Christian Thielemann serviert Strauss-Lieder mit Garnierung

Christian Thielemann, Staatskapelle Berlin | Konzert zum Jahreswechsel am 31. Dezember 2024 © Stephan Rabold

Liszts ambitionierte Tondichtungen sind interessant instrumentiert, aber dem Melodienreichtum der Strauss-Lieder deutlich unterlegen, sie dienen wie ein Salatblatt als Garnierung des Hauptgerichts.

Abonnementkonzert VIII Staatskapelle Berlin

Franz Liszt
Symphonische Dichtungen 1 und 2

Richard Strauss
Orchesterlieder

Staatskapelle Berlin
Erin Morley  Sopran
Christian Thielemann  Dirigent

Staatsoper Unter den Linden, 5. Juli 2025

von Peter Sommeregger

Franz Liszts symphonische Werke sind mit einer Ausnahme relativ unbekannt. Sein „Les Préludes“ diente den Nationalsozialisten als pompöse Untermalung für die Erfolgsmeldungen der Wehrmacht während des
2. Weltkrieges. Weniger martialisch sind des Komponisten erste symphonische Dichtungen, die Berg-Symphonie und Tasso, Lamento  e Trionfo. „Staatskapelle Berlin, Christian Thielemann/Erin Morley 
Staatsoper Unter den Linden, 5. Juli 2025“
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Wenn so prachtvoll getanzt wird wie beim Stuttgarter Ballett, ist die Ballett-Welt noch in Ordnung

Adhonay Soares da Silva (Basilio) und Elisa Badenes (Kitri) im dritten Akt © Roman Novitzky/Stuttgarter Ballett

Wie Adhonay Soares da Silva seine fliegenden Drehsprünge und seine Tour de reins mit Zwischendrehungen absolvierte, begeisterte das Stuttgarter Publikum ebenso wie Elisa Badenes mit ihren Spagatsprüngen und zahllosen Fouettés.

Don Quijote
Ballett von Maximiliano Guerra nach Miguel de Cervantes

Bühnenbild und Kostüme: Ramon B. Ivars
Musik: Ludwig Minkus u.a.

Staatsorchester Stuttgart, Leitung Mikhail Agrest

Stuttgarter Ballett, Staatstheater Stuttgart, 4. Juli 2025

von Dr. Ralf Wegner

Wer kennt schon Miguel de Cervantes’ großartigen Roman?

Don Quijote, der Ritter von der traurigen Gestalt, ist Teil des Weltkulturguts. Aber wer kennt schon den novellenreichen, mehr als 1000 Seiten fassenden Roman von dem verrückten Träumer, der Windmühlen für Riesen und Schenken für Burgen hält und bei jeder sich bietenden Gelegenheit unschuldige Reisende angreift und dafür ständig Prügel bezieht? „Don Quijote, Ballett von Maximiliano Guerra
Stuttgarter Ballett, Staatstheater Stuttgart, 4. Juli 2025“
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DIE SONNTAG-PRESSE – 6. JULI 2025


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DIE SONNTAG-PRESSE – 6. JULI 2025

Hamburg/Elbphilharmonie
Italienische Arien und Kusshände: Jonathan Tetelman gibt Debüt in der Elphi
Einige sprechen bei dem chilenisch-amerikanischen Tenor Jonathan Tetelman vom neuen Startenor, manche nennen ihn sogar den neuen Pavarotti. Am Donnerstagabend hat er sein Debüt in der Elbphilharmonie gegeben. Das erste von insgesamt drei Deutschlandkonzerten.
ndr.de

Hamburg
Hamburg feiert das Ende der Delnon-Intendanz
Mit einer musikalisch wie szenisch spitzenmäßigen Aufführung von Stefan Herheims köstlich amüsierenden Figaro-Inszenierung verabschiedet die Hamburgische Staatsoper ihren Intendanten Georges Delnon. Großen Applaus gab es vor allem für die Sänger des Abends, weniger für den nun pensionierten Opernchef.
Von Johannes Karl Fischer
Klassik-begeistert.de

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2. Wiener Opernsommer: „Traviata“ fabelhaft inszeniert auf dem Wiener Eislaufplatz

Wiener Opernsommer 2025/Traviata (Foto privat)

Mitten in Wien spielt sich in diesem Sommer Verdis „Traviata“ ab – und der Schauplatz ist ausgefallen: Während der Wiener Opernsommer letztes Jahr erstmals vor dem Barockschloss Belvedere den „Don Giovanni“ inszeniert hatte, ist die Produktion in diesem Sommer ins Herz der Donaumetropole umgezogen – auf den 6000 Quadratmeter großen Platz „Am Heumarkt“ zwischen Konzerthaus und Intercontinental-Hotel.

