Sir Charles Mackerras begeistert mit Mozart

CD-Besprechung:

Wer also glaubt, Mozart sei längst zu Tode gespielt, möge sich diese Box anhören. Sie beweist das Gegenteil. Das ist kein feierabendlicher Wohlfühl-Mozart, sondern einer, der zupackt – der einen aus dem Sessel hebt, bevor man’s merkt. Und wenn dann die letzten Takte des Requiems verklingen, bleibt für einen Moment diese Stille, in der man denkt: Ja, so hat er es wohl gemeint.

Sir Charles Mackerras
conducts Mozart

Scottish Chamber Orchestra

Linn, CKD786

von Dirk Schauß

Manchmal genügt schon ein Takt, um zu merken: Hier dirigiert kein Repertoireverwalter, sondern jemand, der die Musik wirklich kennt und liebt. So ein Fall ist Sir Charles Mackerras. Diese 5-CD-Box mit seinen Mozart-Aufnahmen für Linn ist kein Archivfund, sondern ein musikalisches Denkmal, das begeistert. Neun Sinfonien, dazu das Requiem – und alles mit jener Mischung aus Noblesse, Energie und trockenem Humor, die Mackerras zu einem der letzten echten Gentleman-Dirigenten machte. „CD-Besprechung: Sir Charles Mackerras conducts Mozart
klassik-begeistert.de, 22. Oktober 2025“
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Wien: Groissböck erteilt der Gesangswelt eine gesunde Lehrstunde

G. Groissböck © Dominik Stixenberger

Gerade in der Erkältungssaison ist der Sängerberuf ein knallharter Knochenjob. Beim zweiten Konzert des Igor-Levit-Zyklus im Musikverein zog Günther Groissböck rechtzeitig seinen angekündigten Schlussstrich und ließ sich vom Wiener Publikum völlig verdient für seinen bravourösen Schostakowitsch und Mahler feiern!

Musikverein Wien, Brahms-Saal, 19. Oktober 2025

Igor Levit, Klavier
Günther Groissböck, Bass

Werke von Maurice Ravel, Dmitrij Schostakowitsch, Franz Liszt und Gustav Mahler

von Johannes Karl Fischer

Normalerweise ist es keine gute Nachricht, wenn ein Sänger einen Liederabend mitten im Stück abbricht. Erst recht nicht, wenn er anderthalb Stunden lang Ravel, Schostakowitsch und schließlich Mahler so ausdrucksvoll singt wie Günther Groissböck im Wiener Brahms-Saal. Da muss schon irgendwas eklatant schief laufen, oder? „Igor Levit, Klavier, Günther Groissböck, Bass
Musikverein Wien, Brahms-Saal, 19. Oktober 2025“
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Ein spannender Liederabend zeigt die vielen Facetten des europäischen Kunstlieds

Bernadett Nagy (Mezzosopran) und Dániel Dinyés (Klavier) auf der Bühne. Foto: privat

„Lieder ohne Grenzen“ – unter diesem Motto stand der begeistert aufgenommene Liederabend im Wiener Antonio-Vivaldi-Saal. Das anspruchsvolle und vielschichtige Programm war von den beiden Interpreten mit großer Sorgfalt und feinem musikalischem Gespür zusammengestellt worden.


Bernadett Nagy Mezzosopran
Dániel Dinyés  Klavier

Antonio-Vivaldi-Saal, Wien, 18. Oktober 2025

von Dr. Rudi Frühwirth

Liedkunst vom Feinsten bot dieser Abend im barocken Ambiente des Antonio-Vivaldi-Saals im Herzen Wiens. Die Mezzosopranistin Bernadett Nagy erwies sich dabei als ungemein vielseitige Künstlerin, die sich im Barockrepertoire ebenso souverän bewegt wie in der romantischen und der zeitgenössischen Musik. Für die Klavierbegleitung zeichnete der ungarische Komponist und Dirigent Dániel Dinyés verantwortlich, der – wenig überraschend – auch ein exzellenter Pianist ist. „Lieder ohne Grenzen, Bernadett Nagy /Dániel Dinyés
Antonio-Vivaldi-Saal, Wien, 18. Oktober 2025“
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Xue Lin ist als kleine Meerjungfrau ein unvergessliches Erlebnis

Xue Lin, Erste Solistin beim Hamburg Ballett, als kleine Meerjungfrau (Foto: RW)

Ab und an huscht ein Lächeln über ihr Gesicht, aber mehr ist es ihr Staunen über ihre eigenen, sie übermannenden Gefühle, welches für die Tänzerin einnimmt. 

