Die inhaltlich und kompositorisch eher schwache Oper Norma wurde leider nicht durch exzeptionellen königlichen Gesang geadelt

Renate Spingler (Clotilde), Tigran Martirossian (Oroveso), Najmiddin Mavlyanov (Pollione), Barno Ismatullaeva (Norma), Giampaolo Bisanti (musikalische Leitung), Karine Deshayes (Adalgisa), Seungwoo Simon Yang (Flavio), dahinter der rotgewandete Chor (Foto: RW)

Die als Norma besetzte usbekische Sopranistin Barno Ismatullaeva wurde im Laufe des Abends, und sie hatte viel zu singen, immer besser, vor allem dramatischer. Auch gelangen ihr schöne Passagen, aber ohne eigentlich durch ihren Gesang zur seelischen Vertiefung der Partie zu gelangen. Das mag aber auch an Bellini und nicht an Frau Ismatullaeva gelegen haben.

Staatsoper Hamburg, 25. April 2023

 Norma, Oper von Vincenzo Bellini

Musikalische Leitung: Giampaolo Bisanti
Inszenierung: Yona Kim
Bühnenbild: Christian Schmidt
Kostüme: Falk Bauer

 von Dr. Ralf Wegner

Bellinis Oper Norma habe ich in der Hamburgischen Staatsoper bisher zweimal gesehen, besser gesagt, konzertant gehört. In beiden Fällen hatten mit Montserrat Caballé und Edita Gruberova Königinnen des Schöngesangs die Partie der Norma übernommen und blieben wegen ihrer außergewöhnlichen Stimmen auch in Erinnerung. Jetzt wurde Norma in einer Bühnenfassung gegeben mit Sängerinnen und Sängern, die ihre Partien beherrschten und für ihre guten bis sehr guten, aber nicht exzeptionellen gesanglichen Leistungen vom Publikum langanhaltenden Beifall erhielten. „Norma, Oper von Vincenzo Bellini
Staatsoper Hamburg, 25. April 2023“
weiterlesen

DIE MITTWOCH-PRESSE – 26. April 2023 

Tugan Sokhiev © Matthias Creutziger

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MITTWOCH-PRESSE – 26. April 2023 

Dresden/Semperoper
Tugan Sokhiev setzt bei den Richard Strauss-Tagen in der Semperoper Dresden einen furiosen Schlusspunkt
Von Pauline Lehmann
Zu meinem Erstaunen war die Semperoper beim 9. Symphoniekonzert, welches die diesjährigen Richard Strauss-Tage beschloss, weniger gut besucht. Gerade im Parkett blieben viele Plätze leer. Nach meiner Nachfrage an den Pressereferenten Oliver Bernau bilanziert die Semperoper Dresden für die Richard Strauss-Tage insgesamt eine Auslastung von etwa 65,2 Prozent. Obgleich das sächsische Opernhaus 601 000 Euro über den Kartenverkauf einnehmen konnte, bleibt die Bilanz hinter den Erwartungen zurück.
Klassik-begeistert.de

„Musik kommt nicht von Können, sondern von Wollen“: Ein Gespräch mit Daniel Barenboim
An der Barenboim-Said Akademie werden junge musikalische Talente aus Nahost und Nordafrika ausgebildet. Gründer und Spiritus Rector Daniel Barenboim will ihnen vor allem vermitteln, den großen Bogen im Blick zu haben – im Leben wie in der Musik.
Tagesspiegel.de

Berlin
Staatskapelle Berlin: Elefantöser Kraftakt mit bewundernswerter Lockerheit
Das dritte Klavierkonzert von Rachmaninoff, dazu eine Sinfonie von Haydn und die „Enigma-Variationen“ von Elgar waren am Montagabend zu hören.
rbb24.de

„DIE MITTWOCH-PRESSE – 26. April 2023 “ weiterlesen

„Il doge vien!“ – Verdis „Simon Boccanegra“ kommt nach Lübeck

Im bereits bewährten Format einer Soirée und anschließender öffentlicher Probe stellte das Theater Lübeck am 24. April seine neueste Produktion vor: Giuseppe Verdis selten gespielte Oper „Simon Boccanegra“ wird am 12. Mai im Jugendstiltheater der Hansestadt in einer Inszenierung von Pamela Recinella aufgeführt.

