DIE SAMSTAG-PRESSE – 20. JULI 2024

Foto: Bayreuther Festspiele

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DIE SAMSTAG-PRESSE – 20. JULI 2024

Bayreuth
Zu Claudia Roths infantilisierenden Bayreuth-Plänen: Die Zukunft auf dem Grünen Hügel wird wagnerianisch sein – oder sie wird gar nicht sein
Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen) möchte auf dem Grünen Hügel in Zukunft nicht mehr nur Wagner sehen. Die von ihr genannten Gründe infantilisieren das Publikum und lassen die eigentlichen Motive deutlich erkennen.
Ein Kommentar von Willi Patzelt
Klassik-begeistert.de

Bregenz
„Tancredi“ bei den Bregenzer Festspielen: Rossini-Oper als Drogenkrimi
Im Bregenzer Festspielhaus müht sich Regisseur Jan Philipp Gloger redlich mit Rossinis „Tancredi“. Er macht die absurde Handlung um zwei verfeindete Familien so nachvollziehbar wie zeitgemäß. Dennoch keimt Langeweile auf.
https://www.br-klassik.de/aktuell/news-kritik/bregenzer-festspiele-tancredi-kritik-100.html

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In Bregenz wird Rossinis frühe Oper „Tancredi“ zu einem bewegenden lesbischen Liebesdrama

Anna Goryachova (Tancredi)© Bregenzer Festspiele / Karl Forster

Seitens der Inszenierung gelingt eine der besten Produktionen im Festspielhaus an diesem Ort, wo seit langem nichts vergleichbar Ansprechendes mehr hervorgebracht wurde. Auf der Bühne besticht ein glänzendes Ensemble. Weniger überzeugend gerät das Dirigat der Taiwanesin Yi-Chen Lin. Dennoch fand die kleinere Festspielproduktion verdient mehr Anklang als die jüngste Premiere auf der Seebühne am Tag zuvor.

Gioachino Rossini: Tancredi

Melodramma eroico in zwei Akten (1813) – Ferrara-Fassung
Libretto von Gaetano Rossi nach der Tragödie Tancrède von Voltaire (1760)      In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Wiener Symphoniker
Prager Philharmonischer Chor

Musikalische Leitung: Yi-Chen Li

Inszenierung: Jan Philipp Gloger
Bühne: Ben Baur
Kostüme: Justina Klimczyk
Licht: Martin Gebhardt

Bregenz, Festspielhaus, 18. Juli 2024 PREMIERE

von Kirsten Liese

Sein viertes Musikdrama Tancredi zählt zu den weniger bekannten ernsten Opern Rossinis, die außer beim Festival in Pesaro, Geburtsstadt des Komponisten, selten aufgeführt werden.

Wie sich Regisseur Jan Philipp Gloger der dankbaren Aufgabe angenommen hat, das Stück auf die Bregenzer Festspielbühne zu bringen, wo solche Raritäten in kammermusikalischer kleinerer Besetzung traditionell ihren Platz finden, verdient alle Achtung. Ich muss gestehen, das hätte ich ihm – denke ich noch an den hässlichen Bayreuther Pappkarton-Holländer zurück – kaum zugetraut. „Gioachino Rossini, Tancredi
Bregenz, Festspielhaus, 18. Juli 2024 PREMIERE“
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Ein neuer Spitzentenor, Ştefan Pop,  wirft seinen Hut in den Ring

Ştefan Pop   Verdi Arias

Ştefan Pop
Verdi Arias

Orchestre Philharmonique de Marseille

Lawrence Foster

Euroarts 2011077

von Peter Sommeregger

Operntenöre, speziell solche des Spinto-Faches, sind eine rare Spezies.