Die kleine Meerjungfrau, Ballett von John Neumeier
frei nach Hans Christian Andersen

Musik: Lera Auerbach, Hamburger Fassung

Hamburg Ballett

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Leitung   Luciano Di Martino

Hamburgische Staatsoper, 21. Oktober 2025

von Dr. Ralf Wegner

Welch ein wunderbares, tief berührendes Ereignis ist es, Xue Lin in dieser Rolle zu erleben. Sie ist eine würdige Nachfolgerin von Silvia Azzoni. Ausgeprägter Mimik bedarf es bei dieser Rolle nicht, es reichen Lins große, das für sie Fremde beobachtende Augen sowie ihre tänzerische Perfektion, um die Sehnsüchte und das Leiden der kleinen Meerjungfrau zu verinnerlichen. Ab und an huscht ein Lächeln über ihr Gesicht, aber mehr ist es ihr Staunen über ihre eigenen, sie übermannenden Gefühle, welches für die Tänzerin einnimmt. Für diese ist sie bereit, sich der Lächerlichkeit preiszugeben, ohne je lächerlich zu wirken. „Die kleine Meerjungfrau, Ballett von John Neumeier
Hamburgische Staatsoper, 21. Oktober 2025“
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DIE MITTWOCH-PRESSE – 22. OKTOBER 2025

Die Fledermaus © Karl Forster

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MITTWOCH-PRESSE –
22. OKTOBER 2025

Wien/MusikTheater an der Wien
Stefan Herheim lässt die Fledermaus flattern
Offenbar finden vermeintliche Skandale weit seltener statt als angenommen. Eine Vorschau im Fernsehen ließ Schhreckliches vermuten; man könnte glauben, dass Johann Strauss geniale Operette bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt wird. Das Gegenteil war der Fall – man konnte, wenn auch stark in der Dramaturgie verändert, eine interessante und schlüssige Aufführung erleben.
Von Herbert Hiess
Klassik-begeistert.de

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Stefan Herheim lässt die Fledermaus flattern

Die Fledermaus © Karl Forster

Offenbar finden vermeintliche Skandale weit seltener statt als angenommen. Eine Vorschau im Fernsehen ließ Schhreckliches vermuten; man könnte glauben, dass Johann Strauss geniale Operette bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt wird. Das Gegenteil war der Fall – man konnte, wenn auch stark in der Dramaturgie verändert, eine interessante und schlüssige Aufführung erleben

Johann Strauss (jun.), Die Fledermaus

Operette in drei Akten
Libretto von Richard Genée

Arnold Schoenberg Chor
Wiener Symphoniker

Petr Popelka,
musikalische Leitung

Regie: Stefan Herheim

Musiktheater an der Wien, 20. Oktober 2025

von Herbert Hiess

Pünktlich gegen Abschluss des Johann Strauss-Jahres brachte man DIE Wiener Operette „Die Fledermaus“ auf die Bühne des Theaters an der Wien. Man war natürlich durch kleinere Fernsehausschnitte recht befangen und befürchtete Übelstes. Gut, dass die Neugier gesiegt hat, die zu einem Besuch einer Aufführung motivierte. „Johann Strauss (jun.), Die Fledermaus
Musiktheater an der Wien, 20. Oktober 2025“
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Mackerras und Mozart: ein klingendes Vermächtnis

CD-Besprechung:

