Bild: Das Konzert (1623) von Gerard van Honthorst
Ist es von Vorteil, wenn man zugleich Komponist und Sänger ist? Kann in diesem Fall der Komponist die Partitur sänger-freundlicher gestalten? Und umgekehrt, versteht ein Sänger es dann besser die Ideen des Komponisten umzusetzen? Den meisten Komponisten ist diese doppelte Begabung nicht gegeben. So sind auch die in diesem Beitrag aufgeführten Künstler meistens hauptsächlich wegen einer Gabe im Gedächtnis der Musikwelt geblieben, obwohl sie sich am Komponieren und am Singen versucht haben.
Dieser Beitrag hat keinen wissenschaftlichen Anspruch, sondern zählt einige Fakten und Anekdoten aus dem Leben einiger Sänger-Komponisten auf. Bei meiner Auflistung beschränke ich mich auf diejenigen, die eine gewisse Berühmtheit als (Opern)Sänger errungen haben. Trotzdem werde ich wahrscheinlich einige Künstler übersehen haben.
von Jean-Nico Schambourg
Sänger-Komponisten der Renaissance und des Barocks – Teil 1
Im ersten Teil begegnen wir Komponisten von deren eigener “Gesangskunst” kein Zeugnis auf Tonträger existiert. Kein Wunder, lebten diese doch alle Mitte des 16. bis Mitte des 18. Jahrhunderts. Man muss sich also auf die Überlieferungen der geschichtlichen Kommentare und Informationen verlassen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass viele der hier aufgeführten Künstler sich eher als Komponist, denn als Sänger in die Musikgeschichte eingetragen haben. Ausnahmen hierzu sind die Kastraten, deren kompositorischer Einfluss allerdings begrenzt war, wie im zweiten Teil aufgezeichnet wird.