Eigentlich schaffen es in jeder Sängergeneration nur wenige Künstler in die erste Reihe im internationalen Ranking, obwohl oder vielleicht gerade weil der Bedarf der Internationalen Opernszene unersättlich ist. Aktuell konkurrieren gerade Benjamin Bernheim und Jonathan Tetelman um den Thron, den der polyglotte Jonas Kaufmann gerade zu räumen beginnt. Beide Sänger haben bereits sehr gelungene Alben vorgelegt, und sich damit wirkungsvoll in Szene gesetzt. „CD-Besprechung: Ştefan Pop, Verdi Arias, Orchestre Philharmonique de Marseille
klassik-begeistert.de, 19. Juli 2024“
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Tarmo Peltokoski und die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen lassen den Champagner perlen

Mozart / Tarmo Peltokoski

Das Album Mozart Symphonies ist ein mutiges Debüt.

Wolfgang Amadeus Mozart: Sinfonien Nr. 35 „Haffner“ KV 385; Nr. 40 KV 550; Nr. 36 „Linzer“ KV 425

Deutsche Grammophon, DG 486 5744

von Brian Cooper, Bonn

Vermutlich haben alle Menschen, die im Wortsinn „klassische“ Musik lieben, mindestens eine Aufnahme einer Sinfonie des Genies Wolfgang Amadeus Mozart im Schrank, oder im „Schtriehm aufm Schirm“. Vielleicht sogar eine Gesamtaufnahme.

Bei mir sind es zuvorderst Josef Krips mit dem Concertgebouworkest (Decca), natürlich Karl Böhm mit den Berlinern (DG), Neville Marriner (Philips), sowie einzelne Aufnahmen mit Herbert Blomstedt (40 und 41, Denon) und Leonard Bernstein (DG), dessen Jupiter-Sinfonie mit den Wiener Philharmonikern seit über zwanzig Jahren meine Silvestermusik ist:

„CD Besprechung: Wolfgang Amadeus Mozart: Sinfonien Nr. 35 „Haffner“ KV 385; Nr. 40 KV 550; Nr. 36 „Linzer“ KV 425
klassik-begeistert.de, 19. Juli 2024“
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DIE FREITAG-PRESSE – 19. JULI 2024

Fotoprobe „Der Freischütz“ 2024 © Bregenzer Festspiele / Daniel Ammann

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DIE FREITAG-PRESSE – 19. JULI 2024

Bregenz
Die Seebühne Bregenz bringt den „Freischütz“ als assoziationsreiche Horrorstory
Eine Oper wie diese – seit über zwei Jahrhunderten ein Publikumsliebling, ein Dauerbrenner mit herrlich leichten Klängen zum Mitsummen und der gruselig-romantisch-sentimentalen Handlung eines Dreigroschenkrimis – ist und war seit jeher verführerisch für Opernhaus-Intendanten und beflissene Regisseure. Doch der „Freischütz“, uraufgeführt 1821, hat bei aller Attraktivität seine trickreichen Fallstricke: Teufel, Magie, Aberglaube und bittersüße Herz-Schmerz-Romantik aus einer längst vergangenen Epoche wirken heutzutage ebenso antiquiert wie die düsteren Möbel aus jener Zeit, mit der sich kein Jugendlicher heute seine knapp bemessene Zweizimmerwohnung vollramschen möchte.
Von Dr. Charles E. Ritterband
Klassik-begeistert.de

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Der erste „Freischütz“ in Bregenz macht aus der Oper großes Kino, degradiert die Musik aber zur Nebensache

Fotoprobe „Der Freischütz“, Bregenzer Festspiele © anja koehler

Elisabeth Sobotka hat sich vor ihrem Wechsel als Intendantin an die Berliner Staatsoper mit einer heiklen Produktion verabschiedet, die dem experimentellen Regietheater auf der Seebühne mehr Raum gibt denn je. Bislang war das Festspielhaus mit kleineren Produktionen dafür der geeignete Ort. Ob ihre finnische Nachfolgerin Lilli Paasikivi gut beraten sein wird, in diese Richtung weiterzuwirken, bleibt abzuwarten. Der Beifall zur Premiere fiel jedenfalls freundlich, aber doch weitaus bescheidener aus als in den Vorjahren.