Theater Lübeck, 25. April 2023

von Dr. Andreas Ströbl

In die Geschichte vom Genueser Korsaren, der Doge der mächtigen Stadt geworden ist, und dem persönliche Gegner und eine unbarmherzige Politik ein schweres Schicksal bereitet haben, führte Dramaturg Jens Ponath ein, indem er einerseits die hochinteressanten historischen Hintergründe beleuchtete und andererseits die Bezüge zu Verdis Leben und Werk vorstellte. „Vorschau: Giuseppe Verdis „Simon Boccanegra“
Theater Lübeck, 25. April 2023“
weiterlesen

DIE DIENSTAG-PRESSE – 25. April 2023

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE DIENSTAG-PRESSE – 25. April 2023 

Staatsoper Berlin: Jenůfa mit Asmik Grigorian und Evelyn Herlitzius
Asmik Grigorian singt Unter den Linden die Titelheldin in einer Wiederaufnahme von Michielettos allzu kühler Jenůfa-Deutung. Daneben sind Evelyn Herlitzius in einer ihrer Paraderollen, der Küsterin, sowie die große Hanna Schwarz als Alte Burja zu hören. Dirigent Antonello Manacorda sorgt für verführerisches Legatospiel, bleibt indes detailärmer als seine „Vorgänger“ am Staatsopernpult, Thomas Guggeis und Simon Rattle
konzertkritikopernkritik.berlin.blog

Berlin
„Wüst:innen“ an der Neuköllner Oper: Treffen mit den musikalischen Ahninnen
Chancen der Vergangenheit, Leerstellen der Zukunft. Uraufführung. Wer die Neuköllner Oper besucht, sollte besser nichts, allenfalls eines erwarten: die Überraschung. Kaum vorhersehbar sind die Abende, die Mittel, die Stücke, die Musik. Erklärte Mission des etwas anderen Opernhauses im Herzen von Neukölln ist schließlich nichts geringeres als Musiktheater neu erfinden. Und wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Ganz klar, dass beim Hobeln ausgetretener Bühnenbretter Späne fallen müssen. So auch diesmal bei der Uraufführung des Stückes „Wüst:innen“.
Tagesspiegel.de

„DIE DIENSTAG-PRESSE – 25. April 2023“ weiterlesen

Die Staatsoper Hamburg ist am Samstag bei "Norma" fast halb leer: Der Niedergang einer Institution scheint nur noch schwer aufzuhalten zu sein

Staatsoper Hamburg © Westermann

Staatsoper Hamburg, 22. April 2023
Vincenzo Bellini, Norma

von Andreas Schmidt

Der Niedergang der Staatsoper Hamburg schreitet scheinbar unaufhaltbar voran. Vincenzo Bellinis unfassbar schöne Oper „Norma“ besuchten am gestrigen SAMSTAG (22. April 2023) – dem Operntag neben dem Freitag – nur 980 Zuschauerinnen und Zuschauer. Das Haus bietet 1690 Plätze. Das entspricht einer Auslastung von 57,9 Prozent. Unter den 980 Zuschauern indes waren zahlreiche „friends and family“ – hinzu kommen viele stark reduzierte Karten.

Als regelmäßiger Besucher der Hamburgischen Staatsoper weiß ich, dass die Auslastung von Dienstag bis Donnerstag noch dürftiger ist seit einiger Zeit. Hier sprechen wir oft von Auslastungsquoten von etwa 25 Prozent. „Norma, Der Niedergang der Staatsoper Hamburg
Staatsoper Hamburg, 22. April 2023“
weiterlesen

Tugan Sokhiev setzt bei den Richard Strauss-Tagen in der Semperoper Dresden einen furiosen Schlusspunkt

Foto: Tugan Sokhiev © by Matthias Creutziger 

9. Symphoniekonzert im Rahmen der »Richard Strauss-Tage in der Semperoper«

 

