Rising Stars 40: Andreas Begert, Komponist – ein bayerischer Dickschädel geht seinen eigenen Weg

Bild von Clara Begert, frei verfügbar in Wikimedia Commons

Die Entwicklung und Karriere vielversprechender NachwuchskünstlerInnen übt eine unvergleichliche Faszination aus. Es lohnt sich dabei zu sein, wenn herausragende Talente die Leiter Stufe um Stufe hochsteigen, sich weiterentwickeln und ihr Publikum immer wieder von neuem mit Sternstunden überraschen. Wir stellen Ihnen bei Klassik-begeistert jeden zweiten Donnerstag diese Rising Stars vor: junge SängerInnen, DirigentInnen und MusikerInnen mit sehr großen Begabungen, außergewöhnlichem Potenzial und ganz viel Herzblut sowie Charisma.


von Dr. Lorenz Kerscher

Der 1990 in Erding als Sohn eines Kontrabassisten und einer Musiklehrerin geborene Andreas Begert studierte in München Musik für das Lehramt am Gymnasium. Die Wahl von Jazzklavier als Hauptfach legte nahe, dass er auch in diesem Genre auftrat und sich für die Produktion von CDs mit anderen Musikern dieser Richtung zusammentat. Außerdem arbeitete er als Pianist, Songwriter, Sänger und Bassist mit einigen an anspruchsvoller bayerischer Volksmusik orientierten Bands zusammen. Auch als er schließlich als klassischer Komponist Anerkennung finden wollte, war ihm das heimatliche Idiom eine wichtige Grundlage. „Rising Stars 40: Andreas Begert, Komponist – ein bayerischer Dickschädel geht seinen eigenen Weg
klassik-begeistert.de, 2. März 2023“
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Sommereggers Klassikwelt 175: Der Komponist Samuel Barber wurde zum Klassiker der amerikanischen Moderne

Foto: Samuel Barber © Wikipedia

von Peter Sommeregger 

Der 1910 in West Chester (Pennsylvania) geborene Sohn eines Arztes und einer Pianistin wuchs in geordneten und wohlhabenden Verhältnissen auf, von der Mutter erhielt er schon frühzeitig musikalische Anregungen, aber vor allem seine Tante, die berühmte Sängerin Louise Homer, weckte seine Begeisterung für die Musik. Bereits mit sechs Jahren begann er das Klavierspiel zu studieren, mit sieben Jahren komponierte er ein erstes Stück für Piano solo. Weitere Kompositionen folgten, mit zwölf Jahren spielte er in seiner Heimatgemeinde die Orgel. Sein Eintritt in das Curtis Institute for Music in Philadelphia mit erst 14 Jahren war aufgrund seines offenkundigen Talentes eine logische Entwicklung. Sein Studium umfasste die Klavier-, die Kompositions- und die Dirigenten-Klasse. Zusätzlich studierte er noch Gesang und ließ seine Bariton-Stimme ausbilden. „Sommereggers Klassikwelt 175: Der Komponist Samuel Barber
klassik-begeistert.de, 1. März 2023“
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Ladas Klassikwelt 103: „Jedes zivilisierte Volk spürt die Kraft von Richard Wagners Geist“

von Jolanta Łada-Zielke

Diese Worte schrieb in seiner Biografie Richard Wagners der unseren Lesern bereits bekannte Musikschriftsteller, Musikkritiker und Komponist Ferdinand Pfohl (1862-1949). Der Verlag Ullstein & Co in Berlin veröffentlichte Pfohls Buch „Richard Wagner. Sein Leben und Schaffen“ im Jahre 1911 und in folgenden Jahren. Ich habe eins der Originalexemplare aus dem Jahr 1918, im stoffbezogenen Einband, von der Familie des Autors erhalten. „Ladas Klassikwelt 103: „Jedes zivilisierte Volk spürt die Kraft von Richard Wagners Geist““ weiterlesen

Daniels vergessene Klassiker Nr 15: Dame Ethel Smyth – Serenade in D (1889 – 1890)

Statue von Dame Ethel Smyth im Stadtzentrum von Woking https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Dame_Ethel_Smyth_statue_2022.jpg)

Kritisieren kann jeder! Aber die Gretchenfrage ist immer die nach Verbesserung. In seiner Anti-Klassiker-Serie hat Daniel Janz bereits 50 Negativ-Beispiele genannt und Klassiker auseinandergenommen, die in aller Munde sind. Doch außer diesen Werken gibt es auch jene, die kaum gespielt werden. Werke, die einst für Aufsehen sorgten und heute unterrepräsentiert oder sogar vergessen sind. Meistens von Komponisten, die Zeit ihres Lebens im Schatten anderer standen. Freuen Sie sich auf Orchesterstücke, die trotz herausragender Eigenschaften zu wenig Beachtung finden.

