DIE MITTWOCH-PRESSE – 22. MAI 2024

© 2021, Foto: Brinkhoff/Mögenburg

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MITTWOCH-PRESSE – 22. MAI 2024

Hamburg/Staatsoper
Elbenita Kajtazi und der neue Tenor am Opernsternenhimmel Pene Pati adeln Massenets Manon zu einer Sternstunde des Gesangs, unbedingt hingehen!
Als dann aber Pene Pati in das Gasthaus (erster Akt) eintrat und zu singen begann, war es um uns geschehen: Was für eine schöne Stimme, welch weicher Tonansatz, welches goldfarbene Piano, welche Strahlkraft bei den stimmlichen Attacken und welche schönen Legatobögen standen diesem 37-jährigen Tenor aus Samoa zur Verfügung.                                                              Von Dr. Ralf Wegner
Klassik-begeistert.de

Pasolini statt Puccini: Die neue „Tosca“ im Nationaltheater
Die Neuinszenierung von Kornél Mundruczó überschreibt die Oper mit Dreharbeiten des Filmregisseurs.
MuenchnerAbendzeitung.de

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Die Premiere von Bellinis „I Capuleti e i Montecchi“ in Lüttich versinkt trotz fulminantem Titelpaar in Belanglosigkeit

Rosa Feola © J-Berger_ORW-Liège

Der größte Feind des gelingenden (Musik-)Theaters sind nicht schlechte, sondern belanglose Aufführungen. Es ist also zweifelsohne die schwierigste – aber auch die vornehmste – Aufgabe eines Opernhauses, große Kunstwerke den Anwesenden als persönlich hochgradig bedeutsam darzustellen. An dieser Aufgabe scheitert das königlich-wallonische Opernhaus in Lüttich mit seiner Neuproduktion von Vincenzo Bellinis I Capuleti e i Montecchi. Es gelingt so zwar ein musikalisch durchaus geschmeidiger Abend, der insgesamt jedoch in seiner Aussage und Wirkung raumgreifender Belanglosigkeit anheimfällt.

I Capuleti e i Montecchi

Maurizio Benini, Dirigent
Orchester und Chor der Opéra Royal de Wallonie-Liège

Allex Aguilera, Regie und Bühnenbild

Opéra Royal de Wallonie-Liège, 20. Mai 2024

von Willi Patzelt

Wohl kein Sujét hat im Laufe der letzten vier Jahrhunderte mehr Leute in ergreifende Rührung oder rührende Ergreifung versetzt als das jener zwei veronesischen Verliebten, deren Liebe auf Grund der politischen und persönlichen Verfeindung ihrer Familien nicht sein durfte. So schrieb es uns William Shakespeare in den 90er-Jahren des 15. Jahrhunderts in Romeo und Julia in genial-packender Form für die Ewigkeit auf.

„Vincenzo Bellini, I Capuleti e i Montecchi
Opéra Royal de Wallonie-Liège, 20. Mai 2024“
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Sommereggers Klassikwelt 236: Paul Sacher ging als Mäzen in die Musikgeschichte ein

Büste von Paul Sacher (1906-1999) 1971. Schola Cantorum Basiliensis, Leonhardstrass 6, Basel. Von Alexander Zschokke (1894-1981)

von Peter Sommeregger

 Am 26. Mai dieses Jahres ist der 25. Todestag Paul Sachers, des bedeutenden Schweizer Musikers und Mäzens. Zum Zeitpunkt seines Todes galt er als der reichste Mann der Schweiz, was dem in gutbürgerliche Verhältnisse in Basel Geborenen nicht an der Wiege gesungen wurde.

