DIE DIENSTAG-PRESSE – 6. FEBRUAR 2024

DIE DIENSTAG-PRESSE – 6. FEBRUAR 2024

Pique Dame 2024, A. Grigorian, B. Jovanovich © W. Hoesl 

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE DIENSTAG-PRESSE 6. FEBRUAR 2024

München/Bayerische Staatsoper
Tschaikowskys „Pique Dame“ im Nationaltheater
Die Neuproduktion der Bayerischen Staatsoper entfesselt nur laue Leidenschaften
MuenchnerAbendzeitung

Tschaikowsky als Schwarzarbeit: „Pique Dame“ an der Bayerischen Staatsoper
Geplant war eine extreme Konzentration auf die Figuren. Doch diese „Pique Dame“ bleibt im Dauer-Nihilismus stecken: Regisseur Benedict Andrews wird dem Tschaikowsky-Drama an der Bayerischen Staatsoper nur rudimentär gerecht. Immerhin gibt es Asmik Grigorian als Lisa.
MuenchnerMerkur.de

Opernpremiere München: Problemgangster und Straßenmädchen
In der „Pique Dame“´am Münchner Nationaltheater brilliert Sopranistin Asmik Grigorian als Lisa, die in Puschkins Geschichte an sich selbst und der Gesellschaft scheitert.
SueddeutscheZeitung.de

Kommentar
Klassikwoche: Jodelt Jurowski statt Curr­entzis?
Oksana Lyniv gegen Theodor Currentzis, letzte Klappe für Guy Montavon und Kai Uwe Laufenberg und ein Jodeldiplom.
crescendo.de

Wiener Festwochen in der Klemme: Oksana Lyniv kritisiert Teodor Currentzis
Die ukrainische Dirigentin durchkreuzt die Pläne der Wiener Festwochen, denn sie weigert sich, dort neben Teodor Currentzis aufzutreten. Das bringt auch den SWR in Bredouille.
Tagesspiegel.de

Berlin/Staatsoper
„Rusalka“ an der Berliner Staatsoper: Im Penthouse des Grauens
Wie sehr kann und soll man sich verbiegen für einen anderen? Kornél Mundruczó inszeniert an der Berliner Staatsoper Dvořáks Wassernixen-Werk „Rusalka“, Robin Ticciati dirigiert.
Tagesspiegel.de

Daniels vergessene Klassiker Nr 32: Unter allen romantischen Musikportraits darf Aaron Coplands „Appalachian Spring“ nicht fehlen
Das Konzertrepertoire mindestens in Deutschland ist höchstselektiv. Beim Blick auf die Spielpläne gähnen einen immer wieder dieselben Klassiker an und zeigen, dass der Blick über den Tellerrand oft mehr frommer Wunsch als Realität ist. Dabei müsste man nur einmal in andere Länder schauen, um Einiges zu lernen. So kommt es, dass in Deutschlands Konzertsälen beispielsweise ein Werk nahezu vergeblich gesucht wird, das in den USA fast Kult-Charakter hat: Das „Appalachian Spring“ von Aaron Copland.
Von Daniel Janz
Klassik-begeistert.de

Wien/Staatsoper
Eine junge Russin singt den Rest der Sänger in Wien an die Wand
„Dialogues des Carmélites“ von Francis Poulenc in DEM Opernhaus Europas, der Wiener Staatsoper, dem Haus am Ring. Es ist Sonntag, 18 Uhr, der Saal ist bis auf den letzten Platz gefüllt in der 2-Millionen-Stadt an der Donau… undenkbar bei so einem „schweren“ Stoff etwa in der 2-Millionen-Stadt Hamburg, wo zu solchen Opern im Repertoire maximal 50 Prozent Zuschauer kommen.
Klassik-begeistert.de

Bremen
Pianistin Schaghajegh Nosrati brilliert mit Mozarts Klavierkonzert Nr. 21, die Bremer Philharmoniker mit einer glanzvollen Darbietung von Schuberts „Großer“ C-Dur-Sinfonie
Konzerthaus Die Glocke, Bremen, Großer Saal, 4. Februar 2024. Als „Alleluia“ wird Joseph Haydns 1765 entstandene Sinfonie Nr. 30 C-Dur tituliert. Das Hauptthema hat einen liturgischen Bezug, der den damaligen Hörern vermutlich vertraut war. In der Glocke präsentierten die Bremer Philharmoniker das Werk bei ihrem Matinee-Konzert eher als stimmigen Wachmacher fürs Publikum und als durchaus anspruchsvolle Aufwärmübung für die Musiker.
Unter dem zupackend agilen Dirigat von Joel Sandelson wurde es (vor allem seitens der stark geforderten Streicher) unterhaltsam schwungvoll, straff pulsierend und mit gehöriger Verve dargeboten. So geht ein fröhlicher Start in den Sonntagvormittag.
Von Gerd Klingeberg
Klassik-begeistert.de

