„Kindele, Sie müssen nicht nach dem Octavian gucken…“ – Brigitte Fassbaender begeistert in Lübeck

Brigitte Fassbaender und Stefan Vladar – Foto: Andreas Ströbl

„Enoch Arden“ von Alfred Lord Tennyson (1809 – 1892)

Theater Lübeck, 24. Januar 2024

von Dr. Regina Ströbl

Meer, Strand, Sonnengarantie, Wärme, frische exotische Früchte und klares Quellwasser! Was vor dem Hintergrund des trüb-grauen norddeutschen Winters als traumhafte Urlaubsvision erscheint, war für den Schotten Alexander Selkirk (1676 – 1721) ein über 4-jähriger Alptraum, den er unter vor allem psychisch schwierigen Umständen allein auf der südpazifischen Isla Más a Tierra durchlebte. „„Enoch Arden“ von Alfred Lord Tennyson
Theater Lübeck, 24. Januar 2024“
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Puccinis Madama Butterfly begeistert immer noch das Publikum

Elena Guseva (Cio-Cio-San) (Foto RW)

Und nur das real existierende Kind erklärt dem Publikum hinreichend das lange Warten auf den Geliebten und das Zurückweisen des optisch imposanten Bewerbers Yamadori. Cio-Cio-San steigert sich am Ende in einen Liebeswahn hinein, was Suzukis Worte „arme Butterfly“ als Hinweis auf ein Seelenleiden von Cio-Cio-San neuen Sinn gäbe. Dazu steht der Text aber im Gegensatz. Denn der Konsul Sharpless hätte sich mit Butterfly sicher nicht über ein eingebildetes Kind unterhalten.

Giacomo Puccini
Madama Butterfly, japanische Tragödie in drei Akten

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Dirigent: Alexander Joel

Inszenierung: Vincent Boussard, Bühnenbild: Vincent Lemaire,
Kostüme: Christian Lacroix

Staatsoper Hamburg, 24. Januar 2024

von Dr. Ralf Wegner

Seit 2012 gibt es diese Inszenierung der Butterfly. Die alte in den Bühnenbildern von Alfred Siercke und der Inszenierung von Ulrich Wenk hatte davor 50 Jahre lang gehalten. Sie zeigte japanisches Lokalkolorit und entsprach genau den Vorgaben des Librettos und einer um das Jahr 1900 angesiedelten und damals offensichtlich modernen Handlung.

„Giacomo Puccini, Madama Butterfly
Staatsoper Hamburg, 24. Januar 2024“
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Lauscht, ihr Liebenden! Barbara Strozzi. Eine Hörbiographie von Jörg Handstein

CD erschienen bei BR Klassik

BR-KLASSIK 900938
Erhältlich im Handel und im BR-Shop

von Dr. Andreas Ströbl

Gerade mal für eine einzige CD reichen die kargen Quellen zu einer der faszinierendsten Musikerinnen der Frühen Neuzeit aus, nämlich der Venezianerin Barbara Strozzi.

Freunde der erfolgreichen und gutgemachten Reihe von Hörbiographien des Bayerischen Rundfunks sind tatsächliche umfangreiche Formate mit vier CDs gewohnt, aber Archivalien und andere Schriftquellen liefern nur wenige Informationen über die Sängerin und Komponistin des italienischen Barock, deren Werke derzeit von den wenigen Kultursendern, die die Bezeichnung noch verdient haben, endlich wiederentdeckt werden. „Eine Hörbiographie von Jörg Handstein: Lauscht, ihr Liebenden! Barbara Strozzi br> klassik-begeistert.de, 25. Januar 2024“ weiterlesen

DIE DONNERSTAG-PRESSE – 25. JANUAR 2024

Karel Mark Chichon und Elīna Garanča © Askonas Holt

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE DONNERSTAG-PRESSE – 25. JANUAR 2024

Wien/Konzerthaus
Elīna Garanča beglückte im Wiener Konzerthaus
Die lettische Mezzosopranistin gab bei dem bunten Abend „The Best of Elīna Garanča“ Arien und Ohrwürmer zum Besten
DerStandard.at.story

Wien/Staatsoper
„Das verfluchte Geisterschiff“ – Es war eine ganz tolle Bearbeitung von Wagners „Der fliegende Holländer“ für Kinder
Als ich mit meinem Enkel Aeneas nach der Vorstellung ins Freie trat, fragte ich ihn nach seinen Eindrücken im Vergleich zu unserem gemeinsamen Besuch des Salzburger Marionettentheaters mit „Hänsel und Gretel“ und er antwortete mir von selbst, dass das heute ja keine Oper war. Es war eine ganz tolle Bearbeitung von Wagners „Der fliegende Holländer“ für Kinder. Mein Enkel war an diesem Vormittag mit zehn Jahren und als ein Schüler der vierten Volksschulklasse sichtlich der Älteste des jungen Publikums. Das Dargebotene sollte wohl mit seinem großen Anteil an gesprochenem Text und viel Pantomime auch keine Werbung für die Kunstrichtung Oper sein, eher für das Musical, welches mit seinem spezifischen Verhältnis zwischen gesprochenem Wort und Gesang in unsrer Zeit größere Publikumsschichten anspricht.
Von Lothar Schweitzer
Klassik-begeistert.de