von Daniel Janz

„Ich hätte nie geglaubt, dass eine Frau so etwas geschrieben hat.“ – „Nein, und mehr noch: Sie werden es auch in einer Woche noch nicht glauben“. Das ist einer jener vielen, heute fast unerträglichen Dialoge, die im Bereich Klassischer Orchestermusik über Frauen zu finden sind. Episoden wie diese zwischen Dirigent Hermann Levi und Komponistin Dame Ethel Smyth verdeutlichen, unter welchen Repressalien selbst die größten Künstlerinnen leiden mussten, egal ob ihre Musik den „großen Meistern“ ebenbürtig war oder sogar überlegen ist. Bis heute wiederholen wir diese Klischees. Und das, obwohl wir uns vormachen, längst weiter zu sein. Trotzdem werden immer noch nur die „großen Meister“ rauf und runter gedudelt – während Werke von Frauen nahezu vergessen sind. Warum werden Komponistinnen aber immer noch so gut wie nie aufgeführt? Eine Frage, die einmal am Beispiel der „Serenade in D“ von Dame Ethel Smyth betrachtet werden soll. „Daniels vergessene Klassiker Nr 15: Dame Ethel Smyth – Serenade in D (1889 – 1890)
klassik-begeistert.de, 26. Februar 2023“
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Pathys Stehplatz (20) – Rettet das ORF Radio-Symphonieorchester Wien

Foto: Marin Alsop © Grant Leighton

von Jürgen Pathy

Platzhirsch gibt es in Wien nur einen. Neben den Wiener Philharmonikern zu bestehen, ist sowieso schon eine Herausforderung. Dass man dem ORF Radio-Symphonieorchester Wien nun aber alle Förderungen streichen will, gleicht einem Knockout. ORF Generaldirektor Roland Weißmann plant dem österreichischen Symphonieorchester den Hahn zuzudrehen. Ein fatales Zeichen. Überhaupt in einer Kulturnation wie Österreich. „Pathys Stehplatz (20) – Rettet das ORF Radio-Symphonieorchester Wien
klassik-begeistert.de, 24. Februar 2023“
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Sommereggers Klassikwelt 174: Der unvergessene ungarische Dirigent Ferenc Fricsay – er gilt noch heute als bedeutender "Orchestererzieher"

von Peter Sommeregger

Unglaubliche sechzig Jahre ist es her, dass der ungarische Dirigent mit österreichischem Pass, Ferenc Fricsay, gestorben ist. Schwere Krankheit setzte dem Leben des international renommierten Dirigenten bereits mit 48 Jahren ein Ende.

Begonnen hatte dieses Leben, das trotz seiner Kürze reich an Höhen und Tiefen war, am 9. August 1914 in Budapest, unmittelbar zu Beginn des 1. Weltkrieges. Die leidvolle Geschichte seiner Heimat und Europas insgesamt prägte auch Fricsays Lebensweg. „Sommereggers Klassikwelt 174: Der unvergessene ungarische Dirigent Ferenc Fricsay
klassik-begeistert.de, 22. Februar 2023“
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Schweitzers Klassikwelt 82: Ein Namensspiel – Sänger, die Thomas heißen

Andrè Schuen (Onegin). Foto: Wiener Staatsoper/Michael Pöhn

Ein Namensspiel

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Anlässlich des Namenstags unseres Schwiegersohns stellten wir ihm Sänger gleichen Namens vor und wie wir sie auf der Opernbühne erlebt hatten. Das begann mit einem Comprimario des Tiroler Landestheaters, Andreas Mattersberger, der erst später zum Protagonisten aufstieg, setzte sich fort mit dem uns angenehm aufgefallenen, obwohl nur auf kleineren Bühnen agierenden Andreas Jankowitsch, sprang dann zu Andrea Giovannini, der von Italien kommend erst in seinen reiferen Jahren als Comprimario zu Staatsopernehren kommt, und stieg dann steil auf zu Andreas Schager und dem Rising Star Andrè Schuen.

