intensive Aufmerksamkeit des Blicks, der häufig nach rechts zum Geiger geht. Kraftvolle Intensität spüre ich in mir.

„CD Live Präsentation, Imagination von Raphaela Gromes,
Kaufhaus Beck, 23. Oktober 2021“
weiterlesen