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Rising Stars 50: Eva Zalenga, Sopran – die Liebe zum Gesang begann mit Störung des Unterrichts

Eva Zalenga © Laura Zalenga

Die Entwicklung und Karriere vielversprechender NachwuchskünstlerInnen übt eine unvergleichliche Faszination aus. Es lohnt sich dabei zu sein, wenn herausragende Talente die Leiter Stufe um Stufe hochsteigen, sich weiterentwickeln und ihr Publikum immer wieder von neuem mit Sternstunden überraschen. Wir stellen Ihnen bei Klassik-begeistert jeden zweiten Donnerstag diese Rising Stars vor: junge SängerInnen, DirigentInnen und MusikerInnen mit sehr großen Begabungen, außergewöhnlichem Potenzial und ganz viel Herzblut sowie Charisma.

von Dr. Lorenz Kerscher

Die bulgarische Pianistin Doriana Tchakarova, die schon Rising Stars wie Konstantin Krimmel und Carolina López Moreno bei ihrem Karrierestart sehr wirkungsvoll unterstützt hat, schickte mir ein sehr schönes Weihnachtsgeschenk. Es ist das Debütalbum der Sopranistin Eva Zalenga „In Relations“ mit offiziellem Erscheinungsdatum im Januar 2024. Sofort erinnerte ich mich, dass ich die junge Künstlerin schon in einigen Videos von ihren Wettbewerbserfolgen gesehen und einen sehr positiven Eindruck von ihrer traumwandlerisch koloratursicheren Gesangskunst gewonnen hatte.

„Rising Stars 50: Eva Zalenga, Sopran – die Liebe zum Gesang begann mit Störung des Unterrichts
klassik-begeistert.de, 25. Januar 2024“
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Ein Wintermärchen? Würdigte Jonas Kaufmann Franz Beckenbauer mit einem Fake-Auftritt?

Foto: © Gregor Hohenberg / Sony Classical

von Peter Sommeregger

Im Rahmen einer zum Staatsakt erhobenen Gedenkfeier für Franz Beckenbauer in der Münchner Allianz Arena am 19. Januar 2024, wurden vom Veranstalter, dem FC Bayern München, nicht nur der Bundespräsident, der Bundeskanzler und die Innenministerin eingeflogen, auch die musikalische Umrahmung sollte dem reichsten Fußballclub der Nation entsprechend ausfallen. „Gedenkfeier Franz Beckenbauer, Fake-Auftritt von Jonas Kaufmann?
klassik-begeistert.de, 22. Januar 2024“
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Riccardo Muti und das Superorchester aus Chicago liefern ein Feuerwerk an Klängen

Riccardo Muti mit dem Chicago Symphony Orchestra © Todd Rosenberg

Sag zum Abschied leise servus…

…aber Gott sei Dank nicht für immer. Es ist eine Abschiedstournee mit dem Chicago Symphony Orchestra und ihrem langjährigen Chef Riccardo Muti; dennoch der Maestro aus Neapel bleibt dem Orchester als „Music Director Emeritus for Life“ erhalten und dem Orchester und dem Publikum.

Musikverein, Wien, 22. Januar 2024

Philipp Glass: The Triumph of the Octagon
Igor Strawinsky: Suite aus dem Ballett „Der Feuervogel“ (Fassung 1919)
Richard Strauss: Aus Italien – Symphonische Fantasie für großes Orchester G-Dur, op. 16

Zugabe: Intermezzo aus „Manon Lescaut“ von Giacomo Puccini

Musikverein, Wien, 23. Januar 2024

Florence B. Price: Symphonie Nr. 3
Sergej Prokofjew: Symphonie Nr. 5 B-Dur, op. 100
Zugabe: Sinfonia von “Giovanna d’Arco“ von Giuseppe Verdi

Chicago Symphony Orchestra, Riccardo Muti

von Herbert Hiess

Riccardo Muti hat schon am ersten Abend schmerzlich bewusst gemacht, dass in Bezug auf ernst zu nehmende Dirigenten geradezu wüstenhafte Zustände herrschen. Charismatische Orchesterleiter, die aus den Orchestern alle möglichen Nuancen und Akzente herausholen, sucht man tatsächlich verzweifelt.