Berlin/Berliner Philharmoniker/Daniele Gatti
So schön kann Sterben sein…
Schon beim Lesen des Programms wird die bedrückende Atmosphäre einer dunklen Nacht, des Vergehens und des Sterbens spürbar. Daniele Gatti verdeutlicht mit den Berliner Philharmonikern die thematischen und musikalischen Verbindungen zwischen den drei Werken des heutigen Programms auf fühlbare Weise. Er transportiert deren gemeinsame Stimmung. Am Ende des Abends bleibt nicht die befürchtete bleierne Schwere, stattdessen erwacht ein erhebendes Gefühl in der Seele: Verklärung.
Von Petra und Dr.  Guido Grass
Klassik-begeistert.de

Lübeck
Brigitte Fassbaender inszeniert eine der Handlung gradlinig und schnörkellos folgende Elektra
Brigitte Fassbaenders Inszenierung überzeugt. Sie erzählt die Geschichte so, wie sie der Text hergibt, d.h. mit den notwendigen Requisiten, etwa dem Beil, und verliert sich nicht in abwegigen Interpretationen. Die psychologische Führung der Sängerinnen ist hervorragend.
Von Dr. Ralf Wegner
Klassik-begeistert.de

Lübeck
„Es ist ein Weinen in der Welt…“ – Barber, Berger und Bartók in der Lübecker „Musik- und Kongresshalle“
5. Symphoniekonzert, Stefan Vladar, Dirigent, Carlos Johnson, Solovioline. Die Technik meinte es nicht gut mit dem 5. Symphoniekonzert in der Lübecker „Musik- und Kongresshalle“ am 4. Februar. Zuerst streikte die Bühnenbeleuchtung, dann klingelte ein Handy kurz vor dem Beginn und GMD Stefan Vladar drehte sich mahnend zum Publikum. Danke! Plötzlich ertönte ein Pfeifen, evtl. von einer Rückkopplung, das über den ganzen ersten Teil des Konzerts zu hören war und den Musikgenuss stark beeinträchtigte.
Von Dr. Andreas Ströbl
Klassik-begeistert.de

Klein beleuchtet kurz Nr. 12: NDR mit Igor Levit
Haben Sie Bock auf Béla Bartók? Sollten Sie und werden Sie spätestens bekommen, wenn Sie in eines der vielen Konzerte in dieser Woche in der Elbphilharmonie Hamburg gehen. Es gibt auch eigentlich gar keinen Grund, kein Geburts- oder Todesjubiläum oder sonst irgendetwas. Die verschiedenen Klangkörper des NDR haben einfach Bock Bartók zu spielen. Weil er ein klasse Komponist war.
Von Patrik Klein
Klassik-begeistert.de

Wien
Starbesetzt sterben mit Puccini an der Staatsoper
„Tosca“ an der Wiener Staatsoper mit Tenor Piotr Beczała, Erwin Schrott und Elena Stikhina
DerStandard.at.story

Interview
Riccardo Muti: „Es lebe die Freiheit! Das ist meine Botschaft“
2025 dirigiert Riccardo Muti zum siebenten Mal das Neujahrskonzert – seit mehr als 50 Jahren steht er bei den Wiener Philharmonikern am Pult.
news.at

Klagenfurt
Sciarrino-Oper: Starke Bilder und leise Komposition
events.at.was.ist.los

Salzburg
Salzburger Festspiele machen ihr „kulturelles Gedächtnis“ zugänglich
Das Archiv ist in eine Villa im Stadtteil Riedenburg übersiedelt und nun frei zugänglich, ein großes Digitalisierungsprojekt folgt
Standard.at.story

Berlin
Ruth Reinhardt beim DSO Berlin: Daniil Trifonov spielt Bates Romantik im weitesten Sinne
Deutschlandfunk.kultur

Philharmonie: Daniil Trifonov wird bei seinem Debüt gefeiert
BerlinerMorgenpost.de

