Friedenstaube am S-Bahnhof Hochdahl gestaltet vom Hochdahler Künstler Jan Masa
von Peter Sommeregger
Die Nähe zwischen Politik und Künstlern war zu allen Zeiten ein umstrittenes Thema. So gerne sich die Politiker auch mit erfolgreichen Künstlern schmücken und sie vereinnahmen, für die Künstler selbst bedeutet eine zu deutliche Nähe zu Machthabern aber auch ein Risiko.
Nicht wenige Schauspieler, Sänger und Dirigenten scharten sich während der NS-Zeit um die Größen des Regimes. Man erhoffte sich wohl ganz offensichtlich Vorteile für die eigene Karriere, füllte auch nur allzu gerne die Lücken, die Emigration und Vertreibung unliebsamer Kollegen geschaffen hatten.
Wenn ein verbrecherisches Regime wie jenes der Nazis aber ein Ende findet, geraten seine Nutznießer gerechterweise in Erklärungsnot. Das Urteil der Geschichte fällt dabei manchmal ungerecht aus. Schriftsteller und Komponisten, die talentfreie Huldigungswerke geschrieben hatten, verschwanden praktisch von selbst in der Bedeutungslosigkeit. Anders gelagert waren die Fälle tatsächlich bedeutender Künstler wie etwa eines Wilhelm Fürtwängler, eines Herbert von Karajan. In deren Fällen war wohl der Wunsch, weiter auftreten zu können, der Grund für eine Anbiederung an das Regime. Furtwängler war mit Sicherheit kein Nazi, schon gar kein Antisemit. Es ist bekannt, dass er jüdischen Künstlern und auch seiner Sekretärin zur Flucht ins Ausland verhalf. „Sommereggers Klassikwelt 129: Kunst und Politik- verträgt sich das?
klassik-begeistert.de“ weiterlesen