Semperoper Dresden, 16. April 2023

Tugan Sokhiev, Dirigent
Haochen Zhang, Klavier
Sächsische Staatskapelle Dresden

Richard Strauss, »Till Eulenspiegels lustige Streiche« op. 28

Franz Liszt, Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 Es-Dur

Richard Strauss, »Tod und Verklärung« op. 24

Richard Strauss, »Salomes Tanz« aus der Oper »Salome« op. 54

von Pauline Lehmann

Zu meinem Erstaunen war die Semperoper beim 9. Symphoniekonzert, welches die diesjährigen Richard Strauss-Tage beschloss, weniger gut besucht. Gerade im Parkett blieben viele Plätze leer. Nach meiner Nachfrage an den Pressereferenten Oliver Bernau bilanziert die Semperoper Dresden für die Richard Strauss-Tage insgesamt eine Auslastung von etwa 65,2 Prozent. Obgleich das sächsische Opernhaus 601 000 Euro über den Kartenverkauf einnehmen konnte, bleibt die Bilanz hinter den Erwartungen zurück. Die Semperoper Dresden führt die ernüchternde Zahl einerseits darauf zurück, dass durch das krankheitsbedingte Fehlen von Christian Thielemann teure Tickets nicht verkauft wurden. Andererseits müssten sich die Richard Strauss-Tage, die in diesem Jahr nach einer längeren Pause wieder aufgelegt wurden, erst in der internationalen Konkurrenz mit anderen, zeitgleichen Veranstaltungen wie den Osterfestspielen in Salzburg und Baden-Baden oder dem Osterfestival d’Aix-en-Provence einen neuen Namen machen. Sehr gut besucht waren allerdings die Begleitveranstaltungen. „9. Symphoniekonzert im Rahmen der »Richard Strauss-Tage in der Semperoper«
Semperoper Dresden, 16. April 2023“
weiterlesen

Feenstaub und Donnergrollen

Martha Argerich © Adriano Heitman

Martha Argerich und Lahav Shani gastieren in Dortmund. Ein Traum von einem Programm – traumhaft interpretiert


Konzerthaus Dortmund, 23. April 2023

Sergej Prokofjew (1891-1953) – Sinfonie Nr. 1 op. 25, „Symphonie classique“ (1917), Fassung für zwei Klaviere

Sergej Rachmaninow (1873-1943) – Suite für zwei Klaviere Nr. 2 C-Dur op. 17 (1901)

Maurice Ravel (1875-1937) – „Ma mère l’oye“ für Klavier zu vier Händen

Maurice Ravel – „La valse“, Poème choréographique (1920), Fassung für zwei Klaviere

Martha Argerich, Klavier

Lahav Shani, Klavier


von Brian Cooper, Bonn

Am Vorabend des Eröffnungskonzerts des Klavier-Festivals Ruhr wird dessen scheidender Intendant, Franz Xaver Ohnesorg, im Foyer des Konzerthauses Dortmund gesichtet. Der Mann mit der Fliege scheint einfach überall zu sein, wo ein Flügel auf der Bühne steht. Oder zwei. „Lahav Shani & Martha Argerich, Ravel »La valse« und Prokofiew »Symphonie class ique« an zwei Flügeln
Konzerthaus Dortmund, 23. April 2023“
weiterlesen

Rachel Willis-Sørensen schließt an die Tradition großer Strauss-Sopranistinnen an

Insgesamt lässt sich feststellen, das Willis- Sørensen sich würdig in die Reihe prominenter Interpretinnen dieser Musik einreiht. Man darf auf weitere Kostproben ihrer Gesangskunst gespannt sein.