Dresden
Opern-Feuilleton: Detlev Glanert „Die Jüdin von Toledo“ – Der konservative Anarchist
concerti.de.oper

Hamburg
»Alles geschieht mit Gewalt«
Ein faszinierendes Opern-Monster: »Die Soldaten« von Bernd Alois Zimmermann in Hamburg
nd-aktuell.de

Bremen
Auf der Spur vom Geheimnis der Liebe –
Ulrike Schwab inszeniert am Theater Bremen „Salome“ von Richard Strauss
NeueMusikzeitung/nmz.de

Mainz
Vom schwierigen Umgang mit der Erinnerung – Mieczysław Weinbergs Oper „Die Passagierin“ am Staatstheater Mainz
NeueMusikzeitung/nmz.de

Regensburg
Eötvös-Oper in Regensburg: Dahinter steckt die Bürgermeisterin
Die Oper „Valuschka“ von Péter Eötvös ist eine Groteske über das Erstarken totalitärer Bewegungen. In Regensburg kam die deutsche Fassung zur Uraufführung.
FrankfurterAllgemeine.net

In Zeiten der aufkommenden Gewalt
Peter Eötvös: Valuschka
DieDeutscheBuehne.de

Österreich
Jetzt kommt auch bei uns bald der Musical-Hype
Während das Spektrum am Broadway sich weitet und jüngere Musicals auf TikTok gefeiert werden, spukt bei uns weiterhin »Das Phantom der Oper«. Woran das liegt – und wie man es ändern könnte.
DiePresse.com

Links zu englischsprachigen Artikeln

Berlin
Kosky’s thought-provoking The Golden Cockerel at Berlin’s Komische Opera gets a stylish performance
seenandheard.international.com

Outstanding performances by Gatti and the Berlin Philharmonic in music of explicit transfiguration
seenandheard.international.com

Halberstadt
‘There’s a certain madness to it’
… fans await new chord in John Cage gig with 616 years left to run Admirers of the avant-garde composer’s work hope the concert in the German church will stay the course – all the way to 2640
TheGuardian.com.music

London
The Handmaid’s Tale review –
Poul Ruders’s opera shows Atwood’s novel has lost none of its relevance
TheGuardian.com.music

English National Opera’s The Handmaid’s Tale review:
Grim but powerfully performed Kate Lindsey is outstanding in the English National Opera’s adaptation of Margaret Atwood’s dramatically dystopian novel.
express.co.uk.entertainment

Jephte/Dido and Aeneas review – magnificent DiDonato brings understated passion to Purcell
TheGuardian.com.music

Andrew Staples is remarkable as Jephte and Dido and Aeneas is beautifully rendered at the Barbican
seenandheard.international.com

New York
Brahms Failing to Explode
Yefim Bronfman (Piano), Munich Philharmonic, Zubin Mehta
concertonet.com

Boston
Familiar program pays dividends with violinist’s rousing BSO debut
Randall Goosby performed Bruch’s Violin Concerto No. 1 with Andris Nelsons leading the Boston Symphony Orchestra Saturday night.
bostonclassical.review.com

Austin
Review: CRUZAR LA CARA DE LA LUNA at Austin Opera Stuns at The Long Center
broadwayworld.com.

Feuilleton
What does sadness sound like?
The ‘key’ is in 18th century opera The Didone Project analyzes more than 3,000 arias from 200 different operas to discover what emotions sound like
english.el.pais

Obituary
Opera world mourns New York voice coach and pianist
We have sad news of Thomas Muraco, professor of voice at the Manhattan School of Music for 30 years.
slippedisc.com

Ballett/Tanz

Forsythe: Wenn die Tänzer gut aussehen, sehe ich gut aus (Bezahlartikel)
Wenn Starchoreograph William Forsythe nach Berlin kommt, erzeugt er immer etwas Neues. Die Matinee macht schon mal neugierig.
BerlinerMorgenpost.de

Tiler Peck makes her NYCB choreographic debut
bachtrack.com.de

Review: At City Ballet, Tiler Peck
Lets the Music Show the Way Peck’s choreographic debut for the company, the lively “Concerto for Two Pianos,” shares the spotlight with Alexei Ratmansky’s mysterious, wonderful “Odesa.”
TheNewYorkTimes.com