Wiener Opernsommer, Opernarena am Heumarkt, 1. bis 19. Juli 2025

Giuseppe Verdi
La Traviata

Erzähler/Giuseppe Verdi: Karl Markovics

Regie: Dominik am Zehnhoff-Söhns
Bühne: Manfred Waba

Musikalische Leitung: Joji Hattori
Wiener Kammerorchester, Philharmonia Chor

Opernarena am Heumarkt, 4. Juli 2025

von Dr. Charles E. Ritterband

Zur Zeit Maria Theresias wurden hier „Auf der Hayd“ große Mengen aus Ungarn importiertem Heu umgesetzt, daher bürgerte sich der Name „Heumarkt“ ein. Im Winter tanzt man hier, wo sich jetzt im heißen Wiener Sommer, die Verdi-Oper abspielt, auf dem Eis: Der hier beheimatete „Wiener Eislauf-Verein“ gilt als einer der ältesten Sportvereine der Welt.

„Wiener Opernsommer, La Traviata
Opernarena am Heumarkt, 1. bis 19. Juli 2025“
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Sofia: Die „Götterdämmerung“ zeigt sich als mystischer Höhepunkt eines visionären Ring-Zyklus

© Sofia Opera and Ballett

Weltenbrand und Licht der Hoffnung

Was Plamen Kartaloff und Evan-Alexis Christ mit ihrem Ensemble schufen, wirkte wie ein Ritual, in dem Vergangenheit und Gegenwart, Mythos und Mensch aufeinanderprallten – und verschmolzen. Es war der künstlerische Kulminationspunkt eines Unternehmens, das Mut bewies, weil es nicht modernisieren wollte, sondern zeitlos in großer Klarheit den Aufstieg und Fall der handelnden Personen zeigte.

Richard Wagner
Götterdämmerung

Plamen Kartaloff, Inszenierung

Evan-Alexis Christ, musikalische Leitung

Sofia Opera und Ballett, 3. Juli 2025

von Dirk Schauß

Es war ein Abend, der sich nicht einfach erleben, sondern nur durchdringen ließ. Ein Abend, der sich wie Glut unter der Haut festsetzte. Am 3. Juli 2025 vollendete die Nationaloper Sofia ihren gewaltigen Ring-Zyklus mit einer „Götterdämmerung“, die mehr war als ein Abschlussakt: ein epischer Sog aus Bild, Klang und Bedeutung. „Richard Wagner, Götterdämmerung
Sofia Opera und Ballett, 3. Juli 2025“
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DIE SAMSTAG-PRESSE – 5. JULI 2025

Jonathan Tetelman © Ulrich Perrey

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DIE SAMSTAG-PRESSE – 5. JULI 2025

Hamburg/Elbphilharmonie
Jonathan Tetelman wird in Hamburg vom Publikum rasend gefeiert
Jonathan Tetelmans Elbphilharmonie-Debüt hätte kaum erfolgreicher sein können. Mit einem bunten Reigen bekanntester Tenor-Arien aus den großen Opern von Verdi, Ponchielli und Puccini unterstreicht der mit strahlender Tenorstimme ausgestattete Amerikaner mit chilenischen Wurzeln seine Ambitionen am Startenorhimmel der Gegenwart.
Von Patrik Klein
Klassik-begeistert.de

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„Als Gesetz dein eigener Wille“: Bizets „Carmen“ erschüttert in Lübeck

Carmen Lübeck © Jochen Quast

„Jeden Tag wird in Deutschland eine Frau umgebracht, nur, weil sie eine Frau ist“. Das weiß der Regisseur von Georges Bizets „Carmen“ am Theater Lübeck, Philipp Himmelmann, und offenbar ist diese erschreckende Wahrheit noch nicht überall angekommen. Um das Thema in aller Drastik auch auf die Opernbühne zu bringen, dazu lebt, liebt, singt und stirbt diese „Carmen“, weitab von Flamenco-Kitsch und Folklore.

Georges Bizet, „Carmen“

Theater Lübeck, 3. Juli 2025
(Premiere am 20. Juni)

Ieva Prudnikovaitė, Mezzosopran
Konstantinos Klironomos, Tenor
Evmorfia Metaxaki, Sopran
Jacob Scharfman, Bariton
Changjun Lee, Bass
Andrea Stadel, Sopran
Noah Schaul, Tenor

Stefan Vladar, Dirigent

Philipp Himmelmann, Inszenierung

Chor und Extrachor des Theaters Lübeck
Philharmonisches Orchester der Hansestadt Lübeck

von Dr. Andreas Ströbl

Entkleidete Pseudo-Romantik

Seien wir ehrlich – man rollt schon mit den Augen, wenn man spätestens am Samstagmorgen und ansonsten fast täglich auf einem der sogenannten Kultursender, von denen einige den Namen nicht mehr verdienen, schon wieder und immer aufs Neue die Habanera aus „Carmen“ hört.