Und glücklicherweise haben die Wiener Philharmoniker Riccardo Muti als Dirigent des Neujahrkonzertes 2025 engagiert, worüber man mehr als froh sein kann. Die imbezilen Woke-Diskussionen bezüglich Alter, Geschlecht kann man getrost vergessen. Gut, dass das Wiener Orchester auf solche entbehrlichen Diskussionen kaum reagiert. Es ist nur wichtig, ob der Dirigent Qualität und Charisma hat. Muti hat bei den jetzigen Konzerten bewiesen, dass er die meisten jüngeren Kolleginnen und Kollegen locker „in die Tasche steckt“. „Chicago Symphony Orchestra, Riccardo Muti
Musikverein Wien, 22. und 23. Januar 2024“
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Grausam – schockierend – erschütternd – dramatisch – überwältigend…

François-Xavier Roth © Marco Borggreve

Bernd Alois Zimmermann: Die Soldaten

Gürzenich-Orchester Köln
Dirigent: François-Xavier Roth
Herrenchor und Extrachor der Oper Köln
Inszenierung: Calixto Bieito

Elbphilharmonie, 21. Januar 2024

von Iris Röckrath

Das waren die ersten Worte, die nach dem Verhallen des allerletzten Fortissimo-Decrescendo in meinen Kopf hämmerten. Die Wucht des Krieges, das Abstumpfen und die Gewalt der Soldaten, das Leid der Frauen – an diesem Abend wurde all das erschreckend deutlich nicht nur durch die drastische Musik, sondern auch durch die phantastische intensive halbszenische Umsetzung des Stoffes durch den spanischen Star-Regisseur Calixto Bieito.

„Bernd Alois Zimmermann: Die Soldaten, Gürzenich-Orchester Köln, François-Xavier Roth
Elbphilharmonie, 21. Januar 2024“
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"Das verfluchte Geisterschiff" – Es war eine ganz tolle Bearbeitung von Wagners „Der fliegende Holländer“ für Kinder

Alle Bilder aus dem Programmheft. Grafische Gestaltung und Illustration: Irene Neubert  Fotos: Michael Pöhn

DAS VERFLUCHTE GEISTERSCHIFF
Richard Wagner, Gerald Resch

Musikalische Leitung  MARKUS HENN, ERIC MELEAR
Inszenierung  NINA BLUM
Bühne  MARCUS GANSER
Kostüme  AGNES HAMVAS
Choregrafie  KATHLEEN BAUER
BÜHNENORCHESTER DER WIENER STAATSOPER

WANDEROPER durch das Gebäude der WIENER STAATSOPER
Text MARGIT MEZGOLICH/RICHARD WAGNER
Konzept NINA BLUM

Wiener Staatsoper, 22. Januar 2024

von Lothar Schweitzer

Als ich mit meinem Enkel Aeneas nach der Vorstellung ins Freie trat, fragte ich ihn nach seinen Eindrücken im Vergleich zu unserem gemeinsamen Besuch des Salzburger Marionettentheaters mit „Hänsel und Gretel“ und er antwortete mir von selbst, dass das heute ja keine Oper war. Es war eine ganz tolle Bearbeitung von Wagners „Der fliegende Holländer“ für Kinder.

Mein Enkel war an diesem Vormittag mit zehn Jahren und als ein Schüler der vierten Volksschulklasse sichtlich der Älteste des jungen Publikums. Das Dargebotene sollte wohl mit seinem großen Anteil an gesprochenem Text und viel Pantomime auch keine Werbung für die Kunstrichtung Oper sein, eher für das Musical, welches mit seinem spezifischen Verhältnis zwischen gesprochenem Wort und Gesang in unsrer Zeit größere Publikumsschichten anspricht.

„Das verfluchte Geisterschiff, Richard Wagner, Gerald Resch
Wiener Staatsoper, 22. Januar 2024“
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DIE MITTWOCH-PRESSE – 24. JÄNNER 2024

Foto: © Semperoper Dresden/Ludwig Olah

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MITTWOCH-PRESSE – 24. JÄNNER 2024

Dresden
„Tristan“ in Dresden – (k)ein Vollrausch
Wenn Thielemann auf dem Programmzettel steht, tritt regelmäßig ein, was vorher bereits zu erwarten ist: absolute Perfektion – Klangmagie vom Allerfeinsten. Doch gleich dem Lächeln des nach dem Tageskampf verstorbenen „Helden ohne Gleichen“ ist Thielemanns Tristan in Dresden über weite Strecken ein milder und ein leiser, und dabei jedoch ein nicht minder klangmagischer. Um das fulminante Rollendebüt von Klaus Florian Vogt als Tristan und die herrliche Lokalmatadorin Camilla Nylund erreicht eine perfekte Sängerbesetzung das absolute Maximum an Qualität. Mit einer wunderbaren Inszenierung gelingt Gesamtkunstwerk vom Allerfeinsten. Und dennoch: Die abgründig-perversen Seiten des Tristan bleiben an diesem Abend unbefriedigt.
Von Willi Patzelt
Klassik-begeistert.de

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