Medien

Nach Plagiatsvorwürfen: Sueddeutsche sucht Maulwurf
Die Süddeutsche Zeitung hat massiven Ärger mit einer mutmaßlichen Plagiats-Causa: Alexandra Föderl-Schmid, früher Chefredakteurin des österreichischen Standard und jetzt stellvertretende Chefredakteurin der Süddeutschen, soll laut dem Branchenportal Medieninsider mehrfach Texte von Informations-Portalen und Broschüren verwendet haben, ohne dies kennzuzeichnen.
Kurier.at

Ex-Standard-Chefin Föderl-Schmid zieht sich bei „SZ“ aus Tagesgeschäft zurück
Nach Medienberichten, in denen Plagiatsvorwürfe gegen SZ-Vize und Ex-Standard-Chefin Alexandra Föderl-Schmid erhoben wurden, zieht sich diese nun aus dem Tagesgeschäft der “Süddeutschen Zeitung“ zurück.
oe24.at

Politik

Österreich
Ausschluss-Antrag gegen Gusenbauer: SPÖ fürchtet sich vor Blamage
In der SPÖ befürchtet man ein sich in die Länge ziehendes Verfahren, bei dem sich letztlich Gusenbauer durchsetzen könnte. Gehörig überrascht ob des medialen Wirbels, die sie mit einer eMail an den Bundesparteivorstand ausgelöst hat, gab sich am Montag die Sektion 8 der SPÖ Alsergrund. Wie der KURIER berichtete, haben die traditionell als aufmüpfig geltenden Genossen aus dem 9. Wiener Gemeindebezirk ihren Antrag zum Parteiausschluss von Alfred Gusenbauer am Wochenende an die Parteispitze weitergeleitet.
Kurier.at

US-Präsidentschaftswahl
Joe Biden gewinnt Vorwahl der Demokraten in South Carolina
Die Abstimmung galt erst erster Testlauf für Bidens Wahlkampagne. Umfragen sagten ihm einen Stimmenanteil von mehr als 96 Prozent voraus
DerStandard.at.story

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Unter’m Strich

Schock für die britischen Royals: König Charles III. hat Krebs
Wie der Buckingham-Palast mitteilte ist der britische König schwer erkrankt. Es soll sich um Prostatakrebs handeln.
Kurier.at

Django“ kommt zum Wiener Opernball
Der Schauspieler Franco Nero wird am Donnerstag zum Wiener Opernball einreiten. Wie die „Kronen Zeitung“ berichtete wird der Schauspieler, der als „Django“ Weltruhm erlangte, in der Loge des deutschen Unternehmers Markus Deussl Platz nehmen.
https://wien.orf.at/stories/3243448/

Opernball-Star da – Priscilla Presley in Wien gelandet
Richard Lugners diesjähriger Opernball-Gast Priscilla Presley ist bereits in Wien gelandet – und „Mörtel“ trickste damit alle aus. Montagnachmittag am VIP-Terminal des Flughafens Wien-Schwechat: Einen Tag früher als erwartet, landete Mörtel-Stargast Priscilla Presley (78) in Wien. Der Poker des Baulöwen ging voll auf – nur „Heute“ wusste vor allen anderen von der Ankunft des Mega-Stars. So war Priscilla mit einem Linienflieger aus München angekommen und der Baumeister spät dran, wie er erklärt.
Heute.at

INFOS DES TAGES (DIENSTAG, 6. FEBRUAR 2024)

INFOS DES TAGES (DIENSTAG, 6. FEBRUAR 2024)

Quelle: onlinemerker.com

Bayerische Staatsoper: PIQUE DAME. Premiere der Neuinszenierung

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In den Fängen der russischen Mafia: Brandon Jovanovich (Hermann, mitte) mit Bálint Szabó (Surin, links) und Kevin Conners (Tschekalinski, rechts). Foto: Wilfried Hösl

München/Bayerische Staatsoper
Tschaikowskys „Pique Dame“ im Nationaltheater
Die Neuproduktion der Bayerischen Staatsoper entfesselt nur laue Leidenschaften
MuenchnerAbendzeitung

Tschaikowsky als Schwarzarbeit: „Pique Dame“ an der Bayerischen Staatsoper
Geplant war eine extreme Konzentration auf die Figuren. Doch diese „Pique Dame“ bleibt im Dauer-Nihilismus stecken: Regisseur Benedict Andrews wird dem Tschaikowsky-Drama an der Bayerischen Staatsoper nur rudimentär gerecht. Immerhin gibt es Asmik Grigorian als Lisa.
MuenchnerMerkur.de