Carl Maria von Weber                                                                                                              Der Freischütz
Romantische Oper
Libretto von Friedrich Kind nach der Erzählung von Johann August Apel

Wired Aerial Theatre, Statisterie der Bregenzer Festspiele
Bregenzer Festspielchor/Prager Philharmonischer Chor

Musikalische Leitung: Enrique Mazzola
Wiener Symphoniker

Seebühne Bregenz, 17. Juli 2024 (Première)

von Kirsten Liese

Ein verschneites, winterliches Dorf dominiert die Bregenzer Seebühne. Der dreißigjährige Krieg hat seine Spuren hinterlassen. Der Kirchturm ist im Wasser abgesoffen, die Häuser sind krumm und schief, die Bäume kahl. Und auch die Menschen an diesem Ort sind rau geworden, Max und Kilian tragen ihre Rivalität um die Gunst der schönen Agathe mit Waffen aus.

Fotoprobe „Der Freischütz“, Bregenzer Festspiele © anja koehler

Keine Frage: Einen großen Schauwert bietet diese Landschaft, die an Gemälde von Pieter Breughel oder Hieronymus Bosch erinnert, allemal, auch wenn man sie nicht unweigerlich mit der deutschesten aller romantischen Opern in Verbindung bringen würde als weit eher mit einem Bergfilm von Joseph Vilsmaier. „Carl Maria von Weber, Der Freischütz, Romantische Oper
Seebühne Bregenz, 17. Juli 2024 (Première)“
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Die Seebühne Bregenz bringt den „Freischütz“ als assoziationsreiche Horrorstory

Fotoprobe „Der Freischütz“, Bregenzer Festspiele © Anja Koehler 

Eine Oper wie diese – seit über zwei Jahrhunderten ein Publikumsliebling, ein Dauerbrenner mit herrlich leichten Klängen zum Mitsummen und der gruselig-romantisch-sentimentalen Handlung eines Dreigroschenkrimis – ist und war seit jeher verführerisch für Opernhaus-Intendanten und beflissene Regisseure.

Doch der „Freischütz“, uraufgeführt 1821, hat bei aller Attraktivität seine trickreichen Fallstricke: Teufel, Magie, Aberglaube und bittersüße Herz-Schmerz-Romantik aus einer längst vergangenen Epoche wirken heutzutage ebenso antiquiert wie die düsteren Möbel aus jener Zeit, mit der sich kein Jugendlicher heute seine knapp bemessene Zweizimmerwohnung vollramschen möchte.

Carl Maria von Weber                                                                                                              Der Freischütz
Romantische Oper
Libretto von Friedrich Kind nach der Erzählung von Johann August Apel

Wired Aerial Theatre, Statisterie der Bregenzer Festspiele
Bregenzer Festspielchor/Prager Philharmonischer Chor

Musikalische Leitung: Enrique Mazzola
Wiener Symphoniker

Seebühne Bregenz, 17. Juli 2024 (Première)

von Dr. Charles E. Ritterband

Den „Freischütz“ heute, im 21. Jahrhundert, auf eine moderne Bühne zu bringen und dazu noch auf die gigantische Seebühne Bregenz, auf welcher ja in den vergangenen Jahren spektakulär gelungene Inszenierungen zu sehen waren, welche diese Dimensionen voll zur Geltung brachten – ein kühnes Wagnis. Die scheidende Intendantin Elisabeth Sobotka, die auf diese großartigen Erfolge auf der einzigartigen Seebühne und im Festspielhaus zurückzublicken vermag, ist dieses Risiko eingegangen: Erfolgreich! „Carl Maria von Weber, Der Freischütz – Romantische Oper
Seebühne Bregenz, 17. Juli 2024 (Première)“
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„Wohlan, mein Herz, klage nicht länger!“ – „Zwischen Palast und Synagoge“ mit dem Vokalensemble „Profeti della Quinta“

Profeti della Quinta, Photo Ensemble

Konzert im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festivals in der Lübecker Carlebach-Synagoge, 17. Juli 2024

Werke von Salomone Rossi, Claudio Monteverdi u.a.

von Dr. Andreas Ströbl

Propheten in der Synagoge? Und was ist mit „Quinta“ gemeint, um welchen Palast geht es? Allein der Name des Vokalensembles „Profeti della Quinta“ und der Titel des Konzerts „Zwischen Palast und Synagoge“ im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festivals in der Lübecker Carlebach-Synagoge am 17. Juli 2024 machten neugierig.