Früh konzentrierte sich Sacher auf sein musikalisches Talent, studierte u.a. bei Felix Weingartner. Noch während seiner Studienzeit begründete er das Basler Kammerorchester, später den Basler Kammerchor. 1933 rief er die Schola Cantorum Basiliensis als Lehr- und Forschungsinstitut für Alte Musik ins Leben, die sich 1954 mit Musikschule und Konservatorium Basel zur Musik-Akademie der Stadt Basel vereinigte. „Sommereggers Klassikwelt 236: Paul Sacher ging als Mäzen in die Musikgeschichte ein
klassik-begeistert.de, 21. Mai 2024“
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Den Bösewicht, den find ich toll, doch das ist nur die halbe Miete. Die neue Tosca-Inszenierung in München überzeugt mich nicht

Tosca 2024 © Wilfried Hoesl

Tosca (1900)
Komponist   Giacomo Puccini (1858-1924)
Melodramma in drei Akten
Text von Giuseppe Giacosa und Luigi Illica
nach dem Schauspiel La Tosca von Victorien Sardou

Musikalische Leitung   Andrea Battistoni

Inszenierung   Kornél Mundruczó
Bühne und Kostüme   Monika Pormale
Licht   Felice Ross

Chöre   Christoph Heil

Bayerisches Staatsorchester
Bayerischer Staatsopernchor
Statisterie der Bayerischen Staatsoper

Kinderchor der Bayerischen Staatsoper
Münchner Knabenchor

Nationaltheater, München, 20. Mai 2024

von Frank Heublein

An diesem Abend feiert Tosca von Giacomo Puccinis Tosca im Nationaltheater in München in einer Neuinszenierung Premiere.

Ein guter Bösewicht ist die halbe Miete. Genau! An diesem Abend mehr als das. Bariton Ludovic Tézier verkörpert den Scarpia als tolles Ekelpaket. Gemein, gierig, fies. All das transportiert Tézier stimmlich und er verkörpert diesen fiesen Sack abschreckend gruselig. Der Bariton findet die Abgründe seiner Partie in seiner Stimme und seinem Spiel. Brrrr! „Giacomo Puccini, Tosca (1900)
Nationaltheater, München, 20. Mai 2024“
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Manon? Mais oui!

© Foto: Brinkhoff/Mögenburg

Jules Massenet
Manon

Musikalische Leitung:  Giedrė Šlekytė (Hausbedüt)

Inszenierung:  David Bösch
Bühnenbild:  Patrick Bannwart
Kostüme:  Falko Herold
Licht:  Michael Bauer
Video:  Patrick Bannwart, Falko Herold
Dramaturgie:  Detlef Giese

Chor:  Eberhard Friedrich

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Chor der Hamburgischen Staatsoper

Staatsoper Hamburg, 20. Mai 2024

von Harald Nicolas Stazol 

Was für ein Debüt! Ach was, was für Debüts! Mademoiselle Elbenita Kajtazi, die Manon, sich aufschwingend, wie eine Lerche, leicht und wundersam und virtuos, und beglückend – die Hamburger hingerissen, nach jeder ihrer Arien, sie spielt ja eine träumerisch-romantische blutjunge 16-Jährige, die man ihr völligst abnimmt, der Kosovarin, bezaubernd und verzaubernd ihr Lebensweg, zur Naiven, zum Luxus-Weibchen, dann der Verhafteten, dann der Sterbenden, in den Armen – noch einmal Debüt! – des Pene Pati, schon auf anderen Bühnen als Ausnahme-Tenor gefeiert, und nun in der Hansestadt, die ihr Glück ob dieser Sänger, rein am Applaus gemessen, nach jeder Arie kaum fassen kann! „Jules Massenet, Manon
Staatsoper Hamburg, 20. Mai 2024 “
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Auch mit der Götterdämmerung legt der Herheim-Ring noch einen drauf... einschließlich der durchwegs sensationellen Stimmen

Götterdämmerung, Regie: Stefan Herheim © Bernd Uhlig

Spätestens mit der Götterdämmerung haut einen der Herheim-Ring regelrecht von den Socken: Nach einem bereits sensationellen Siegfried legt Regie wie Gesang nochmal einen drauf und sorgt für stehende Ovationen im Publikum. Vor allem Clay Hilleys Siegfried sprintet nochmal an die Spitze und das Orchester holt endlich den Wagner-Sound in die Bismarckstraße.