Opernpremiere München: Problemgangster und Straßenmädchen
In der „Pique Dame“´am Münchner Nationaltheater brilliert Sopranistin Asmik Grigorian als Lisa, die in Puschkins Geschichte an sich selbst und der Gesellschaft scheitert.
SueddeutscheZeitung.de

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Brandon Jovanovich (Hermann) mit vervielfachter Gräfin (Violeta Urmana (links). Foto: Wilfried Hösl

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Asmik Grigorian (Lisa), Brandon Jovanovich (Hermann). Foto: Wilfried Hösl

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Bayerische Staatsoper: Spielzeitpräsentation 2024–25: Samstag, 16. März 2024, 10 Uhr
Nationaltheater

Falls Sie am Samstag, 16. März 2024, nicht persönlich vor Ort sein können, verfolgen Sie die Spielzeitpräsentation einfach via STAATSOPER.TV auf unserer Homepage live!

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Sogar die TV-Übertragung des Wiener Opernballs ist gesetzlich geregelt

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SMETANA OPERN-ZYKLUS IN OSTRAVA 2024 (2. März bis 12. Mai 2024)

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a5-soc-2024-ang-web-1-1705061550.pdf (ndm.cz)

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„Candide“ & die „West Side Story“: Bernstein-Musicals in Wien, überkandidelt oder in Tiefschwarz getaucht

Leonard Bernsteins gloriose Jahre liegen nun auch bereits einige Jahrzehnte zurück. Wunderkind am Klavier, gefeierter Magier am Dirigentenpult nicht nur der Wiener Philharmoniker… und als Komponist hat er so gar nicht wenige an den höchst ausdrucksstarken, eindrucksvollen Melodien aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hinterlassen. Abgestimmt oder nicht, die Volksoper wie das Musiktheater an der Wien studierten zeitgleich zwei seiner Bühnenwerke aus den 50er Jahren ein, seiner kompositorisch am weitaus fruchtbarsten Periode.

Der Start am Broadway der wundersamen Reise des Candide“, 1956, ist nicht so ganz richtig geglückt. Philosoph Voltaires Skeptizismus-Satire am Schopf gepackt, mit Ironie vollgestopft ins New Yorker Martin Beck Theatre versetzt – da hat es doch auch in den USA mehrere Anpassungsversuche an das Publikum geben müssen. Wiens Musical-Apostel Marcel Prawy präsentierte das Werk hierzulande 1963 mit beschränktem Erfolg. Doch nun im Museumsquartier auf einer Guckkastenbühne in den buntesten Farben und überkandidelt von Lydia Steiner in Szene gesetzt, gut gesungen, vom Rundfunkorchester unter Marin Alsop mit Kick versetzt… dies ist eine Produktion gewesen, welche den hoch dotierten doch nicht immer allzu geschätzten Vereinigten Bühnen Wien – wohl von viel Selbstlob getragen – gut tut. Gewesen? Ja, Stagione, neun Aufführungen und bereits wieder entschwebt.

West Side Story“ (1957), schwarz, schwarz, auf schwarzer glanzlosen Spielfläche, wird in der Wiener Volksoper wohl auf ein längeres Bühnenleben hoffen dürfen. Ebenfalls kraftvoll aufgespielt (Ben Glassberg, jung & frisch als Orchesterchef), gesanglich stilvoll interpretiert (Tony und Maria: Anton Zetterholm, Gaye Simmons), vom Ensemble sehr, sehr expressiv dargestellt. Lotte de Beer zeigt in ihrer Inszenierung eine schwer aggressive Society. Hat gewagt, die in den vitalsten Farben schillernden Bernstein-Melodien in eine szenische Düsternis zu tauchen – atmosphärische Kälte ist anstatt Poesie gegeben, passt durchaus zum tragischen zweiten Teil. So oder so, das Markenzeichen Musikgenie ist an Leonard Bernstein fix vergeben.

Meinhard Rüdenauer

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WIEN: “LA FEMME“ lädt euch ein!

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Liebe Musikliebhaber,

Ich, Flaka Goranci, Mezzosopranistin, zusammen mit “La Femme“ Team,  möchten Sie ganz herzlich zu unserem Konzert “La Femme“ am 10.02. in Wien einladen.