Oft genug wird diese Oper mit einem angeblich zwingend damit verbundenen Lokalkolorit, sprich: folkloristischen Versatzstücken aufs Langweiligste inszeniert, natürlich mit Kinderchor, gewürzt mit der Testosteron-Extradosis eines Soldaten mit einem Aggressionsproblem und eines Stierkämpfers, der Tiere ohne jede Chance aufs Überleben zum Spaß der Gesellschaft abschlachtet. „Georges Bizet, Carmen
Theater Lübeck, 3. Juli 2025“
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Hamburg feiert das Ende der Delnon-Intendanz

Katharina Konradi (Susanna, Kammerzofe der Gräfin), Olga Peretyatko (Gräfin Almaviva), Kartal Karagedik (Graf Almaviva) und Julia Lezhneva (Cherubino, Page des Grafen) (Foto: RW)

Mit einer musikalisch wie szenisch spitzenmäßigen Aufführung von Stefan Herheims köstlich amüsierenden Figaro-Inszenierung verabschiedet die Hamburgische Staatsoper ihren Intendanten Georges Delnon. Großen Applaus gab es vor allem für die Sänger des Abends, weniger für den nun pensionierten Opernchef.    

Hamburgische Staatsoper, 3. Juli 2025

Le nozze di Figaro
Musik von Wolfgang Amadeus Mozart
Libretto von Lorenzo Da Ponte

von Johannes Karl Fischer

Ein fabelhaftes Abschiedsgeschenk der Hamburgischen Staatsoper hätte sich der scheidende Intendant wohl kaum wünschen können: Zum Ende der Ära Delnon hatte man an der Dammtorstraße die wahrscheinlich genialste und amüsierende Inszenierung dieses Hauses auf die Bühne gebracht und mit einem exzellenten Gesangensemble verziert. „Wolfgang Amadeus Mozart, Le nozze di Figaro
Staatsoper Hamburg, 3. Juli 2025“
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Jonathan Tetelman wird in Hamburg vom Publikum rasend gefeiert

Jonathan Tetelman © Ulrich Perrey

Jonathan Tetelmans Elbphilharmonie-Debüt hätte kaum erfolgreicher sein können. Mit einem bunten Reigen bekanntester Tenor-Arien aus den großen Opern von Verdi, Ponchielli und Puccini unterstreicht der mit strahlender Tenorstimme ausgestattete Amerikaner mit chilenischen Wurzeln seine Ambitionen am Startenorhimmel der Gegenwart.

Jonathan Tetelman, Tenor

Hamburger Camerata
Frédéric Chaslin, Dirigent

Elbphilharmonie, 3. Juli 2025

von Patrik Klein

Er ist jung, sieht blendend aus, hat leuchtende Augen und das Potenzial, jugendliche Frische mit tenoralem Können zu vereinen.

Im zarten Alter von acht Jahren hatte ihn bereits die Klassische Musik interessiert. Er ging in einen Chor und in eine Chorschule. Dort begeisterte ihn die mögliche Zukunft als Sänger mit Sinfonieorchester und Auftritten auf der gesamten Welt. Über seine chilenischen Wurzeln weiß er als Adoptivkind recht wenig. „Jonathan Tetelman / Hamburger Camerata / Frédéric Chaslin
Elbphilharmonie, 3. Juli 2025“
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Auf den Punkt 65: Delnon geht, Brosda spricht, Kratzer kommt

Georges Delnon, scheidender Intendant der Staatsoper Hamburg © wikipedia.de

In seinem aktuellen Interview mit klassik-begeistert hat Tobias Kratzer, der designierte Intendant der Hamburgischen Staatsoper, uns in den Block diktiert: „Jeder Abend soll bei uns Premiere sein.“ Das wird großartig, ist mein Eindruck nach unserem Gespräch. Jetzt aber hat sich erst mal Georges Delnon verabschiedet und unbewusst gezeigt, wie sein Nachfolger das gemeint haben könnte.

Wolfgang Amadeus Mozart / Le nozze di Figaro

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Chor der Hamburgischen Staatsoper

 Nicholas Carter/ Dirigent

Hamburgische Staatsoper, 3. Juli 2025

von Jörn Schmidt

Unlängst hat der ebenfalls scheidende Generalmusikdirektor Kent Nagano den Hamburger Orchestergraben mit einem orchestral fulminanten Tristan verlassen. Das war eine Ansage, lesen Sie dazu gerne Folge 63 meiner Kolumne.

Auf den Punkt 63:  Kent Naganos Abschied Hamburgische Staatsoper, 10. Juni 2025

„Auf den Punkt 65:  Delnon geht…
Hamburgische Staatsoper, 3. Juli 2025“
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