Für „Schweitzers Klassikwelt 82“ wählen wir unter den unzähligen Möglichkeiten den Namen Thomas, teils Zuname, teils Vorname, auch in sprachlichen Varianten wie polnisch Tomasz (gesprochen Tomasch) und italienisch Tommaso. Der Name ist aramäischen Ursprungs und bedeutet „Zwilling“ bzw. „ähnlich aussehender Mann“. War also ursprünglich ein Beiname und kein Rufname. „Schweitzers Klassikwelt 82: Ein Namensspiel – Sänger, die Thomas heißen“ weiterlesen

Schammis Klassikwelt 10: Alles in der Welt ist ein Witz, der Mensch ist als Narr geboren!(*)

Helau und Alaaf erschallt’s durch den Saal!
Fass’nacht feiert man heute oder Karneval!
Auch der Verfasser sonst ernsthafter Themen
Wird von der Gaudi erfasst und läßt’s sich nicht nehmen
Zu steigen in die Bütt, es ist ein Versuch,
Um zu erzählen von seinem letzten Opernbesuch.

 


von Jean-Nico Schambourg

Die fünfte Jahreszeit erlaubt Narren und Jecken
Mit spitzer Zung’ und gift’gem Wort dort anzuecken
Wo sonst das Jahr über man sich nicht traut
Und lieber auf die and’re Seite schaut.
So entschliess auch ich mich in diesen Tagen,
Als Till Eulenspiegel der Oper, es zu wagen
Den Finger zu legen in empfindliche Wund’
Die da heißt: Regietheater und dessen Schund!

Seit Tagen wie ein kleines Kind ich mich d’rauf freu’,
Heut Abend geht’s in die Oper! Juchhei! Juchhei!
Ich will heut’ nichts wissen von Katastrophen und Krieg,
Die von der Tagesschau jeden Tag ich vorgezeigt krieg’
Nein, heut’ will ich mich entspannen bei schönem Gesang,
Will mich ergötzen an monumentalem Orchesterklang.
Schnell ich mich noch werf’ in mein bestes Gewand
Zu betreten würdig die “heil’ge Stätt’”, Opernhaus genannt.

„Schammis Klassikwelt 10: Alles in der Welt ist ein Witz, der Mensch ist als Narr geboren!(*)
klassik-begeistert.de, 19. Februar 2023“
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Sommereggers Klassikwelt 173:  Kritiker und Kritisierte - es bleibt schwierig

Bild: www.petsuns.de

Zum Thema passend eine historische Fundsache:

„Kritik ist keine Sichel, Zu mähen kurz und klein,
Aber Verehrungsmichel Kann man doch auch nicht sein“
(Friedrich Theodor Vischer)

von Peter Sommeregger

Die Wogen gehen derzeit hoch in der kulturaffinen Szene, und das mit Recht. Da hat doch ein Choreograph in Hannover eine ihm verhasste Kritikerin mit dem Kot seines Dackels beschmiert. Was an sich schon ein rüder Akt von Rache mit untauglichen Mitteln ist, wirft aber über den unappetitlichen Fall hinaus doch recht grundsätzliche Fragen auf. „Sommereggers Klassikwelt 173: Kritiker und Kritisierte – es bleibt schwierig
klassik-begeistert.de, 14. Februar 2023“
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Daniels vergessene Klassiker Nr 14: Heitor Villa-Lobos – Sinfonie Nr. 4 „Der Sieg“

Foto: Heitor Villa-Lobos (1887-1959) © wikipedia

Kritisieren kann jeder! Aber die Gretchenfrage ist immer die nach Verbesserung. In seiner Anti-Klassiker-Serie hat Daniel Janz bereits 50 Negativ-Beispiele genannt und Klassiker auseinandergenommen, die in aller Munde sind. Doch außer diesen Werken gibt es auch jene, die kaum gespielt werden. Werke, die einst für Aufsehen sorgten und heute unterrepräsentiert oder sogar vergessen sind. Meistens von Komponisten, die Zeit ihres Lebens im Schatten anderer standen. Freuen Sie sich auf Orchesterstücke, die trotz herausragender Eigenschaften zu wenig Beachtung finden.


von Daniel Janz

Viel zu selten treten wir Europäer im Konzert- und Kulturwesen aus unserem geografischen Kontext heraus. Dabei vergessen wir, dass die Tradition des klassischen Sinfonieorchesters spätestens seit dem 19. Jahrhundert weltweit vorhanden war. Trotzdem stehen Vertreter aus Afrika, Asien oder Amerika heutzutage immer noch so gut wie nie auf den Spielplänen. Man könnte glatt meinen, es gäbe in der Orchestertradition nur Deutschland und Österreich, in der Oper noch Italien und Frankreich und dann erst mit weitem Abstand ein paar Schlaglichter aus Russland, dem Baltikum und England. Zeit, das zu ändern – wie wäre es zum Beispiel einmal mit der vierten Sinfonie des Brasilianers Heitor Villa-Lobos? „Daniels vergessene Klassiker Nr 14: Heitor Villa-Lobos – Sinfonie Nr. 4 „Der Sieg“
klassik-begeistert.de, 12. Februar 2023“
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