La Femme ist eine CD, die von Label Naxos produziert ist und in drei Kategorien von der Opus Klassik in Berlin nominiert wurde.

Ehrbar Saal – Wien
10.02.2024 um 19 Uhr

Flaka Goranci / Mezzosopran (Kosovo/Austria)
Aleksandra Korobka / Dirigentin (Ukraine)
World Chamber Orchestra (Frauen Orchester)

Wunderschöne musikalische Stücke und tief berührende Geschichten der Frauen Komponistinnen aus Albanien, Bulgarien, Kosovo, Mexiko, Österreich, Iran, Israel, Syrien, Türkei und mehr, werden Teil des La Femme Konzertes sein.

LA FEMME singt gegen den KRIEG
LA FEMME singt für FRIEDEN
LA FEMME singt für die LIEBE

Einen Event Link finden Sie hier:
https://ehrbarsaal.at/konzerte/la-femme/

Mit freundlichen Grüßen

Flaka Goranci
Mezzo-soprano
www.flakagoranci.com

Unterstützen Sie uns und erfahren ein Theater/Konzert, das selten zu erleben ist. 

Das Ticket kostet 20 Euro (wenn der Promocode: SWV oder MUSIKERINNEN verwendet wird)

Auf diesem Link hier:

https://www.eventbrite.at/e/la-femme-tickets-753763726597
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REISE UND KULTUR: TIMISOARA, KULTURHAUPTSTADT EUROPAS 2023

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Das alte Temesvar. Foto: Robert Quitta

Drei europäische Städte durften den Titel Kulturhauptstadt tragen: Veszprem (Ungarn), Elefsina (Griechenland) und Timisoara (Rumänien). Von den ersten beiden hat man eigentlich überhaupt nichts gehört, die scheinen ihre Jahrhundertchance komplett verschlafen zu haben, in Timisoara hingegen war das ganze Jahr über immer viel los: Theaterfestivals, Filmfestivals, Jazzfestivals, Pop-Up-Ausstellungen in zwischengenutzten historischen Gebäuden etc.etc.

Und man hat hier die zusätzlichen Geldmittel von der EU und dem Rumänischen Staat nicht nur für Events, sondern vor allem auch für die nachhaltige Renovierung der Altstadt so gut genutzt, dass ein Besuch daselbst auch für 2024 schwerstens zu empfehlen ist.

Ganz überraschend kommt diese Entwicklung nicht, denn Timisoara, auch Temeswar, Temeschwar  Temeschburg, Temesvár, Temišvar oder Temeşvar genannt, war ja Teil Österreich-Ungarns, hat immer nach Norden und Europa geblickt (und nicht auf den Balkan) und ist sehr stolz auf seine industrielle Entwicklung und seine diesbezüglichen Primate (Erste Straßenbeleuchtung Europas! etc.). In der Blütezeit sollen hier mindestens vierzehn Sprachen gesprochen worden sein (der jüdische Apotheker kannte sie alle, aber selbst analphabetische Bäuerinnen sprachen drei davon). Dann kamen die stumpfsinnigen Katastrophen des 20. Jahrhunderts, der Erste Weltkrieg, der Zweite Weltkrieg, die Vertreibungen und Aussiedelungen, der Nationalsozialismus, der Kommunismus… und mit ihnen der Niedergang, die Zerstörung, die Entrechtungen, die Verschleppungen, die Armut, das Elend…

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Plata Uniri. Foto: Robert Quitta

Aber von Timisoara ging auch die rumänische Revolution aus, die ersten Aufstände, die ersten Toten gab es hier. Seither ist viel geschehen, die meistern zuvor heruntergekommenen Plätze erstrahlen wieder in den ursprünglichen bunten Farben (wie die Plata Uniri), und es gibt in der ganzen Innenstadt unendlich viele Cafés, kleine Geschäfte, Restaurants, Galerien, Pubs etc… Das Leben ist entspannt, die Einwohner sind freundlich, man fühlt sich wirklich wie zuhause, vielleicht nicht wie in „Klein-Wien“ (wie die Temeswarer behaupten), aber wie in „Klein-Graz“ auf alle Fälle.

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Foto: Robert Quitta

Auf einem der Hauptplätze, der Plata Victoriei, stand sogar einmal ein waschechtes Fellner&Hellmer Theater, dem allerdings in späteren Jahren von einem Mussolini-affinen Architekten eine monumentale Marmorfassade samt Balkon (auf dem nur noch der Duce fehlt) vorgesetzt wurde, die eigentlich so gar nicht in die in der Substanz altösterreichische Stadt passt).

