Dokumentarfilm Les Indes galantes: ein fantastischer Blick tief hinein wie Oper entsteht

Foto: Philippe Béziat © Hofer Filmtage

Hofer Filmtage, Scala Kino, Hof, 29. Oktober 2021
Jean-Philippe Rameau, Les Indes galantes

von Frank Heublein

An der Opéra de Paris am Place de la Bastille wurde 2019 Jean-Philippe Rameaus Oper Les Indes galantes auf die Bühne gebracht. Das Besondere: der Oper wird eine weitere künstlerische Ebene hinzugefügt, indem Streetdancer Teil der Produktion sind. Dokumentarfilmemacher Philippe Béziat hat die Entstehung der Oper filmisch begleitet. Bei den Hofer Filmtagen feiert sein Film Deutschlandpremiere und er ist dafür nach Hof angereist.

Einige Stücke aus Les Indes galantes, die funktionieren bei mir immer und überall: meine Nackenhärchen stellen sich auf und es durchströmt mich wohlig warm, zum Beispiel Danse du Grand Calumet de la Paix, Forêts paisibles und Air pour les esclaves africains. Das ist auch hier der Fall. Die Musik umfängt mich stark. Überraschenderweise, da eine doppelte Bruchstückhaftigkeit vorliegt. Einerseits liegt diese in der repetitiven Probenwiederholung und -unterbrechung. Andererseits in den Schnitten des Dokumentarfilms. Und doch komme ich nah ans Stück heran. Aber eben ganz anders als normal als Teil des Publikums einer Aufführung.

Philippe Béziat berichtet, er habe den Film aus 90 Stunden Material zusammengeschnitten. Daraus entsteht ein Film von 108 Minuten, die mir die energetische Fusion von musikalischen und tänzerischen Talenten zeigt, die manchmal gesteuert, manchmal inspiriert, manchmal gezähmt wird durch Dirigent und Regisseur. „Philippe Béziat, Les Indes galantes weiterlesen