Deutsche Oper Berlin, 20. Mai 2024

Götterdämmerung
Musik und Libretto von Richard Wagner

von Johannes Karl Fischer

Drei Abende Anlauf hat’s gebraucht, nun ist es so weit: Unter der Leitung von Dirigent Nicholas Carter bringt das Orchester der Deutschen Oper Berlin bei der Götterdämmerung die Akustik dieses Hauses endlich in aller Pracht zum Strahlen und holt den Wagner-Sound in die Bismarckstraße.

Streicher wie Bläser fluten den Saal mit heldenhaften Motiven und  Melodien. Diese Götterdämmerung ging vom ersten bis zum letzten Takt richtig unter die Haut, gerade die Cello-Stelle am Beginn des Vorspiels rollte wie eine Rheinwelle durch den Raum und drang ganz tief ins Herz ein! „Götterdämmerung, Musik und Libretto von Richard Wagner
Deutsche Oper Berlin, 20. Mai 2024“
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Elbenita Kajtazi und der neue Tenor am Opernsternenhimmel Pene Pati adeln Massenets Manon zu einer Sternstunde des Gesangs, unbedingt hingehen!

Pene Pati (Chevalier Des Grieux) und Elbenita Kajtazi (Manon Lescaut) (Foto: RW)

Als dann aber Pene Pati in das Gasthaus (erster Akt) eintrat und zu singen begann, war es um uns geschehen: Was für eine schöne Stimme, welch weicher Tonansatz, welches goldfarbene Piano, welche Strahlkraft bei den stimmlichen Attacken und welche schönen Legatobögen standen diesem 37-jährigen Tenor aus Samoa zur Verfügung.

Manon
Oper in fünf Akten
Musik von Jules Massenet

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Leitung Giedrė Šlekytė

Inszenierung: David Bösch
Bühnenbild von Patrick Bannwart, Kostüme von Falko Herold

Staatsoper Hamburg, 20. Mai 2024

Von Dr. Ralf Wegner

Massenets Manon gehört sicher nicht zu den Werken der Opernliteratur, die sich zum wiederholten Besuch anbieten. Um Elbenita Kajtazi erneut in einer ihrer Paraderollen zu erleben, waren wir trotzdem gekommen. Als dann aber Pene Pati in das Gasthaus (erster Akt) eintrat und zu singen begann, war es um uns geschehen: Was für eine schöne Stimme, welch weicher Tonansatz, welches goldfarbene Piano, welche Strahlkraft bei den stimmlichen Attacken und welche schönen Legatobögen standen diesem 37-jährigen Tenor aus Samoa zur Verfügung. „Jules Massenet, Manon, Oper in fünf Akten, Musik von Jules Massenet
Staatsoper Hamburg, 20. Mai 2024“
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In Melk lässt Barucco mit Händel und Purcell die Herzen höher schlagen

Benediktinerabtei Melk. Quelle: Pixabay

Im Rahmen der diesjährigen Internationalen Barocktage Stift Melk beglückte uns das Barucco Orchester und Vokalensemble mit Werken von Händel und Purcell. Die ungemein lebendige und stilsichere Wiedergabe zeugte von der großen Klasse der beiden Klangkörper und begeisterte das Publikum.

 Georg Friedrich Händel:

Music for “The Alchemist”, HWV 43
Aus “Acis and Galatea”, HWV49

Henry Purcell:
“The Lord is my Light”, Z 55

Georg Friedrich Händel:
“The Lord is my Light”, HWV 255

Barucco Vokalensemble und Orchester
Künstlerische Leitung: Andreas Helm
Dirigent, Künstlerische Leitung: Heinz Ferlesch

Stift Melk, Kolomanisaal, 18. Mai 2024

von Dr. Rudi Frühwirth

Die Benediktinerabtei Melk ist eines der schönsten, wenn nicht das schönste Stift Österreichs. Erhöht über der Donau auf einem Fels thront der Bau Jakob Prandtauers, ein weithin sichtbares Glanzstück barocker Architektur, erbaut zu Lebzeiten von Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel. „Internationalen Barocktage Stift Melk
Stift Melk, Kolomanisaal, 18. Mai 2024“
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Teodor Currentzis: „L’éclat c’est moi!“... oder der Kaiser ohne Kleider blamiert sich in der Elbphilharmonie

