DIE MITTWOCH-PRESSE – 4. OKTOBER 2023

Calixto Bieito © David Ruano

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DIE MITTWOCH-PRESSE – 4. OKTOBER 2023

Berlin/Staatsoper
Staatsoper-Premieren: Bieito eröffnet mit umstrittener „Aida“
Der umstrittene spanische Regisseur Calixto Bieito hat mit seiner Version von Giuseppe Verdis Oper „Aida“ die Premierensaison der Berliner Staatsoper Unter den Linden eröffnet. Für den 59-Jährige, viel gefragter Regisseur an wichtigen europäischen Bühnen, gab es vom Premierenpublikum in der ausverkauften Staatsoper am Dienstagabend von vielen Buh-Rufen durchzogenen Beifall.
BZ-Berlin.de

Berlin
Triumphaler Pomp und stille Momente: Die Berliner Singakademie im Konzerthaus
Begleitet vom Ensemble Wunderkammer präsentierte der Laienchor Werke von Georg Friedrich Händel. Durch Augenblicke des Innehaltens bleibt der Abend in Erinnerung.
Tagesspiegel.de

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Ebenmaß und Übersicht: Rudolf Buchbinder überzeugt im Wiener Konzerthaus

Rudolf Buchbinder © Rita Newman

Klavierabend mit Rudolf Buchbinder

Rudolf Buchbinder, Klavier

Programm

Franz Schubert
Vier Impromptus D 935 (1827)

Ludwig van Beethoven
Sonate C-Dur op. 53 »Waldstein-Sonate« (1803–1804)

***

Frédéric Chopin
Sonate h-moll op. 58 (1844)

Wiener Konzerthaus, 1. Oktober 2023

von Kathrin Schuhmann

Wenn sich Rudolf Buchbinder die Ehre gibt, das Wiener Publikum mit einem Solo-Klavierabend zu verwöhnen, ist eines gewiss: Restplatzkarten für Kurzentschlossene gibt es an der Abendkassa sicher keine mehr.

Dementsprechend war auch am Sonntagabend der Große Saal des Wiener Konzerthauses bis auf den letzten Sitz belegt und dies, obwohl die üblichen Saalplätze bereits mit einem extra Kontingent an weiteren Plätzen auf der Orgelempore und der Bühne aufgestockt worden waren. Der Andrang verwundert nicht. Nicht nur der weltklassige Pianist wird das Publikum angelockt haben, sondern zudem das von diesem ausgewählte Programm, das mit drei großen romantischen Namen auftrumpfte: Schubert, Beethoven, Chopin. „Klavierabend Rudolf Buchbinder
Wiener Konzerthaus, 1. Oktober 2023“
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Sommereggers Klassikwelt 205: Maria Ivogün verließ ihren Ehemann wegen des gemeinsamen Klavierbegleiters

Maria Ivogün, Maria Kempner by Franz Grainer 1917

von Peter Sommeregger 

Maria Ivogün wurde am 18. November 1891 in Budapest als Tochter eines K.u.K. Offiziers und einer Operettensängerin geboren. Die Eltern trennten sich jedoch bald, die Mutter folgte ihrem zweiten Ehemann in dessen Schweizer Heimat, also wuchs Maria dort auf. „Sommereggers Klassikwelt 205: Maria Ivogün
klassik-begeistert.de, 4. Oktober 2023“
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„I’ve Been to the Mountaintop“ (Martin Luther King)

Klaas Stok © Hans van der Woerd

Hauptkirche St. Nikolai, 1. Oktober 2023

VISIONEN

Klaas Stok Dirigent
NDR Vokalensemble

Alexandra Hebart Mezzosopran
Elbtonal Percussion
Thomas Cornelius Sampler

Aaron Copland (1900—1990) In the beginning (1947)

Georgi Sztojanov (*1985)

Refracting light (2022) Uraufführung; Auftragswerk des NDR

 I. Prologue – In the beginning
II. In the prism of words
III. Anglesandcolors

Anna-Karin Klockar (*1960) Speeches (2016)

I. The rights of woman
II. Surrender speech
III. Thebestfriend

Jacob TV (*1951) Mountain top (2008)


von Harald Nicolas Stazol

Kein Chor ohne Worte, diese Worte nicht ohne Chor, bei diesem Chor bin ich sprachlos – nein, natürlich nicht, aber die Textgewalt, die man hier in St. Nikolai vor reicher Zahl an Abonnenten an einem golden-rötlichem 1. Oktober geradezu erleben kann, ist eben schon, for want of a better word: gewaltig.