Sir Charles Mackerras
conducts Mozart

Scottish Chamber Orchestra

Linn CKD 786

von Peter Sommeregger

In diesem Jahr hätte der berühmte australische Dirigent Sir Charles Mackerras seinen 100. Geburtstag. Eine gute Gelegenheit, sich des charismatischen und vielseitigen Dirigenten zu erinnern, und auch sein bedeutendes akustische Erbe wieder, oder neu zugänglich zu machen. „CD-Besprechung: Sir Charles Mackerras conducts Mozart
klassik-begeistert.de, 21. Oktober 2025“
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Russisches Feuerwerk: Hecker & Helmchen lassen ihr Duo brennen

CD-Besprechung:

From Eastern Europe
Sonaten für Cello und Klavier

Marie-Elisabeth Hecker, Cello
Martin Helmchen, Klavier

Alpha Classics, ALPHA827

von Dirk Schauß

Es gibt Einspielungen, die einen nicht einfach überzeugen, sondern fesseln. Das neue Doppelalbum von Marie-Elisabeth Hecker und Martin Helmchen gehört in diese Kategorie. Zwei CDs, fünf Komponisten, eine gemeinsame Sprache – und die klingt so vertraut, als würde sie seit Jahren geübt, geformt, gelebt. Kein Wunder: Das Duo spielt seit anderthalb Jahrzehnten zusammen, und vieles aus ihrem Repertoire ist, wie sie selbst sagen, „mit ihnen gewachsen“. „CD-Besprechung: From Eastern Europe, Sonaten für Cello und Klavier
klassik-begeistert.de, 21. Oktober 2025“
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DIE DIENSTAG-PRESSE – 21. OKTOBER 2025

Igor Levit © Robbie Lawrence

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE DIENSTAG-PRESSE –
21. OKTOBER 2025

Wien/Musikverein
Groissböck und Levit: Konzert mit K.o. in der letzten Runde
Der Opernbass gab trotz eines Infekts „alles“ und wurde im Musikverein gefeiert. So distinguiert es wirkt, wenn Herr oder Frau Direktor vor Spielbeginn um Verständnis für die Erkrankung einer Bühnenkraft bitten: Holt sich der sieche Sänger im Rampenlicht selbst dieses Pardon, hat das einen ganz eigenen Charme. So geschehen am Sonntag, als Günther Groissböck, gefeiertes Kraftpaket unter den Opernbässen, vor das Publikum im Musikverein trat: Trotz eines Infekts werde er sich so weit wie möglich durch das Programm singen und „alles geben“, tat er in gewohnt leutseligem Tonfall kund. Und wenn es nicht mehr geht? „Dann singe ich“, meldete sich unverhofft Igor Levit vom Klavier aus zu Wort – und ließ eine Welle der Erheiterung durch den Brahms-Saal rollen.
DerStandard.at

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DIE MONTAG-PRESSE – 20. OKTOBER 2025

G. Groissböck © Dominik Stixenberger

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DIE MONTAG-PRESSE –
20. OKTOBER 2025

Wien/Musikverein
Wien: Groissböck erteilt der Gesangswelt eine gesunde Lehrstunde
Gerade in der Erkältungssaison ist der Sängerberuf ein knallharter Knochenjob. Beim zweiten Konzert des Igor-Levit-Zyklus im Musikverein zog Günther Groissböck rechtzeitig seinen angekündigten Schlussstrich und ließ sich vom Wiener Publikum völlig verdient für seinen bravourösen Schostakowitsch und Mahler feiern! Normalerweise ist es keine gute Nachricht, wenn ein Sänger einen Liederabend mitten im Stück abbricht. Erst recht nicht, wenn er anderthalb Stunden lang Ravel, Schostakowitsch und schließlich Mahler so ausdrucksvoll singt wie Günther Groissböck im Wiener Brahms-Saal. Da muss schon irgendwas eklatant schief laufen, oder? Nein, ganz im Gegenteil. Irgendwo zwischen Paris und Zürich habe ihn wohl die Erkältungssaison erwischt, meinte Herr Groissböck vorab. „Zur Absage ist’s dann doch noch zu gut.“ Ein bisschen indisponiert also. Kann passieren, gehört zur Berufsbezeichnung Sänger quasi dazu.
Von Johannes Karl Fischer
Klassik-begeistert.de

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