P.S.: Anmerkung des Herausgebers: Je länger ich den sicherlich ver-rückten Teodor Currentzis, im Gesicht leidend, mit den Armen gestikulierend, anschaue, um so mehr erblicke ich in der Gesamtanmutung eine feine Genialität: Lädt dieser Griechisch-Russe in der Nacht zu Pfingstsonntag, in dieser heiligen Nacht, nicht zu einem weltumspannenden heiligen Frieden, 50 Tage nach Ostern, ein? Ist dieses Bild nicht die moderne Inkarnation des Glaubens an friedvolle Zeiten auch in dem Riesenreich Russland und in der Ukraine. ?Lesen Sie bitte weiter nach dem Beitrag von Harald Stazol.

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Ja, er wird weiterziehen, der Zirkus, Russland-entschuldigend, und womöglich zieht sich Teodor Currentzis bald noch weiter aus? Zuzutrauen wär’s ihm! Ja, in aller Entschiedenheit: Dem Mann traue ich alles zu!

Utopia / Teodor Currentzis © Daniel Dittus

INTERNATIONALES MUSIKFEST HAMBURG

UTOPIA
Dirigent Teodor Currentzis

Anton Bruckner (1824–1896),
Sinfonie Nr. 9 d-Moll (1887
–1894)


Elbphilharmonie,
Hamburg, 18. Mai 2024

von Harald Nicolas Stazol

Wenigstens hat er sich die Achselhaare rasiert, und dass ich noch einmal für ein Brasilian Waxing dankbar sein würde, außerhalb meines Privatlebens, hätte ich mir bei einem Dirigenten dieses Formats nicht träumen lassen:

Der Kaiser hat ja gar nichts an!!! Ich verzeihe ja viel, und besonders Genies, die toleranten Hamburger ja auch? – aber das Outfit, dass Teodor Currentzis für diesen, ja, im Verlaufe wirklich EPOCHALEN Anton Bruckner, gewählt hat, einen schwarzen Fetzen bis über den Hintern, hoffentlich wenigstens Dior Homme – nun nach den Maßgaben zur Kleiderordnung der Elbphilharmonie dieser Seiten, wundert es mich, dass man den Skandal-Meister überhaupt hineingelassen hat, geschweige denn ans Pult. „UTOPIA Dirigent Teodor Currentzis
Elbphilharmonie, 18. Mai 2024“
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Auf den Punkt 10: Was erwartet Gabriel Feltz (53 Jahre) an der Kieler Förde? Timur Zangiev (29 Jahre) gibt die Antwort mit Tschaikowski 5. Und wie!

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Arvo Pärt (*1935) – »Fratres« (Version für Perkussion und Streicher)

Daniel Michael Kaiser (*1976) – »White, Vanishing« (2022)

Pjotr I. Tschaikowski (1840–1893) – Sinfonie Nr. 5 e-Moll op. 64 (»Schicksals-Sinfonie«)

Philharmonisches Orchester Kiel
Timur Zangiev- Dirigent

Philharmonie in der Wunderino Arena, 19. Mai 2024

von Jörn Schmidt und Regina König

Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt steht zur Zeit musikalisch ziemlich im Schatten der Thomas Mann & Hansestadt Lübeck. Während Stefan Vladar dort zu recht gefeiert wird, hat man sich in Kiel unlängst zusammen mit Ludger Vollmer an der Buddenbrooks-Oper verhoben und der aktuelle GDM ist ohnehin schon auf dem Sprung nach Chemnitz. Mit Gabriel Feltz ist ein formidabler Nachfolger mit Expertise im hochromantischen Repertoire gefunden, der viel Hoffnung auf einen hoffentlich kommenden neuen Kieler Ring macht. „Auf den Punkt 10: Was erwartet Gabriel Feltz (53 Jahre) an der Kieler Förde? Timur Zangiev (29 Jahre) gibt die Antwort mit Tschaikowski 5. Und wie!
klassik-begeistert.de, 19. Mai 2024“
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