Musikalische Visionen und Bauhaus-Jubiläum: Ausblick auf die Dresdner Musikfestspiele 2019

Dresdner Musikfestspiele 2019, Programm,  Dresden

Foto: pixabay (c)
Dresden
, 13. September 2019

von Pauline Lehmann

Unter dem Motto „Visionen“ laden die Dresdner Musikfestspiele vom 16. Mai bis 10. Juni 2019 zu einem facettenreichen Programm und feiern 100 Jahre Bauhaus.

„Was unserer Gesellschaft fehlt, sind Visionen! Kultur, Kunst, Musik können Vorreiter sein und einer Zeit ihren Weg zeigen.“ Intendant Jan Vogler möchte in einer Zeit, in der oftmals keine zukunftsweisenden Ideen und Gedanken zu erkennen sind und die von Ignoranz, Sturheit und Rechthaberei bestimmt ist, vermitteln. „Es ist nicht so sehr ein musikalisches, sondern ein gesellschaftliches Thema“, sagt Vogler.

Dabei spannt der Festspielintendant einen Bogen zu den Anfängen der Bauhaus-Bewegung 1919. „Die Idee, Stil, Geschmack und Lebensqualität in alle Bereiche des Lebens zu bringen, hat mich immer inspiriert.“ Vogler beschreibt das Jahr 1919 als eine für die Kunst intensive Zeit und Wegbereiter für die 1920er-Jahre. Im Sinne der Bauhaus-Philosophie möchten die 42. Dresdner Musikfestspiele Genregrenzen sprengen und Menschen bereichern.

Auch musikalisch widmet sich die Saison 2019 dem Bauhaus-Jubiläum: Im Schauspielhaus kommt an zwei Abenden Oskar Schlemmers Triadisches Ballett zur Aufführung. Der russische Pianist Nikolai Tokarev erinnert mit Modest Mussorgskis Bilder einer Ausstellung an Wassily Kandinskys Inszenierung für das Friedrich-Theater der Bauhausstadt Dessau.

Den Auftakt gibt Starsänger René Pape zusammen mit dem Dresdner Festspielorchester unter der Leitung von Ivor Bolton im Kulturpalast. Für Intendant Jan Vogler zeichnet sich das Dresdner Festspielorchester vor allem „durch seinen lebendigen Originalklang und seine experimentelle Musizierweise“ aus. Weitere Höhepunkte sind die Gastspiele der Staatskapelle Berlin unter der Leitung von Daniel Barenboim, der Wiener Philharmoniker unter Tugan Sokhiev und des Orchesters des Mariinsky-Theaters unter Valery Gergiev.

2019 begrüßen die Dresdner Musikfestspiele erstmals zwei Dirigentinnen: Das City of Birmingham Orchestra gastiert mit seiner litauischen Chefdirigentin Mirga Gražinytė-Tyla, und Barbara Hannigan ist mit einer konzertanten Aufführung von Igor Strawinskys The Rake´s Progress zu erleben.

Auch in der kommenden Festspielsaison wird der Reigen der jährlichen Dresdner Uraufführungen fortgesetzt. Ein Jan Vogler gewidmetes Cello-Konzert vereint drei Komponistenhandschriften von drei Kontinenten. Nico Muhly, Sven Helbig und Zhou Long komponieren jeweils einen Satz für dieses besondere Werk.

Die 42. Dresdner Musikfestspiele laden zu musikalischen Erlebnissen mit hochkarätigen Klassik-Stars und freuen sich, Yo-Yo Ma, Joshua Bell, Hélène Grimaud, Anne-Sophie Mutter und Jan Lisiecki in Dresden begrüßen zu können. Gleichzeitig sind die Festspiele auch ein Podium für junge Künstler. So sind die ägyptische Sopranistin Fatma Said und die Pianisten Lucas und Arthur Jussen auf Schloss Wackerbarth zu erleben.

Die Dresdner Philharmonie, die Neue Jüdische Kammerphilharmonie Dresden und die „Serenade im Grünen“ des Dresdner Kreuzchores sowie die Projekte „Klingende Stadt“ und „Dresden singt und musiziert“ zeigen die sächsische Landeshauptstadt als lebendige Kulturstadt.

Die 56 Veranstaltungen an 22 Spielstätten führen auch an unentdeckte, ungewöhnliche Orte. Neben Konzerten im Kulturpalast, in der Semperoper und in der weihevollen Atmosphäre der Frauenkirche laden die Dresdner Musikfestspiele zu musikalischen Erlebnissen im Palais im Großen Garten, in der Neuen Synagoge Dresden, im architektonisch beeindruckenden Konzertsaal der Hochschule für Musik und auf Schloss Albrechtsberg.

Die Jazz-Rausch Bigband „Dancing Wittgenstein“ und der Posaunist Nils Landgren bieten Highlights der modernen Musik, bevor Gitarrenlegende Eric Clapton im Kulturpalast für einen fulminanten Abschluss sorgt.

Pauline Lehmann, 13. September 2018, für
klassik-begeistert.de

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