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Das Nationaltheater. Foto: Robert Quitta

Dafür haben im Inneren gleich drei Theater ihre Heimstätte gefunden: das Rumänische Nationaltheater, das Ungarische Nationaltheater und das Deutsche Staatstheater (wenn man das Banatische, das hier gesprochen wird, als Deutsch bezeichnen kann) – letzte Reste der einstmals gelebten Multi-Ethnizität.

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Die Synagoge. Foto: Robert Quitta

In unmittelbarer Nähe auch die prachtvolle Synagoge und die orthodoxe Kathedrale. Hier in diesem güldenen Tempel am Sonntag einem gesungenen Gottesdienst beiwohnen zu dürfen, beschert einem ein unvergleichliches mystisches Erlebnis.

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Teil der „Unendlichen Säule“ von Brancusi. Foto: Robert Quitta

Auf der Plata Libertatii harren noch eine ehemalige Kaserne und ein wunderschönes Offiziers-Casino ihrer Renovierung, auf der schon erwähnten Plata Uniri hingegen ist schon alles tip top. Ein absolutes Muss für jeden Timisoara-Besucher: das in einem barocken Palais untergebrachte Muzeul National de Arta mit seinen großartigen Sammlungen banatischer und europäischer Malerei. Hier fanden während des Kulturhauptstadtjahres (in Zusammenarbeit mit dem Centre Pompidou) auch zwei epochale Gross-Ausstellungen statt: am Anfang des Jahres diejenige über den rumänischen Maler Victor Brauner, der aufgrund der Zeitläufte in schwindelerregender Weise Aufenthaltsorte, Nationalitäten, Parteibücher und Malstile wechselte (wechseln musste). Und zum Ende des Jahres, als krönenden Abschluss, die Hommage an den Bildhauer Constantin Brancusi (ausgesprochen: Brancusch), der es – wie so viele rumänische Künstler – erst in Paris zu Weltruhm gebracht, aber dennoch nie die Beziehung zur Heimat verloren hat. Ein „Homecoming“ als Triumph (Die Ausstellung wird – in stark erweiterter Form – ab März im Pariser Centre Pompidou – das den Großteil seines Nachlasses besitzt – gezeigt).

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Werk von Victor Bauner. Foto: Robert Quitta

Wenn man den Bega-„Fluss“ (der ja eigentlich ein Kanal ist) entlangspaziert, gelangt man in die ärmlicheren Viertel und kommt dann an einem der merkwürdigsten Museen der Welt vorbei, dem sogenannten Transportmuseum, das hauptsächlich aus verrosteten und verrotteten Straßenbahngarnituren besteht (von denen eine einst sogar der GRÖTAZ – der größte Temeswarer aller Zeiten –  nämlich Altaltstaatsoperndirektor Ioan Holender chauffiert haben soll). Schließlich landet man bei der Großen Markthalle, in der man noch Würste bekommt, die jede Fettobergrenze der EU bei weitem überschreiten, und alte Weiblein in tiefstem Schwarz die typisch rumänischen „Muraturi“ (eingelegtes Gemüse) und riesige Krauthappel für das legendäre rumänische Nationalgericht, die „Sarma“, verkaufen.

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Das Transportmuseum. Foto: Robert Quitta

In gehobenster Qualität erhält man all diese Rumänischen Spezialitäten dann bereits gekocht im Restaurant Lloyd – direkt gegenüber dem Theater.

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Restaurant Lloyd

Es ist eine Kreuzung aus Wiener Caféhaus und Restaurant und bietet sich aufgrund seiner großzügigen Anlage in idealer Weise als Zweitwohnung und Zweitbüro für einen Timisoara-Aufenthalt an. Für das leibliche Wohl wird von früh bis spät gesorgt: mit Salata de Vinete (Melanzanipuree), Mamaliga (Polenta), den Heiligen Sarmas (mit Fleisch und Reis gefüllte Krautwickel) und vielen anderen lokalen Spezialitäten wie dem Schweinenacken Gypsy Style etc. Runtergespült mit der autochthonen Weißweinsorte Feteasca Regala oder dem regionalen Schnaps Zuika.

Multumesc (Dankeschön) und Larivedere (Auf Wiedersehen), Timisoara (Temeswar)…!

Robert Quitta, Timisoara

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