CD-Rezension:

Rachel Willis-Sørensen
Strauss    Four last Songs

Gewandhausorchester Leipzig
Andris Nelsons   Dirigent

Sony 19439921722

von Peter Sommeregger

Die Kombination von den schönheitstrunkenen so genannten „Vier  letzten Liedern“ und der Schluss-Szene aus der letzten Oper des Komponisten, „Capriccio“, hat es schon häufiger auf Tonträgern gegeben. Sie bietet sich auch an, da sie beide aus der letzten Phase von Richard Strauss’ kompositorischer Tätigkeit stammen, und in ihrer völlig anachronistischen Melodienseligkeit die prominentesten Beispiele für dessen Instrumentierungs- und Phrasierungskunst darstellen. „CD-Rezension: Rachel Willis-Sørensen, Strauss Four last Songs, Gewandhausorchester Leipzig, Andris Nelsons  Dirigent
klassik-begeistert.de, 24. April 2023“
weiterlesen

DIE MONTAG-PRESSE – 24. April 2023

Staatsoper Hamburg © Westermann

Für Sie und Euch in den Zeitungen gefunden
DIE MONTAG-PRESSE – 24. April 2023 

Hamburg
Die Staatsoper Hamburg ist am Samstag bei „Norma“ fast halb leer: Der Niedergang einer Institution scheint nur noch schwer aufzuhalten zu sein
Der Niedergang der Staatsoper Hamburg schreitet scheinbar unaufhaltbar voran. Vincenzo Bellinis unfassbar schöne Oper „Norma“ besuchten am gestrigen SAMSTAG (22. April 2023) – dem Operntag neben dem Freitag – nur 980 Zuschauerinnen und Zuschauer. Das Haus bietet 1690 Plätze. Das entspricht einer Auslastung von 57,9 Prozent. Unter den 980 Zuschauern indes waren zahlreiche „friends and family“ – hinzu kommen viele reduzierte Karten.
Von Andreas Schmidt
Klassik-begeistert.de

Dortmund: Sehenswerte Veranstaltungen in den kommenden Tagen
Das sind die wichtigsten Veranstaltungen in Dortmund
Dortmund.digital.daily-newsnews

Berlin
Klaus Mäkelä debütiert bei den Berliner Philharmonikern
Streng genommen ist es kein Debüt mehr an diesem Samstag, denn bereits zwei Tage zuvor hatte Klaus Mäkelä dieses hinreißende Programm dirigiert. Ebenso am Freitag: zwei russische sechste Sinfonien in h-Moll, die eine sattsam bekannt (Tschaikowsky), die andere beileibe nicht oft genug gespielt (Schostakowitsch). Denn sie ist phänomenal – zumal, wenn sie so aufgeführt wird wie nun in Berlin.
Von Brian Cooper
Klassik-begeistert.de

„DIE MONTAG-PRESSE – 24. April 2023“ weiterlesen

Zahme Zombies beim fliegenden Holländer in Köln

Herrenchor der Oper Köln © Karl & Monika Forster

Der Männerchor der Kölner Oper läuft grölend aus dem Ruder und verprügelt die Mannschaft des Holländers. Die musikalische Leistung ist glücklicherweise im Übrigen deutlich überzeugender. Mit Karl-Heinz Lehner, hier in der Rolle des Daland, hat die Kölner Oper einen glücklichen Fang gemacht.

Oper Köln, 21. April 2023

Richard Wagner „Der fliegende Holländer“

Musikalische Leitung: François-Xavier Roth

Daland: Karl-Heinz Lehner
Senta: Kristiane Kaiser
Erik: Maximilian Schmitt
Mary: Dalia Schaechter
Der Steuermann: Dmitry Ivanchey
Der Holländer: Joachim Goltz

Chor und Extrachor der Oper Köln
Gürzenich-Orchester Köln
Chorleitung: Rustam Samedov

Inszenierung: Benjamin Lazar


von Petra und Dr. Guido Grass

Draußen dräuen dunkle Regenwolken. Ein heftiger Sturm wird auch gleich drinnen auf der Bühne wehen. Diese ist mit rostigen Stahlplatten ausgelegt. Links und rechts stapeln sich zwei bis drei Container, die zunächst noch mit einer Plane bedeckt sind. Diese symbolisieren die Schiffe des Holländers und Dalands. Vorn, ebenfalls unter einer Plane verborgen, kann man Teile einer Galionsfigur erkennen. Die Hinterwand der Bühne ist mit locker wehendem Segeltuch bespannt, das im Laufe des Abends in verschiedenen Farben angeleuchtet wird. „Richard Wagner „Der fliegende Holländer“
Oper Köln, 21. April 2023“
weiterlesen