Um es gleich aufzuklären: „Profeti della Quinta“ entstand aus einem Scherz zwischen den Musikern, wie Ori Harmelin, der mit der Theorbe Doron Schleifer und Andrea Gavagnin (beide Countertenor), Lior Leibovic und Loïc Paulin (beide Tenor) sowie Elam Rotem (Bass und musikalische Leitung) begleitete, im persönlichen Gespräch nach dem Konzert offenbarte. Natürlich war da die musikalische „Quinte“ im Spiel, aber der Rest war Spaß. „Konzert im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festivals
Lübecker Carlebach-Synagoge, 17. Juli 2024“
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DIE DONNERSTAG-PRESSE – 18. JULI 2024

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DIE DONNERSTAG-PRESSE – 18. JULI 2024

Bayreuther Festpielhaus,
Foto © Andreas Schmidt

Bayreuth
Bayreuther Festspiele: Claudia Roth will weg von der Wagner-Monokultur
Kulturstaatsministerin Claudia Roth spricht sich dafür aus, dass bei den Bayreuther Festspielen auch andere Komponisten als Richard Wagner zu hören sind. Damit soll ein junges Publikum stärker angesprochen werden.
BR-Klassik.de „DIE DONNERSTAG-PRESSE – 18. JULI 2024
klassik-begeistert.de“
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Grzegorz Pelutis,: Auf dem Weg von der Göttlichen zum Göttervater

Grzegorz Pelutis © Jörn Kipping

Grzegorz Pelutis, geboren in Słupsk (Polen, ehemals Stolp), schloss sein Gesangsstudium an der Musikhochschule in Stettin bei Professor Janusz Lewandowski 2021 mit Auszeichnung ab. Dann setzte er seine Ausbildung an der Opernakademie bei Teatr Wielki in Warschau fort. Er hat sowohl polnische als auch internationale Gesangswettbewerbe gewonnen, darunter die Prager Romansiada (2017), den Internationalen Schweizer Musikwettbewerb (2021) und den Juan Pons International Singing Competition (2022). Im selben Jahr qualifizierte er sich als einziger Sänger aus Polen für den Plácido-Domingo-Wettbewerb „Operalia“.
Derzeit studiert er im Internationalen Opernstudio der Staatsoper Hamburg. 


Jolanta Łada-Zielke im Gespräch mit dem Bariton Bariton Grzegorz Pelutis

von Jolanta Łada-Zielke

klassik-begeistert: Wie verlief Ihre bisherige Gesangsausbildung?

Grzegorz Pelutis: Wenn es um meine Gesangskarriere geht, glaube ich an das Schicksal. Ich bin direkt zur Musikhochschule gegangen, ohne mich vorher musikalisch ausbilden zu lassen. Später studierte ich an der Opernakademie in Warschau. Dann erhielt ich eine Einladung zum Ersten Internationalen Gesangswettbewerb Juan Pons, wo ich den dritten Preis und einen Sonderpreis gewann. Dort erfuhr ich vom Ausschuss, zu dem auch Juan Pons selbst gehörte, dass ich zwar eine tiefe Stimme habe, aber ein Bariton bin und mich in diese Richtung entwickeln sollte. Daraufhin bewarb ich mich erfolgreich für das Internationale Opernstudio an der Staatsoper Hamburg. „Interview: Jolanta Łada-Zielke im Gespräch mit dem Bariton Bariton Grzegorz Pelutis
klassik-begeistert.de, 17. Juli 2024“
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