„VISIONEN, Klaas Stok Dirigent, NDR Vokalensemble
Hauptkirche St. Nikolai, 1. Oktober 2023“
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DIE DIENSTAG-PRESSE – 3. OKTOBER 2023

 

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DIE DIENSTAG-PRESSE – 3. OKTOBER 2023

Wien/Staatsoper
„La traviata“: Weiße Kamelien soll es regnen!
Giuseppe Verdis „La traviata“ hat derzeit ihren ganz großen Auftritt in der Wiener Staatsoper. Nicht weil Simon Stone die Liebesgeschichte ganz modisch ins Zeitalter von It-Girls und Smartphones verlegt hat, sondern weil Lisette Oropesa mit ihrer ersten Wiener Violetta Valéry in allen Lebens- und Liebeslagen überwältigt.
KronenZeitung.at

Eine umjubelte „La Traviata“ an der Staatsoper
In der kühl-kuriosen Instagram-Inszenierung von Simon Stone gab Lisette Oropesa eine stimmlich kräftige Titelpartie. Was gibt es im Herbst sonst zu sehen?
DerStandard.at-story

„La Traviata“: Verdi, die Influencerin und zu viel Phlegma
In der Staatsoper stirbt die „Traviata“ wieder an Krebs: Jubel für Lisette Oropesa, die in Simon Stones forcierter Regie neben Juan Diego Flórez und Ludovic Tézier glänzt.
Die Presse.com

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Camilla Nylund: „Die Isolde und die Brünnhilde sind einfach auf mich zugekommen“

Camilla Nylund © Anna S

Die finnische Sopranistin Camilla Nylund gehört zu den absoluten Überfliegern ihres Fachs. Zu ihren Paraderollen gehören Partien wie die Feldmarschallin (Der Rosenkavalier), die Titelpartie in Ariadne auf Naxos oder Elsa (Lohengrin), mit denen sie an nahezu allen bedeutenden Häusern der Welt – darunter die Wiener Staatsoper, die Metropolitan Opera und natürlich bei den Bayreuther Festspielen – gastiert. Zwischen zahlreichen Wagner und Strauss-Auftritten sorgte die nächstjährige Bayreuth-Isolde jüngst auch mit ihrem Debüt als Katerina Ismailowa (Lady Macbeth von Mzensk) für Furore. In unserem Interview spricht sie über den Spaß einer Rosalinde und natürlich über die neue Zürcher Götterdämmerung, in der sie ihr Debüt als Brünnhilde abschließt.

Camilla Nylund im Interview mit Johannes Karl Fischer

klassik-begeistert: Frau Nylund, in gut einem Monat debütieren Sie als Brünnhilde in Richard Wagners Götterdämmerung. Wie läuft die Vorbereitung für die Premiere? „Interview mit Camilla Nylund von Johannes Karl Fischer
klassik-begeistert.de, 2. Oktober 2023“
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Schweitzers Klassikwelt 98: Erlebte, aber für uns fast in Vergessenheit geratene Opern


Die Teufel von Loudun, Bayerische Staatsoper © Wilfried Hösl

von Lothar und Sylvia Schweitzer

Es war vor fünfzig Jahren. Krzysztof Penderecki galt als Neutöner und als interessanter Vertreter eines – nennen wir es – modernen Katholizismus. Auch die Württembergische Staatsoper Stuttgart genoss mit ihren Gastspielen in Wien einen guten Ruf. Würde seine Oper „Die Teufel von Loudun“ wieder im Spielplan auftauchen, auch die beste Besetzung könnte uns nicht mehr locken. Die musikalischen Vorlieben waren bei uns in den Jahrzehnten einem Wandel unterworfen, krankhafte Visionen und Teufelsaustreibungen liegen fern von unserem Interesse und das Thema priesterlicher erotischer Versuchungen ist ausgereizt. „Schweitzers Klassikwelt 98: Erlebte, aber für uns fast in Vergessenheit geratene Opern
klassik-begeistert.de, 3. Oktober 2023“
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Das Musiktheater an der Wien wagt sich an eine Donizetti-Rarität

Les Martyrs © Werner Kmetits

Das Musiktheater an der Wien wagt sich mit einer von symbolträchtigen Bilderfluten buchstäblich überquellenden Inszenierung an die weitgehend unbekannte, vieraktige „Grand Opéra“ Les Martyrs von Donizetti. Das Werk, das die brutale Unterdrückung der frühen Christen durch die römischen Herrscher in der Provinz Armenien im Jahr 257 zum Thema hat, bietet sich förmlich für die historische Parallele an: Die von der Türkei auch heute noch systematisch geleugneten Armenier-Massaker der Jahre 1915/16.

Gaetano Donizetti, Les Martyrs
Musiktheater an der Wien, 28. September 2023

von Dr. Charles E. Ritterband

Die in dieser Inszenierung (Cezary Tomaszewski) konsequent durchgezogene Parallelität zwischen den beiden Zeitebenen, zwischen der brutalen Christenverfolgung in der Antike und den genauso brutalen Massenmorden an den Armeniern stellt sehr hohe Ansprüche an die Zuschauer; die intensive, heftige Musik Donizettis, welche in dieser Oper nichts, aber auch gar nichts von der gewohnten Leichtigkeit dieses Komponisten hat, bietet weitere Erschwernis. Von „hohem Qualfaktor“ spricht da eine Wiener Tageszeitung, von einem „sinnbefreiten grellen Nichts“ – „Gravitas und Trallala“ ortet eine andere.

Wir widersprechen: Diese Oper und diese Inszenierung verlangen dem Zuschauer zugegebenermaßen einiges ab. Doch wie hier die in der Handlung vorgegebene Brutalität auf die Bühne gebracht wird ist in höchstem Masse kunstvoll – und gelungen. „Gaetano Donizetti, Les Martyrs
Musiktheater an der Wien, 28. September 2023“
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Die Wiener Volksoper begeistert nach wie vor mit ihrer spritzigen „Cenerentola“

Wallis Giunta (Angelina, Cenerentola), Aaron Pendleton (Alidoro) © Barbara Pálffy/Volksoper Wien

Diese witzig-spritzige „Cenerentola“ des Multitalents Achim Freyer will man an der Wiener Volksoper noch oft und lange sehen! Nicht nur ist die Inszenierung Freyer köstlich, denn sie entspricht mit ihrem Humor und ihrem Einfallsreichtum so sehr dem Geist Rossinis – sie ist eine seiner drei erfolgreichsten und meistgespielten Opern – sämtliche Protagonisten bieten neben ihren gesanglichen komödiantische Qualitäten, welche diese Aufführung selbst 26 Jahre nach ihrer Premiere an der Volksoper in uneingeschränkter Frische sprühen lässt wie am ersten Tag.

Gioachino Rossini, La Cenerentola
Volksoper Wien, 27. September 2023

Musikalische Leitung: Tobias Wögerer
Regie: Achim Freyer

Don Ramiro Prinz von Salerno: Timothy Fallon
Kammerdiener Dandini: Modestas Sedlevičius
Don Magnifico: Martin Winkler                    Angelina (Cenerentola): Annelie Sophie Müller
Clorinda: Lauren Urquhart
Tisbe: Maria Hegele
Alidoro: Aaron Pendleton

Orchester, Chor, Komparserie der Volksoper

von Dr. Charles E. Ritterband

Für die komödiantische Brillanz gebührt Martin Winkler als Don Magnifico die Palme: Seine Komik ist umwerfend. Und stimmlich schafft es der amerikanische Tenor Timothy Fallon mit seinem herrlichen Belcanto, seinem zarten Schmelz und seinem kraftvollen Timbre die Herzen der Zuschauer zu bewegen. Köstlich auch die beiden eingebildeten Töchter des prätentiösen Barons Don Magnifico: Lauren Urquhart als Clorinda und Maria Hegele als Tisbe – die beiden wirken in ihren aufgeplusterten Kostümen in orangen und giftgrünen Bonbonfarben wie riesige Eislutscher. „Gioachino Rossini, La Cenerentola
Volksoper Wien, 27. September 2023“
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Die Wiener Staatsoper überrascht  mit einem innovativen „Barbiere“

Foto: Kate Lindsey (Rosina) © Wiener Staatsoper/Michael Pöhn

Glückliche Stadt, in der man an zwei direkt aufeinander folgenden Abenden zwei der drei Hauptwerke Rossinis – den „Barbier“ und die „Cenerentola“ in hervorragenden Aufführungen erleben darf: „Il Barbiere“ in einer farbenprächtigen (und nicht unumstrittenen), unkonventionellen Inszenierung von Herbert Fritsch und in der Volksoper „La Cenerentola“, das fast schon legendäre Werk und  nach wie vor erfrischende Werk von Achim Freyer. Musikalisch und schauspielerisch hatten beide Produktionen viel zu bieten – Rossini, Belcanto und Commedia dell’Arte in bester Operntradition.

Gioachino Rossini, Il Barbiere di Siviglia
Text: Cesare Sterbini

Wiener Staatsoper, 26. September 2023

Musikalische Leitung: Gianluca Capuano
Inszenierung und Bühne: Herbert Fritsch
Kostüme: Victoria Behr
Licht: Carsten Sander

Graf Almaviva: Lawrence Brownlee
Bartolo: Marco Filippo Romano
Rosina: Kate Lindsey
Don Basilio: Peter Kellner
Figaro: Davide Luciano

Orchester und Chor der Wiener Staatsoper

von Dr. Charles E. Ritterband

Nach mehr als einem halben Jahrhundert wagt sich die traditionsbewusste Wiener Staatsoper an eine ziemlich kühne Neuinszenierung, welche die gewohnten Konventionen der „Barbiere“-Aufführungen – das Haus des Doktor Bartolo mit Drehbühne und die Musiker, die ganz am  Anfang des Stückes möglichst geräuschlos („piano pianissimo“) auftreten sollten und dies natürlich nicht tun – weit hinter sich lässt. „Gioachino Rossini, Il Barbiere di Siviglia
Wiener Staatsoper, 26. September 2023“
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